Kapitel 29
Als ich am Abend nach Hause komme fröslte ich am ganzen Körper. Dieses Mal hat es auf meinem Weg zwar nicht geregnet, aber ich befürchte der Schaden ist bereits angerichtet. Meine Nase läuft, mein Kopf fängt an zu dröhnen und das einzige, für dass ich noch Motivation aufbringen kann, ist mich unter heißes Wasser in der Dusche zu stellen und mich einmal komplett durchwärmen zu lassen.
Danach habe ich zumindest das Gefühl wieder frei Atmen zu können, aber mein Körper ist trotzdem schlapp und ich erledige meine Abendroutine - zu der auch das Nacharbeiten der heutigen Vorlesung gehört - mit weniger Sorgfalt als sonst. Allerdings hilft es auf eine komische kindische Art und Weise mir wieder Grays Shirt überzuziehen. Es ist schön weich und viel zu lang, doch genau richtig für meine Stimmung.
Schlussendlich krieche ich früher als gewohnt in mein Bett und hoffe, dass nach einer guten Portion Schlaf wieder alles in Ordnung ist.
Sobald ich aber von meinem Wecker gegen sieben Uhr geweckt werde, weiß ich, dass das ein Irrglaube gewesen ist. Mein Kopf schmerzt im Rhythmus zu dem Klingeln, allerdings wird es auch nicht wirklich besser, als ich den nervigen Ton durch wildes auf meinem Display herumtippen ausgeschalten habe.
Sobald wieder Stille in meinem Zimmer herrscht schließe ich erneut die Augen und versuche mich zu sortieren. Meine Glieder sind schwer, meine Nase läuft augenblicklich und mein Kopf bringt mich um. Super, mich hat es richtig erwischt.
Ich bleibe ungewöhnlich lange noch in meinem Bett liegen, schlummere kurz nochmal ein, aber wirklich schlafen kann ich nicht. Die Kurse, die ich heute habe sind wie eine Alarm-Sirene in meinem Kopf. Ich weiß, dass es vielleicht vernünftiger wäre einfach zu Hause zu bleiben und mich auszukurieren, aber ich hasse es etwas von dem Unterrichtsstoff zu verpassen. Und so schlecht geht es mir dann doch nicht.
Also quäle ich mich eine Viertelstunde später aus dem Bett und bleibe für einen Moment auf der Bettkante sitzen, bis mein Kopf aufhört sich zu drehen. Dann erst kann ich aufstehen und mich wankend Richtung Bad begeben.
Wenn ich krank bin kommt mir immer alles wie in Watte gepackt vor. Die Welt ist ein bisschen surreal und manchmal glaube ich, sind es die Möbel um mich herum, die sich bewegen und nicht ich. Anders kann ich mir zumindest nicht erklären, wie ich es schaffe in der halben Stunde bevor ich aus der Tür gehe, mir jede Körperstelle schon einmal angeschlagen zu haben.
Aber ein guter Pfefferminztee hilft und auch wenn mir Mary und Cass beide gute Besserung wünschen, scheine ich wohl zumindest nicht wie eine Leiche auszusehen, sonst wäre ich nicht mit so wenig Diskussion aus dem Haus gekommen.
Dieses Mal bin ich mit allem ausgestattet: Regenschirm, Schal, Mantel. Ich trage sogar schon einen Pulli, als hätten wir nicht erst Anfang Oktober sondern Mitte November. Aber das Gute daran ist, dass ich damit wohl genügend abgepolstert bin, für alle Stühle und Tischkanten, die sich mir noch in den Weg stellen könnten.
Die Vorlesungen sind gelinde gesagt... Scheiße. Ich schreibe alles mit, weil mein Kopf nicht in der Lage ist die Dinge richtig aufzunehmen, aber zumindest muss ich mich nicht auf die Aufzeichnungen anderer verlassen. Ich bin einfach froh, als ich wieder nach Hause komme, vier Stunden, zwei Tempopackungen und eine Kopfschmerztablette später. Seitdem mein Kreislauf in Schwung gekommen ist, geht es mir rein körperlich eigentlich ganz in Ordnung, aber mein Kopf steht einfach kurz vorm Platzen.
