Kapitel 26

Am Dienstag schafften sie es, mit nur zweistündiger Verspätung in die Geschäftsräume zu kommen. Sie arbeiteten alle fleißig und ohne Ablenkung, trafen sich mittags zu einem Imbiss, den Thorsten geholt hatte, berichteten über ihre Ergebnisse. Wenn sie weiter so gut vorankamen, bräuchten sie keine zwei Wochen.

Simon merkte, wie Mona die Jungs zu Höchstleistungen motivierte.
Sie konnten es schließlich nicht zulassen, dass die Kleine sie überflügelte.
Lächelnd erzählte er ihr seine Beobachtungen, als sie alleine waren. „Sie waren schon immer sehr zuverlässig, aber jetzt übertrumpfen sie sich ja gegenseitig mit ihrer Arbeitswut."

Dann holte er sich den ersten Kuss ab. Er war heute sehr brav gewesen, hatte sein Begehren nach ihr stoisch ertragen, mittlerweile schien es zu seinem Leben zu gehören. Aber jetzt wurde es grenzwertig. Er atmete tief durch. Er würde es schaffen! Nur noch ein Kuss, dann würde er es schaffen.

Doch fatalerweise streiften seine Hände über die verdammt hübsche Rundung an ihrem Dekolleté, krabbelten ihre Hände unter den Saum seines Shirts, kratzten am Bund seiner Hose entlang.
Er stieß gequält den Atem aus. „Puh! Teufelchen! Lockendes Teufelchen!" stöhnte er und schob sie von seinem Schoß, auf dem sie irgendwann beim Küssen gelandet war.
„Ab ins Bett?" fragte sie leise lachend.
„Aber ganz schnell!" kommandierte er heiser.

Kai, Jan und Thorsten sahen grinsend auf die Uhr, als sie die Türe ins Schloss fallen und schnelle Schritte die Treppe hinauf laufen hörten.
„Na, heute haben sie es aber lang ausgehalten!" meinte Thorsten trocken.
„Fünf Stunden! Neuer Rekord!" berechnete Jan grinsend.
„Da fällt der Chef-Kaffee wohl heute flach!" Kai stand auf, um an Simons Stelle Cappuccino zu machen.

„Puh!" stöhnte Simon nach der ersten Liebesrunde. „Beinahe hätte ich heute einen ganzen Arbeitstag ohne Boxen-Stop geschafft!"
Mona lachte Tränen.
Sie war unglaublich glücklich.
Ihr Leben war so verrückt geworden, sie konnte es nicht fassen.
Sie konnte auch nicht fassen, dass sie diesen tollen Hecht eingefangen hatte.
Was hatte sie dazu gebracht, die Kollegen zu überreden, in diesen Biergarten zu gehen?
Die anderen wollten lieber in ein Restaurant, aber sie war dran gewesen, das Lokal auszusuchen, und sie hatte darauf bestanden.

„Schon komisch, dass wir da alle im Biergarten gelandet sind!" sagte sie aus ihren Gedankengängen heraus.
Simon lachte. „Ich habe mich mit Händen und Füßen gegen Kais Vorschlag gewehrt. Ich habe Biergärten immer gehasst. Aber seit einer Woche liebe ich sie."
Er erinnerte sich wieder, wie er sie durch das Tor kommen sah, mit diesen unglaublich langen Beinen.
Apropos Beine.

Er musste dringend unter der Decke nachsehen, ob diese wunderbaren Beine noch da waren.
Und ob das, was am Ende dieser wunderbaren Beine lag, auch noch da war.
Die Stelle, an der er sie gerne anfasste, weil er dort fühlen konnte, wie feucht sie war, wie sehr er sie erregen konnte.

An der sie auch gerne angefasst wurde, wie er immer an ihrem schneller werdenden Atem merkte. Sie lag ganz still, spreizte die Beine etwas weiter, was ihm einen betörenden Anblick bot. Sein Finger spielten mit ihr, aufreizend, langsam, fester, drangen in sie ein, rieben sie.
Das hatte er bisher noch nicht gewagt, aber sie reagierte so darauf, dass er wusste, dass es ihr gefiel. Er drang tiefer ein, rieb sie mit dem Daumen.
Verdammt, das sah heiß aus! Wenn sie sich so öffnete für ihn, wenn sie ihm ihre Hüften entgegen hob.

