Kapitel 30
Gegen acht wachte Mona auf, frisch erholt, erfüllt von Glück.
Das hatte sie lange nicht mehr gekannt in der Vergangenheit.
Sie hatte täglich beim Aufwachen das Gefühl gehabt, müder zu sein als am Abend.
Hatte sich noch einmal umgedreht, sich einen Traum gesucht, war wieder eingeschlafen.
Wenn sie zur Arbeit musste, ging es noch, da gab es einen Grund, um aufzustehen.
Aber in den Ferien wäre sie am liebsten den ganzen Tag mit ihren Träumen im Bett geblieben.
An den Wochenenden war es noch schlimmer. Sie wusste, Fabian würde den ganzen Tag am Computer zocken, würde keine Lust haben, etwas zu unternehmen, würde es aber auch nicht gutheißen, wenn sie alleine Joggen ging oder eine Runde mit dem Rad drehte oder zum Schwimmen wollte.
Warum also sollte sie aufstehen?
Wozu sollte sie wachwerden?
In den Tagen mit Simon hatte sie sich das eine oder andere Mal gefragt, wie sie es hatte zulassen können, dass Fabian eine solche Macht über ihr Leben bekam.
Warum sie so viele Jahre mit ihm verschwendet hatte, warum sie nicht einfach gegangen war?
Aber sie wollte ihm beweisen, dass sie zu ihm hielt, trotz seiner Zeugungsunfähigkeit, hätte sich nicht mehr im den Spiegel ansehen können, hätte sie ihn verlassen.
Na, er hatte es ihr ja dann besonders herzlich gedankt.
Sonja hatte oft versucht, das Thema anzusprechen, als sie mitbekam, wie leise ihre Schwester geworden war.
Der Wirbelwind, dem alle Herzen zugeflogen waren, der alles Wissen und Können wie ein Schwamm in sich aufgesogen hatte, der sich plötzlich weigerte, Abitur zu machen, weil es sich nicht rechnete.
Aber Mona hatte Fabian stets verteidigt, hatte es nicht zugelassen, dass die Geschwister schlecht von ihm sprachen.
Na ja!
Pfeif drauf!
Sie wollte nicht mehr an die Vergangenheit denken.
Heute lag sie hier, in diesem Bett, neben ihr ein Wahnsinnsmann, sie fühlte sich wie neugeboren, wollte Bäume ausreißen.
Aber im Moment waren keine greifbar!
Dann sollte sie vielleicht ihre Energien anders einsetzen, womöglich sollte sie diesen hübschen Kerl da neben sich ein wenig abschmusen?
Sie befreite sich aus seinen Armen, aber nur um sich umzudrehen, damit sie ihn ansehen konnte.
Er brummelte unwillig, seine Hände suchten nach ihr, wollten sie wieder an sich ziehen.
Sie fasste mit einer Hand nach ihm, er verschränkte seine Finger mit ihren, atmete erleichtert auf.
Mein Gott, war der Typ süß.
Sagen durfte sie ihm das natürlich nicht.
Kein Mann wollte süß sein.
Aber denken durfte sie es.
Denken durfte sie auch, wie hübsch er war, dieses perfekte Gesicht, vollkommen entspannt im Schlaf, die Lippen leicht lächelnd, der Bartschatten machte ihn noch attraktiver, der schräge Pony fiel ihm über die Stirn.
Sie wollte die Haare zurückstreichen, wollte ihn aber nicht wecken.
Simon fühlte ihren Blick auf sich, fühlte, wie seine Finger sich mit ihren verschränkt hatten, hörte an ihrem Atem, dass sie wach war.
Aber warum war sie so weit weg von ihm? Er hatte sich daran gewöhnt, sie im Arm zu halten, wenn er aufwachte, ihren Körper an seinem zu fühlen, seine Hand auf ihrer Hüfte, ihrem Bauch oder an ihren Brüsten.
Ihren süßen Nacken nah an seinem Mund zu fühlen, so dass er ihn jederzeit küssen konnte.
Er öffnete die Augen, sah direkt in ihre. War er da wahrnahm, verschlug ihm die Sprache.
Liebe!
Er sah die reinste, innigste Liebe!
