Kapitel 54
Zwei Tage später kam ein dicker Scheck vom Verlag, mit einem Schreiben, dass der Roman in sechs Sprachen übersetzt würde. Er hatte mittlerweile Platz fünf der bundesweiten Literatur-Bestsellerlisten erklommen.
Hannes bekam einen Anruf des größten Arbeitgebers der Stadt.
Der EDV-Fachmann fragte nach, ob er sich in der Lage sah, zu verschiedenen Problemlösungen Programme zu schreiben.
„Grundsätzlich schon!" antwortete er. „Aber ich heirate in ein paar Tagen, dann machen wir Flitterwochen, dann sind wir ein Jahr in Paris, es wird ein Zeitproblem geben!"
Der Anrufer war platt. Seine Firma war weltweit vertreten, normalerweise müsste ein Programmierer alles liegen und stehen lassen, wenn er anrief!
Er war etwas angefressen, überlegte, ob er jemanden anderen beauftragen sollte. Andererseits war ihm Dr. Maybach von Kollegen wärmstens empfohlen worden, die Fachpresse lobte seine Programme in den höchsten Tönen als absolut zuverlässig, er dachte stets auch noch über die Anforderungen der Kunden hinaus, lieferte mehr, als in Auftrag gegeben worden war, hielt sich trotzdem stets an seine Kostenvoranschläge.
„Heißt das jetzt ja oder nein?" fragte er nochmal nach.
„Was ist nun das vorrangigste Problem?" stellt Hannes die Gegenfrage.
„Das wäre die Sache mit der Abrechnungsstelle der Buchhaltung. Wir haben zehntausende Mitarbeiter weltweit, bisher hat das kein Programm in den Griff bekommen!"
Hannes ließ sich noch ein paar Fakten durchgeben, schrieb penibel mit.
„Ich mache mir jetzt ein paar Gedanken: Könnten Sie so in zwei Stunden vorbei kommen? Drei Tage habe ich ja noch!" schlug er vor.
Der Angestellte war einverstanden, ließ sich die Adresse geben.
Als Hannes aufgelegt hatte, fuhr er sich erst einmal mit der Hand übers Gesicht.
„Mäuschen, das war die Kontax AG! Das ist Champions League!"
„Ich hab's mitbekommen!"
„Wäre es schlimm, wenn ich ab sofort durcharbeiten würde? Dann könnte ich es schaffen!"
„Was meinst du denn, was ich antworte? Nein, das passt mir nicht? Du musst jetzt deine Karriere an den Nagel hängen?"
Er zog sie an sich. „Danke! Aber ich verspreche dir, so wird unser Leben nicht sein, okay?"
Er setzte sich sofort an den Computer. Buchhaltungsprogramme waren seine Leidenschaft. Da konnte er seine mathematischen Kenntnisse nutzen.
Er begann ein Gerüst zu skizzieren, schrieb alle Parameter, die ihm einfielen, hinein, stellte Querverbindungen her. Bei so vielen Mitarbeitern konnte nicht jeder einzeln aufgeführt werden, es mussten Gruppen gebildet werden: Innerhalb der Länder, innerhalb der einzelnen Werke. Er notierte verschiedene Kriterien zur Gruppenbildung: Berufsgruppe, Alter, Geschlecht, usw.
Steuersätze, Höhe der Sozialabgaben etc. der verschiedenen Länder konnte er aus dem Internet holen. Dazu brauchte er aber mehr Informationen von der Firma.
Es klingelte, Mia drückte auf den Summer. Ein gutaussehender junger Mann stand vor ihr.
„Dr. Brennike von der Kontax AG!" stellte er sich vor. „Herr Dr. Maybach erwartet mich!" Er sah das hübsche Mädchen bewundernd an. Das war wohl die zukünftige Frau Maybach! Da hatte der junge Mann sich ja ein Häschen gekrallt.
„Dr. Leissen!" antwortete Mia, der seine Blicke nicht unbedingt gefielen. „Kommen Sie bitte herein!" Sie führte den Mann zu Hannes ins Arbeitszimmer. Der hatte das Läuten gar nicht gehört, so versunken war er in seine Gedanken.
„Hannes? Dr. Brennike!"
Er fuhr auf seinem Stuhl herum, begrüßte den Kunden. „Danke, Schatz!" sagte er, lächelte sie an, küsste sie auf den Mund. „Nehmen Sie Platz!"
Er erklärte mit klaren Worten, was er sich bisher überlegt hatte. Alles klang einleuchtend.
