21 Waking up beside you...
Alles um mich herum war weich und flauschig. Aber der Gestank von Zigarrettenrauch brannte in meiner Nase. Ich war defenitiv nicht zu Hause.
Vorsichtig öffnete ich meine Augen. Ein weißes Shirt und braune, verwuschelte Haare. Das war nicht der blonde Chris.
Oh mein Gott. Ich lag auf Louis Williamson in seinem Bett. Ich spähte unter die Decke. Er hatte einen schwarzen Boxer und ein weißes T-Shirt an. Aber ich nur Unterwäsche. Ach du Scheiße. Was hatten wir getan?
Ein Grummel verließ seinen Mund. Bevor ich mir irgendetwas überlegen konnte, dieser überaus pikanten Situation zu entfliehen, schlug der Mann unter mir seine Augen auf.
"Morgen" murmelte er in seiner tiefen, rauen Morgenstimme.
"Hey" sagte ich. Wir lagen immernoch ineinander verschlungen, was Louis nicht zu stören schien.
Wir starrten uns gefühlte Ewigkeiten in die Augen. Die Situation war mir äußerst unangenehm, obwohl es sich einfach so richtig anfühlte. Er lächelte mich an und wenn ich das beschreiben müsste, dann mit den Worten einer Dichterin, ein Lachen, das die Welt verändern kann.
Vorsichtig rutschte ich von ihm weg. "Geht's dir wieder besser?" Fragte er.
"Was war denn gestern?" Stellte ich die Gegenfrage.
"Wir waren gestern auf der Party..." begann er.
"Daran erinnere ich mich. Und dann sind wir zu dir, weil mein Schlüssel bei Nadine zu Hause liegt." Das war glasklar, doch danach... puff
Ich stieg aus dem Bett auf der Suche nach meiner Kleidung, Louis Blick in meinen Rücken wissend.
"Was ist das letzte, woran du dich errinerst?" Louis setzte sich auf, während ich mir mein Shirt überzog.
"Wir haben dein Mitbewohner Ravi begrüßt und Sekunde.... wo ist Chris?"
"Das sollte er dir wohl eher selbst erzählen. Ich hab jetzt richtig Lust auf 'ne Tasse Kaffee. Du auch?"
"Nein. Ich mag kein Kaffee" sagte ich verlegen.
Louis schwang sich aus seinem Bett und tapste in die Küche. Irgendwie kam mir diese bekannt vor.
Louis stellte eine alte Kaffemaschine an, dann öffnete er einen Schrank.
"Magst du Pfefferminztee?"
Nachdem er mir den köstlichsten Pfefferminztee mit einem Hauch von Apfelgeschmack, serviert mit kleinen Dinkelchen, gebracht hatte, setzten wir uns an den kleinen Tisch, der sich in einer Ecke der Küche befand.
"Du kannst dich an gestern nicht erinnern, oder?" Ich schüttelte den Kopf, waraufhin er mich enttäuscht an. "Um ehrlich zu sein Sophie, ich weiß auch nicht, was gestern los war." Er fuhr sich durch seine verwuschelten Haare.
Ich bin mit Louis vor Ravi und Chris in Louis Zimmer geflüchtet. Und dann hab ich Louis nach einer Asperin gefragt. Eigentlich wollte ich fragen, ob er die Nacht nicht bleiben wolle, was im Nachhinein betrachtet, irgendwie doch passiert war, ironischerweise. Das mit den Asperien war jedoch nicht ganz aus der Luft gegriffen, denn von diesem ganzen Tag hatte ich bestialische Kopfschmerzen bekommen.
Also musste ich in die Küche, wo ich auf Ravi getroffen bin. Er hatte mich beglückwünscht, dass ich das erste Mädchen bin, dass Louis hier her brachte. Holt Champanger raus. Verlegen hatte ich ihn nach den Asperien gefragt. Er hatte mir eine Tablettenpackung gegeben.
In knappen Worten wiederholte ich das alles, natürlich bis auf den Teil, dass ich mit ihm die Nacht verbringen wollte.
Louis stützte sich in seine Hände und sah mich mit seinen ostamerikanischmischwaldbraungrünen Augen an.
"Ravi?" Schrie Louis und lief aus der Küche. Dann ein paar laute Stimmen, bis Louis wieder in die Küche kam.
"Ich hab' Dinge gesehen, die mich verändert haben" witztelte er mit gespielter Verwirrtheit.
Nur wenige Sekunden später betraten Chris und Ravi die Küche. Nur in Unterwäsche.
"Morgen" sang Chris fröhlich.
"Gott hab ich Hunger. Mhm was haben wir denn hier?" Ravi durchstöberte den Kühlschrank: "Ihh. Ürgs. Ahhh... Was haltet ihr von Spaghetti?"
"Die könnt ihr dann wie Susi und Strolch essen" brummte ich genervt.
"Ich weiß noch was, was sie wie Hunde machen können" lachte Louis. Offenbar fand das mänliche Geschlecht diesen Witz um einiges witziger als das Weibliche, denn Chris fiel fast vom Stuhl vor Lachen.
"Ohhh! Pizza! Wer hat auch Lust auf 'ne schöne Magharita zum Fühstück?" fragte Ravi aus dem Kühlschrank.
Da das wirklich das einzig Genießbare in diesem Haushalt war, protestierte ich nicht.
"Und wie war eure Nacht so?" Fragte Ravi mit perversen Unterton.
"Sag mal das gestern Abend, was waren das für Tabletten, die du Sophie gegeben hast?" Louis sah Ravi ernst an.
"Die von dir?! Sie wollte doch 'Asperien'." Das Wort Asperien setzte Ravi mit seinen Fingern in Anführungszeichen.
"Wie das waren keine echten Asperien?" Geschockt starrte ich den Inder an.
"'Tschuldige Schätzchen. Was im Drogenrausch passiert, verlässt nie Raum, nicht wahr Louis?" Ravi zwinkerte Louis zu.
Louis hatte mal was mit Ravi, als er high war. Was ist, wenn mich diese Tabletten auch verleitet haben? Ich hatte heute morgen nur Unterwäsche an. Und ich lag auf ihm.
In schellen Schritten verließ ich die Küche. Ich konnte Louis nicht in die Augen sehen, unwissend, was ich letzte Nacht getan hatte.
"Nich cool Mann" seufzte Louis. Ich hörte Schritte hinter mir.
Zielstrebig lief ich in Louis Zimmer, zumal es der einzige Ort dieser Wohung ist, den ich kannte.
"Hey Sophie" Louis schloss hinter sich die Tür.
"Was ist letzte Macht passiert?" Wollte ich wissen.
Er antwortete nicht gleich, sodass ich meine Frage etwas lauter wiederholte.
"Nichts. Du wolltest, dass ich bleibe und dann sind wir schlafen gegangen." Sagte Louis vorsichtig. Ich konnte ganz genau sehen, dass er log.
"Louis verarsch mich jetzt bitte nicht. Sag mir die Wahrheit!"
"Die Wahrheit," flüsterte Louis, "wird überbewertet."
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