Er musste sie schmecken, musste ihre Lust schmecken und sie durch seine Lippen erlösen.
„Braves Mädchen!" lobte er sie. „Geiles, braves Mädchen!" Er keuchte bei seinen Worten.
Jetzt musste sie aber etwas für ihn tun, sonst verbrannte er.
Was, war ihm egal, es war alles geil, was sie mit ihm anstellte.
Sollte sie selbst entscheiden, wonach ihr der Sinn stand.
Sie rieb sich an ihm, nahm ihn zwischen ihren muskulösen Schenkeln auf, spannte die Muskeln noch ein wenig fester an.

Das - das - das war auch - gut!
Das hatten sie noch nicht gemacht, aber fuck, das tat gut!
Er rieb an ihrer Muschi entlang, sein Schwanz eingeklemmt zwischen ihren Beinen, sie spannte an, ließ nach, spannte an, es war der Wahnsinn.
„Gut, Süße! Gut, mach weiter! Das ist gut!" stöhnte er, bevor er abhob und kam.
Kurz dachte er, dass er ein Kondom hätte überziehen sollen, aber da wäre das Gefühl sicher nicht so intensiv gewesen.

Da hätte er die weiche Haut an der Innenseite ihrer Schenkel nicht so spüren können.
Und sie wusste ja, wie ein Orgasmus bei einem Mann endete.
Wenn es sie gestört hätte, hätte sie es ja nicht gemacht.
Sie hatte es ihm ja versprochen.
Dass sie nur machen würde, was sie wollte, was ihr gefiel.
Ausgelaugt ließ er sich neben sie fallen.

„Mädchen, das war heiß!" stieß er hervor - und er wusste, dass sie glücklich lächeln würde bei seinen Worten.
Sie hatte etwas ausprobieren wollen, und es war gut für ihn gewesen.
Das gefiel ihr, so wollte sie es haben im Bett.
Er rollte sich halb auf die Seite, küsste sie zärtlich.

„So jetzt ab in die Dusche, Betthase!" kommandierte er lachend.
Sie räkelte sich wohlig, war zufrieden mit sich.
Er schloss schnell die Augen.
Wenn sie sich so streckte, wenn ihre Brüste noch schöner wurden, ihr Körper sich so dehnte, war es besser, nicht hinzusehen.
Sie sprang aus dem Bett, lief lachend ins Bad.

Er ließ die Augen zu, damit er nicht Gefahr lief, ihre perfekte Rückansicht in sich aufzunehmen.
Er schaute auch nicht, als sie zurückkam. Sie hatte bestimmt dieses Nichts von einem Seidenmantel an, das mehr zeigte als es verbarg.
Ohne auch nur einen einzigen Blick zu riskieren, tappte er ins Bad.
Seine Knie hatten noch immer nicht ihre normale Festigkeit zurück.
Mannomann!
Heute hatte sie ihn aber geflasht.
Als sie wieder nach unten kamen, brühte er zwei Tassen Kaffee für sie beide auf, extrastark.
Koffein war jetzt bitter nötig.

Kai verabschiedete sich um sechs, er musste heute unbedingt essen, was Sandra gestern für ihn gekocht hatte.
Die anderen arbeiteten bis acht.
Mona hatte ihre Geschichte fertig geschrieben, sprach sich mit Simon darüber ab, nahm Verbesserungsvorschläge dankbar an.
Sie betrafen genau die Stellen, mit denen sie selbst nicht ganz zufrieden gewesen war.
Sie waren schon ein tolles Team.
Sie druckte die Story dreimal aus, legte die Exemplare für die Jungs in deren Ablagen.
Sie konnten sie ja dann selber lesen.

„Morgen kommen die Amerikaner!" erinnerte er die Angestellten, rief auch Kai noch schnell an, damit er nicht vergaß, im dunklen Anzug zu erscheinen.
Die Herren der großen Software-Firma legten großen Wert auf Äußerlichkeiten.

„Was sind das für Leute?" fragte Mona, als sie auf der Terrasse saßen.
„Vertreter von BigWare, die haben auf der letzten Messe ein paar Programme gekauft und vier neue Spezialarbeiten in Auftrag gegeben, die wollen sie morgen testen. Die wollen immer ein wenig gebauchpinselt werden, erwarten großen Bahnhof. Dafür zahlen sie aber gut!" sagte er schmunzelnd.

