08. Excited - Taio Cruz
"Hey Lana, es kommt gleich ein One Direction Interview im Fernsehen, wolltest du das nicht sehen?" Sabrina stand in meiner Zimmertür und lächelte mich freundlich an.
"Ja, danke fürs Bescheid sagen! Schaust du es auch?" Sie war glaube ich ein kleiner Fan der Musik der Jungs.
"Ja, klar", grinste sie. "Kommst du mit runter?" Wir gingen nebeneinander die Treppen hinunter ins Wohnzimmer, um uns dort auf die Couch zu setzten.
Sabrina schaltete den Fernseher an und wir sahen noch das Ende der Werbung, bevor One Direction auf dem Bildschirm erschienen.
Die Moderatorin namens Jessy begrüßte alle überschwänglich.
"Schön, dass ihr es hierher geschafft habt", freute sie sich. "Wie geht's euch denn so?" Von allen kam ein "Super!", außer von Niall, der leise ein "Beschissen", murmelte. Hä? Vorhin ging es ihm doch noch gut, oder etwa nicht?
"Was ist denn mit dir, Niall?", wollte sie wissen.
"Mir geht's auch super, das war nur ein Scherz." Er brachte das gut rüber, keine Frage, aber ernst hatte er das erste meiner Meinung nach schon gemeint. Nur ein Grund dafür fiel mir leider nicht ein.
"Dann ist's ja gut", lächelte sie erleichtert. "Ist das neue Album jetzt eigentlich schon fertig aufgenommen, oder wird daran noch gearbeitet?"
"Ist schon alles fertig", antwortete Liam. "Es war zwar stressig zwischendurch, aber es hat auch viel Spaß gemacht."
"Das glaube ich gern. Und wie sieht es beziehungstechnisch zurzeit so aus? Bist du dir immer noch sicher, Perrie Edwards heiraten zu wollen, Zayn?"
"Hundertprozentig", erwiderte dieser. "Ich liebe sie einfach, und das kann niemand ändern."
"Das freut mich für dich. Und wie sieht es bei den anderen aus?"
"Ich bin Single", kam es von Liam.
"Ich auch", erklärte Harry.
"Immer noch mit Eleanor Calder glücklich vereint", grinste Louis. Nun hatten alle etwas gesagt, außer Niall.
"Niall, was ist mit dir? Prinzessin gefunden?" Wie auf ein Stichwort hin, flogen die Jungs aller Köpfe zu Niall hin und starrten ihn intensiv an, als wären sie selber gespannt, was er nun sagen würde.
"Ehm, ich habe keine Freundin", wich er der Frage aus, was die anderen Jungs aufatmen ließ. Oder bildete ich mir das nur ein?
"Okay." Etwas verwirrt von seiner ausweichenden Antwort, die ja im Prinzip dennoch eine klare Aussage enthielt, stellte Jessy die nächste Frage.
Der Rest des Interviews war ziemlich langweilig für mich, weil ich das meiste eh schon wusste.
"Prinzeeeessin!", brüllte Niall über den Flur seiner Wohnung. Seit dem Interview waren zwei Wochen vergangen, es waren also noch zwei Tage bis zum Konzert, und ich befand mich zurzeit in Nialls Wohnung. Unser freundschaftliches Verhältnis war noch besser geworden, und ich hatte inzwischen für mich selbst beschlossen, einfach meine Klappe zu halten was meine Gefühle für ihn anging, denn das würde ihn nur unnötig in eine Zwickmühle bringen, und wahrscheinlich sogar unsere Freundschaft zerstören.
"Was denn?!", rief ich zurück. Es war irgendwie normal für mich geworden, dass er mich ständig Prinzessin nannte, aber einen richtigen Sinn ergab es für mich nicht. Anfangs war ich vor allem wegen unserer Katze Princess verwirrt gewesen.
"Wir müssen jetzt zum Management, schon vergessen?", erinnerte er mich lachend und kam in mein Blickfeld. Der Ire zog mich von seiner Couch hoch und wie immer reagierte ich extrem auf seine Berührung, was aber immer noch nicht normal für mich war. Vielleicht würde ich mich nie daran gewöhnen.
"Hab's verdrängt", erklärte ich schulterzuckend. "Unangenehme Dinge verschwinden halt eher aus nicht vorhandenen Gedächtnissen als Dinge die man liebt."
"Psychotante", murmelte Niall nur, und zog mich an seiner Hand aus der Wohnung.
"Hey, Lore ist hier die Psychotante!", beschwerte ich mich.
"Dann hat deine Pflegemutter wohl auf dich abgefärbt", überlegte Niall ernsthaft.
"Spinner." Ich knuffte ihn in die Seite.
Beim Management angekommen, warteten schon vier andere junge Typen und ein gewisser Herr namens Simon Cowell auf uns.
"Kommen deine Pflegeeltern noch?", wollte Simon anstatt einer Begrüßung von mir wissen.
"Davon gehe ich aus", meinte ich jedoch nur. Ich glaubte zwar nicht, dass sie das verdrängt hatten, aber es konnte ja trotzdem sein, dass ihnen irgendetwas dazwischen gekommen war.
"Okay, dann..." Die Tür von Simons Büro, in welchem wir gerade standen, flog auf und Drew und Loreen kamen herein. "...sind wir vollzählig", beendete Simon seinen Satz.
Er legte den fertigen Vertrag auf den Schreibtisch.
"Bitte einmal das Kleingedruckte lesen und unterschrieben", grinste er.
