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Regulus' POV
" Aufwachen, Schlafmütze. ", ertönte früh morgens eine mir nur allzu bekannte Stimme durch mein Zimmer. Verschlafen blinzelte ich und hob meinen Kopf, um das Geschehen besser mitzubekommen. " Was?", brachte ich verschlafen und genervt hervor, während die eben genannte Person nun näher an mein Bett trat. "Tante Walburga hat mich geschickt, um dich zu wecken!", verkündete sie und setzte sich schließlich auf den Rand meines Bettes.
" Wie spät ist es?", brachte ich hervor, während ich versuchte, meine Augen an das Sonnenlicht zu gewöhnen, das nun durch die Fenster meines Zimmers fiel. " Sieben Uhr. Also los, steh auf, Prinzchen. " genervt verdrehte ich die Augen. Meine Cousine hatte wohl in letzter Zeit nicht sonderlich viel zu tun gehabt, außer sich seltsame Spitznamen für mich einfallen zu lassen. Prinzchen. Na reizend.
" Bitte Cissy, noch fünf Minuten. ", gähnte ich und sah meine jüngste Cousine flehend an. Diese schien an diesem Tag jedoch nicht sonderlich gnädig gestimmt zu sein, denn ehe ich mich versah, packte sie meine Decke und zog sie weg. " Du kennst Tante Walburga.", sagte Cissy nur, und machte noch immer keine Anstalten, die Decke wieder auf mein Bett zu legen.
Missmutig stand ich schließlich auf, während Cissy mich erwartungsvoll anstarrte. Cissy. Dieses Jahr würde ihr letztes Jahr in Hogwarts werden. Am Ende dieses Schuljahres, würde sie endgültig Abschied von dem alten Schloss nehmen, während ich es erst wirklich begrüßen würde. Ihre Schulzeit würde bereits enden, während meine gerade erst anfing.
Und dem entsprechend benahm sie sich auch. Stets übernahm sie so ziemlich die Verantwortung für Ihre Cousins. Stets bemühte sie sich, den Ansprüchen ihrer Eltern gerecht zu werden. Sie nicht zu enttäuschen. Sich so zu verhalten, wie man es von einer Black nun mal erwartete. Stolz. Kühl. Und unnahbar.
Doch manchmal zeigte sie auch eine andere Seite von sich. Hin und wieder, legte sie die kühle Maske ab und wirkte dann fast, wie ein komplett neuer Mensch. Wie jemand mit Gefühlen. Jemand, der dich um Andere sorgte. Der sich um seine Verwandten sorgte. Dem das Wohl seiner Familie wirklich am Herzen lagen. Ja, manchmal wurde sie zu dieser Art von Mensch. Meistens, wenn es um mich oder ihre beiden Schwestern ging.
" Reg, bitte beeil dich. Sogar Sirius ist schon auf seinen Beinen.", dies war einer der Momente, in denen sie fast genauso klang, wie meine Tante Druella. Einer der Momente, in denen man die beiden glatt verwechseln könnte, wenn man das Alter für einen Moment außer Acht lassen würde. Einer der Momente, in denen nur die kühle, strenge Cissy zum Vorschein kam, während ihre sanftere Seite unter der kühlen Maske verborgen lag.
Schließlich schlurfte ich auf meinen Kleiderschrank zu und begann zu überlegen, wie ich mich kleiden sollte. Schließlich würden meine Eltern erwarten, dass ich angemessen meiner Herkunft auftreten würde. Dass ich mich so kleiden würde, dass die Anderen erkennen könnten, dass sie es mit jemandem der Familie Black zu tun hatten. " Sirius ist wach? Wie hast du das hinbekommen?", wandte ich mich schließlich mit einem leichten Schmunzeln an meine Cousine. Diese zuckte jedoch nur mit den Schultern. " Wunder gibt es immer wieder. ", antwortete sie trocken.
Sirius war also bereits wach. Sirius, der sich normalerweise immer anders verhielt, als unsere Eltern es erwarteten. Sirius, der ihre Befehle so gut missachtete, wie er konnte. Der gegen so ziemlich jede Regel des Hauses Black verstieß, gegen die er verstoßen konnte. Sirius, die Schande der Familie Black. Sirius, der unwürdige Sohn. Sirius, den meine Eltern nun nicht mehr wirklich als Erben ansehen. Der ihrer Meinung nach unseren Familiennamen beschmutzt hatte. Sirius, der in ihren Augen wohl nichts weiter als ein Verräter war. Sirius, der trotz allem jedoch noch immer eines war: Mein großer Bruder.
