17.

Jemand stand nun im Türrahmen, ich sah nur Umrisse. Durch die ganzen Tränen sah ich nur Umrisse der Person und wusste nicht wer es sein könnte. "Hey, hey alles gut, es ist nicht schlimm okay, ein und aus atmen, komm versuch es wenigstens" sagte die Person mit beruhigender Stimme. Ich versuchte mich auf meinen Atem zu konzentrieren, dass nicht wirklich leicht war, da ich mein Herz wumern hörte und immer noch diese Stimmen im Kopf waren.

Nach einer Weile hatte ich mich etwas beruhigt. Nun konnte ich auch die Person erkennen. Es war Frau Merten. Die Lehrerin die sich am meisten um mich sorgte. Die Lehrerin die mir, obwohl ich noch nicht lange auf der Schule war, so viel geholfen hatte.

Nein, nein nein sie sieht es, sie wird dir die Klinge wegnehmen, die weiß es jetzt, dass es dir scheiße geht. Ich fing wieder an zu weinen, es war einfach zu viel. Ich hatte immer noch die Klinge in der Hand und mein Ärmel war immer noch hochgezogen.

Sie kniete vor mir und versuchte mich weiterhin zu beruhigen. Sie war zwar wirklich nett, aber ich darf niemand mit meinen Problemen belasten. Sie hat doch selbst Probleme, ich muss damit alleine klar kommen.

Sie nahm mir vorsichtig die Klinge ab und steckte sie ein. Es war einfach zu viel für mich, ich glitt zu Boden. Ich vergrub mein Gesicht in meine Hände und die Tränen wurden wieder mehr.

"Hey, alles gut, ich mach dir einen Vorschlag, wir gehen in meinen Büro und reden bisschen mhm?" schlug sie vor und hob mich vorsichtig hoch. Da ich keine andere Möglichkeit hatte nickte ich und begleitete sie in ihr Büro.

Sie schloss die Tür und hang extra noch ein Schild dran mit der Aufschrift "Bitte nicht stören" ran, sodass wir in Ruhe reden konnten. Die Frage war, ob ich das überhaupt wollte. Sie hat mich gesehen, wie ich mich Selbstverletzt habe, aber muss ich ihr jetzt wirklich alles erzählen.

"So bevor wir reden versorg ich erstmal deine Wunde" sagte sie nun und holte aus einem kleinen Schrank ein Verband und Desinfektionsmittel. Danach noch ein paar Papiertücher mit dem Sie das restliche Blut vorsichtig weg tupfte.

Als das Desinfektionsmittel meine frischen Schnitte berührten, biss ich die Zähne zusammen. Es tat so höllisch weh. "Gleich wird es besser" versuchte mich Frau Merten zu beruhigen. Sie war endlich fertig und legte so eine Bandage auf die Schnitte bevor sie ein Verband drum band.

Danach schmiss sie die Verpackungen weg und räumte alles andere weg. Nun saßen wir gegenüber und sie schaute mich an.

Ich schaute auf meine Hände und knippelte an ihnen. Im öftern war meine Haut an den Fingern entzündet, da ich sie immer abriss wenn ich aufgeregt, nervös oder unter Stress stand.

"Ok jetzt sag mir bitte was so ist, du kannst nicht mehr verleugnen, dass es dir nicht gut geht" sagte sie nun ernst und ich musste mich zusammen reißen nicht wieder anfangen zu heulen.

"Rezo?" fragte sie nun. Ich schaute hoch und meine Augen wurden feut. Es bildeten sich wieder tränen in meinen Augen. Fuck bitte nicht schon wieder, ich bin so schwach. "Bitte Rezo, sag mir die Wahrheit, ich möchte dir nur helfen" sagte sie und ich wollte, nur ich konnte nicht.

Ich kann es nicht, ich muss alleine damit klar kommen und außerdem würden mich Mike und die andern mir noch mehr mobben. Ich öffnete mein Mund und sagte stotternd "I..Ich k..kann n..nicht" und schaute wieder auf meine nun aufgerissen Finger.

"Rezo es wird dir hier nichts passieren, was hier ausgesprochen wird, wird hier auch bleiben, ich werde es niemanden weiter erzählen" versuchte sie mir mit zu machen doch was zu erzählen.

Als ich immer noch nichts sagen wollte holte sie die Blutverschmierte Klinge aus der Tasche raus und legte sie vor sich hin. "Rezo, warum, warum machst du das, es muss doch einen Grund geben, niemand verletzt sich ohne Grund selbst" versuchte sie mich endlich zum Reden zu bringen.

"Wenn du es mir nicht erzählen willst sollten wir vielleicht einen Termin mit deinen Eltern vereinbaren" sagte sie und mir lief ein klarer Schauer über den Rücken.

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