Kapitel 19
Die Eltern Carsten musterten Simon, waren zufrieden damit, was sie sahen, vor allem, als sie die Liebe zu ihrer Kleinen in seinen Augen sahen.
Sie hatten Fabian immer wie einen Sohn geliebt, aber was er Mona angetan hatte, konnten sie natürlich nicht gut heißen.
Trotzdem war der Kontakt zu ihrem Noch-Schwiegersohn nie ganz abgerissen.
Aber sie sahen nun, dass Mona die Liebe bekam, die sie verdient hatte.
Sie war der Sonnenschein der ganzen Familie vom Tag ihrer Geburt an, war mit Sicherheit auch kräftig verwöhnt worden.
Sie war zwar nicht so zielstrebig wie ihre Großen, aber sie war dafür immer kreativ, immer gut drauf, es war nicht schlimm, dass sie das Abi verweigert hatte, obwohl sie sicher das Klügste ihrer Kinder war.
Außerdem hatten sie auch Fabian ein wenig in Verdacht, dass er Mona in ihrem Entschluss bestärkt hatte, mit der Mittleren Reife vom Gymnasium abzugehen, bei einem Notenschnitt von 1,2! Sie war ihm schon immer ein wenig geistig überlegen gewesen, hatten sie das Gefühl gehabt.
Dieses Kind, das ihnen noch so spät geschenkt worden war, sollte einfach glücklich werden, musste keine Erwartungen erfüllen, sollte das aus seinem Leben machen, was gut für es war.
Umso härter traf es sie, dass sich ausgerechnet Monas größter Wunsch, ein Kind zu haben, nicht erfüllte.
Als dann auch noch Fabian fremd ging, verstanden sie die Welt nicht mehr.
Aber jetzt und hier, als sie die beiden beobachteten, wie sie sich ansahen, wie sie sich ständig berühren mussten, wie sie sich anlächelten, waren sie sicher, dass alles so hatte kommen müssen.
Die Eltern Reiser waren genauso glücklich und zufrieden mit der Wahl ihres Sohnes. Die Kleine war nicht nur bildhübsch, sie war auch offen und herzlich, einfach liebenswert.
Sie hatten befürchtet, er würde einmal eines dieser aufgetakelten Upper-Class-Girls heiraten, mit denen er immer gesehen wurde.
Sie sahen seine Verliebtheit mit großer Freude, er schien endlich angekommen zu sein.
Vielleicht würde es ja doch noch ein Enkelkind für sie geben, Mona schien sehr kinderlieb zu sein, so wie ihre Nichten und Neffen an ihr hingen.
Aber da wollten sie nun mal keine überstürzten Hoffnungen hegen.
Monas Brüder waren sich schnell einig, dass Simon ein toller Typ war, sie unterhielten sich offen und herzlich mit ihm.
Sie hatten auch Fabian gemocht, er war lange Zeit ein Teil ihrer Familie gewesen, aber das hatte er ja selbst verbockt.
Sie gönnten ihrer kleinen Schwester die neue Liebe von Herzen.
Auch Sonja war glücklich, Mona so strahlend zu sehen.
Sie hatte immer das Gefühl gehabt, dass im Leben der Kleinen etwas fehlte, nicht nur Kinder, auch in der Beziehung zu Fabian. Jetzt war alles richtig. Jetzt strahlten ihre Augen, jetzt lächelte ihr Mund, wenn sie Simon ansah.
Es war eine fröhliche, laute Kaffeerunde. Alle verstanden sich sehr gut, alle duzten sich bald. Simon fühlte, dass er aufgenommen worden war in dieser großen Familie.
Da stellte die sechsjährige Hanna die Frage, die nur ein unschuldiges Kind loslassen konnte: „Wo ist eigentlich Fabian?" Sie konnte das nicht verstehen, der Onkel war sonst bei allen Familienfeiern dabei gewesen.
Die Runde verstummte.
„Fabian ist zu Hause, wir sind ja nicht mehr zusammen!" erklärte Mona ruhig.
