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Doch Ed machte mir einen Strich durch die Rechnung als ich aufstehen wollte. Er umarmte mich und so fiel ich um. Auf ihn.
Du sitzt doch eh schon auf ihm und quetscht auch das letzte bisschen Sauerstoff aus ihm raus.
Wer hat dich gefragt?
Deine Mutter!
Hey! Das ist nicht lustig!
Doch! Vor allem wie du dich über so einen simplen Witz tierisch aufregst.
Ach, leck mich doch...

Ich versuchte mich aus Ed's Umarmung zu befreien. Vergeblich... "Bitte lass mich los. Ich möchte die Jalousien öffnen, bevor noch irgendwem was passiert." Doch Ed hielt mich immer noch fest und hatte glaube ich nicht so schnell vor mich loszulassen. "Xeyla kann das ja auch machen." Sprach die Sitzgelegenheit, die mich festhielt.
Aber jetzt sind wir mal ehrlich... Du genießt doch jede Sekunde die du mit ihm verbringen kannst, nicht wahr?
Ich wüsste nicht was es dich angehen würde?
Du bist einfach nur zu stur um zuzugeben, dass du ihn magst. Ja, er ist nett. Nett?! Du meinst wohl eher er-
Lass es doch endlich mal!

Ich blickte Hilfesuchend in die Richtung, wo ich Xey vermutete. "Ja, dann mache ich das mal." Sagte diese noch leicht kichernd und ging dann einfach weiter.

Ich hörte Ed's Stimme nah an meinem Ohr, oder besser gesagt, direkt hinter meinem Ohr und bekam aus unerklärlichen Gründen eine Gänsehaut. "Das wievielte mal schon?" Ich dachte kurz nach. "Keine Ahnung. Hab bei drei aufgehört zu zählen." Ich zuckte mit den Schultern und versuchte mich langsam wieder aufzurichten. Doch schon wieder zog mich Ed zurück. "Ich glaube, ich sollte mal über Konsequenzen nachdenken..."
"Hilfe..." Versuchte ich so hilflos wie möglich rauszubekommen. Doch mein Grinsen konnte man definitiv heraushören.

Und ohne Vorwarnung piekte mich der Ginger in die Seite und ich konnte mir gerade noch ein Quietschen verkneifen. Auch die nächsten 'Attacken' konnte ich stumm überstehen bis Roan endlich neben mir erschien.
Zumindest erkannte ich sie an ihrer Stimme. "Ähm... Macht es Spaß den Boden zu wischen?" Ed lachte kurz und ich versuchte dies als Chance zu nutzen und mich aus seinen 'Fängen' zu befreien, wieder vergebens. "Hilf mir Roan..." Sprach ich ihn an. Ich merkte wie er sich vor mir in die Hocke ging und stand auf als ich seine Hände zu fassen bekommen hatte. "Und ich?"
"Da bist du selbst schuld."
"Aber du bist in mich gelaufen." Kam es zurück. Los! Hilf ihm schon. Ich ging wiederwillig in die Hocke und nahm Ed's Hände und half ihm auf. Ich merkte, dass er mir nah stand. Sehr nah. Ich merkte sogar seine Körperwärme. Awwwww... Wie süß du bist, wenn Ed so nah bei dir ist. Du hörst dich schon wie Oma an. Und du willst ich sein? Ich bin gerade mal 21 Jahre alt! Hallo? Ich würde mich noch gerne länger mit dir unterhalten, aber du stehst immer noch sehr nah am Ed. Also nur so nebenbei bemerkt... Och ne...

Ich wünsche mir, dass die Lichter wieder angehen! Das Leben ist kein Wunschkonzert, kleine. Innerlich verdrehte ich die Augen.

Ed stand direkt vor mir und ich sah nur seine Silhouette, weil er mit dem Rücken zu den Fenstern gedreht stand. Mein Gesicht könnte man wahrscheinlich erkennen und dadurch auch, wie ich neben der Spur bin.

"Awwww...", gab Ed vor mir von sich. "Was?" Gab ich so bissig wie möglich zurück.

Bis jetzt sind ungefähr fünf Minuten vergangen seit der Strom ausgefallen ist.

