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Am letzten Abend hatte Astraia sich noch besonders ins Zeug gelegt, denn sie wollte unbedingt, dass ihre Eltern den Hausarrest aufhoben. Sie konnte es kaum noch erwarten, mit Yeshua auszugehen. Inzwischen hatte sie ihn überall auf Instagram und Co. gesucht und war auch fündig geworden. Sie hatte ein paar Bilder auf seinem Instagram Profil gefunden, welches zum Glück öffentlich war. Anschließend hatte sie auch noch Zlatans Account gefunden, auf dem hammermäßige Fotografie Bilder vorhanden war, die sie gestern schon den ganzen Abend lang bewundert hatte. Von einem konnte sie nicht mehr die Augen lassen. Es war ein unglaubliches Bild, welches Yeshua beim Schauspielen zeigte. Sie screenshotet sich das Bild und druckte es sich aus, um es an ihre Wand zu hängen. Sie hatte in ihrem Zimmer eine Wand, an die sie außergewöhnliche und schöne Fotografie hing, die ihr gefiel.
Auf dem Markt hatten die beiden gestern nicht miteinander gesprochen, weil ihre Mutter sie ausschließlich am Stand behielt. Sie durfte noch nicht einmal zu ihrem Job gehen. Ihre Eltern sahen das ganze ihrer Meinung nach viel zu streng. Wenn sie wüssten, dass sie die Schule geschwänzt hatte, wäre die Hölle los. Yeshua und sie hatten am Ende jedoch gar keine Ausrede mehr gebracht, weil der Unterricht ausgefallen war.
Heute ist Dienstag und die beiden würden sich endlich wiedersehen, auch wenn sie sich gestern erst gesehen hatten, konnten die beiden es kaum noch erwarten. Sie hatte sich noch nie so sehr auf die Schule gefreut, wie an diesem Tag. Sie konnte gestern nach der Schule keinen einzigen Schritt mehr alleine machen, weil sie die ganze Zeit unter Beobachtung stand. Zumindest hatten ihre Eltern so erreicht, was sie erreichen wollte. Sie würde sich niemals wieder einen Fehltritt leisten.
Als sie am Morgen ihr Handy am Frühstückstisch in die Hand nimmt, weil es vibriert, strahlt sie über beide Ohren, nachdem sie die Nachricht ansatzweise lesen konnte.
„Erstens: Wer hat dir da geschrieben, dass du so Grinsen musst? Ein Junge?", fragt ihre Mutter und ihr Vater beginnt, ihren Satz zu beenden.
„Zweitens: Keine Handys am Esstisch!", sagt er und nimmt es ihr aus der Hand. Zum Glück hatte sie die Nachricht schon weggewischt, sodass ihre Eltern nicht auf ihr Handy schauen konnten und die Nachricht lesen könnten. In ihrem jetzigen Zustand traut Astraia den beiden dies durchaus zu.
Nachdem sie ihr Müsli aufgegessen hatte und ihre Schüssel in die Spülmaschine gestellt hatte, will sie gerade ihren Rucksack schultern und aus der Tür verschwinden, als ihre Eltern sie noch einmal zurück rufen.
„Du musst Luz in den Kindergarten bringen", erklärt ihre Mutter. In diesem Moment hätte Astraia schwören können, dass ihre Mutter die Nachricht gerochen hatte. Astraia verdreht die Augen.
„Dann komme ich aber zu spät", erwidert sie.
„Kommst du nicht, wenn du dich beeilst. Oder wartet jemand auf dich?", fragt sie.
„Nein. Ich bringe sie ja schon"
Sie schaut noch einmal sehnsüchtig auf ihr Handy.
(15.12. ,07:15) Yesh: Wenn du Bock auf eine Fahrt auf meiner Todesmaschine hast, dann steh ich um halb um die Ecke an deiner Tür J
Nun musste sie ihm zurückschreiben, dass sie nicht mitfahren konnte. Sie zieht eine Schnute, während sie sich ihre Schuhe anzieht. Nebenbei steht Luz neben ihr und zieht sich ebenfalls die Jacke über.
(15.12. ,07:30) Astraia: Ich kann nicht mitkommen. Muss Luz in den Kindergarten bringen. Sorry L Ich hätte mich gefreut, auf deiner Todesmaschine zu fahren J
„Jetzt zieh dich endlich an, Luz. Ich habe es eilig!", fährt sie ihre kleine Schwester an, weil diese eine Meisterin im Trödeln war. Astraia zieht ihr noch den anderen Ärmel drüber und zieht sie aus der Haustür.
Als sie aus der Haustür tritt und die Häuser entlang zur Straße geht, steht schließlich doch Yeshua vor ihrer Tür.
„Hast du meine Nachricht nicht bekommen?", fragt sie panisch.
„Doch", grinst er.
„Aber ich dachte, ich kann euch in den Kindergarten fahren", erklärt er.
„Und du meinst, wir passen alle drei auf deine Todesmaschine?", fragt Astraia.
„Ich wollte euch eigentlich begleiten und mein Motorrad schieben", erwidert er.