Dr. Brennike rief in der Firma an, bat um die benötigten Daten, es wurde alles per Mail übermittelt.
Mia brachte zwei Gläser Wasser und eine zusätzliche Flasche. Hannes strahlte sie an, streichelte ihr Gesicht.
Als er alle Informationen zusammen hatte, bat er den Besucher. „Geben Sie mir eine Stunde, dann müsste ich das Rohgerüst haben! Sie können gerne bei meiner Verlobten draußen warten!"
Na, das Angebot werde ich sicher nicht ablehnen! dachte Dr. Brennike.
Hannes ging mit ihm zu seiner Süßen. „Miaschatz, könntest du dich eine Stunde um unseren Gast kümmern?" Er übersah das eindeutige Lächeln des Gastes, sie sah es dafür umso deutlicher!
„Natürlich!"
Kaum hatte Hannes die Türe hinter sich geschlossen, als es auch schon losging,
„Sind Sie eine Kollegin ihres Mannes?"
„Was haben Sie studiert?"
„Was machen Sie beruflich?"
Nach dieser Frage stand Mia auf. „Irgendwo müsste ich doch noch einen lückenlosen Lebenslauf und ein polizeiliches Führungszeugnis haben!" meinte sie mit einem aufgesetzten Lächeln.
„Sorry!" erklärte der Kunde. „Aber je hübscher eine Frau ist, desto neugieriger werde ich!"
„Aha!" Bei dieser plumpen Anmache versagte sogar Mias Schlagfertigkeit.
Zum Glück rief Hannes nach ihr, sie lief schnell zu ihm. „Süße, könntest du mir vielleicht ein paar Brote machen?"
„Ja, von Herzen gern, wenn ich nicht auf der Schleimspur dieses Affen kleben bleibe!"
„OhOh! Wieder ein liebeskranker Mann?"
„Ja, ein kranker auf alle Fälle!" Sie tippte mit dem Finger auf ihren Kopf.
Hannes war aber mit seinen Gedanken schon wieder bei der Arbeit. Seine Süße würde sich schon wehren können!
Mia ging hinter den Küchentresen, begann, Brote herzurichten. Dr. Brennike stellte sich auf die andere Seite, ließ sie nicht aus den Augen. „Wie schön! Ganz das süße Frauchen!"
Mia hielt das Messer fest in ihrer Hand.
Noch ein Wort, und du hast es zwischen den Rippen! dachte sie.
„Dabei habe ich gar keine Übung mit dem Essen machen! Sonst füttert Hannes mich immer, bevorzugt im Bett!" antwortete sie mit einem gekonnten Augenaufschlag und trug den Teller zu Hannes.
„Wenn du Zeit hast, schau mal nach, wie viele Jahre es auf Todschlag gibt!" sagte sie nur und ging gleich wieder zur Türe.
Er lächelte sie leicht abwesend an. „Das schaffst du schon!"
„Vielleicht gibt es aber auch einen Doppeltodschlag!" drohte sie und schloss die Türe.
„Möchten Sie auch etwas essen?" fragte sie.
Wenigstens wäre sie dann noch mit irgendetwas beschäftigt, und vielleicht könnte sie Markus um einen Dosis Arsen bitten?
„Gerne! Wenn es nicht zu viel Mühe macht!" antwortete er und versuchte ihr mit Blicken das wenige auszuziehen, was sie anhatte. Sie trug immer noch das sexy Outfit, das sie für Hannes heute angezogen hatte.
Sie richtete Brot um Brot, hatte am Ende genug für zehn Leute vorbereitet.
Als sie den Teller auf den Tisch stellte, fragte der Besucher anzüglich: „Sehe ich so hungrig aus?"
„Ja!" sagte sie nur und hielt seinem Blick stand.
„Wir könnten ja mal essen gehen! Ich werde Ihren Mann mit Sicherheit schwer beschäftigen in der nächsten Zeit! Dann könnte ich meinen Hunger auch stillen!" schlug er mit einem süffisanten Lächeln vor.
Jetzt wurde es aber schon arg dick! dachte sie.
Aber andererseits fand sie an dem Wortgefecht langsam Gefallen.
Sie sprang auf, holte den Wandkalender, las aufmerksam. „Am 29. August hätte ich Zeit!" verkündete sie fröhlich. „Da habe ich zwar meine Periode, aber das stört ja beim Essen nicht!" Sie schenkte ihm ihr schönstes Lächeln.
Er sah sie verunsichert an. Foppte sie ihn?
