Die Schneekugel der Menschen VON kortians

NAME Die Schneekugel der Menschen
AUTOR kortians
THEMA Kurzgeschichten

UND HIER DIE GESCHICHTE

Es war einmal ein wunderschöner Tag. Nunja. Man konnte nicht sagen, dass er wunderschön war. Es regnete aus allen Eimern und die Leute liefen versteckt unter einem Regenschirm durch die Straßen. Sie wichen den Pfützen aus, die sich schon gebildet hatten, und drängten sich an den anderen Leuten vorbei. Und dann gab es noch das Mädchen mit der gelben Regenjacke und den grünen Gummistiefeln. Sie sprang in die Pfützen und lächelte den Leuten zu. Doch alles was sie von den Leuten zurück bekam war: „Benimm dich doch! Du hast mich angespritzt, und dann traust du dich auch noch so dumm zu grinsen!" Und lange dauerte es nicht bis auch das Mädchen nur eine der Menge war, die einfach nur schnell nach Hause wollte. Nicht weil sie traurig war, und auch nicht weil sie Angst vor solchen großen Mengen hatte, sondern einfach nur weil kein Platz war um aus der Menge zu tanzen. Die Menschen waren wie Schneeflocken. Alle sahen auf den ersten Blick gleich aus, nur wenn man sie genauer betrachtete sah man die Unterschiede. Doch irgendwann wurden sie zu einer Schneekugel gerollt. Zuerst war sie ganz klein und wenn man sie länger im Schnee wälzte wurde sie immer größer und sammelte immer mehr Menschen auf. Das zeigt uns, dass es ein „Normal" genauso wenig wie ein „Anders" gibt. Auch Geschichten und Bücher sollten doch nicht immer über jemanden geschrieben werden der „anders" war. Und wahrscheinlich wurde dadurch, dass das Mädchen Geschichten darüber schrieb wie sie selbst immer von der Menschenmenge aufgerollt wird, immer wieder eine neue Zacke der Schneeflocke in ihr eingeschliffen. Und jede Zacke an der Schneeflocke in uns hebt uns mehr und mehr von der Menge ab.

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