„Okay. Einverstanden, wenn wir jetzt sofort losgehen, denn ich kann es mir nicht noch einmal leisten, zu spät zu kommen. Ebenso, wie meine Mutter dies hier nicht erfahren darf. Ich habe immer noch Hausarrest"
Die beiden setzen Luz auf das Motorrad und sie hält sich an den beiden Griffen fest, während Yeshua die Maschine schiebt. Luz tut so, als würde sie wirklich fahren und hat den Spaß ihres Lebens. Als die drei bei dem Kindergarten ankommen, gibt Astraia ihrer kleinen Schwester noch einen Abschiedskuss und die beiden setzten sich auf die Maschine, um zur Schule zu fahren und nicht noch einmal zu spät zu kommen.
Die beiden fahren zur Schule, ohne zu spät zu kommen. Als die beiden ankommen, verstaut er die Helme und dieses Mal geht Astraia gerne mit Yeshua gemeinsam in die Schule. Alle konnten von ihr aus von ihrem Glück wissen. Sie musste es sich nur selbst eingestehen, dass sie wirklich ein bisschen in Yeshua verliebt war. Nach dem Unterricht wartet sie sogar an seinem Motorrad auf ihn.
„Es kommt mir schon so vor, als wären wir wirklich schon zusammen", lacht er, als sie bei seinem Motorrad steht und ihn direkt vollquasselt.
„Wenn ich zu aufdringlich bin, musst du das sagen. Tut mir Leid. Wir sehen uns-", beginnt sie und will sich umdrehen, um zu gehen, als er sie noch am Ärmel zu fassen bekommt.
„Nein- Astraia. So war das nicht gemeint. Ich finde es süß", lächelt er. Sie bekommt weiche Knie.
„Könntest du mich nach Hause fahren?", fragt sie vorsichtig.
„Klar, Gerne. Du scheinst mein Babe ja inzwischen richtig zu lieben", grinst er und streicht sanft über sein Motorrad.
„Ich habe es bloß eilig. Sorry, Süße", witzelt sie herum und schlägt dem Motorrad freundschaftlich gegen das Blech.
„Ich kann dich nach Hause fahren, ja", sagt er grinsend und reicht ihr den Helm.
Astraia setzt den Helm auf und setzt sich hinten auf die Maschine, um von Yeshua nach Hause gefahren zu werden. An diesen Luxus könnte sie sich glatt gewöhnen.
An diesem Tag muss sie auch wieder auf dem Markt helfen und ihre Mutter ist begeistert, dass sie heute so pünktlich ist. Die beiden fahren gemeinsam zum Markt. Auf dem Markt kann Astraia kaum die Augen von Yeshua abwenden. Sie musste sich jedoch zusammen reißen, denn ihre Mutter durfte nichts bemerken, bis sie den Hausarrest aufhob.
Als ihr Vater schließlich auch noch dazu kam, besprechen die beiden sich eine Weile und Astraia muss den Stand alleine führen. Nachdem ihre Eltern wiederkommen, verkünden sie Astraia eine gute Neuigkeit.
„Du hast unter guter Führung bewiesen, dass du dich auch benehmen kannst. Also, der Hausarrest ist jetzt aufgehoben", erklärt ihr Vater ihr. Sie umarmt ihre beiden Eltern freudig, die mit dem Rücken zu Yeshuas Bude stehen. Sie sieht, dass er gerade hinüber schaut und streckt einen Daumen in die Höhe.
„Darf ich kurz eine Pause machen?", fragt sie ihre Mutter.
„Ja, darfst du", sagt sie lächelnd.
(15.12, 15:33): Astraia: Ich hab eine kurze Pause, wollen wir uns an unserem Ort treffen?
(15.12, 15:34): Yesh: Unserer Ort?
(15.12,15:34) Astraia: Dein Lieblingsort auf dem Markt J
(15.12,15:35) Yesh: Bis gleich J J
Nach weiteren fünf Minuten sind die beiden bei dem Ort angekommen. Astraia sitzt schon auf der Bank, als auch Yeshua ankommt.
„Ist dein Hausarrest aufgehoben?", fragt er neugierig. Sie strahlt über das ganze Gesicht.
„Sonst würde ich wohl kaum hier sitzen und mit dir plaudern", grinst sie.
„Und ich dachte schon, ich bin in Vergessenheit geraten"
„Wie kannst du so etwas nur von mir denken?", fragt sie und die beiden witzeln noch eine Weile herum.
„Wie wäre es, wenn wir uns heute Abend treffen?", fragt Yeshua nun vorsichtig.
„Heute Abend schon?", fragt sie.
„Ja, heute Abend. Noch länger halte ich es nicht aus", sagt er dramatisch.
„Okay, heute Abend. Wo und Wann?", fragt sie lächelnd.
„Ich hole dich von Zuhause ab. Genaue Zeit schreibe ich dir nachher, okay?", fragt er.
„Okay", antwortet sie lächelnd und die beiden verschwinden wieder in ihre Buden.
