Kapitel 52
„Wir legen uns jetzt ein bisschen hin! War doch eine lange Fahrt!" Die anderen mussten ja nicht wissen, dass sie die letzte Nacht in Rovereto verbracht hatten!
Lachend führte Mia die beiden anderen Paare zu ihren Zimmern. Alleine kam sie zu Hannes zurück, setzte sich auf seinen Schoß, verwuschelte ihm den dichten braunen Haarschopf und sah in seine wunderschönen Bernsteinaugen.
„Glücklich?" fragte er leise.
„Ja!" Mehr konnte sie nicht sagen.
Er küsste sie lange, er küsste sie so gerne! Leichte Berührungen der Lippen, ein leichtes Necken mit der Zunge, ein wenig an den Unterlippen saugen, ein bisschen Knabbern. Die Zungen wurden mutiger, wagten sich weiter vor, stürmten leidenschaftlich los, zogen sich zurück.
Schweratmend lösten sie sich voneinander, waren erregt bis zum Limit, hielten es aber aus, genossen sogar den Zustand, in den sie sich jederzeit bringen konnten! Sie hielten sich im Arm, warteten, bis sie wieder ein bisschen heruntergekommen waren.
Carla und Robert kamen zurück. „Das ist echt ein tolles Haus! Und die Lage ist ja fantastisch!" schwärmte Robert.
„Ihr könnt jederzeit hier Urlaub machen!" schlug Hannes vor.
„Echt jetzt?" Carla war ein wenig sprachlos.
„Ja, natürlich! Ob es jetzt leer steht, oder ob ihr hier seid! Wir müssen uns halt nur besprechen, wer wann hier sein möchte!"
Da öffnete sich oben ein Fenster. Oliver streckte den Kopf heraus. „Hannes, kannst du bitte mal kommen?" Ein verlegenes Grinsen begleitete seine Worte.
„Ist das Bett zusammengebrochen?" scherzte der, machte sich aber auf den Weg.
Oliver stand an der Türe, nur ein Handtuch um die Hüften, deutlich ausgebuchtet. „Ah, sorry, könntest du vielleicht, hättest du vielleicht....?
Hannes grinste. „Wie viel brauchst du? 10?"
„Fünf könnten reichen!"
„Unterschätz die italienischen Nächte nicht!" Hannes ging, holte eine Handvoll Kondome aus einer frischen Großpackung, die er mit seiner süßen Mia am Tag vorher gekauft hatte.
Die mitgebrachten hatten sie ratzfatz verbraucht gehabt. Er drückte sie lachend dem jungen Mann in die Hand. „Viel Spaß!" wünschte er noch und lief lachend die Treppen hinunter.
Mia sah ihn fragend an. „Die zwei hatten nur ein Versorgungsproblem!" erklärte er.
Sie verstand. „Gut, dass wir gestern Nachschub geholt haben!"
„Ja, ja, italienische Nächte sind lang!" sang er.
Am Abend brachten Maria und ihre Töchter Pizza, Antipasti, Lasagne, Tiramisu. Die Mädchen Rosa und Anna hatten vor Jahren als 18- und 19-Jährige für einige schlaflose Nächte bei den 16-jährigen Maybach-Jungs gesorgt. Mittlerweile bewegten sich ihre Körper auf die Zwei-Zentner-Grenze zu. Sie nahmen die Zwillinge herzlich in den Arm, pressten sie an ihre üppigen Brüste.
„Puh!" brachte Markus gerade noch heraus.
„Bella piccola e fragile!" sang Hannes lachend, als die beiden wieder weg waren und prustete los.
„Na, da haben wir ja Glück gehabt!" lachte Markus.
Mia sah Hannes an „Weinlese?" fragte sie nur lächelnd.
„Aus ganz weiter Ferne!" antwortet er grinsend.
Die anderen sahen sie fragend an, aber sie erhielten keine Erklärung für die kryptischen Worte.
Dann griffen alle kräftig zu, tranken Wein vom Gut dazu, waren eine glücklich feiernde Gruppe. Leise mussten sie nicht sein, es gab weit und breit keine Nachbarn.
Noch nie hatte Mia einen so schönen Geburtstag gefeiert! Immer wieder musste sie ihren Hannes küssen, immer wieder musste er sie lächelnd ein bisschen streicheln. Er war überglücklich, sie so strahlen zu sehen.
Den Rest deines Lebens wirst du so strahlen, Miamaus, das schwöre ich dir heute! dachte er.
Anschließend spielten sie Flaschendrehen. Bei den ersten Runden mussten immer Jungs Jungs küssen und Mädchen Mädchen. Alle lachten, bis sie Bauchschmerzen hatten.
„So eine schwule Flasche!" schimpfte Oliver nach einem Kuss von Markus und holte eine neue. Seltsamer weise klappte es nun besser. Beim dritten Mal drehte er sich Mia, gab ihr einen langen Kuss auf die Lippen.
„Sorry, das musste sein. In Memoriam, sozusagen!" Er sah Anja und Hannes leicht verlegen an, war erleichtert, als beide lachten.
„Das hätten wir auf der Klassenfahrt in der 12. spielen sollen! Da hätte ich vielleicht eine Chance gehabt!"
Hannes rechnete ihm vor, wie gering nach der Scholastik die Chancen gewesen wären.
„Ich hätte eben geschummelt!" lachte der junge Mann.
„Du hast aber jetzt kein Mia-Trauma?" fragte Hannes gespielt besorgt.
Oliver grinste ihn an. „Ich hatte mit Sicherheit eines! Und du müsstest ja größtes Verständnis dafür haben! Wie lange bist du ihr nachgelaufen?"
