10 Partyspielchen
"Hey Louis, was machst du den hier?" schrie Maria so laut, dass ich es auch in der Küche hörte.
Ich dachte der große Louis Williamson war zu cool für so was. Ich zog mein Handy aus der Tasche und schrieb Simon:
Voll langweilig hier :( Vermiss dich♡
Ich erhaschte einen kurzen Blick auf Louis und oh mein Gott - meine Augen hatten einen Orgasmus.
Warte! Was hab ich da gedacht? Scheiße, was hab ich da nur getrunken.
Völlig benommen starrte ich Louis an. Er zwinkerte mir zu. Gott, lass ihn jetzt nicht denken, ich stehe auf ihn.
"Hier! Das zieht rein" sagte Luca von vorhin.
Ein weißer Palstebecher mit dunkler Flüssigkeit grinste mich an.
"Würd ich nicht trinken, an deiner Stelle." Mir war garnicht aufgefallen, dass Louis sich zu mir gesellt hatte.
Warum geisterte er immer um mich? "Zum Glück bin ich nicht so ein Spielverderber wie du" erwiderte ich patzig. Mit einem Schluck leerte ich den Becher.
Erst wirkte die gottähnliche... ich meine ein etwas überdurchschnittlich gutaussehender... ups woran hatte ich gerade noch gedacht? Hihi Louis hatte erst irgendwie Angst oder so gehabt. Warum? War ich furchteinflößend?
Ich kicherte. Louis lachte auch wieder, obwohl ich dachte, er lache über mich. Ach warum denn?
Ich tanzte noch ein bisschen. Irgendwann schwebte die Wirkung etwas ab - zumindest dachte ich das.
"Alle mal her hören! Heey!" Kreischte Maria, die auf einem Tisch in Mitten von Essen und Alk stand. "Also ihr kennt das Spiel. Hier sind die Namen von Mädchen drinn. Die Gezogene muss dem, der gezogen hat, einen 'Gefallen' tun!Ihr wissr was das bedeutet, mhm? Ein Nein wird nicht geduldet- Traditionen Bitches!"
Was war das denn für ein Schwachsinn?
"Runde Eins: Abstellkammer! Wer will?"
Durch das Gemurmel rief eine mir nicht unbekannte Stimm: "Ich".
Louis lief zu Maria, zog einen Zettel und bevor ich mich heimlich verdrücken konnte, nannte er den Namen der Auserwählte.
"Sophie! Wo bist du? Wir werden jetzt ein bisschen Spaß haben!"
Vielleicht gab es noch eine Sophie. Aufgrund der mich anstarrenden Augen schien das nicht wahrscheinlich.
Er sagte noch was zu Maria, dann stapfte er in Richtung Hauswirtschaftsraum.
Nein ich will nicht. Ich will nicht. Neeein.
"Sophie, beweg deinen kleinen Arsch her!"
Alle starrten mich an, was mir natürlich so unangenehm war, dass ich seiner Aufforderung nachkam.
Ich ging an ihm vorbei und setzte mich auf dem Boden.
Er schloss die Tür und pflanzte sich mir direkt gegenüber hin. In mir drehte es sich leicht. Ohne irgendwas zu sagen, packte er meine Fußgelenke und zog mich auf seinen Schoß.
Ich wollte Louis anfauchen, doch er stellte mir eine Frage, die mich sprachlos machte: "Hast du schon mal jemanden geküsst?"
Also fast sprachlos: "Ich weiß ja nicht, was DICH das angeht, aber ich hab einen Freund."
Er spitze seine rubinrote Lippen. Er sah so unverschämt gut aus. Mit seinen braunen wuschligen Haaren und den dunklen Augen.
Meine Hände zwang ich bei mir zu lassen, um nicht seine Muskel nach zu fahren. Sophie reiß dich zusammen!
"Das sagt's du jetzt nur so" er bewegte seinen Kopf näher an meinem.
Genau drei Dinge hielten meine Teenagerhormone im Zaum:
1. Mir war leicht übel von dem Zeug, was ich getrunken habe.
2. Louis war ein Arsch, der nur an einer Sache interessiert war und das war nicht knuddeln
3. [Das wichtigste] Ich hatte einen Freund. Der mich liebte.
"Ach ja?" Fragte ich nur trocken.
Entweder missdeutete er die Situation oder ihm war es schlicht weg egal, denn er drückte seine Lippe auf meine.
In meinem Kopf klingelten die Arlamglocken, doch ich saß nur ganz still da, erwiederte den Kuss nicht.
Ich weiß nicht was er sich dabei dachte oder ob er überhaupt nachdachte, jedenfalls versuchte er den Kuss zu intensivieren in dem er sich an mich drückte und seine Zunge zwischen meine Lippen drängen wollte.
Nein, das würde ich Simon nicht antun! Ich legte meine Händ auf Louis Gesicht und schob ihn von mir weg. Etwas verduzt sah er mich an.
Bis jetzt hatte ich auch nicht bemerkt, dass seine Hände auf meinen Hüpften gelehgen haben.
"Widerliches Arschloch" flüsterte ich. Meine Hand schien perfekt auf seine Wange zu passen, mit einem patsch schlug ich ihn.
Wutentbrannt stapfte ich aus der Kammer geradeweg in Teas Arme.
"Und haste Lou 'hieks' is einen geblasen oder hat er dich genom..."
"Nichts ist passiert" schrie ich.
"Biste etwa ne Lesbo? Is ja voll widerlich alta. Irgs" lallte Tea.
"Tut mir Leid," mischte sich Nadine ein, "wenn Theresa trinkt ist sie nicht mehr so umgänglich." Sie lächelte entschuldigend. Vielleicht auch ein bisschen verletzt.
"Ich sag euch mal wat: ich bin nur ein klitze-kleines-bisschen betrunken. Und wenigsten hetrooo im Gegenteil zu Sophie. Deine Eltern hab'n dich in dieses schicki-micki Internat gesteckt, damit sie dich nicht mehr sehen müssen." Nadine wollte sie unterbrechen, aber Tea führte ihren Monolog unbeirrt fort: "Du bist nur wieder da weil du ohne Papilein und Mamilein nicht auskommst. Aber Neuigkeit: niemand kann dich leiden! Dein scheiß Freund vögelt 'ne andere..."
"Es reicht Tea" fiel ihr Nadine endlich ins Wort.
Ihre Worte verletzten mich sehr. Auch wenn sie anscheinend nicht mehr klar denken konnte, zerrissen die Worte mich innerlich.
"Nadine, du aufgegeilte Ziege, dich will auch keiner vergewaltigen mit diesen häßlichen Haaren!"
Nadine klaschte Tea ihre Handfläche ins Gesicht.
"Ihr verdammten Huren!" Schrie Tea jetzt und jeder im Raum starrte uns an. Auch Louis.
Das wurde mir jetzt zu viel. Ich stemmte meine Hände in die Hüpften und blickte sie voller Hass an.
"Das denkst du über uns, ja? Soll ich dir mal was sagen Tea? Du liegst falsch. Ich bin hier, weil meine Mutter Krebs hat! Ich bin eben gerne bei Menschen, die mich lieben und die ich liebe. Aber dich kann ich nicht mehr sehen. Betrunken oder nicht, du führst dich auf wie eine assoziale, selbstgerechte Scheißkuh mit Argressionsproblemen!"
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