29 Zu viel Französich, Mann
Soppys :P P.O.V.
Zur allgemeinen Abwechslung stattete ich der Bildungseinrichtung namens Schule einen Besuch ab.
Mal abgesehen von den Tratschtanten, die über Louis und 'die Kleine' sprachen, war der Tag ganz akzeptabel, bis zur Freistunde vor der letzten Stunde, denn dort wurde ich Zeuge eines wirklich verstörendenem Streites.
Nadine versprühte Funken des Zornes, während Madamm Tea nichts besseres zu tun hatte, als eine Banane zweideutig in ihren Mund verschwinden zu lassen.
"Nadine! Tea! Herkommen!" Komandierte ich die beiden zu einem abgelegenem Tisch.
"Das geht jetzt schon seit einem Monat so und ich dachte ihr schafft das alleine, aber wie ich sehe, wird hier eine große Portion Sophie gebraucht. Ich weiß doch, dass es euch beiden nicht gut geht..."
Startete ich einen perfekten Monolog, um beide von dieser Unsinnigkeit zu überzeugen, doch Nadine, die olle Watschelente, plapperte dazwischen.
"Nicht gut? Den Kindern in Afrika geht's nicht gut! Mir geht's absolut beschissen! Nicht nur, dass ich meiner besten Freundin endlich erzählen kann, dass ich Frauen attraktiver als Männer find', nein, ich vertrau' dir sogar an, dass die behinderte Missgeburt von Stiefvater mich zum Sex zwingt, wenn meine Mutter arbeiten ist. Und du? Du verlässt mich einfach!"
"Hey! Sowas bekommt man nicht jeden Tag zu hören! Außerdem war ich high, als du mir das gesagt hast! Du kannst doch jetzt nicht einfach so erwarten, dass ich damit mal so eben umgehen kann!" Brüllte Tea zurück.
"Ich dachte, ich könnte dir vertrauen..."begann Nadine
"Kannst du!" Sagte Tea.
"Und dass du für mich da wärst!" Beendete Nadine ihren Satz.
"Ich... ähm. Ich meine, es war wegen dem 'du weißt schon was'..." stammelte Tea.
"War es so schlimm?" fragte Nadine traurig.
"Nein," sagte Tea, "aber es war ein Fehler."
"Ein schöner Fehler, wenn du mich fragst." Brummte Nadine traurig.
"Nadine, ich liebe dich. Du bist meine Schwester und es tut mir Leid, dass ich dich im Stich gelassen habe. Ich verspreche dir, ab jetzt eine bessere Freundin zu sein. Verzeihst du mir?" In Teas Augen begannen zu wässern und sie spielte mit ihren Händen.
"Ich liebe dich auch, du verrücktes Huhn und natürlich verzeihe ich dir." Nadine zog Tea in eine herzliche Umarmung.
Tea löste sich und sah Nadine tief in die Augen: "Danke, Aber Nadini? Ich ähm... ich mag lieber Jungs, also..."
"Verstehe ich. Manchmal wünschte ich mir auch mit einem Jungen lesbisch zu sein." Lachte Nadine und tätschelte Teas Schulter.
Dann sahen beide mich an. "Oh Sophie, du bist die Beste!" "Danke, danke, danke, dass du uns in dem Arsch getreten hast."
"Gern geschehen. Das konnte man sich nicht mehr ansehen."
Ich wurde von beiden Seiten umarmt, Tea rief: "Sandwich!" und ich wurde gewissermaßen erdrückt. Aber das war okay, denn A Nadine und Tea verstanden sich jetzt wieder besser und B hatte ich beide wirklich gern.
Jetzt hatte ich noch eine Doppelstunde Französisch, was für mich absolut traumhaft war, da ich Louis die ganze Zeit beobachten konnte, während wir die Sprache der Liebe lernten.
Louis P.O.V.
Ich hasste Französisch. Na gut, das stimmte nicht so ganz, Französisch war durchaus angenehm, doch mit der Sprache konnte ich wenig anfangen.
Deshalb hatte ich mich am Anfang des Schuljahres ans Fenster gesetzt (noch weniger hatte ich Lust die ganze Stunde vollgebrabbelt zu werden, als Unterricht zu folgen), jedenfalls hatte ich dort die Sicht auf die Freiheit, während wir... okay, ihr habt mich erwischt. Ich habe keine Ahnung, was wir zur Zeit behandeln - aber who cares?