Was der möglichst schlechteste Zeitpunkt ist, denn Elizabeth hat diesen Morgen auserkoren, um mir ihren Teil der Projektarbeit für Psychologie zu schicken. Und da wir morgen während des Kurses die Zeit bekommen daran weiterzuarbeiten muss ich es mir heute noch anschauen. Als ich zu Hause dann auf mein Handy schaue und sehe, dass auch noch Gray mir geschrieben hat, wann ich heute Abend vorbeikommen kann, hätte ich den Kopf am liebsten im Sand vergraben.
Ganz vergessen. Gray weiß ja gar nicht ,dass sein Shirt schon zu spät gekommen ist.
Hin und her gerissen starre ich auf die Nachricht. Eigentlich will ich nicht absagen. Allein der Gedanke Gray zu sehen lässt Schmetterlinge in meinem Magen flattern. Und wer weiß, vielleicht geht es mir bis heute Abend ja auch wieder besser. Also schicke ich ihm einfach ein Daumen nach oben und setze damit meinen Entschluss. Mein Gott, ich bin ein bisschen erkältet, da muss man doch kein solches Drama drum machen. Alles eine Sache des Denkens.
Das rede ich mir zumindest ein, bis ich einfach mit Elizabeths ausgedruckten Aufzeichnungen im Bett einschlafe.
Erst Cass, die in mein Zimmer platzt, lässt mich wieder aufschrecken und mich orientierungslos in meinem Zimmer umschauen.
"Hey Row, willst du auch eine Pizza? Wir bestellen gerade."
Cass lächeln verwandelt sich in ein Stirnrunzeln, als sie sieht, wie ich nach meinem brummenden Schädel fasse. "Oh sorry, habe ich dich aufgeweckt?"
Noch immer nicht so richtig wach schüttle ich mit einem Gähnen den Kopf und antworte verschlafen: "Nein, alles gut. Wie spät ist es denn?"
Die Blätter, die sich über meinen Schoß verteilt haben einsammelnd unterdrücke ich ein erneutes Gähnen und versuche bilnzelnd meinen Blick scharf zustellen.
"Fast sieben."
Erschrocken starre ich meine Mitbewohnerin an.
"Sieben Uhr... Abends?!"
Augenverdrehend lehnt sich Cass in den Türrahmen. "Ne morgens, du Dussel. Natürlich abends!"
Einer kleinen Panikattacke nahe strample ich mich von meiner Decke frei und ignoriere den Schwindel, der mich bei der schnellen Bewegung mit der ich mich aufrichte überkommt.
"Verdammt, verdammt, verdammt!"
Durch mein Zimmer eilend schnappe ich mir meine Handtasche und schmeiße alles wichtige hinein. Schlüssel, Geldbeutel, Handy. Dann bleibe ich wieder vor dem Blätterstapel zu unserem Psychologieprojekt stehen. Ich bin vielleicht zur Hälfte durchgekommen. Und eigentlich muss ich Punkt sieben bei Gray sein. Keine Chance, dass ich das jetzt noch fertig bekomme. Also schnappe ich mir die Blätter kurzerhand und stopfe sie mit in die Handtasche. Ich habe zwar ein schlechtes Gewissen dabei, aber irgendwann werde ich doch bestimmt ein paar Minütchen Ruhe finden, um die Sachen zu Ende durchzugehen. Stellt sich nur noch das Problem, wie ich zu Gray hinkomme.
Meinen Dackelblick aufsetzend schaue ich meine Mitbewohnerin an und muss passender Weise genau in diesem Moment Schniefen. "Cass, könntest du mir einen rieeeesen Gefallen tuen?"
**********
Obwohl ich die beste Mitbewohnerinnen der Welt habe bin ich eine halbe Stunde zu spät bei Gray. Ich habe ihm zwar eine Nachricht geschickt und er hat gemeint, dass das doch gar kein Problem sei, aber ich hasse es unpünktlich zu kommen. Also laufe ich das letzte Stück bis zur Haustür so schnell ich kann, nur um völlig außer Atem anzukommen. Ich könnte mit Darth Vader mithalten, so rasselnd kommt mein Atem.
Dementsprechend muss ich mich erst einmal wieder zu sammeln, bevor ich auf die Klingel drücke und fast augenblicklich mit näherkommenden Schritten belohnt werde. Allerdings ist es nicht Gray, der mir die Tür öffnet, sondern Bas mit einem Eis in der Hand.
„Hey Row, gerade rechtzeitig. Gray könnte ein bisschen Glück vertragen."
"Stimmt gar nicht! Ich bin am Gewinnen!"
