Kapitel 2

WIDMUNG geht an SiNeM :) 

Irgendwie, ja irgendwie war mir klar, dass ich das Krankenhaus alleine verlassen würde. Ohne meine Mutter an meiner Seite, die mich anschnauzte, weil ich nicht aufrecht genug ging.

Was aber nicht klar war, war, wie es jetzt weitergehen sollte.

Im Moment saß ich immer noch auf einem dieser unbequemen Krankenhausstühle und wartete auf einen Arzt, der mir sein Beileid aussprechen würde. Ich war mir nicht sicher, ob ich es gut oder schlecht finden sollte, dass es solange dauerte. Gut, weil eine Chance bestand, dass sie es überleben könnte. Schlecht - weil sie vielleicht gerade einen qualvollen und schmerzhaften Tod erlitt.

Die Frage 'Was jetzt?' schwirrte in meinem Kopf herum und je länger ich darüber nachdachte, desto mehr pochte mein Kopf und der mir nur zu gut bekannte Schmerz breitete sich in meiner Stirn aus. Ich zuckte zusammen als eine Tür laut zugeschlagen wurde und mein Kopf schoss hoch. Niemand anderes als Anthony stand vor mir und lächelte mich unsicher an. Ich stöhnte frustriert auf bei dem Gedanken den Rest meines Lebens mit ihm zu verbringen, mein Hinterkopf schlug hart auf die Wand hinter mir und nun hatte sich der Schmerz auch da niedergelassen.

Anthony ließ sich neben mir nieder und ich widerstand dem Drang von ihm wegzurücken. Richtig stark zusammenreißen musste ich mich als er auch noch eine seiner Hände auf mein nacktes Knie legte.

Wieder wurde eine Tür zugeschlagen und wieder ertönten Schritte,welche direkt vor mir zum Stehen kamen. Abermals blickte ich hoch und sah nun einen sympatisch aussehenden Mann im weißen Arztkittel. Er lächelte mich mitleidig an und ich wusste, dass ich nun allein war. Allein auf der Welt. Ohne meine Mutter. Ich verstand nicht was der Arzt zu mir sagte, alles was ich hörte war  nur ein Rauschen. Ich bemerkte die aufkommenden Tränen, doch anders als die unzähligen Male zuvor, unterdrückte ich sie nicht. Ich habe immer erwartet, stark zu sein, wenn sie irgendwann sterben würde, eigentlich müsste ich froh sein, sie endlich los zusein. Aber irgendwie konnte ich das nicht. 

Ich bemerkte kaum, dass der Arzt weg ging. Nachdem ich mich einigermaßen beruhigt hatte, sah ich zu Anthony, der mir ein kleines Lächeln schenkte. 

,,Was hat er gesagt?" Fragte ich ihn leise, meine Stimme war belegt von dem Weinen, ich räusperte mich und wiederholt meine Frage, nur diesesmal lauter.

,,Deine Mutter war schwerkrank. Sie hatte Probleme mit ihrem Herzen. Sie starb an Herzversagen."

Ungläubig starrte ich ihn an. Diese Worte klangen so kalt, so ... so als würde es ihn einen Scheiß interessieren, was es ihm wahrscheinlich auch tat. Ich fing wieder an zu weinen.

Jedoch machte alles, was er mir erzählte nun auch Sinn. Deswegen wollte sie mich unbedingt verheiraten, deswegen hat sie all das Tam-Tam um mich und die Einführung in die Gesellschaft veranstaltet. Sie wusste, dass sie nicht mehr lange leben würde und wollte unbedingt jemanden für mich finden, der sich um mich kümmert, wenn sie es nicht mehr konnte.

Ich weiß nicht wie lange ich da saß und die Tränen über mein Gesicht laufen ließ, aber irgendwann kam der gleiche Arzt von vorhin und meinte, es wäre besser, wenn ich nach Hause gehe.

,,Ich habe kein Zuhause mehr." Murmelte ich vor mich hin. 

,,Du kannst natürlich bei mir bleiben." Sagte Anthony und zog mich von dem Stuhl hoch. Er legte seinen Arm um meine Schulter, am liebsten würde ich sie abschütteln, doch um ehrlich zu sein, war ich dafür einfach zu geschafft.

Ich würde euch gerne erzählen, was noch in dieser Nacht passiert ist, aber ich kann mich einfach nicht mehr daran erinnern. Ich weiß nur noch, wie ich auf etwas weiches gelegt wurde. 

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, begrüßte mich Sonnenschein und Vogelgezwitscher. Ich lächelte kurz, verzog daraufhin aber mein Gesicht und fing wieder an zu weinen. All die Erinnerungen vom letzten Tag kamen mir ins Gedächtnis und augenblicklich wurde mir schwer ums Herz. 

Nach einer Weile ging die Tür auf und ein perfekt angezogener/ gestylter Anthony betrat den Raum. Bei meinem Anblick weiteten sich kurz seine Augen, beor er sich zusammenriss und mir ein Lächeln schenkte. 

Arschloch

,,Guten Morgen, Isabella. Wie hast du geschlafen?" 

,,Ich schätze ganz gut, danke der Nachfrage. Wie hast du geschlafen?" Höflich lächelte ich ihn an und hoffte, er würde nicht sehen, wie unsympathisch er mir doch war.

,,Ich habe wundervoll geschlafen, wie auf ... Federn. Nein, auf Wolken! Weißt du, ich habe mir diese spezielle Matratzen aus Belgien gekauft, mit extra ..." 

Und ab da schaltete ich ab. Mir war es egal, ob diese Matratzen in Belgien, Deutschland oder der Ukraine hergestellt werden, hauptsache, ich kann gut auf ihnen schlafen! Doch mal wieder musste mir Anthony beweisen, wie reich er war, was er alles hatte, und so weiter.

,,Übrigens, habe ich einen Termin für die Verlesung des Testamentes deiner Mutter ausgemacht. Du solltest dich langsam fertig machen." Damit stand er auf und verließ den Raum. Endlich. 

Ich ließ mich zurück in die Kissen plumpsen und atmete tief ein und aus. Ich war seelisch noch nicht bereit dafür, ich hatte Angst vor dem nächsten Schritt, doch je länger ich diesen Termin vor mir herschieben würde, um so länger hatte ich diese Last auf meinen Schultern, die mich immer mehr herunterdrücken würde. 

Die Frage ''Was nun?'' drängte sich wieder in meinen Kopf und ich seufzte frustriert auf. 

,,Ich habe keine Ahnung." 

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Ich bezweifele dass jemand diese Geschichte hier noch liest, aber egal :) Ich habe das letzte Mal vor 5 (!!!!!!!!) Monaten geupdatet, ich feiere mich gerade so darüber xD 

Falls doch noch jmd hier das liest, würde ich mich wirklich über ein paar Votes und Kommentare freuen :) wenn nicht, dann nicht :D 

xx

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