Ich nutzte die Zeit, um mein Clash of Clans zu errichten, oder zu chatten. Ich hätte auch liebend gern meine Steuererklärung gemacht oder eine schöne Lyrikerörterung geschrieben, aber naja.
Anne hatte mir geschrieben, dass sie mich abholten wollte, "ganz wie in alten Zeiten Brüderchen".
Ich konnte sie auch schon vor der Schule stehen sehen, natürlich rauchend.
Aus dem Augenwinkel sah ich Herr Cromwell, ein Lehrer der aus den USA für ein Lehreraustausch (ohne Scheiß, das gibt es wirklich) nach Deutschland gekommen ist. Ich ahnte Schlimmes.
Zuerst redeten sie nur, doch in dem Moment, in dem Anne ihre Haare zurückwarf, was komplett bescheuert mit Wintermütze aussieht, war alles verloren. Aber gut, vielleicht kam ich so an die 14 Punkte in Musik.
"Herr Williamson, S'il vous plaît concentration! Sie werden in der nächsten Arbeit untergehen!" meckerte die kleine Frau.
"Ja ja " murmelte ich. Einige lachten.
Ich spähte aus dem Fenster, die Dinge entwickelten sich zu schnell.
Anne?
Anne!
Nein :O
Bitte lass das! Er ist mein Lehrer!
Ich wollte es dir eigentlich nicht sagen, aber du zwingst mich :/ Herr Cromwell hat GENITAL HERPES O.o !!!!!
Ach Precilla nein :(
Mit der letzten Nachricht verschwanden beide im Schulgebäude. Warum hatte ich nur solche eine Schlampe als Schwester?
"Herr Williamson! Es reicht! Verlassen Sie bitte unverzüglich den Französischraum! Und nächste Stunde brauchen Sie sich gar nicht erst hier blicken zu lassen, erst wenn Sie Respekt..."
Ich stand auf, nahm mir mein Zeug und verließ den Raum. Die Lehrerin, deren Name ich aus mir unerfindlichen Gründen nicht wusste, verfiel in einen Monolog.
Ein letzter Blick über die Klasse: gelangweilte Gesichter, eine neidvolle Theresa und Sophie. Sie sah traurig aus.
Draußen zündete ich mir eine Zigarette an und lief in meinen kuschligen Parker aus dem Schulgelände hinaus.
Ich musste ganze dreißig Minuten warten, bis es klingelte und dann nochmal 5 bis Anne und Sophie gemeinsam und lachend auf mich zu kamen.
"Also Nick - Louis bester Freund - der musste dem armen Mädchen erzählen, dass er Louis liebe und sie sich von Louis fernhalten solle. Und alles nur weil Louis keine Eier in der Hose hatte, mit ihr Schluss zu machen" erzählte Anne. Sophie lachte.
"Hallo" sagte ich trocken, doch sie ignorierten mich, blieben jedoch vor mir stehen.
"Und dann hat Nick seinen Gefallen für diese Sache eingefordert. Also ist Louis..."
"Okay, danke, das reicht" brummte ich.
"Aber jetzt wird's doch erst lustig" grinste Sophie.
"Louis ist in Nicks Zimmer geklettert..."
"Anne" warnte ich sie, "ich denke das waren genug peinliche Geschichten für heute."
"Blamiere ich dich etwa Bruderherz?" fragte Anne kichernd.
"Dezent. Ich werde Herr Cromwell nie mehr in die Augen sehen können ... ihrg"
"Du und Herr Cromwell?" fragte Sophie geschockt, "Ehrlich?"
"Auf, unter, hinter ist Jacke wie Hose. Mich verstört schon, das ihr es getan habt." grummelte ich und verzog spielend angeekelt mein Gesicht.
"Genau genommen gar nichts. Wisst ihr, wir hatte kein Kondom deshalb..." Anne ließ den Satz unbeendet und schenkte uns das Pedogrinsen.
Sophie brach wieder in schallendes Gelächter aus und schüttelte ihren Kopf.
"Oh Anne," begann ich, doch meine große Schwester unterbrach mich: "Und übrigens: er hat keinen Herpes. Ich hab nachgesehen."
"Das war heute für mich zu viel Französisch, Mann!" murmelte ich, mein Grinsen ununterdrückbar.
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