Grays Stimme ist aus dem Wohnzimmer zu hören und als Bas augenverdrehend mit den Lippen „Angeber" formt, muss ich lachen. Auch wenn das in einem Husten endet.
„Oh je, das hört sich nicht gut an. Komm doch erst Mal rein ins Warme."
Dankend lächle ich, als Bas mir einladend die Tür aufhält, während ich meinen Schal zurecht rücke. Trauriger Weise wird mir aber auch im Haus nicht warm. Ob es wohl unfreundlich ist die Jacke anzubehalten?
Meine Bedenken klären sich, als Bas mit einem forschenden Blick erfasst wie ich mich in meinen Mantel kuschle und mich statt zur Garderobe sofort ins Wohnzimmer führt.
„Gray, ich glaube dein Glücksbringer ist krank."
Anscheinend mitten in einer Runde Poker blickt Gray bei der Aussage sofort mit gerunzelter Stirn zu mir und dreht sich auf seinem Stuhl um, sobald er meine Wintermontur und meine wahrscheinlich schön rot angelaufene Nase entdeckt.
„Verdammt Bunny, du siehst ja gar nicht gut aus. Sicher, dass du nicht eher ins Bett gehörst?"
Über die aufrichtige Besorgnis in seiner Stimme wird mein Gesicht ganz warm und lässt mich für einen Moment vergessen, dass es mir eigentlich elend geht.
„Ach was, alles bestens. Und pass lieber auf, Lee versucht zu schummeln."
Lee, der gerade dabei war eine Karte verschwinden zu lassen, schaut ertappt auf, als Gray zu ihm herumfährt und ihm auf die Hand schlägt.
„Jedes Mal das Gleiche mit dir!"
Während die beiden anfangen sich in die Haare zu kriegen bedeutet mir Bas mit einem Kopfnicken mit an den Tisch zu kommen, wo ich von der restlichen Runde begrüßt werde. Ich bin stolz auf mich, als ich bemerke, dass ich inzwischen alle Namen der Anwesenden kenne. Da sind Rick, Ian und Zac, ein ruhiger Kerl dessen aschblonden Haare ihm immer ins Gesicht fallen.
Mit einem lautlosen Seufzen lasse ich mich auf den Stuhl fallen, den man mir neben Gray freigemacht hat und bin mir im ersten Moment unsicher, wie ich ihn begrüßen soll. Vor allem, da er sich immer noch mit Lee um die Karten zofft.
Aber wie so oft macht Gray es mir ganz leicht, indem er das Ganze einfach übernimmt, kurz einen Arm um meine Schulter legt und mir einen Kuss auf die Schläfe drückt. Keine Sekunde später entwindet er Lee die Karten aus der Hand.
"Okay, wir fangen einfach noch einmal von vorne an. Und Lee benimm dich. Von Betrügern wird eine Woche lang das Trikot nicht gewaschen!"
Lee verdreht die Augen, aber seinem Grinsen nach zu urteilen scheint er die Drohung nicht sonderlich ernst zu nehmen. Vielleicht weil er nur zu gut weiß, dass seine Umkleidegenossen sich damit auch selbst bestrafen würden.
Mit flinken Fingern mischt Gray die Karten und schaut mich dann fragend an, bevor er anfängt auszuteilen. Aber er muss noch nicht Mal laut fragen, da schüttle ich schon den Kopf.
"Ich würde lieber nur zu schauen."
Meine Stimme klingt etwas kratzig, was ich mit einem Räuspern zu beheben versuche. Aber das lässt erst recht eine Sorgenfalte auf Grays Stirn erscheinen.
"Okay Bunny. Aber sag Bescheid, wenn du irgendwas brauchst. Willst du einen Tee oder was zu essen?"
Ich erröte gerührt von Gray und muss feststellen, dass sich beides ziemlich verlockend anhört. Ich habe zwar kein wirkliches Hungergefühl, aber im Rückblick habe ich viel zu wenig über den Tag gegessen. Und ein Tee wäre der Himmel.
"Also... Wenn es okay ist, würde ich zu beidem nicht nein sagen."
Verlegen spiele ich am Ärmelsaum meines Mantels, aber Gray lächelt nur.
"Na klar. Bas, teile du aus. Und wehe Lee bekommt den Kartenstapel in die Finger!"