"Hast du Angst im Dunkeln?" Fragte er jetzt plötzlich sanft. Und aus irgendeinem Grund krallte ich mich an einem seiner Arme fest. Wahrscheinlich sieht das danach aus, als ob eins Katze Aggressionen an ihm ausgelassen hat, aber was soll's? Plötzlich strich Ed mir über den Rücken. Das sollte anscheinend beruhigend wirken, aber ich fühlte mich dadurch noch schlechter. Er bemerkte es und nahm die Hand wieder weg. In diesem Moment fühlte ich mich kindischer als in meinem ganzen Leben.

Dann hörte ich wie die Jalousien hochgezogen wurden und das Licht von draußen hereinschien. Alle standen verstreut im Raum. Xeyla kam schnell zu uns und ich bemerkte, dass auch Roan Nähe bei uns stand.
So schnell überwindest du deine Angst also.
So standen wir dann zu viert im Raum.

Nach ungefähr weiteren zehn Minuten, rief James, "Ich glaube das wird heute nichts mehr mit dem Üben. Kommt morgen, wenn möglich etwas früher. Oder..? Ne, ihr müsst nicht früher kommen. Ich hab keine Fehler gesehen und bis morgen werden wahrscheinlich auch keine auftauchen." Während er noch sprach ging er langsam zur Tür und öffnete diese. Anscheinend ist im ganzen Gebäude der Strom ausgefallen...

Wir nahmen alle unsere Taschen und gingen ohne uns umzuziehen raus.
Auf der Straße angekommen, gingen die meisten schon los. Nur wir vier, Xeyla, Ed, Roan und ich, liefen noch nicht los.

"Es ist 8:00pm. Wollen wir noch was machen?" Fragte Xey, die neben mir stand. "Ähm... Xey. Ich weiß nicht ob dir das aufgefallen ist, aber wir hatten grad Training und ich persönlich würde erstmal duschen wollen." Die Jungs stimmten mir mit einem Nicken zu. "Und außerdem. Wenn wir irgendwo hingehen würden. Also mit Ed... Nur eine kleine Info. Er ist ein in Zukunft WELTBEKANNTER Sänger. Wie wollt ihr mit ihm irgendwo hingehen?" Ups... Ich dachte schon, dass diese Sache einen Hacken hat... Innerlich schlug ih meinen Kopf gegen eine Wand. "Wer hat Lust auf einen Filmabend?" Kam es plötzlich von Ed. "Filmeeeeeeee!" Quietschte Xey. "Zu wem gehen wir?" Schaute sie danach in die Runde. "Wie wärs wenn wir zu mir gehen. Das ist am nächsten dran." Ich weiß nicht warum, aber irgendwie wäre es schon merkwürdig zu DEM Ed Sheeran zu gehen. Ich meine damit, dass Er ein Sänger ist und wir nur seine Background Tänzer. Wir haben nicht so viel mit ihm zu tun und müssen auch nicht wissen wo er wohnt, wenn er es uns nicht sagt. Awww... Wie süß... Du machst dir Sorgen wegen Ed... Dieses Etwas, was total überflüssig ist und ich auch nicht gebrauchten kann oder vermissen werde, konnte auch mal die Klappe halten...

"Ok. Wollen wir dann los?"
"Unser Transportmittel, anders genannt auch mein Chauffeur, ist kurzfristig ausgefallen und kann uns daher nicht abholen..." Nervös kratzte sich Ed im Nacken nach seiner Aussage. "Dann müssen wir wohl oder übel die Underground nehmen..." Sefuzte ich. Nachdem wir Ed nochmal vergewissert hatten, dass man ihn nicht erkennen kam durch seine 'Verkleidung', waren wir auch schon bei der Underground angekommen und warteten.

