Kapitel 04

Naruto saß nun schon seit Stunden bei Sasuke und sah in die Lehrbücher. Mittlerweile qualmte sein Kopf und er sah nur noch ein Labyrinth aus Zahlen und Buchstaben. Nichts half ihm, den Durchblick zu behalten. Er ließ das Buch mit einem tiefen Seufzer auf den Tisch fallen und bemerkte erst jetzt, dass Sasuke nicht mehr im Raum war. Scheinbar war dieser bereits vor einiger Zeit gegangen.

Der junge Uzumaki stand auf und ging vom Wohnzimmer in die Richtung der Küche, aus der Geräusche zu seinem Ohr drangen. Dort angekommen sah er, dass Sasuke zwei Gläser auf den Tisch gestellt hatte und eine helle orangefarbene Flüssigkeit hineingoss.

"Naruto", sagte dieser, als er bemerkte, dass er nicht mehr alleine war. "Ich wollte nur etwas zu trinken holen. Ich hoffe, Limonade ist okay?"

"Ja, ist es", erwiderte Naruto freundlich und nahm das Glas, welches ihm hingehalten wurde, entgegen und nippte kurz an der kühlen Flüssigkeit.

In diesem Moment wurde ihm klar, dass er unglaublichen Durst und es innerhalb von wenigen Sekunden das Glas geleert hatte, bevor er es wieder auf den Tisch stellte.

"Dürfte ich noch etwas bekommen?", fragte er und kam sich unglaublich dumm dabei vor, dass er das Glas so schnell ausgetrunken hatte.

"Sicher", nickte Sasuke kurz und füllte das Gefäß wieder mit der orangefarbenen Limonade.

Nachdem Naruto noch einen weiteren Schluck getrunken hatte, sah er kurz zu seinem Nachhilfelehrer und bemerkte, dass dieser ihn beobachtete.

"Was ist denn?", erkundigte sich Naruto leise.

Ihm stieg die Röte und eine unbeschreibliche Hitze in die Wangen, die sich wohl kaum verbergen ließ. Schnell wandte er den Blick ab. Der Fußboden erschien auf einmal vollkommen interessant und so versuchte sich Naruto auf das helle Muster der Fliesen zu konzentrieren.

"Ich beobachte dich nur", antwortete Sasuke und lehnte sich mit seinem Glas in der Hand an die Küchenspüle. "Ich überlege nur, ob es langsam Zeit ist, dass du deine offenen Rechnungen begleichst..."

"W-Was?", riss sich Naruto vom Boden los und sah zum Uchiha. "W-Was meinst du?"

"Ich habe dir gesagt, ich werde mir überlegen, wie du die Nachhilfe bezahlen kannst. Du wirst nicht viel tun müssen, aber ich weiß nicht, ob es dir Freude bereiten wird..."

Jetzt machte sich Anspannung, Angst und Nervosität in Naruto breit und er wich einige Schritte nach hinten, weg von Sasuke, bis er die Wand hinter sich spürte, gegen die er gestoßen war.

"A-An was d-denkst du denn?", wollte er wissen.

Sasuke hingegen zuckte nur lässig mit den Schultern, stieß sich von der Spüle ab und lief mit schnellen Schritten zu Naruto. Als er vor ihm stand, sah er ihm tief in die Augen.

"Du willst bestimmt kein Geld bezahlen, oder?"

Naruto überlegte, was er sagen sollte. Geld konnte er ihm nicht viel geben, aber etwas anderes als Bezahlung fiel ihm nicht ein.

"V-Viel hätte ich nicht...", gab er also nach einiger Zeit zu.

"Also wirst du mit deinem Körper bezahlen müssen", drehte sich Sasuke von Naruto weg, stellte sein Glas auf den Tisch, genau neben das von Naruto. "Du darfst dir sogar aussuchen, auf welche Art und Weise..."

Dieses Angebot klang ganz und gar nicht verlockend und Sasuke erwartete eine Antwort, so dass Naruto sein eigenes Wort kaum verstand, da sein Herz bis zu seinem Hals schlug und er die Vermutung hatte, es würde jeden Moment aus seinem Körper springen.

"W-Was steht ... zur A-Auswahl?", stammelte er leise. "W-Welche Wahl habe ich?"

Er versuchte seine Stimme unter Kontrolle zu bringen, konnte sich aber immer noch nicht wirklich beruhigen. Was hatte Sasuke mit ihm vor? Was hatte er wohl geplant? Und vor allem: Was bezweckte er damit?

"Das werde ich dir gleich zeigen", bekam Naruto nur als Antwort.

Die Stimme von Sasuke war noch kälter, kühler als sie sonst schon war. Es lief ihm augenblicklich eiskalt den Rücken herunter.

Naruto folgte Sasuke in dessen Zimmer, nachdem dieser gesagt hatte, er wollte ihm die Auswahl dort zeigen, und wurde mit jedem Schritt, den er auf den Raum zuging, langsamer, bis er vor der Tür stehen blieb und misstrauisch in das Zimmer sah.

"W-Was hast du vor?", erkundigte sich der Blondschopf.

Allerdings bekam er keine Antwort, sondern wurde nur aus schwarzen Augen angesehen.

Zögerlich betrat Naruto das Zimmer und Sasuke schloss hinter ihm die Tür. Das leise Klicken des Schlosses drang an sein Ohr und ihm lief wieder ein Schauer über den Rücken, der nichts Gutes verhieß. Etwas in ihm sagte ihm nur zu deutlich, dass er die Beine in die Hand nehmen und von hier verschwinden sollte. Doch er konnte sich nicht bewegen. Er hatte keinerlei Kontrolle über seine Beine, geschweige denn über seine Arme oder den Mund, um etwas zu sagen. Naruto blieb einfach nur reglos stehen und starrte geradeaus.

Sasuke stand hinter ihm und legte eine Hand von dort über die Augen des Jüngeren. Augenblicklich zuckte dieser zusammen und vergaß sogar für einen Moment zu atmen. Langsam wurde er vorangetrieben und merkte an den Knien, dass er gegen etwas weiches stieß. Es war wahrscheinlich das Bett, welches er an seinen Beinen merkte. Doch viel Zeit hatte er nicht, um weiter darüber nachzudenken, denn Sasuke stieß den Blonden von sich und sorgte so dafür, dass Naruto unsanft auf der Matratze landete...


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top