Auch, wenn ich das Gefühl hatte, mich immer weiter von ihm zu entfernen. Auch, wenn ich das Gefühl hatte, dass unser Verhältnis immer mehr kaputt ging. Wenn ich das Gefühl hatte, dass seine neuen Freunde in Hogwarts mich wohl ersetzt hatten. Denn, seit er sie kannte, sprach er nur noch selten mit mir. Seit er sie kannte, schienen nur noch sie für ihn zu zählen. Seit er sie kannte, schien ihm so ziemlich jeder Andere egal zu sein.
" Ich gehe schon mal. Ich sage Tante Walburga Bescheid, dass du gleich kommst.", meinte Cissy knapp und verschwand damit aus meinem Zimmer. Ich nickte kurz, obwohl ich wusste, dass sie es nicht hören würde, ehe ich mich umzog.
Heute würde ich zum ersten Mal nach Hogwarts fahren. Heute würde ich zum ersten Mal durch die großen Tore des Schlosses treten. Heute würde ich all das, was das Schloss zu bieten hatte zum ersten Mal sehen.
Heute würde sich entscheiden, in welchem Haus ich landen würde. Ob ich mich dem Namen der Familie würdig erweisen würde. Ob ich, wie so ziemlich jeder aus unserer Familie vor mir in Slytherin landen würde. Ob ich mich als würdiger Erbe erweisen würde. Oder, ob ich mich gar wie Sirius als ' Verräter ' erweisen würde. Ob ich trotz der Tradition unserer Familie in einem anderen Haus als Slytherin landen würde. Ob ich die Tradition missachten, und mich für ein anderes Haus entscheiden würde.
Als ich schließlich fertig umgezogen war, trat ich die Treppe unseres Hauses hinunter, die in den Salon führte. Noch immer leicht verschlafen, hielt ich mir gähnend eine Hand vor den Mund, ehe ich endgültig den Salon betrat. Den Salon, in dem meine Eltern, sowie Sirius, Tante Druella und Onkel Cygnus bereits am Frühstückstisch saßen. " Guten Morgen, Mutter.", sagte ich recht steif, ehe ich mich auf einen Stuhl neben Sirizs setzte.
Mutter musterte mich kühl, während ich gerade dabei war, meinen Teller mit meinem Frühstück zu beladen. Obwohl ich wusste, dass meine Augen vermutlich mal wieder größer als mein Appetit waren. Obwohl ich wusste, dass ich vermutlich nur mal die Hälfte von all dem runter bekommen würde, was ich mir auf den Teller geladen hatte.
Besonders jetzt nicht. Besonders heute nicht. Heute, einer der wohl wichtigsten Tage meines Lebens. Heute, der Tag, an dem ich aufgeregter war, als jemals zuvor. " Regulus. Du bist spät dran.", bemerkte Mutter und musterte mich noch immer mit ihrem kühlen, stechenden Blick. " Verzeihung, Mutter. ", sagte ich kleinlaut. Als Antwort darauf erhielt ich ein leichtes Nicken ihrer seits, auch, wenn auch ihre strenge Miene kein bisschen änderte.
" Nun gut, beeil dich. Dir ist wohl klar, dass wir noch in die Winkelgasse müssen, um dein Schulzeug zu kaufen.", sagte sie. Ich blickte noch einmal in die Runde. So ziemlich jeder, der an diesem Tisch saß, schien aus welchen Gründen auch immer meinen Blick zu vermeiden. Oder zumindest zu versuchen, diesen zu vermeiden. Schließlich nickte ich meiner Mutter knapp zu. " Ja, Mutter."
AN: Jep, noch eine FF über Regulus, weil ich es nicht lassen kann XD ich hatte plötzlich einfach diese Ideen und musste sie dann halt einfach aufschreiben. Ich hoffe, ihr gebt dieser Story eine Chance und joa😊 schreibt mir gerne in die Kommis, was ihr bis jetzt von dieser Story haltet😉 ansonsten dann bis bald...😊❤
LG: Drawaine
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