„Aber wissen Sie, Herr Dr. Brennike, das Hauptproblem bei einem Date mit mir wäre, dass ich lesbisch bin! Die Hochzeit mit Hannes ist nur zur Tarnung, weil ich doch Lehrerin bin. Eigentlich wohne ich ja unten mit meiner Geliebten, und er wohnt hier oben mit seinem Freund! Er ist nämlich, Sie wissen schon!"
Sie sah ihn so unschuldig an, als könnte sie echt kein Wässerchen trüben.
Da musste Dr. Tom Brennike, Aufreißer aus Gewohnheit, plötzlich loslachen, konnte gar nicht mehr aufhören.
Die Kleine hatte ihn ordentlich vorgeführt, aber es geschah ihm auch recht. Er musste sie ja auch unbedingt anbaggern!
In diesem Moment kam Hannes zur Türe herein, sah wie der Kunde Tränen lachte und Mia vor sich hin grinste.
Er nahm sie in den Arm, küsste sie, sah sie fragend an. „Wir haben nur die zwischenmenschlichen Fronten geklärt!" sagte sie zur Erklärung.
Tom schnappte nach Luft. „Sorry, aber Ihrer zukünftigen Frau bin ich verbal nicht gewachsen!" Er begann schon wieder zu lachen.
„Meiner kleinen Germanistin und Dichterin ist verbal niemand gewachsen!" stellte Hannes trocken fest.
„Na, das beruhigt mich ja!"
Er gab Mia die Hand. „Bitte, Frau Dr. Leissen, ich bin Tom!"
Sie grinste ihn an. „Ich bin Mia, und das ist Hannes!"
„Also, dann können wir mal über die Rohfassung schauen!" schlug Hannes vor.
„Ich wäre froh, wenn du mich retten könntest, bevor ihre Worte mich k.o. schlagen!"
Tom war begeistert von dem, was Hannes in der kurzen Zeit zuwege gebracht hatte.
Das Grundkonzept stand, war genau so konzipiert, wie er es sich vorgestellt hatte. Es mussten nur noch die Details eingetragen werden, was zeitraubend war, aber nicht schwierig.
„Also, ich mache es bis übermorgen fertig, ihr probiert es drei Wochen lang aus, dann meldet ihr euch bei mir. Ich habe nach dem Urlaub noch eine Woche, bevor wir nach Paris fliegen, wenn irgendetwas nicht klappt! Wenn es läuft, bekommt ihr eine saftige Rechnung!"
„Wie hoch schätzt du?"
„Na ja, hoch im sechsstelligen Bereich wird es schon sein!"
Da ist aber die Anmache meiner Kleinen schon mit drin! dachte Hannes. „Dafür gibt es natürlich ein jährliches Upgrade, 10 Jahre lang!"
„Na, da darfst du schon besser hinlangen! Wir sind ein Weltkonzern! Siebenstellig darf es schon sein, wenn es so läuft, wie du sagst und wie die Fachpresse über alle deine Programme schreibt!"
Mia summten die Ohren, sie wollte gerade noch etwas zu trinken bringen, als sie den Schluss des Gespräches mitbekam.
Der Tiefstapler!
Der wunderbare, bescheidene Diplominformatiker!
Mein Gott, wie sie ihn liebte!
Tom verabschiedete sich, er wollte in zwei Tagen wieder vorbeischauen. Er küsste Mia auf die Wangen, links - rechts - links. „Bleib wie du bist, und ich bin froh für Hannes, dass du nicht du weißt schon was bist!"
Hannes sah Mia grinsend an. „Batsch bumm?" fragte er nur.
„Batsch bumm knockout!" gab sie lächelnd zurück.
Sie erzählte vom Verlauf des Abends. Hannes lachte, bis das Zwerchfell brannte.
„Und du hast echt gesagt, dass du lesbisch bist, und ich schwul?"
„Logisch! Aber das hat er mir dann nicht mehr so recht abgenommen!"
„Dabei ist es gerade umgekehrt! Ich bin lesbisch und du bist schwul!" sagte er grinsend.
Jetzt hielt sie sich den Bauch vor Lachen. „Das hat mir auch noch niemand gesagt! Aber es stimmt! Ich liebe nur Männer!"
„Männer! Aha! Interessant! Männer liebt meine Kleine!"
„Oh, ich meine, grundsätzlich, aber natürlich liebe ich nur einen Mann!"
„Aha! Grundsätzlich liebt sie Männer, aber natürlich nur einen? Das sind aber heute sehr unklare Aussagen für die Vorsitzende des Germanistenbundes zur Rettung der deutschen Sprache!" Er küsste leidenschaftlich. „Also, ich warte auf klare Worte!"
