Buchempfehlungen

"Unter Verdacht" von Joe_H_Fish

Einigen von euch wird Joe_H_Fish möglicherweise schon durch sein etwas bekannteres Buch „Wildnisland" aufgefallen sein, welches auf Wattpad in der Kategorie „Abenteuer" schon seit längerem unter den Empfehlungen steht. Doch es lohnt sich auf jeden Fall, auch einmal einen Blick in seine anderen Bücher zu werfen. Denn nicht zuletzt befindet sich darunter der erste gute Krimi, den ich bisher seit meinen zwei Jahren auf Wattpad hier finden konnte.

Wie bei wohl den meisten Büchern dieser Art steht im Mittelpunkt von „Unter Verdacht" ein Mord. Dieser wird an einem fünfzehnjährigen Mädchen verübt, Hauptverdächtiger ist der Protagonist der Geschichte, Robert Jakusch. Dieser hat Schwierigkeiten, seine Unschuld zu beweisen, da die Tatsachen gegen ihn sprechen, und fast beginnt er selbst zu glauben, dass er tatsächlich der Täter war.

„Unter Verdacht" zeigt eindrücklich, wie Gerüchte zu gefährlichen Verstrickungen führen, Macht plötzlich so einfach missbraucht werden kann. Es ist ein Buch über Selbstzweifel und Verrat, und es bleibt offen, ob die Polizei am Ende tatsächlich den wahren Täter überführt.

Übrigens sollte darauf hingewiesen werden, dass „Unter Verdacht" Erwachseneninhalt enthält, weshalb das erste Kapitel den einen oder anderen vielleicht vom Weiterlesen abhalten wird. Dennoch muss ich sagen, dass es sich meiner Meinung nach auf jeden Fall lohnt, dieses Buch zu lesen. Nicht nur, weil es spannend und unterhaltsam geschrieben ist, sondern auch, weil es den Leser auf subtile Weise zum Nachdenken und Hinterfragen anregt.

- Verena

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"Die langen Sekunden zwischen Schlaf und Wach" von Leni_Thalen

Mit viel Humor, aber auch voller Tiefe beschreibt Leni Thalen die Geschichte der zweiundzwanzigjährigen Velina, die sich in ihrem Leben neu zurechtfinden muss, nachdem sie von einem langen Auslandsaufenthalt zurückgekehrt ist. Die meisten ihrer sozialen Kontakte hat sie sowieso gekappt, aber sie hat auch nicht wirklich Lust, neue herzustellen. Als sie dann von ihrem Bruder quasi gezwungen wird, in eine WG einzuziehen, um ihr Leben neu zu beginnen, scheint es tatsächlich aufwärts mit ihr zu gehen, aber wie in einem richtigen Leben gibt es Höhen und Tiefen, und die Tiefen in Velis Leben sind - um nicht zu viel zu verraten - wirkliche Abgründe, die sie erst schwer und nach und nach verarbeitet.

Klingt schwermütig und klischeehaft, überdramatisiert und melancholisch? Ist es aber nicht. Der unfreiwillige Charme, mit dem Leni Thalen den Leser das Geschehen aus Velis Leben schildert, lässt die Story aufleben.
Das ist es, was ich an diesem Buch am meisten liebe - weder Charaktere noch Handlung wirken platt und dahererzählt, sondern sie sind durch den fesselnden Schreibstil lebendig gemacht. Sarkastisch, aber an vielen Stellen voller Traurigkeit und ohne künstliche Dramatik wird Velis Charakter, aus deren Sicht erzählt wird, Stück für Stück aufgebaut, dem Leser ans Herz gelegt.
Rückblenden stellen schonungslos und gefühl- und gedankenvoll die Hintergrundereignisse dar, und schnell beginnt man, mit der Protagonistin mitzufühlen.

Sicher, das Werk mag nicht ganz unbekannt sein, aber es war mir für eine lange Zeit ein guter Weggefährte (in gedanklicher Hinsicht quasi) und wer es trotzdem noch nicht gelesen hat: Ich bin mir sicher, es schadet nicht, wenigstens anzulesen ... aber ich befürchte, ihr werdet das Buch nicht mehr aus der Hand legen können.

- Nana

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"Portrait der Sünde" von LauraAStern

"Portrait der Sünde" ist von der Sorte von Geschichten, der man auf Wattpad bestimmt nicht alle Tage begegnet.

Die Geschichte spielt sich im 19 Jahrhundert ab, als ein Vater und sein ausgewachsener Sohn die Mansarde eines Malers betreten. Dass dieser nicht anwesend ist, verwundert sie weniger als das, was sie dort erblicken: das Bild eines wunderschönen weiblichen Engels, der liebevoll auf einen jungen Mann hinabsieht, der in ihrem Schoß liegt. All das scheint auf den ersten Blick nicht weiter verwunderlich - bis die beiden sein Tagebuch finden. Und genau hier beginnt die Geschichte des Malers.

Was diese Geschichte so besonders macht ist die Art und Weise, wie die Autorin den mentalen Zustand des Malers anhand seiner Tagebucheinträge wiedergibt. Sie setzt dadurch eine unglaubliche Tiefe frei, die jeden Leser sofort in den Bann zieht. Gleichzeitig kann man einfach nicht aufhören sich zu fragen, wie die Geschichte wohl endet, obwohl man durch das ganze Werk hindurch das Unvermeidliche ständig im Hinterkopf behält.

Die Sprache ist der Autorin ebenfalls ausgezeichnet gelungen. Man fühlt sich sofort in das 19 Jahrhundert zurückversetzt, ohne dass diese für heutzutage etwas ungewöhnliche Sprache für den Leser erdrückend wirkt.

"Portrait der Sünde" wird ausnahmslos jenen empfohlen, die auf düstere Stimmung abfahren und etwas mit Tiefgang lesen möchten!

-Gabriel

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