„Dann darf er jetzt gar nicht mehr dabei sein? Aber er mag uns doch alle gern!"
Und da sprang Simon über alle Schatten, sagte etwas, was ihm die Hochachtung aller einbrachte: „Du hast Recht, Hanna! Das wäre nicht fair, oder? Vielleicht sollten wir ihn anrufen, ob er kommen will?"
„Au ja!" rief die Kleine.
Simon sah Mona an, sah ihr ungläubiges Staunen, nickte ihr leicht zu.
Es war unnötig, den Noch-Ehemann von allem auszuschließen, was diese Familie anbetraf. Er war 13 Jahre lang ein Teil davon gewesen, hatte die Kinder groß werden gesehen, es gab keinen Grund, ihn nicht weiter teilhaben zu lassen.
Es war vielleicht ungewöhnlich, aber das war manches an seiner Liebe.
Mona stand auf, rief Fabian an, erklärte die Situation.
„Danke, Mona! Das bedeutet mir viel, dass ihr an mich denkt. Heute vielleicht nicht, wenn ihr euch das erste Mal trefft, aber wenn ich zu dem einen oder anderen Geburtstag eingeladen würde, würde ich mich freuen. Damit ich den Kontakt nicht ganz verliere. Okay?"
Sie fand seine Ansicht richtig, stimmte ihm zu.
„Und Mona? Dein Simon ist ein toller Kerl!"
„Ich weiß!" sagte sie und wischte sich ein paar Tränen aus den Augen.
Auf der Terrasse erzählte sie von Fabians Antwort. Alle waren zufrieden, niemand musste ein schlechtes Gewissen haben. Schnell wurden alle wieder fröhlich.
Danach begann eine Besichtigungsrunde durch die Wohnung.
Sonja war fassungslos. „Das ist ja genau das, was du immer wolltest!" rief sie und sah, wie Simon ihre Schwester in den Arm nahm.
Die großen und die kleinen Jungs flippten fast aus, als Simon sie durch die Geschäftsräume führte und ihnen zeigte, woran sie arbeiteten.
Die Buben durften die neuesten Spiele ausprobieren, die Väter sahen begeistert zu.
Ihre Schwägerinnen nahmen Mona zur Seite. „Jetzt haben wir immer geglaubt, wir hätten die bestaussehenden Männer der Stadt, aber du musst natürlich eins draufsetzen!" flüsterte Nicole ihr zu.
Mona lachte. „Lass das nur meinen Bruder nicht hören!" warnte sie. Die anderen Frauen schlossen sich neidlos Nicoles Urteil an. „Also, er sieht schon unglaublich aus. Dunkle Haare und hellblaue Augen. Und diese Figur."
Ja, ja! dachte Mona. Sehr verständlich, dass euch die Augen aus dem Kopf fallen.
Dann sah sie, dass ihr Vater ins Gespräch mit Simon vertieft war.
Oh! Oh! Kurz überlegte sie, ob sie ihm zu Hilfe kommen sollte, aber er lachte gerade, ihr Vater klopfte ihm auf die Schulter, es schien also eine friedliche Unterhaltung zu sein.
Paul sah, dass sie ihn beobachtete, winkte sie zu sich.
„Schau nicht so grimmig, Kleine. Ich lass ihn schon am Leben." Er nahm sie in den Arm. „Ich habe gerade gehört, dass du mit der Schule pausieren willst und dich zu neuen Ufern aufmachst."
Mona grinste. Sie wusste, dass sie in allem, was sie tat, immer die Unterstützung ihrer Eltern haben würde.
Bei den Großen waren sie nicht so nachgiebig gewesen, wie sie oft von den Geschwistern zu hören bekommen hatte. Dem Nesthäkchen hatten sie viel durchgehen lassen.
Simon war kurz weg gewesen, kam zurück mit ihrem Stick in der Hand, steckte ihn in einen noch freien Computer.