Den ganzen Tag arbeitet Astraia noch und versucht die Augen bei ihren Sachen zu lassen und nicht andauernd zu Yeshua rüber zu schauen, damit ihre Mutter nichts bemerken würde. Am Abend fahren Luz, Astraia, ihre Mutter und ihr Vater gemeinsam nach Hause.
„Du willst noch einmal weg?", fragt ihre Mutter sie, als sie sich am Abend noch einmal umzieht und Anstalten macht, ihre Schuhe und ihre Jacke überzuziehen.
„Ja, ich will mich mit Lumi und Sirius treffen", lügt sie ihre Mutter an.
„Musst es ja ausnutzen, dass du kein Hausarrest mehr hast, was?", fragt ihre Mutter grinsend, um wieder im Wohnzimmer zu verschwinden. Zum Glück. Sie konnte es nicht gebrauchen, dass ihre Mutter sie ausspionierte und herausfand, dass sie sie anlog. Sie hatte Yeshua vorhin, als er die Uhrzeit geschrieben hatte, extra angeleitet, nicht direkt vor der Tür zu parken.
Sie läuft wieder auf ihn zu und umarmt ihn dieses Mal sogar, bevor sie den Helm nimmt und ihn aufsetzt.
„Okay", sagt er und atmet aus.
„Alles okay?", fragt Astraia.
„Ja, ich bin nur etwas aufgeregt", erklärt er. So ehrlich hatte sie ihn noch nie erlebt.
„Ich auch", gibt sie nun zu.
„Was machen wir denn jetzt?", fragt sie noch.
„Lass dich überraschen", grinst er und fährt los. Die beiden kommen am Weihnachtsmarkt an.
„Wirklich jetzt?", fragt sie grinsend.
„Lass uns doch ein bisschen spazieren gehen. Ich weiß, es ist nichts besonders. Aber-"
„Ich finde es wunderbar", unterbricht sie ihn. Die beiden gehen nebeneinander her und reden eine ganze Weile miteinander.
„Wollen wir uns hier hinsetzen?", fragt er nach einer Weile, als sie an einer Bank ankommen.
„Ist dies nicht dein Lieblingsplatz hier auf dem Markt?", fragt sie ihn, um ein Gespräch aufzubauen. Die beiden hatten sich vorhin auch hier getroffen, aber er nickt. Vermutlich ging es ihm ähnlich.
„Ja, ich wollte gerne mit dir hier her kommen", sagt er und holt etwas aus seiner Tasche heraus. Es ist ein Handy und er hat Kopfhörer dabei.
„Ich möchte dir ein Lied zeigen. Eines meiner liebsten Weihnachtslieder. Magst du es mit mir anhören?", fragt er. Sie nickt eifrig und nimmt den einen Kopfhörer entgegen, um ihn unter ihrer Mütze in ihrem Ohr zu verstauen. Er macht das Lied an und es ertönt eine wunderschöne Melodie.
„Wow, das ist wunderschön. Wie heißt das Lied?" fragt sie, als es zu Ende ist.
„This Christmas von Oh Wonder", lächelt er.
„Lass es zu unserem Lied machen", sagt sie.
„Okay. Unser Lied. Und unserer Ort. Was magst du am meisten und am wenigsten an Weinachten?", fragt er sie nun.
„Am meisten definitiv die vielen Lichter und am wenigstens die Dunkelheit", sagt sie ehrlich. In der Zwischenzeit ertönt das Lied noch einmal in ihren Ohren und sie schalten es erst nach dem zweiten Mal hören aus. Nun beginnt es wieder zu schneien und auf dem Weihnachtsmarkt spielt jemand Musik.
„Was ist es bei dir?", fragt sie.
„Ich mag am wenigsten die ganzen fröhlichen Gesichter", erklärt er.
„Oh, warum das denn?", fragt sie nun erschrocken.
„Weil.-", beginnt er, doch er bekommt keine Worte mehr heraus.
„Du musst es mir nicht sagen, wenn du es nicht kannst", erklärt sie.
„Magst du mir sagen, was du am liebsten an der Zeit magst?", fragt sie.
„Den Schnee", lächelt er. In diesem Moment leuchten seine Augen und sie wusste zuvor nicht, dass ein Mensch so schön sein kann. Sie könnte sich in diesen Moment stundenlang in seinen Augen verlieren. Sie wollte ihm am liebsten küssen. Im nächsten Moment denkt sie jedoch, dass dies beim ersten Date vielleicht zu früh ist. Im nächsten Moment fällt ihr außerdem noch ein, dass es ihm anscheinend nicht gut geht.
„Astraia, denk nicht so viel nach", sagt er auf einmal in die Stille hinein und nimmt ihre Hand.
„Früher war ich auch so. Dass ich viel zu viel über alles nachgedacht habe und jedes einzelne Handeln hinterfragt habe. Heute mache ich einfach. Und schau mal, was Gutes dabei herausgekommen ist", grinst er und sieht sie an.
Die beiden gehen noch eine Weile über den Markt und sie entdecken Stände, die die beiden noch nie hier gesehen haben. Er kauft ihr ein Lebkuchenherz. Auf dem Herz steht Dankeschön.
„Wofür ist das denn?", fragt sie.
„Für den schönen Abend", grinst er.
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