Interview mit FrauBrummer

Sie war schon unter verschiedenen Benutzernamen auf Wattpad unterwegs und mit vielen verschiedenen Werken im Gepäck. Wer schon etwas länger auf Wattpad sein Unwesen treibt, kennt sicher sie und ihre Werke, insbesondere die ,,Jack Carter"-Reihe (ehemals ,,November", wenn ich mich recht entsinne). Wir haben sie um ein kleines Interview gebeten, um für ihre Vorstellung nicht nur ein wenig an der Oberfläche gekratzt zu haben.
- Nana

Auf deinem Profil findet sich ja kaum Information über dich, hauptsächlich erfährt man eigentlich aus Bio und Nutzernamen nur, was du für Musik hörst. Gehörst du zu den Menschen, für die Musik etwas Wichtiges ist und die auch dauernd Musik hören?

Wenn ich neue Bands entdecke, dann wird jedes Album akribisch gehört, aber wenn man alles durch hat, gerät man in Leerlauf, landet bei dem Zeug, was man schon 300 Mal abgespielt hat und das wars. Ich höre Musik meistens, wenn ich einfach Hintergrundmusik brauche, die meine aktuelle Situation untermalen soll. Wie bei Filmen.

Auch beim Schreiben?

Ja, auch beim Schreiben. Für viele Szenen gibt's eine spezielle Playlist.

Also wird nicht bücherweise, sondern nach Gefühl sortiert?

Ja, so kann man es ausdrücken. Epische Szenen brauchen den Avengers-Soundtrack und jede Menge Coolness. Allerdings gilt das auch für epische Bücher, wo sich beides wieder vermischt und ... irgendwie gibt es beides.

Verstehe ich nur zu gut, mit dem richtigen Soundtrack fällt es mir auch meistens leichter.
Kommen wir zu deinem Hauptprojekt, Jack Carter (nehme ich jedenfalls mal an). Wer genau schaut, findet unter deinen Tags auch den Wattys16-Hashtag und #trailblazers. Warum denkst du, dass es eine Chance hätte, was gefällt dir am meisten an diesem Buch?

Naja, als ich letztes Jahr mitgemacht habe, gabs auch keine wirkliche Chance. Ich mach mir bei so was nie Hoffnungen. Frei nach dem Motto: Ich hab nichts zu verlieren. Aber um zu der eigentlichen Frage zu kommen: das Beste an dem Buch ist vermutlich Jack. Darauf bin ich am Meisten stolz.

Mittlerweile gibt es ihn ja sogar schon auf Amazon im Eigenverlag, aber irgendwann ist er wieder auf Wattpad aufgetaucht. Warum?

Weil ich den zweiten und dritten Teil ebenfalls hier veröffentliche. Es macht mehr Spaß, weil man hier mehr Rückmeldung bekommt und meine Amazon-Rezensionen niederschmetternd sind.
Nein, ich finde es einfach schön, dass es wieder dort ist, wo es angefangen hat.

Dann bleiben sämtliche deiner Bücher in Zukunft auf Wattpad? Oder hast du vor, die anderen (wie auch Jack Carter jetzt) gleichzeitig auf Amazon und Wattpad laufen zu lassen?

Ich lasse nur Jack auf beide Plattformen los, weil man eben auch bedenken muss, dass die Menschen es kaufen, um es zu lesen, und mir die anderen dafür nicht gut genug erscheinen.

Das würde ich nicht unbedingt sagen, wenn man bedenkt, was für eine Qualität auch von „normalgedruckten" Büchern teilweise abgeliefert wird.
Hast du vor, irgendwelche Werke noch einmal bei einem Verlag einzusenden?

Nach fünfzehn Absagen ist die Lust gesunken, vielleicht irgendwann mal, aber bisher gibt's dafür keine Pläne.

Oh. Gut, das ist verständlich. Was hast du dann vor, beruflich zu machen, wenn du nicht Autorin werden willst?

Ich will Rettungssanitäterin werden und im Anschluss Medizin studieren.

Warum gerade Rettungssanitäter, oder hat das keinen bestimmten Grund? Machst du etwas Derartiges hobbymäßig?

Ich habe mal einem Mann erfolgreich das Leben gerettet und das gibt ein Gefühl, als wäre man Jesus persönlich. Ich fands auf jeden Fall so toll, dass ich es am Liebsten ständig machen würde und das tut man ja als Rettungssanitäter etwas öfter als als Normalo.
Abgesehen davon fand ich Medizin schon in der Grundschule spektakulär. Es ist krass, wie alles aufeinander aufgebaut ist und voneinander abhängt.

Wie hast du denn jemandes Leben gerettet?

Ich war an der Bushaltestelle und hab auf mein Handy gestarrt. Plötzlich ist ein Mann Mitte fünfzig neben mir umgekippt (und ich bin ziemlich drauf aus, Menschen zu beschützen und denen zu helfen), auf jeden Fall hab ich vor kurzem erst einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht und dann war ich total Feuer und Flamme dafür, das angewendete Wissen auszutesten. Ich hab also brav die Liste abgearbeitet; Idioten damit beauftragen, einen Notruf abzusetzen, nachsehen ob er bei Bewusstsein ist – war er nicht, nachsehen ob er atmet (konnte ich nicht richtig bestimmen, weil es windig, kalt und am Nieseln war) und dann hab ich einfach mit einer Herzdruckmassage begonnen. Ich hab gelernt, dass es nie zu viel Hilfe gibt und dass alles besser ist, als nicht zu helfen. Bis der Krankenwagen kam, hat es geschlagene zehn Minuten gedauert und einen verpassten Bus.
Der Sanitäter kam, hat den Defi ausgepackt und den Typen wiederbelebt. Meinte danach, dass er es ohne mich nicht geschafft hätte. Ich bin ziemlich high nach Hause gefahren und hab mir anschließend drei Mal die Zähne geputzt.

Das ist krass. Aber schön. Ziemlich viele Menschen (und ich eingeschlossen, zugegebenermaßen) einfach im Moment, in dem das passiert, nicht die Entschlossenheit, da mal mehr zu machen als den Krankenwagen zu rufen.
Okay, ich denke wir sollten langsam zum Ende kommen (außer, du hast noch etwas anzumerken). Eine Abschlussfrage: Hast du ein Vorbild, wie du gern sein würdest, oder auch in puncto Schreiben?

Ich wäre gerne Robert Muchamore. Ich hätte gern James Adams erfunden, und Google und ich hätte gern „Kein Liebeslied" von Kraftklub geschrieben. Ich wünschte der Film „In Time" wäre von mir und ich wünschte „Archer" wäre von mir. Aber Vorbilder habe ich keine. Letztendlich dreht jeder sein eigenes Ding und sollte für sich selbst schreiben, und nicht für andere.
Und danke für das Interview, hat Spaß gemacht.

Sehr positive Einstellung. Und ich bedanke mich auch, vor Allem, weil ich dich ja quasi aus dem Urlaub gehauen habe. Genieß ihn noch schön!

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