Wir beugten uns über den Vertrag, und auch die Jungs schienen neugierig gegenüber meiner Arbeitsbedingungen.
"Sekunde mal, ich muss was?!" Entsetzt sah ich zu Simon auf.
"Auf welcher Seite bist du gerade?", fragte er ungerührt.
"Zwei", antwortete ich kurz.
"Ja, also es wäre ganz schön wenn du einen eigenen Song hättest, so als Erkennungsmerkmal oder so. Den kannst du aber auch erst auf der Tour schreiben und die Jungs helfen dir sicherlich gern." Na toll, was brockte ich mir da nur ein?
"Fertig?", erkundigte ich mich bei Loreen und Drew, die mich angrinsten.
"Jep", kam es von Lore.
"Ja, der Vertrag ist einwandfrei", urteilte Drew.
"Super", freute ich mich, um mir dann einen Stift zu schnappen, welcher auf dem Schreibtisch lag. Jedoch gab es bei der Unterschrift ein kleines Problemchen. Lore und Drew setzten als Erziehungsberichtigte ohne wenn und aber ihre Unterschriften unter den Vertrag, aber meine Hand zitterte so krass, dass ich nicht mal den Stift halten konnte.
"Fuck", fluchte ich, was Louis hinter mir ein Lachen entlockte.
"Wir haben's dir gesagt", grinste Harry.
"Warte." Nialls Hand umschloss meine, was mich ein wenig beruhigte, wenn mir gerade auch Stromstöße durch den Körper gejagt wurden. Das hielt mich wenigstens vom Zittern ab. "So, jetzt schreiben wir deinen Namen." Ich merkte wie Niall grinste. Ich schaffte es dank seiner Hilfe schließlich tatsächlich, meine Unterschrift neben die von Drew und Loreen zu setzen und atmete erleichtert auf, als der Ire meine Hand wieder los ließ.
"Danke!" Ich hätte ihn am liebsten geküsst, aber dann ließ ich es bleiben und umarmte ihn lediglich. Das tat ich auch bei den anderen Bandmitgliedern, die sich kurz vorher noch komische Blicke zugeworfen hatten, die ich nicht zu deuten wusste. Schließlich bekamen auch meine Pflegeeltern Umarmungen von mir, und ich grinste ziemlich doll.
"Super, dann auf eine gute Zusammenarbeit", grinste Simon, mein neuer Chef, mich an und drückte mich ebenfalls kurz.
"Man Simon, ich will auch mal von dir umarmt werden!", beschwerte sich Louis, was mir ein Lachen entlockte. Sie waren echt zu kindisch, aber es war irgendwie süß.
"Komm her, Lou!" Simon breitete seine Arme aus und Louis sprang hinein.
"Endlich!", freute der Sänger aus Doncaster sich, nachdem Simon ihn wieder losgelassen hatte. "Das wollte ich schon immer mal!"
"Du Kleinkind!" Zayn schlug seinem Kumpel auf den Hinterkopf, welcher ein leises "Autsch!", von sich gab.
"Stimmt echt", kicherte Harry. "Aber ich wollte das auch!" Er ließ sich als nächster von Simon umarmen. Oh Gott, die hatten echt alle einen Knall. Aber damit würde ich wohl zurechtkommen müssen.
"Ich drehe gleich durch!", gab ich zu.
"Du schaffst das schon", beruhigte Niall mich, und streichelte mal wieder über meinen Oberschenkel. "Wir waren damals auch immer so extrem aufgeregt wie du, ein bisschen Aufregung muss auch dabei sein, sonst macht es ja gar keinen Spaß. Außerdem musst du ja nicht wirklich viel singen."
"Das ist aber genug, um mich zu blamieren", jammerte ich. Wir saßen gerade in seinem Auto und waren auf dem Weg zur Konzerthalle. Ich war nervös, wobei man das schon gar nicht mehr als nervös bezeichnen konnte. Ich drehte hier beinahe durch, ich zitterte total und hatte keine Ahnung, wie ich das Konzert heute überleben sollte. Wahrscheinlich würde ich sowieso kurz vor meinem Auftritt sterben, weil mein Körper bis dahin zu viel Adrenalin produziert hatte.
"Du wirst dich nicht blamieren. Du hast eine super Stimme, ich wette mindestens die Hälfte der Fans wird dich lieben sobald du anfängst zu singen", prophezeite er mir.
"Und die andere Hälfte wirft mich mit Tomaten ab", überlegte ich pessimistisch. "Ich hasse Tomaten!"
"Du bist so süß, Prinzessin", kicherte er. "Sie werden dich auf keinen Fall mit Tomaten abwerfen. Und falls doch stelle ich mich halt einfach dazwischen."
"Das ist lieb von dir." Dankbar lächelte ich ihn an.
"So bin ich halt", grinste er. "Hilfsbereit und immer in der Lage, mein Leben für deins zu geben!" Er sprach mit theatralischer Stimme, was mich zum Lachen brachte.
"Du spinnst doch, Niall!"
"Kann sein, aber immerhin habe ich dich zum Lachen gebracht und deine Gedanken einen Moment lang vom Konzert abgelenkt", zuckte er mit den Schultern, was dazu führte, dass ich nun wieder daran dachte. Das einzige, was mich so einigermaßen beruhigte, war seine Hand auf meinem Oberschenkel.
Na ihr Lieben, wie hat euch das Kapitel gefallen? Denkt ihr wie Lana, dass die Fans sie mit Tomaten abwerfen werden, oder seid ihr realistischer in eurer Denkweise? (Woher sollten die Tomaten auch kommen...)
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