Eine kleine Nachtlektüre <3

Ich war nicht unbedingt der Meister im gute Entscheidungen treffen. Was rede ich da? Ich traf ausgesprochen schlechte Entscheidungen: Ich hatte Simon zu viel zu schnell verziehen, hatte früher (vor Urzeiten) für einen hyperaktiven Jungen mit Freundin geschwärmt und um ehrlich zu sein, Louis sah nicht mal ansatzweise wie eine gute Entscheidung aus.

Mein Kopf versuchte mich mit allen Mittel davon zu überzeugen, brüllte mich cholerisch an, hinterfragte Arme hochwerfend meine Intelligenz und Menschenkenntnis während mein Herz sich Louis T-Shirt übergeworfen hatte und kleinlaut "warum nicht?" fragte.

Im Grunde ist Louis eine wandelnde Kopfschmerzattacke und derjenige, welcher der ganzen Welt Herzprobleme beschert.

Louis hat Persönlichkeit – und davon nicht zu wenig! Er war schön, ohne jeden Zweifel, er war klug, sowohl gebildet als auch weise. Er war nie besonders eingebildet und er prahlte nicht, er wusste ganz einfach, wie er auf andere wirkte und wie er sie in Verlegenheit brachte. Oder wie man jemanden einschüchtert.

Ich war mir dessen bewusst und darüber hinaus auch, dass unter der Oberfläche ungelöste Familienstreitigkeiten und ungelöste Probleme brodelten, die sich durch sein stetiges Rauchen und Konsumieren von Drogen ans Tageslicht fielen. Von der Vielzahl an seltsamen und komischen Tattoos ganz zu schweigen.

All das wusste ich. Und dennoch hatte mein Herz die rosarote Brille nicht nur so hervorgekramt, heraus aus dem verschlossensten Winkel meines Herzens, nein, mein Herz hatte die volle Peilung. Zumindest dachte es sich es.

„Sohfi?" fragte Louis.

„Mampf" grummelte ich, mein Kopf immer noch in seiner Halsbeuge vergraben. Es kam mir fast wie Tage vor, die wir in Louis Bett lagen.

„Warum bist du so ein Pessimist, was diese Sache zwischen dir und mir betrifft?"

Vorsichtig spielte ich mit seinen Haaren in seinem Nacken. Sie waren lang geworden und standen wie fluffige Federn zu allen Seiten ab [Anhang: Super sexy, Louis ;)]

„Ich bin Realist" sagte ich etwas kühler [Anhang: in der ersten Version hatte ich einen Tippfehler... das Ü war ein ö... ^^] als beabsichtigt.

Durch unsere kuschelnde Position waren seine Lippen ganz nah an meinem Ohr. Glücklicherweise schlabberte er da nicht rum. Obwohl...

Seine Stimme war sanft und ruhig als er sprach: „Ich möchte dich. Ich möchte die guten sowie die schlechten Tage. Ich möchte dein Gesicht sehen, wenn du ein Apfel siehst. Ich möchte ... ich möchte dich halten, wenn du so sehr weinst, dass du nicht mehr stehen kannst. Ich möchte dich umarmen und dich Küssen und gottverdammt ... ich möchte mich jeden Tag etwas mehr in dich verlieben. Ich möchte der eine sein, den du küsst, nachdem du sagst „ich tu's" und nicht weinen, wenn ich begreife, dass du meins bist und ich deins. Ich möchte das. Ich möchte uns."

Und da war er wieder. Dieser kleine Moment , an den alles perfekt schien, mein Herz vor Freude meinem Kopf die Zunge rausstreckt und Zumba veranstaltete. Das absolute Glück schien zum Greifen nahe und alles war möglich war.

Aber das war hier nicht Bob der Baumeister. Von wegen „Jo wir schaffen das". Das hier war das gnadenlose Leben. Keine zweite Chance, kein Versuchen. Grausam aber war.

Jeder Fehler prägt uns.

Und ich will nicht dass Louis ein Fehler ist.

„Hast du keine Angst?" fragte ich, unfähig in seine Augen zu sehen. Oh seine wundervollen Augen!

„Ein bisschen" gab er zu. „Nur wenn ich bei dir bin... dann... bin ich ‚ich'. Ich bin ich selbst und fühle mich irgendwie ... komplett. Gott das klang jetzt schwul, aber es ist so. Ich mag dich wirklich gerne."

„Es ist nur so... wenn man sich öffnet, dann gibt man denjenigen die Waffe, die einen selbst zerstören kann. Und wir beide wissen wie das ist... ich will dich nicht enttäuschen" sagte ich leise.

„Ich verstehe dich" murmelte er und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

Herz: (schüttelt mich an den Schultern) Sophie, los jetzt!!! Gib ihm eine Chance er ist so süß

Kopf: (mit einem Mathebuch in der Hand) die Wahrscheinlichkeit ist hoch das er es vermasselt

Herz: Halts Maul!

Kopf: (Böser Blick) Ey

Herz: Als ob wir je etwas von Mathe verstanden haben!

Kopf: (erhebt den Finger) Wir sind zumindest nicht Nadine! ² Außerdem wenn die erste Ableitung null ist und die zweite Differenzierung ungleich null, handelt es sich um ein lokales Extrema. Muss ich dir das vorrechnen, um euch zu beweisen, dass es hier eine zu große Entfernung vorliegt?

Herz: Hablo españal, el lenguaje de la amor!

Kopf: (schüttelt den Kopf) Du bist blöd!

Herz: (verschränkt bockig die Arme) Du bist gefühllos!

Sophie: Ich bin verwirrt...

Aber was soll unsere kleine Heldin jetzt tun? Soll sie ihren niederen Paarungsbedürfnissen nachgeben? Oder soll sie sich einen .... APFEL holen? Soll sie Louis, den edlen Herzensbrecher, von sich weisen? Aber was dann? Wer soll dann an ihrer Seite sein? Also mit ihrer Verrücktheit kann man nicht zu wählerisch sein. Ich meine, wer isst schon Eis im Winter? Gut, es schmilzt halt nicht.

Was wenn sie mit einem super Sportler leiert ist? Jemand, der zu seinem Abiball einen Anzug trägt. Einen Trainingsanzug. (Witz made by ‚Pau')

Und was, wenn in einem superrealistischen Szenario Sophie jetzt von Louis schwanger ist? Ist sie bereit für ein Kind? Ist dieses Kind auch verrückt nach Äpfeln?

Nein, Sophie, caballera del amor, muss es wagen. Und das tut sie. Sie täuscht über links an, verwirrt die Verteidigung, Abspiel an die Liebe. Das Stadion tobt. Rückpass an Sophie. Sie kann das Tor riechen. Sie setzt an und SCHLÄGT DEN PUK MIT vOLler Kraft. Die Menge ist am Ausrasten. Und der Puk fliegt, fliegt wie ein Babyvogel im frühen Sonnenschein, wenn das Gras taubenetzt und die Luft neblig frisch ist. Und dann passiert es! Der Puk liegt im Netz! TOOOR!!! Die Eisbären haben GEWONNeN!!! Sophie fliegt zur Decke empor. Sie ist eine WINX BELIEVIX!!!

„Ach Scheiß drauf Louis. Ja ich mag es auch versuchen."

„Bist du meine feste Freundin?"

„Wenn du mein fester Freund bist."

„Deal!"

[Anhang: Nein, ich habe keinen Apfel genascht, nur ein bissel Mathe gemacht]