„Wie gut?" fragte Mona, ohne nachzudenken, schlug sich erschrocken auf den Mund. „Entschuldige! Das geht mich ja wirklich nichts an!"
Simon sah sie erstaunt an. „Warum soll das meine zukünftige Frau nichts angehen?" Er schüttelte den Kopf. „Circa eine Million pro Programm!" beantwortete er ihre Frage.
Sie verschluckte sich an dem Schluck Wein, den sie gerade im Mund hatte. „Eine Million pro Programm?"
„Ja, Süße, so sind die Preise in der Branche! Wir haben aber auch ein halbes Jahr daran gearbeitet!"
„Aha!" Vier Millionen für ein halbes Jahr Arbeit erschien ihr immer noch ein guter Schnitt zu sein. Wieder fühlte sie, wie neu alles in ihrem jetzigen Leben war.

„Und was habt ihr da im Biergarten gefeiert?" Jetzt war sie mutig geworden.
„Die Franzosen haben einmal querbeet eingekauft. Wir sind ganz gut bei einer Besprechung in der Fachpresse weggekommen, da ordern manche Firmen von der Homepage. Das waren drei Millionen für sechs Programme, die zahlen nicht so gut wie die Amis."

Mona sah ihn an.
Entweder ich bekomme einen Lachanfall oder ich ziehe ihn jetzt aus, diesen verdammt sexy Chef! dachte sie.

Aber sie konnte sich bei beidem beherrschen.
„Wie viele kommen da?"
„Vier sehr distinguierte Herren. Da kommt morgen das erste Mal die Businessabteilung zum Einsatz bei meiner Schönen." Er spielte mit einer ihrer Haarsträhnen.
„Ich? Muss ich da mit?" Panik erfasste sie.
„Na, klar! Warum denn nicht? Ich muss dich doch nicht verstecken." Er verstand ihr Erschrecken nicht.
„O Gott! Und wenn ich dich blamiere?"

Jetzt bekam er den Lachanfall, gegen den sie gerade noch gekämpft hatte.
„Du? Mich blamieren? Wie bitte, sollte das gehen?" japste er.
„Wenn ich was Dummes sage!"
„Ich glaube nicht, dass du in deinem Leben schon einmal etwas Dummes gesagt hast, Brainiac!" stieß er immer noch lachend hervor.
Der Name gefiel ihr!

Sie lächelte. „Und wann kommen die distinguierten Herren?"
„Gegen zwölf. Dann gibt es erst einen Imbiss, der wird geliefert, ein bisschen Smalltalk, dann testen sie die Programme, und abends gehen wir essen, danach vielleicht noch in einen Club oder eine Bar, mal sehen, wie sie drauf sind." Simon sah das Ganze vollkommen cool, was ihn wieder sehr anziehend macht für sie.
Wow!

Dieses Selbstbewusstsein war schon toll bei ihm.
„Kannst du eigentlich Englisch?" fragte er dann.
Jetzt war es an ihr zu schmunzeln. „Yes, a little!"
Sie hatte während ihrer Ausbildung, als sie schon ein bisschen unterfordert war, Englisch gebüffelt, sich just for fun bei einem Institut zur Prüfung als Übersetzerin angemeldet und mit 1,2 bestanden. Auch etwas, das Fabian sauer aufgestoßen war. Englisch war die EDV-Sprache, er wollte wenigstens in einer Sache besser sein als sie.

Als sie dann noch Spanisch, Italienisch und Französisch nachgeschoben hatte, hatte sie es ihm lieber verschwiegen.
Aber sie hatte das tun müssen, hatte immer ihren Kopf mit etwas füttern müssen.
Sie stand auf, holte den Ordner mit ihren persönlichen Unterlagen, den sie beim Einzug ins Regal gestellt hatte.

Sie blätterte eine Weile, fand das Diplom, drückte ihm den Ordner in die Hand.
Er las, fing wieder an zu lachen, blätterte weiter fand die Diplome in den drei andern Sprachen, schnappte wieder einmal nach Luft über seine verrückte Intelligenzbestie.

„Mona, ich kann nicht mehr! Du sprichst vier Sprachen in Dolmetscher-Perfektion?"
„Ja, mit Mandarin bin ich nicht fertig geworden, da bist du mir dazwischen gekommen!" antwortete sie trocken.
Er hielt sich den Bauch.
Das konnte doch alles nicht wahr sein.
So eine Frau konnte es doch nicht wirklich geben.


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