Spaßhaft schlägt Gray seinem Kumpel auf die Schulter und hält mir im nächsten Moment hilfsbereit die Hand hin. Mein Herz klopft etwas schneller bei dieser Geste vor den anderen, aber das sind Grays Freunde. Sie wissen bestimmt genauso wie Alexis auch bereits alles. Also verbiete ich mir mit einem tiefen Atemzug, mir irgendwelche Gedanken oder Sorgen zu machen und ergreife Grays Hand. Es ist ein schönes Gefühl, wie er sofort seine Finger mit meinen verflechtet und mich in die Küche führt.
"Mein trockenes Shirt kam gestern wohl zu spät, hm?"
Mit einem sanften Lächeln schaut Gray zu mir und auch an meinen Mundwinkeln zupft ein kleines Lächeln.
"Ich befürchte es auch. Ich wasche dir das Shirt und bringe es dir dann wieder, versprochen."
Sobald wir in der Küche angekommen sind zieht mich Gray um eine Ecke und in seine Arme. "Von mir aus darfst du es auch gerne behalten. Steht dir sowieso besser als mir."
Gray verteilt kleine Küsse auf meinem Gesicht, die mich zum Kichern bringen und wie automatisch schlinge auch ich meine Arme um ihn. Dieser Mann ist mein Himmel.
"Ich wäre vorsichtig, Gray. Sonst hast du bald keine mehr."
"Tja, dann werde ich wohl immer Oberkörperfrei herumlaufen müssen."
Spitzhübsch grinst Gray mich an und ich versetze ihm einen kleinen Schlag auf die Brust. "Damit du noch mehr Mädchen den Kopf verdrehen kannst? Unterstehe dich."
"Oh du weißt doch", Gray senkt die Stimme und kommt mir dafür noch ein Stück näher, bis unsere Nasen sich berühren. "Das einzige was mich interessiert ist ob ich dir den Kopf verdreht habe. Oder muss ich dafür auch erst alle Hüllen fallen lassen?"
Wahrscheinlich sind die Worte objektiv betrachtet ziemlich harmlos, aber bei meiner Unerfahrenheit lassen sie mir trotzdem die Röte ins Gesicht schießen. Aber ich versuche mutig zu sein und es mir einfach nicht anmerken zu lassen.
"Denkst du ich würde das hier machen, wenn du mir nicht schon längst den Kopf verdreht hättest?"
Etwas atemlos strecke ich mich, um seine Lippen mit meinen zu verschließen. Der Kuss bleibt sanft, als wolle Gray auf mich Rücksicht nehmen. Und dafür verfalle ich ihm ein Stück mehr.
Er ist es auch, der sich schlussendlich recht schnell von mir löst. Und mich mit einem schiefen Grinsen Richtung Wasserkocher zieht.
„Also bitte Bunny, willst du mich etwa auch noch anstecken? Ich kann nichts für den Regen gestern."
Um ehrlich zu sein habe ich gar nicht soweit gedacht, dass von mir eine gewisse Ansteckungsgefahr ausgehen könnte und will mich schon mit roten Wangen entschuldigen, da zeiht mich Gray kurz an sich, um mir auf meinen überrascht offenstehenden Mund einen Kuss zu drücken.
„Nur ein Scherz. Ich will keine Entschuldigung hören. Nicht dafür, dass du mich küsst."
Noch immer dicht bei mir spüre ich wie seine Lippen sich zu einem Lächeln verziehen und entspanne mich augenblicklich wieder.
„Also, was für ein Tee darf es denn sein?"
Sich von mir lösend öffnet Gray einen Wandschrank und offenbart damit so einige Vorräte.
„Einfach Kamile. Ich glaube der tut mir jetzt am besten."
Unsicher ob ich fiebrig bin, lege ich mir meine Hände auf die Wangen. Aber die Hitze könnte auch ganz allein von Grays Anwesenheit herrühren. Trotzdem scheint ihm die Geste Sorge zu bereiten, denn kaum dass er Wasser in den Kocher gefüllt hat, werden meine Hände von seiner viel größeren weggeschoben, um meine Stirn zu fühlen. So verharren wir für einige Sekunden. Ich mit großen Augen und er mit konzentriert gerunzelter Stirn, während er sich zum Vergleich die andere Hand an seine eigene Stirn hält.
„Verdammt, meine Mom weiß immer sofort, ob jemand Fieber hat. Für mich fühlt sich alles gleich an."