Ihre Eltern sahen interessiert zu, wie er ihr Programm aufrief. Nick nahm schnell Platz, wollte das Einmaleinsspiel ausprobieren.
„Das hast du gemacht?" fragte ihre Mutter überrascht. „Ich wusste ja gar nicht, dass du davon was verstehst."
Ihre Kleine überraschte sie immer wieder. Sie wusste nicht, woher sie diese Kreativität hatte, die ganze Familie war absolut unkreativ.
„Sie ist ein Naturtalent!" stellte Simon fest, nahm sie stolz in den Arm.
Dann fiel ihm etwas ein. „Papa, du musst mir einen Arbeitsvertrag aufsetzen für die kleine Schönheit. Sonst denkt sie, ich will ihr Almosen geben, wenn ich ihr Gehalt zahle."
Die beiden Männer gingen in einen Nebenraum, setzten den Text auf.
„Fang gleich mit § 2 an, § 1 setze ich dann ein." Er schmunzelte dabei.
Sie schrieben alles akribisch auf, von den Arbeitszeiten über das Tätigkeitsfeld bis zum Gehalt. Dann riefen sie Mona, um es sie lesen zu lassen. Die lachte, als sie sah, dass § 1 fehlte.
Je mehr sie las, desto beeindruckter war sie. Das klang ja nach einer echten Anstellung. Als sie beim Gehalt angekommen war, lachte sie. „8000 Euro, du spinnst doch!"
„Ich habe dir schon einmal gesagt, das darfst du erst nach der Hochzeit sagen!" scherzte er. „Aber, das ist in Ordnung. Solche Gehälter sind in der Branche üblich, Süße. Die anderen bekommen das Doppelte."
Sie war platt. Das war das Vierfache von dem, was sie als Förderlehrerin verdient hatte.
„Und was heißt das: Arbeitszeiten variabel?"
„Dass ich meine Frau nicht nach der Stechuhr arbeiten lasse, ganz einfach. Du musst mich ja zu Arbeitsessen begleiten oder zu Treffen im In- und Ausland. Bei Verhandlungen mit Verlagen und und und. Wenn ich da jedes Mal Überstunden bezahlen muss, werde ich arm." Er küsste sie zärtlich.
Langsam wurde ihr wieder etwas klarer, was ein Leben mit Simon bedeuten würde, und es gefiel ihr außerordentlich.
„Und, Schönheit? Können wir das so ausdrucken? Unterschreibst du das so?" fragte er lächelnd.
„Sollte ich nicht meinen Rechtsbeistand drüber lesen lassen?" meinte sie gespielt ernst.
Sein Vater lachte. „Also, das kann ich übernehmen. Frau Mona Berg, geb. Carsten, ich versichere Ihnen, es ist alles in Ordnung. Ich würde nie gestatten, dass mein Sohn eine schöne Frau über den Tisch zieht."
„Gut! Dir vertraue ich!" meinte sie grinsend.
„Aber er weiß nicht, was ich bei § 1 eintrage. Das wird happig!" flüsterte Simon ihr zu, schob sie in den nächsten Raum.
„Setzt du das vor oder nach meiner Unterschrift ein?"
„Natürlich danach!" Er presste sich an sie.
„O! Da kommt ja was auf mich zu!"
„Das kannst du annehmen!" Er fuhr unter ihr knappes Shirt.
„Und wenn mich das überfordert?"
„Das wird es nicht! Weil du genau so auf Sex mit mir stehst wie ich mit dir!" Er küsste die Rundung ihrer Brüste, die er am Ausschnitt ihres Shirts fand.
Sie rieb mit ihrem Knie an der Ausbuchtung an seiner Jeans.
Er stöhnte, ließ es eine Weile zu, schob sie dann aber von sich.
„Stop!" bat er heiser. „Ich habe keine Wechselklamotten hier unten, kleines Biest!" Es gefiel ihm immer besser, sich von ihr so hochbringen zu lassen. Er wusste ja, dass irgendwann an diesem Tag die Erleichterung käme.
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