„Also, ich liebe grundsätzlich und natürlich nur einen, einzigen Mann. Ich bin weder schwul noch lesbisch sondern überzeugt heterosexuell!"
„Na, also geht doch!" Ihm schwanden schon wieder die Sinne. Er zog sie an sich, sie spürte seine Erregung, konnte selbst nur noch flach atmen.
„Du, du musst doch arbeiten!"
„O ja! Ich habe einen schweren Job zu tun! Ich muss meine Süße vernaschen, und da muss ich mir immer sehr viel Mühe geben, um alle Register zu ziehen!" flüsterte er in ihr Ohr. „Hm, das Ohrläppchen schmeckt ja schon mal sehr gut!" Er schob sie ins Schlafzimmer. „Ich glaube, ich muss heute Nacht durcharbeiten!" Und er behielt Recht!
Am nächsten Tag musste er dann dafür bezahlen, dass er Prioritäten gesetzt hatte. Er musste richtig Gas geben, tippen, Daten eingeben, bis sein Nacken streikte. Sie brachte ihm literweise Kaffee, Brote, Süßigkeiten, massierte seinen Nacken und seine Schultern, er schlief ein paar Stunden, tippte weiter.
Als Tom klingelte, hatte er noch ungefähr eine Stunde zu arbeiten
„Kann ich dich ihr nochmal eine Stunde ausliefern?" fragte er, versuchte ein müdes Lächeln.
„Ja, ich glaube, ich habe gelernt, mit einer Doktorin der Germanistik umzugehen!" Sie machte Hannes noch schnell etwas zu essen, stellte ihm eine Cola dazu.
Dann setzte sie sich zu Tom. „Darf ich noch eine Frage stellen? Eine ganz brave?" fragte der.
„Fragen kannst du, aber ich kann nicht versprechen, dass ich antworte."
Tom schmunzelte. Die Kleine war echt nicht auf den Mund gefallen. „Also, Hannes hat dich seine kleine Dichterin genannt. Schreibst du?"
„Ja, ich habe ein paar Bücher geschrieben!" gab sie zu.
„Kennt man da was?"
„Das weiß ich nicht. Ich weiß jetzt auch nicht, ob du Mann mit zwei nn meinst oder man mit einem n!"
„Du bist echt gut drauf mit Worten! Also würdest du mir bitte verraten, was du geschrieben hast?"
„Das Mosaik und zwei Bände Heute, hier und jetzt – das ist die gesammelte Kolumne Hallo aus der MZ."
„Das Mosaik habe ich gelesen, hat mit meine Schwester empfohlen! Sehr gut, aber nicht einfach zu lesen! Die Kolumne kenne ich auch, ich wusste gar nicht, dass es die als Buch gibt!" Er sah sie bewundernd, aber nicht anzüglich an. „Da habe ich ja aus Versehen einen richtigen Superstar angebaggert!" Er lachte zu seinen Worten.
„Ich glaube, du baggerst aus Gewohnheit! Und ich nehme mal an, die Frauen machen es dir auch nicht gerade schwer!"
„Manchmal! Aber leider meistens die falschen!" So ganz konnte er es noch nicht lassen.
„Warum baggerst du sie dann an, wenn es die falschen sind?"
„Aus Gewohnheit!" sagte er grinsend.
„Wie lange kennt ihr euch schon, du und Hannes?" fragte er später
„Circa ein halbes Jahr!"
„Und da heiratet ihr schon?"
„Wir sind von der schnellen Truppe! Ich bin zu ihm gezogen und wusste noch nicht einmal, wie die Straße heißt, in der ich wohnen werde. Nach zwei Wochen haben wir uns verlobt, und wussten noch nicht einmal unsere Geburtstage. Aber mit dem Heiraten müssen wir wohl oder übel auf die großen Ferien warten!"
Er sah sie eine Weile an. „Er ist gut, dein Hannes! Er ist echt ein Crack! Die Fachpresse überschlägt sich mit Lobeshymnen!"
„Ich hab's mitgekriegt letztes Mal!" Sie hatte ein schlechtes Gewissen, sie hatte noch gar nicht mit Hannes darüber gesprochen. „Ich bin auch verdammt stolz auf ihn! Aber er redet nie darüber, nur immer über meine Erfolge! Und ich verstehe zu wenig von EDV, als dass ich einschätzen könnte, wie brillant er ist!"