"Alsooo... Was machst du denn jetzt mit Roan an Weihnachten?" Sprach ich so leise wie möglich, weil ich es irgendwie nicht für nötig hielt auch mit den beiden Herren über ihre Pläne für Heiligabend zu reden. "Wir werden mit seiner Familie essen. Nur ich würde dich fragen, ob du vielleicht mit mir morgen shoppen gehen würdest? Ich hab nämlich keine Ahnung, was ich anziehen soll." Erklärte sie leise. "Natürlich. Ich muss selbst noch zwei oder vielleicht auch mehrere Geschenke kaufen..." Sie sah mich gespielt empört an, weshalb ich anfing lauthals zu lachen. "Natürlich ist schon für dich gesorgt." Brachte ich heraus, nachdem ich nicht wieder beruhigt hatte. "Wie ist für Sie gesorgt?" Kamen Roan und Ed dazu. Erstgenannter blieb neben mir stehen und legte einen Arm um meine Schulter und Ed Tat es bei Xeyla gleich. "Weihnachten", antwortete ich knapp.

"Was macht ihr morgen?" Fragte Ed nach einer Weile. "Wir haben schon was vor." Antwortete die Blondine für uns beide. "Uhh... Was denn?" Wurde Ed neugierig. "Nichts was euch Kartoffeln was angeht." Die beiden jungen Herren taten nun auf beleidigt.

"Hast du irgendwas genießbares bei dir, Meri?" Stellte Roan die wichtige Frage. "Ähäm... Neee?" Antwortete ich unsicher. "Dann können ja Xeyla und ich vielleicht noch bei 'nem Supermarkt kaufen, während ihr schonmal zu dir geht und was vorbereitet?" Schlug gleicher vor vorauf wir drei zustimmten und dann mit diesem Plan in die Underground stiegen.
Wir setzten uns auf einen Vierer Platz, Xeyla und ich uns gegenüber am Fenster und unsere Tanzpartner jeweils neben uns.
Die ganze Fahrt über beteiligte ich mich nicht wirklich an dem Gespräch der anderen und schaute nur aus dem Fenster. Es war schon traurig nicht mit meiner Familie zu feiern, aber ich würde hier auch ein schönes Weihnachtsfest haben. Und da Ed mich gefragt hatte mit ihm zu feiern, würde ich auch nicht alleine mit meinen Katzen feiern.

"Meri, wir steigen heir aus und kommen dann bald. Okay?" Mit dieser Frage riss mir Roan aus meinen Gedanken. "Ja klar." Danach stiegen die beiden aus und wir führen eine Station weiter. "Was möchtest du an Weihnachten machen?" Fragte mich der Ginger neben mir. "Hab noch nicht wirklich was geplant. Du?" Ed fing an zu grinsen, was mir einen unheimlichen Schauer über den Rücken laufen lies. "Dein Grinsen ist unheimlich." Lachte ich als er mir etwas näher kam und bei meinen Worten auch anfing zu lachen. "Ich hab nur eine Idee. Wird zwar kurzfristig, aber könnte klappen...", murmelte er den zweiten Satz eher zu sich selbst.

Als die Bahn das nächste mal hielt, steigen wir aus und machte uns auf den Weg zu meiner Wohnung. In der Underground hatten wir mehr als Glück, weil sehr wenig Leute mitgefahren sind.

"Ey! Was soll das?" Rief ich erschrocken aber lachend, als mich ein Schneeball am Nacken traf. "Wonach sieht es denn aus?" Grinste mich Ed an. Dieses Grinsen...

Ich erwiderte die Schneeball Schlacht wie das eine mal vor Ed's Haus und verlor diese auch. Jetzt saßen wir nach einer Halben Stunde jedoch auf meiner Couch.

Es wunderte mich, dass Xeyla und Roan schon eine Stunde weg waren. Langsam machte ich mir Sorgen. In der Zeit, in der wir schon in meiner Wohnung waren, hatte ich mich geduscht und danach Ed. Warum nicht gleichzeitig..? Wie kannst du nur? Ed meinte doch erst letztens, dass ich für ihn irgendwie zu einer Art Freundin geworden bin und jetzt kommst du schon mit sowas? Erstens. Weil ich es kann. Zweitens. Ich kann kommen womit ich will! Und. Du meintest 'Jetzt schon'..? Ach, halt dich endlich mal deine Klappe!
Ich diskutierte jetzt schon mit mir selbst. Wie kam das dazu? Du hast angefangen... Ich ignorierte diese Aussage und konzentrierte mich wieder auf das Hier und Jetzt.

