Teil 21
Es gibt hier einige Autoren, die überlegen, ihr Buch an einen Verlag zu schicken. Darunter auch ich. Nicht, weil ich nach mehr potenziellen Lesern suche, sondern weil es einfach ein ganz großes Traum von mir ist, irgendwann mein Buch in einer Buchhandlung sehen zu können. Ehrlich, ich würde vor Freude heulen, wenn es dazu kommen würde.
Doch da ist gleichzeitig auch diese Unsicherheit, wie man damit umgeht, wenn man sein Baby in die große weite Welt schickt. Da ist der Zweifel, ob es gut ankommen wird oder ob ein Verlag überhaupt interessiert daran wäre, deinem Buch eine Chance zu geben und es zu veröffentlichen.
Ist meine Geschichte überhaupt gut genug dafür, um als richtiges Buch gedruckt zu werden und passt es zum Sortiment?
Und was tue ich, wenn ich nur Absagen bekomme?
Soll ich nicht doch lieber es selbst probieren und schauen, wie man Buch in der Buchwelt so ankommt?
Das sind alles Dinge, die mich zweifeln lassen, es zu probieren. Nach so vielen Jahren Wattpad habe ich eine sehr gute Ahnung davon, wie hier das mit Büchern funktioniert, doch von der richtigen Autorenwelt habe ich leider gar keine Kenntnisse. Hier ist ein geschützter Raum, bei dem man sich als Hobbyautor vollkommen ausleben kann und ich bin mir nicht sicher, ob ich noch weiter gehen und es tatsächlich versuchen möchte. Ich habe keine Ahnung von Formatierung noch habe ich das nötige Geld, um mir ein wirklich gutes, ausführliches Lektorat leisten zu können. Und wie ich dieses dann entsprechend umsetzen könnte, ist eine ganz andere Frage.
Mir bereitet außerdem der Gedanke etwas Angst, dass die ganze Essenz meiner Geschichte verloren geht, weil eine andere Person sie einfach nicht entsprechend sehen konnte.
Sprich: Das Buch ist so verändert, dass ich es am Ende überhaupt nicht mehr wiederkenne und das möchte ich auf keinen Fall.
Ab welchen Punkt kann man denn genau sagen, dass eine Geschichte nun fertig ist und man diese als Buch endlich drucken kann?
Ich kenne Leute, die ihre Bücher tausendmal überarbeiten und da frage ich mich oft, wann genau sie zu einem Ergebnis kommen, mit dem sie zufrieden sind. So bin ich eigentlich nicht und ich befürchte, dass ich genau zu so einer Person werden könnte, wenn ich eine richtige Veröffentlichung anstreben würde. Je länger man an einem Projekt sitzt, je mehr Dinge fallen einem ein, die man bessermachen könnte. Wo man da das Stopp setzt, gestaltet sich als schwierig.
Ob man schlussendlich ein Buch mag oder nicht, ist oft eine sehr subjektive Meinung. Das weiß ich aus eigener Erfahrung auch auch aus der Rückmeldung, die ich durch Buchclubs erhalten habe. Daher empfinde ich es sehr schwer zu sagen, was ein gutes Buch ist und was nicht, weil das sehr stark mit der eigenen Meinung zusammenhängt. Davon ausgeschlossen sind natürlich Bücher, die fragwürdige Werte vertreten.
Autoren verändern sich mit der Zeit. Da sollte es einem eigentlich schon bewusst sein, dass die erste Buchveröffentlichung mit einer hohen Wahrscheinlichkeit alles andere als perfekt sein wird. Wobei ich sowieso nicht glaube, dass es so etwas wie perfekt gibt. Man geht durch unterschiedliche Phasen, lernt dazu und das merkt man den Büchern des Autors an. Deshalb habe ich umso mehr Respekt vor den Leuten, die diesen ersten Schritt wagen und es durchziehen. Irgendwo muss man ja beginnen. Nur so kann man sich weiterentwickeln.
Die wichtigste Frage, die ich mich stelle: Was für Talent braucht es, um ein richtiger Autor zu sein und Erfolg mit seinen Büchern zu haben?
Was für eine Rolle spielen derzeitige Trends?
Wird mein Buch jemals erfolgreich sein können und von Lesern gesehen werden, wenn es nicht die Themen anspricht, die gerade sehr gefragt sind und dadurch eher edgy rüberkommt?
Diese Frage kann ich leider nur mit einem Nein beantworten. Das muss nicht für alle gelten, aber ich habe Gründe, warum ich das bezweifle. Dein Buch wird sehr wahrscheinlich nicht erfolgreich sein, wenn du dich nicht in dem Genre bewegst, das zurzeit sehr populär ist. Das kann ich sagen, weil ich diesem Phänomen hier auf Wattpad sehr oft begegnet bin und ich auch beobachte, dass es in der richtigen Buchwelt nicht viel anders ist. Viele Autoren entscheiden sich ganz bewusst für Tropes und Genre, die beliebt sind, weil sie sehr wohl wissen, dass sich die Bücher dann gut verkaufen. Der Markt bestimmt die Nachfrage und bei Büchern besteht da kein Unterschied. Es ist sehr wichtig, das zu wissen, falls man ernsthaft vorhat, Autor zu werden und von seinen Büchern leben will. Häufig ist ebenfalls sehr viel Glück im Spiel, wenn man es schafft, mit seinen Werken bekannt zu werden.
Fakt ist, die wenigsten können allein nur von den Einnahmen durch ihre Büchern leben. Die Wahrscheinlichkeit, dass man trotzdem zu diesen Autoren gehört, ist demnach sehr gering.
Das heißt aber nicht, dass man es lassen sollte. Das Buch wird unbekannt sein, doch man kann umso stolzer auf sich sein, wenn man sich einen Traum erfüllt hat, der seit so vielen Jahren existiert. Ich wäre es auf jeden Fall.
Wer weiß, eventuell habe ich eines Tages den Mut und veröffentliche meine Bücher. Sei es durch einen Verlag oder mit Selfpublishing. Jeder muss für sich gucken, wie er es machen will. Wenn man es über einen Verlag machen will, weil dieser wesentlich mehr Erfahrung hat als man selbst, ist es umso wichtiger sich damit auseinanderzusetzen, welche zu einem passen könnte und die Idee nach den eigenen Vorstellungen am besten umsetzen kann. Ich wünsche jedem anstrebenden Autor viel Erfolg auf seinem Weg.
Falls jemand bereits ein Buch veröffentlich hat, gerne in die Kommentare ein paar wertvolle Tipps für die Leute, die dieses Thema ebenfalls interessiert.
Liebe Grüße
Natalia
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