„Mona!" stöhnte er auf, dieses Gefühl, das er da sah, machte ihn atemlos. „Ich liebe dich so sehr!"
Seine Lippen fanden ihre.
Endlich konnte er sie küssen.
Endlos küssen, weil er ihre Lippen so liebte.
Zärtlich küssen, weil er so unendlich viel Zärtlichkeit in sich fühlte.
Leidenschaftlich küssen, weil die Leidenschaft ihn wieder einmal erfasste wie ein Tsunami.
Fordernd küssen, weil er gestern so brav gewesen war, weil es heute aber keinen Grund mehr gab, sich so zu beherrschen.
Es gab auch keinen Grund, warum seine Hände nicht über ihren Körper gleiten sollten.
Es gab keinen Grund, warum seine Lippen nicht seinen Händen folgen sollten.
Und es gab auch keinen Grund, warum er es nicht genießen sollte, wie ihre Hände ihn liebkosten.
Ihre Lippen konnten sich nicht von einander lösen, sie stöhnten in ihre Küsse, fiebrig, erregt, sehnsüchtig.
Ihre Körper pressten sich aneinander, rieben sich, ihre Hände erregten sich, bis ihre Körper sich Erfüllung schenkten.
Der vollkommene Wahnsinn der Erregung und Erfüllung hatte sie beide erfasst.
Schwer atmend lagen sie nebeneinander, bebten, schmusten, knutschten, weil sie nicht von einander lassen konnten.
Er drang wieder in sie ein, langsamer dieses Mal fühlte er ihre Hitze, ihre Lust, die ihn anheizte, die ihn hochtrug, die ihn aufgeilte, wie nichts vorher in seinem Leben.
Er war süchtig nach ihr, nach ihrem Körper, nach der Befriedigung, die nur sie ihm geben konnte.
Sie stöhnte unter seinen Händen, die sich schon wieder auf höchst erotische Art und Weise mit ihr beschäftigten, die ihr keine Ruhepause gönnen wollten, die sie reizen wollten, erregen, die sie befriedigen wollten, weil es ihm gefiel, das zu tun.
Weil es ihm gefiel, zu fühlen, dass er es konnte, weil es ihm gefiel, sie zu erregen und zu erlösen. Seine Lippen auf ihren waren zart und liebevoll, während seine Hände sie streichelten.
Als der Orgasmus sie stöhnen ließ, nahm er ihre lustvollen Laute in seinem küssenden Mund auf, lächelte in diesen Kuss hinein, trank ihr Lachen.
Lachend rollten sie durch das breite Bett.
„Haben wir gestern tatsächlich einen ganzen Tag ohne Sex ausgehalten?" japste Mona.
„Das war der schwerste Tag meines Lebens!" gestand er, wischte sich die Lachtränen aus den Augen.
„Gut!" sagte sie trocken.
„Das genießt sie, meine Schöne, wenn ich mich vor Begehren verzehre." Er knutschte wieder ein wenig an ihr herum, knabberte an ihren Schultern, wusste mittlerweile, dass sie das total anturnte.
„Ja!" keuchte sie. „Das genieße ich, und vieles mehr." Sie angelte ein Kondom aus der Schublade.
„Und jetzt genieße ich einen Blow Job! Und zwar so was von!"
Sie rollte den Gummi über seinem Penis ab, spielte eine Weile mit ihm.
„Ich werde es genießen, dich hochzubringen, meine toller Hecht, bis du um Gnade flehst!" flüsterte sie heiser und ließ wundervolle Taten folgen.
Er stöhnte vor Lust, seine Hände krallten sich in ihre blonde Mähne, er war versucht, ihren Kopf zu schnelleren Bewegungen zu treiben, hob seine Hüften, damit sie ihn tiefer in ihrem Mund aufnehmen konnte, fühlte ihre Hände an dem Teil, der zu groß dafür war, hob ab, hob vollkommen ab, als sie ihn unten streichelte, quälte, als ihre Zunge seine Spitze liebkoste, als sie saugte und ihn zum Höhepunkt brachte.
Als sie eng umschlungen versuchten, die Erde wieder zu erreichen, läutete es.
„Haut ab, wer immer ihr auch seid!" stöhnte er.
Doch es klingelte weiter, schließlich Sturm.
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