Gerade wollte ich aufstehen und mir noch einen Kakao machen, als es an der Tür klingelte. Mit der Hoffnung, dass es Xeyla und Roan wären öffnete ich erst die Eingangs Tür und beobachtete das Treppenhaus durch den Spion.

Ich war so vertieft in meiner Beschäftigung und den Gedanken, wer es sein könnte, dass ich kurz auf quietschte, als Ed seinen Kopf auf meiner Schulter ablegte. Daraufhin hörte ich nur sein raues Lachen und keine Sekunde danach klopften zum Glück auch schon Xeyla und Roan.

"Warum habt ihr so lange gebraucht?" Fragte ich die beiden, nachdem sie sich frisch gemacht hatten und jetzt mit uns auf dem Sofa saßen. "Es hat halt etwas länger gebraucht." Erwiderte Roan simpel. "Und warum?" Hakte Ed diesmal nach. "Weil." Motzte meine beste Freundin uns an. Sie lügt! Sie lügt! Sie LÜÜÜÜGT!!! Whoa immer langsam innere Stimme. Ich weiß selbst, dass sie nicht die Wahrheit sagt. Ich frage mich aber, warum? Ich denke, dass ich ihre beste Freundin bin und sie mir jeden Scheiß erzählen kann.
Ich war aus irgendeinem Grund leicht gekränkt.

"Egal. Ich hab jetzt keine Lust mehr hier so zu streiten was ihr verheimlichen wollt. Also. Welchen Film wollt ihr schauen?" Die zwei, die spät kamen schauten mich empört an, während Ed sich sein Lachen gerade noch so verkneifen konnte. Mir ging es ebenfalls wie Ed. Beide waren schlecht im verheimlichen von Sachen oder Ereignissen vor mir. Hach... Die beiden würden so ein süßes Paar abgeben... Schwärmte meine innere Stimme vor sich hin. Ich hab's! Die zwei sind so gut wie zusammen. Ich wette Roan wird sie beim Essen mit seinen Eltern als seine Freundin vorstellen! Aw... Da geb ich dir recht. Ich weiß ja, dass Xeyla Roan mehr als einfachen Freund mag. Und Roan ist in mancher Weise die männliche Form von Xeyla...

"Wenn du mich schon fragst, dann möchte ich ein Einhorn" rief Xeyla plötzlich. Ich schrak höllisch zusammen und dachte ich bekomme einen Herzinfarkt, dass ich umkippte und auf Ed, der neben mir saß, fiel.

"Alles gut?" Fragte dieser als ich ihn immer noch erschrocken musterte. Und schon wieder fing er an zu lachen. Gib's zu, du möchtest nicht nur 'eine' Freundin sein, oder? Ich doch nicht! Ich setzte mich schnell auf und bemerkte, dass sie meine relativ kleine Sammlung an Filmen auf dem Tisch nicht angerührt hatten und über irgendein anscheinend wichtiges Thema diskutierten. "Was hast du gesagt?" Fragte Roan an die Blondine gerichtet. "Nochmal für Dumme. Wenn du mich schon fragst, dann möchte ich ein Einhorn." Wiederholte sie langsam und betonte dabei jedes Wort. "Jetzt verstanden?" Der angesprochene sah sie nur ungläubig an.

"Wo soll ich denn ein Einhorn herbekommen?" Fragte Roan nachdem er sich wieder gefasst hatte. "Ich hab da einpaar Kontakte." Sprach nun auch wieder Ed. Ich verstand nicht was er für Kontakte haben sollte, aber ist immerhin Roan's Sorge mit dem vermeintlichen Einhorn.
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Das Kapitel für die ganze Woche

Das längste das ich je geschrieben habe mit 2161 Wörtern. I'm proud

Die Idee mit "Wenn du mich schon fragst, dann möchte ich ein Einhorn" hab ich von Rose1lk
Sie schreibt selbst eine Story 'My hot seat Neighbour'. Ich würde mich freuen, wenn ihr auch ihre Geschichte lesen würdet.

Ein Einhorn? Was meint Xeyla damit?

Heute ist der letzte Tag bei meiner Oma und hier nochmal vier Fotos.

~S_1702 🧡

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