„Er ist echt genial! In welcher Geschwindigkeit er so umfangreiche Probleme löst, da braucht es schon eine Menge Grips! Er sollte eine Firma gründen! Er könnte Schotter ohne Ende machen!"
„Wozu?" fragte sie. „Wir wollen in erster Linie leben! Wir haben nur eines!"
Hannes stand schon eine Weile im Flur, konnte nicht anders, als den beiden zuzuhören. Es war ihm ein wenig peinlich, wie Tom ihn lobte. Sein Beruf war sein Hobby! Aber wenn seine Süße stolz auf ihn war, war das auch nicht ganz verkehrt!
Er schlich zum Arbeitszimmer zurück, rief nach Tom, zeigte ihm den Programmablauf, erklärte ihm die Installation. Er speicherte alles auf eine externe Festplatte, für einen Stick war das Programm zu umfangreich. „Duplizieren kannst du es selber?" fragte er
Tom grinste. „Das müsste ich noch schaffen! Wenn ich mich recht erinnere, habe ich auch mal Informatik studiert!"
„Ich habe keine Sperre eingebaut, das heißt, ich vertraue dir! Du könntest viel Geld damit machen!" räumte Hannes ein.
Tom fasste in seine Jackentasche. „Die Firma besteht auf einer Anzahlung!" Er gab ihm einen Scheck. „Du siehst, wir vertrauen dir auch!"
Hannes sah auf die Summe. „Puh! Da freut sich das Finanzamt!"
„Das ist das Schicksal der Großverdiener! Dasselbe nochmal in drei Wochen, wenn es läuft, was es mit Sicherheit tun wird!" Er verabschiedete sich. „Also, dann eine schöne Hochzeit! Und... kann es sein, dass ihr gut zusammenpasst?"
Hannes zuckte grinsend mit den Schultern. „Kann schon sein! Wir heiraten jetzt halt mal!"
Dann packten sie noch schnell seinen Koffer, ihrer war schon fertig. Und er fiel wie ein gefällter Baum ins Bett. Zum Glück ging der Flug erst abends, er konnte in aller Ruhe ausschlafen. Mia sah den Scheck an. 1,5 Millionen Euro! Und die gleiche Summe noch einmal in drei Wochen! Und sie schwebte über den Wolken bei ein paar zehntausend Euro für ihre Bücher! Er musste echt ein Genie sein, ihr Superhannes! Dazu aber das bescheidenste Genie der Welt!
Um 11 Uhr öffnete Hannes zum ersten Mal die Augen. Schlagartig wurde ihm bewusst, dass sie heute ins Paradies fliegen würden, dass seine über alles geliebte Mia bald seine Frau werden würde. Das riesengroße Glücksgefühl verursachte eine Knoten in seinem Magen, ließ sein Herz rasen. Er hielt sie im Arm, wie in den meisten Nächten, fühlte ihren warmen Körper, atmete ihren Duft ein und wusste, glücklicher konnte kein Mann je sein!
Sie öffnete die Augen, strahlte ihn an. „Guten Morgen, Baldehemann!"
Er dehnte sich, streckte sich, räkelte sich, zog sie noch enger an sich. „Guten Morgen, Babygirl!" Sie hatten einmal in einem Artikel gelesen, dass ein bekannter Sänger seine bekannte Schauspielerehefrau so nannte, hatten im Internet nachgesehen, was dieser Ausdruck in Amerika bedeutete und herausgefunden, dass es das größte Kompliment für ein Mädchen war, so genannt zu werden.
Er liebte es, sie so zu nennen, denn sie war genau das für ihn: Die Frau, die alle seine Träume erfüllte, auch die, die er noch nicht einmal geträumt hatte, die sein Leben in ihren schönen kleinen Händen hielt, die auch sexuell alles für ihn war und noch mehr, die immer und ewig die Liebe seines Lebens sein würde, die seine Freundin, seine Geliebte sein würde ein Leben lang!
„Ready to take off?" fragte sie im Hinblick auf die bevorstehende Reise.
„Ready to love you, Sweetheart!"
„And than, to take off?"
„May bee! Oder ready to love you again!"
"And than, ready to take off?"
"Let's start! Let's see" Und er begann damit, sie erst einmal zu lieben, dann zu sehen, wozu sie noch bereit waren!
Um drei fanden sie endlich den Weg aus dem Bett ins Bad, zum Frühstückstisch, auf den Balkon, um eine Zigarette zu rauchen. Markus und Sarah winkten von unten herauf, sie sahen fast so glücklich aus wie sie beide.
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