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Regulus' POV
Nervös lief ich neben meiner siebzehnjährigen Cousine durch die Winkelgasse und sah mich um. Obwohl ich schon letztes Jahr, als wir das Schulzeug für Sirius besorgt hatten hier gewesen war, kam es mir vor, als würde ich all das zum ersten Mal sehen. Die vielen Läden. Die geballten Menschenmassen, die sich durch die Gassen drängten.
Ich musste wohl so in Gedanken gewesen sein, dass ich nicht mehr auffasste, wo ich hinlief. Den im nächsten Moment merkte ich, wie ich gegen etwas hartes lief, und anschließend zurück stolperte. " Regulus. Pass gefälligst auf!", keifte das harte Etwas, das sich schließlich als meine Mutter entpuppte. Missbilligend musterte sie mich. Wartete, dass ich mich entschuldigen würde. Schließlich gehörte Unaufmerksamkeit ihrer Meinung nach nicht gerade zu den Eigenschaften eines Blacks. Schließlich hatte ich aufzupassen, auf meine Umgebung zu achten. " Tut mir leid, Mutter."
Die Angesprochene nickte nur knapp, ehe sie gefolgt von dem Rest unserer Familie weiter ging. Sie war noch nie sonderlich versöhnlich gewesen- selbst, wenn man sich für sein Verhalten entschuldigte, behielt sie es meistens in schlechter Erinnerung. Selbst, wenn man ihr sagte, dass es einem leid täte, behielt sie jenes Verhalten im Hinterkopf. Als würde sie sich jeden noch so kleinen Fehler ihrer Kinder merken wollen, nur, um ihnen dadurch immer wieder klar zu machen, dass sie nicht gut genug waren. Dass sie nicht die Kinder waren, die sie sich erhoffte. Dass sie nicht so perfekt waren, wie sie es erwartete.
Sirius, der neben mir herlief, verdrehte gerade einfach nur die Augen über unsere Mutter. Egal, wie wütend sie wurde. Egal, wie sehr sie sich über uns aufregte, Sirius schien es nie sonderlich nahe zu gehen. Selbst, wenn sie sich direkt an ihn richtete, schienen ihre Worte einfach an ihm abzuprallen. Er schien sich alle Mühe zu geben, nicht so zu sein, wie Mutter es erwartete. Es war fast, als würden ihre Wutanfälle ihn nur noch mehr dazu ermutigen, die zu provozieren.
Als würden alle die Ohrfeigen und Schläge, die er für sein Verhalten kassierte, ihn nur noch mehr anspornen, so weiter zu machen. Unsere Eltern noch mehr zu provozieren. So lange, bis sie die Nerven irgendwann endgültig verlieren würden.
Nachdem wir einige Zeit lang noch durch die Winkelgasse gelaufen waren, betraten wir schließlich den Laden von Mr. Ollivander. Einem der bekanntesten und meines Wissens auch besten Hersteller von Zauberstäben. Vor einem Jahr waren wir hier gewesen, um einen Zauberstab für Sirius zu besorgen. Heute waren wir hier, um einen Zauberstab für mich zu besorgen.
Etwas nervös trat ich von einem Fuß auf den Anderen, während wir vor der Theke des Ladens auf Mr. Ollivander warteten. Überall standen Regale, vollgestopft mit lauter verschiedenen Zauberstäben. Zauberstäben aus verschiedenen Hölzern. Mit verschiedenen Kernen. Die sich vielleicht vom Äußeren her ziemlich ähnlich sahen, doch trotzdem war jeder auf seine Art einzigartig.
Doch, obgleich noch so viele Stäbe in den Regalen verstaut waren, hatte ich Angst, dass sich keiner finden würde, der zu mir passte. Dass sich von all den Stäben keiner finden würde, der mich als seinen Herren wählen würde. Denn der Zauberstab suchte sich den Zauberer aus, nicht umgekehrt. Es mochte vielleicht lächerlich klingen, bei all den Regalen, die fast schon vor Zauberstäben überquollen. Doch trotzdem hatte ich noch immer diese gewisse Art von Angst.
Angst, dass es ewig dauern würde, bis sich mein Zauberstab endlich finden würde. Angst, dass ich nach der Meinung meiner Eltern Aldi unwürdig gelten würde, wenn es zu lange dauern würde. Dass sie mich als schwach abstempeln würden. Als jemanden, der nicht sonderlich starke, magische Fähigkeiten besaß. Ehe ich meine Gedankengänge jedoch fort führen konnte, trat Mr. Ollivander an die Verkaufstheke.