Ich kichere über seinen leicht verzweifelten Gesichtsausdruck und schiebe seine Hand weg. „Das liegt nur daran, dass ich überhaupt kein Fieber habe. Mach dir nicht so viele Sorgen."
Tatsächlich habe ich genau hier und jetzt das Gefühl, dass es mir schon viel besser geht. Bisher hat sich noch nie jemand darum gesorgt, ob ich krank bin. Naja, außer meinen Eltern. Und Gray dabei zu beobachten, wie er mich noch mehrere Sekunden genaustens mustert, bevor er mit einem Seufzen nachgibt, lässt mein Herz höherschlagen.
„Na gut. Aber sollte es dir anfangen schlechter zu gehen, sagst du sofort Bescheid. Ich kann dich jeder Zeit nach Hause fahren." Ein kurzes schelmisches Lächeln blitzt auf Grays Gesicht auf. „Und in meinem Bett bist du natürlich auch jeder Zeit willkommen."
Bevor ich mich dazu entscheiden kann, ob mich der Kommentar beschämt erröten lässt oder ich diesem Casanova nicht lieber mal die Leviten lesen sollte, hat sich Gray auch schon abgewandt und sich auf den Weg zum Kühlschrank gemacht.
„Also, was möchtest du essen?"
Über ihn den Kopf schüttelnd akzeptiere ich ein weiteres Mal, dass Gray so ist wie er ist, und folge ihm. „Weiß nicht. Was habt ihr denn?"
In meiner Vorstellung gibt es in Jungs-WGs selten mehr als Toastbrot zu essen. Dementsprechend bin ich mehr als nur ein bisschen positiv überrascht, als ich an Gray vorbeispähe und ein ganzes Essensparadies vor mir entdecke. Von kunterbuntem Gemüse, über Käse, Wurst, Milch und Eier, in diesem Kühlschrank ist alles drin.
Gray, der mich hinter sich stehen spürt, geht einen Schritt zur Seite, um mir freie Sicht zu gewähren, und legt mit einem schiefen Grinsen einen Arm um mich.
„Alles was das Herz begehrt. Sag mir was du willst und du bekommst es."
Keine Ahnung, ob der zweite Satz eine Anspielung auf etwas anderes als Essen ist, ich bin zu sehr mit den Kinder Pinguin abgelenkt, die ich gerade entdeckt habe. Oh mein Gott. Wann hatte ich davon das letzte Mal eins? Definitiv zu Hause bei meinen Eltern. Und ich meine ich war noch etwas grün hinter den Ohren.
„Darf ich davon eins haben?"
Total angefixt deute ich auf die Packung und Gray fängt neben mir über meinen verträumten Tonfall zu lachen an. „Meine Güte, du könntest alles haben, sogar etwas selbstgekochtes von mir wie die versprochene Gemüsesuppe, und willst nur ein Kinder Pinguin?"
Mit funkelnden Augen schaut er zu mir hinunter und ich kann nur begeistert nicken. Ich habe diese Dinger früher geliebt.
Wieder bricht Gray in Gelächter aus, weshalb ich es ihm auch nicht ganz abkaufen kann, als er sich eine Hand ans Herz legt und noch immer grinsend sagt: „Autsch, das verletzt meinen Stolz."
So schlimm scheint es um den auch nicht zu stehen, denn Gray greift ohne sich weiter zu beschweren um mich herum und holt ein Kinder Pinguin aus dem Kühlschrank. Er kennt mich wohl inzwischen gut genug, um zu wissen, dass ich es mir nicht einfach selbst herausgenommen hätte.
„Sonst noch was? Ich habe auch noch Milchschnitte, Kinder Bons, Kinder Schokolade..."
Mit jedem Wort das Gray spricht werden meine Augen ein Stück weiter, bis ich ihm mit meinem besten Dackelblick betrachte und ihn damit gar nicht mehr aus dem Lachen rausbringe.
„Okay Bunny, du kümmerst dich um deinen Tee, ich erledige den Rest."
Und wie aufs Stichwort fängt in diesem Moment der Wasserkocher zu piepen an. Gray holt, noch immer mit dem Kinder Pinguin in der Hand, eine Schüssel aus einem Schrank und zwinkert mir zu. „Na los! Hab etwas Vertrauen, ich bin mir sicher ich treffe deinen Geschmack."
Und weil ich mehr als nur Vertrauen zu Gray habe mache ich mich mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht auf den Weg zum Wasserkocher.
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