Kapitel 4

Von mir selbst genervt stehe ich da. Ich Pabo. Wie konnte ich vergessen mich umzuziehen? Er sieht so gut aus. Und dann komme ich mit meiner Leggins. Was findet er überhaupt an mir? Ich bin langweilig. Ich habe, offensichtliche, einen schlechten Kleider Geschmack und ich bin nicht halb so attraktiv wie er.
Egal. Er ist hier. Meinetwegen. Er ist tatsächlich gekommen. Irgendeinen Grund wird er schon haben und ich hoffe das er diesen niemals vergessen wird.
Etwas unbeholfen steht er in dem Eingangsbereich,  ohne zu wissen wohin jetzt. Ich hatte ihn bei meinem kleinen inneren Monolog einfach stehen lassen. "Wir können erstmal ins Wohnzimmer gehen." schlage ich vor, um die Spannung etwas zu nehmen. Wir setzten uns neben einander auf die Couch. Er ist keinen halben Meter von mir entfernt. Es überrascht mich etwas, das wir bei unserem dritten privaten Treffen noch so verspannt sind, doch ich kann es nicht ändern, denn jedes Mal wenn er in meiner Nähe ist habe ich Angst das ich etwas dummes sage oder tue. Daher rede ich möglichst wenig. Besser nichts sagen, als etwas falsches sagen. Denke ich jedenfalls. Ich sehe ihn an. Er scheint genau so in Gedanken vertieft zu sein wie ich es bis eben noch war. Wie hypnotisiert starre ich in seine Augen. Sie sind so wunderschön. Ich könnte sie mir stundenlang ansehen, ohne das mir langweilig werden würde. Er ist immer noch abgelenkt. Seine Augen bewegen sich etwas, doch er sieht mich nicht direkt an, schaut nur weiter auf den Boden. Plötzlich hebt sich sein Kopf und sein Blick trifft genau den meinen. Er wird leicht rot als er bemerkt wie ich ihn ansehe. Peinlich gerührt sehen wir nun beide auf den Boden. Ich überlege ob ich etwas sagen sollte, um diese Stille zu unterbrechen, doch ich weiß einfach nicht was. Worte waren noch nie meine Stärke. In Anwesenheit des Jungen mit dem ich am Liebsten den Rest meines Lebens verbringen würde bin ich nicht gerade kreativer. "Ich hab deinen Bruder getroffen." beginnt er schließlich. "Ich glaube er war unterwegs zum Kino zusammen mit einem Freund." Ich nicke. "Das war Kookie. Sie sind seit ein paar Jahren zusammen." erkläre ich kurz. Wieder kehrt die Stille zurück. "Möchtest du irgend etwas unternehmen?" frage ich, da ich die Befürchtung habe das ihm langweilig wird. "Gerne. Worauf ast du den Lust." Ich habe keine einzige Idee. Mein Kopf ist leer. Beziehungsweise nur gefüllt mit Gedanken an ihn, jedoch bezweifle ich das er besonders begeister reagieren würde, wenn ich ihm sage das ich ihn irgendwann gerne heiraten würde. "Du bist der Gast. Du darfst entscheiden." sage ich daher. "Hier in der Nähe ist doch der Park, oder? Hättest du vielleicht Lust etwas spazieren zu gehen?" Er ist so süß wenn er schüchtern ist. "Natürlich. Wir können gleich losgehen wenn du möchtest." Von seinem Nicken bestätigt stehe ich auf, helfe ihm hoch und gehe zurück in den Vorraum. Nachdem ich mich in einen Schal und eine dicke Jacke eingepackt habe, verlasse ich mit ihm an meiner Seite das Haus. Ich hätte nie gedacht das ich das jemals sagen werde. Mit ihm an meiner Seite.

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