NAME starke Hände
AUTOR xxNachtwindxx
THEMA Kurzgeschichten

Ich lachte laut auf. Wie schön die Welt doch war. Die Sonne spiegelte sich im kalten Wasser. Wellen schlugen ans Ufer und das Rauschen des Windes ließ mich lächeln. Es war warm. Schon fast heiß und doch war das Wasser kalt. Ich stellte mich ans Ufer. Die Wellen schäumten um meine Zehen und die Kühle war willkommen. Ich wollte hineinlaufen, die Gegenwart des Wassers spüren und mich von ihm berühren lassen. Aber ich durfte nicht, das Wasser würde mich verschlucken und mir nie wieder erlauben die Wärme des Lichtes auf meiner blassen Haut zu spüren. Doch dieses eine Mal konnte ich das nicht akzeptieren. Ich musste es spüren. Ich wollte es überall spüren, wollte die Wärme nur kurz vergessen. Bei jedem Schritt in den See wurde mir kälter. Ich spürte wie sich meine feinen, blonden Haare an meine Armen aufstellten. Vielleicht wegen der Kälte oder weil ich etwas Verbotenes tat? Die Steine am Grund des See stießen ihre scharfen Spitzen in meine Füße, aber ich ignorierte den Schmerz einfach. Plötzlich verlor ich den Halt und spürte wie ich vom Grund weg schwebte. Das Wasser trug mich. Und doch zerrte mich etwas hinunter. Ich hatte keine Angst, es war wunderschön. Ich flog. Ich spürte es überall, sowie es auch gewollt hatte. Da bemerkte ich eine Hand auf meiner rechten Schulter. Sie war durchsichtig und doch wusste ich, dass sie da war. Es tauchten auch noch eine zweite und eine dritte auf. Sie rissen an mir herum, zerrten mich immer tiefer hinunter. Ich wollte wieder fliegen, doch sie ließen mich nicht. Meine Gesicht verzerrte sich vor Schmerz. Ich bekam keine Luft. Wo war denn die Wärme hin? Sie rissen mich immer tiefer, bis ich nur mehr Kälte und Dunkelheit sah. Es war vorbei, jenes wusste ich diesem Moment genau. Es war vorbei, einfach so. Einfach so.