Epilog
August. Farben. Nur nicht zu sehen in der Nacht. Eigentlich bunt. Und schön. Das findet Jane schon immer. Oder Mary? Sie weiß es noch nicht. Echtes Leben? Oder der Name, der sie trotz der vielen Leben all die Jahre über begleitet hat, der ihr... vertraut ist? Schließlich ist sie so immer genannt worden, von ihren Freunden, von ihr. Von Rose. Selbst, wenn sie in den Papieren eine andere war.
Mary... Sie geht eine leere Gasse Londons entlang, läuft beinahe, auch wenn es sich für Damen so eigentlich nicht gehört. Sie hat die Zeit vergessen. Und so muss sie schnell sein.
Mary Jane... Rose macht sich Sorgen, wenn sie so allein im Dunkeln geht. Es ist kalt und eine Zeit, in der viele Menschen nicht genug Geld oder keinen Schlafplatz haben. Sie fürchtet sich vor Räubern. Womöglich sogar vor Vergewaltigern. Nur Jane hat keine Angst. Wieso auch? Sie ist es schließlich gewohnt.
Mary Jane Kelly... Alle scheinen zu schlafen, es ist ruhig. Der Wind pfeift um die Häuserdächer, kündigt einen Sturm an.
"Um Himmels willen", flucht sie, als sie plötzlich stolpert und fällt. Apfelbaum, kantige Rinde, Schnitte in Haut. Erinnerungen weckend an sie.
Sie steht auf, taumelt. Die Straßenlaternen geben nur schummeriges Licht, viele sind zerbrochen.
Zersplitterte Scherben fliegen.
Ein toter Vogel fällt.
Zerstört am Boden liegen.
Bald weg von dieser Welt...
Die Flüssigkeit an ihren Fingern. Dunkel und vertraut. Dickflüssig, kein Wasser. Metallisch. 'Woher?', schreit der Gedanke.
"Woher?", schreit Jane sich die Seele aus dem Leib. Sie dachte, es sei vorbei. Vorbei mit dem Dunkel.
Aber da liegt der Körper vor ihr. Vertraut. Ein täglicher Begleiter, Freundin, Gefährtin. 'Annie!' Durchschnittene Kehle, Augen aufgerissen, nach oben starrend. Angst – wie früher. Trauer – wie früher. Und wieder keine Träne – wie früher.
Wie alles, was sie kennt. Grau und tot, nicht wie Rose.
Riss an der Decke. Unbeweglich. Kalt.
Tiefschwarz.
Dunkel und hell.
Grau.
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