Er war ein bereits älterer Mann, dessen graue Haare leicht von seinem Kopf abstanden. Er wirkte ziemlich schmächtig und nicht sonderlich groß. Aus seinen dunklen Augen, schien jedoch eine gewisse Gutmütigkeit zu sprechen. Er wirkte freundlich, aufgeschlossen. " Womit kann ich behilflich sein?", Fragte er in höflichem Ton an meine Eltern gewandt, die jedoch nur auf ihn herabzublicken schienen. Als wäre er ihrer Meinung nach minderwertig. Als wären sie ihrer Meinung nach etwas Besseres als der alte Zauberstabmacher. " Wir sind wegen unserem Sohn hier.", sagte Vater nun mit einem Kopfnicken in meine Richtung. " Er wird heute sein erstes Jahr in Hogwarts antreten."
Mr. Ollivander's Blick glitt nun zu mir und ein leichtes Lächeln umspielte nun seine Lippen. " So so, Mr. Black. ", sagte er langsam, während sein Lächeln sich etwas mehr über seine Lippen ausbreitete. " Warten Sie einen Moment. Ich glaube, ich habe genau den richtigen Zauberstab für Sie.", mit diesen Worten verschwand er für eine kurze Zeit erneut hinter einem der Regale. Ich glaubte sogar, Mutter leicht genervt aufstehen zu hören. Als jette sie keine Geduld, was diese anging. Als würde ihr das alles zu lange dauern. Sirius und Cissy hingegen, schienen das Ganze relativ interessiert zu betrachten.
Nach einiger Zeit kam Mr. Ollivander mit einem noch verpackten Zauberstab in der Hand zurück. " Probieren Sie mal diesen hier.", sagte er und hielt mir nun die Schachtel entgegen, in der der Stab noch verpackt war. " Weide und Drachenherzfaser. Zwölf Zoll. ", erklärte Ollivander, während ich den Stab auspackt und anschließend einige Zeit lang betrachtete. Hellbraunes Holz und auch sonst wirkte Zauberstab relativ schlicht.
Lediglich der Griff des Stabes, war mit einigen, ziemlich verschnörkelten Mustern verziert, doch auch diese wirkten nicht sonderlich auffällig. Doch obwohl er so schlicht wirkte, wirkte der Stab auf seine Art schön. Außerdem war das Aussehen eines Stabes so ziemlich das Letzte, worauf es ankam. Ich merkte, wie alle in jenem Raum nun mich anstarrten. Ich merkte, wie sowohl Cissy's, als auch Sirius' Blick an mir hingen, sowie die meiner Eltern.
" Na los. Sie müssen ihn schwingen.", verkündete Ollivander, der sich die Szene, die sich gerade vor ihm abspielte eine Weile betrachtet hatte. Gesagt, getan. Einige, gelbliche Funken sprühten während jener Bewegung aus der Spitze des Zauberstabs. Ein erneutes Lächeln bildete sich auf den Lippen des Zauberstabmachers. " Ich wusste, dass er zu Ihnen passen würde. ", sagte er zufrieden, ehe er sich zu meinen Eltern wendete, um den Preis für den Zauberstab zu besprechen.
Auch meine Lippen umspielte nun ein leichtes Lächeln. Ich hatte meinen Zauberstab schließlich ohne große Schwierigkeiten gefunden- oder sollte ich lieber sagen, er hatte mich gefunden? Wie auch immer. Zumindest war es nicht so kompliziert gewesen, wie ich gedacht hatte, dass es sein würde. Triumphierend wollte ich mich gerade Cissy und Sirius zuwenden.
Jedoch wurde jenes von Mutter unterbrochen. " Kommt ihr endlich?", Fragte sie ungeduldig. " Wir müssen bald am Gleis sein. Oder der Zug fährt ohne euch ab. " Ich nickte und folgte ihr als Erster aus dem Laden. Nun würde die Fahrt nach Hogwarts folgen- und anschließend der Beginn meines ersten Schuljahres .
AN: Soo, gleich mal das nächste Kapi XD wie fandet ihr es bis jetzt? Schreibt mir eure Meinung gerne in die Kommis^^ und ansonsten dann...Bis bald😊❤
LG: Drawaine
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