„Gar nicht! Ich bin ihm nachgelaufen!" warf Mia lachend ein.
„Manchen gibt's der Herr im Schlaf!" knurrte Oliver.
„Na, im Schlaf nicht gerade! Eigentlich mitten im tiefsten Herzschmerz!" stellte Hannes richtig und erzählte die Geschichte ihrer ersten beiden Tage.
„Robert, du hast aber niemandem erzählt, dass du 1000 Euro von mir bekommen hast?" scherzte Oliver.
Anja nahm das Geplänkel locker hin. Die ersten Male, als sie sich getroffen hatten, hatte sie sich geduldig die Geschichte seiner unerfüllten Liebe angehört, bis er plötzlich gemerkt hatte, dass eine erfüllte an deren Stelle getreten war. Und vor nicht allzu langer Zeit hatte er ihr ja erst diese Liebe mehr als ausführlich bewiesen.
Als es dämmerte, stellte Hannes eine Unmenge von Fackeln auf, zündete in der sicheren Feuerstelle Holzscheite an. Alle trugen ihre Stühle um den gemauerten Ring. Über ihnen stand er Vollmond, glitzerten die Sterne.
„Wie in der ersten Nacht!" flüsterte Hannes ihr ins Ohr. „Als wir zu mir gefahren sind!"
„Und von da an hattest du mich an der Backe!"
„Ja, wenn ich das an dem Tag schon gewusst hätte!"
„Was hättest du dann gemacht?"
„Ich wäre geplatzt vor Glück, wäre aber etwas beruhigter gewesen!"
„Warum warst du denn beunruhigt?"
„Puh! Ich habe ordentlich Panik geschoben in den ersten Tagen, dass ich was falsch mache, was Falsches sage, und du gehst!" Er strich ihr übers Haar. „Und je schöner es wurde, desto mehr Angst hatte ich!"
Sie lächelte ihn an, strich ihm leicht über sein Gesicht. „Also für einen Doktor der Mathematik hast du eine ziemlich verquere Logik. Was soll denn das für eine Formel sein: Je besser desto aus, oder?"
Hannes musste lachen. „Ich hab' dir doch schon mal gesagt, dass bei dir meine Logik auf Eis liegt!"
„Ach ja, bei der Sache mit dem Ehemann! Nur gut, dass ich jetzt weiß, dass Oliver Robert bezahlt hat für seinen dummen Spruch!"
„Aber der Oliver ist echt gut drauf heute!" freute sich Hannes.
„Und das stört dich nicht, was er so quatscht?"
„Ach wo! Das ist doch lustig!"
„Also, ich glaube, er hat's nicht leicht zu Hause. Da zählt nur Leistung, nicht Gefühl! Er war schon in der Grundschule im Internat bei den Domspatzen, stell dir mal vor, ein Sechsjähriger im Internat, 10 km von zu Hause weg! Er war aber absolut unmusikalisch, dann haben sie ihn im Gymnasium nicht genommen. Ich war immer der Meinung, er hat in mir eher eine ältere Schwester gesucht, ein bisschen Familie!"
Er wollte sie ein wenig aufziehen. „Hast du dir um alle solche Gedanken gemacht wie um Oliver?"
Doch sie blieb ernst. „Ja, schon! Ich habe versucht, in alle hineinzusehen, die Probleme in ihren Herzen zu erkennen!"
Er drückte sie an sich, war ein bisschen beschämt. „Ja, mein Engelchen, das hast du! Das tust du! Deshalb lieben dich auch alle!" Er musste ihr nun aber mit ein paar Küssen beweisen, dass er sie am allermeisten liebte.
Auch die anderen Paare unterhielten sich leise. Viele schöne Geschichten wurden wieder aufgewärmt , die alle mit: Weiß du noch? begannen. Die romantische Stimmung des knisternden Feuers, der flackernden Fackeln wirkte auf alle. Markus brachte die Weinflasche, schenkte allen noch mal nach.
Später holte Hannes seine Gitarre, sie sangen Lagerfeuerlieder. Für Mia war alles wie ein Traum! Liebe ohne Ende, Freunde, eine warme Sommernacht, lachen, Musik, singen, küssen, Lagerfeuer, Hannes, Hannes, Hannes! Dann erinnerte sie sich an das Gespräch mit ihm vor ein paar Tagen.
Ja! Ich habe dieses Glück verdient! dachte sie
In einem entfernteren Teil des Grundstückes huschten ein paar Gestalten herum, von den meisten unbemerkt. Die Kirchturmuhr in Bardolino schlug zwölf Uhr, als eine Rakete in den Himmel schoss. Alle standen auf, jeder Mann hielt sein Mädchen im Arm. Ein wundervolles Feuerwerk erhellte den Himmel. Kaskaden von Licht stiegen hoch, fielen zu Boden. Ein Rausch an Farben brannte ab, am Ende erschien riesengroß: „Mia, ich liebe dich!"
Danach blieb alles still, keiner wagte zu sprechen, kaum zu atmen. Oliver speicherte in seinem Gehirn ab: Feuerwerk!
Markus dachte daran, Sarah auch einmal richtig überraschen zu müssen, Robert hatte ähnliche Gedanken. Den Jungs war klar, dass sie Hannes' Meisterschaft wohl nie erreichen würden, aber sie wollten daran arbeiten!
Der hielt sein Mädchen, sein Schöne, seine Geliebte, seine beste Freundin, sein Babygirl im Arm, wusste, dass sie Feuerwerk liebte, wusste dass sie glücklich war! Er brauchte sie nicht zu fragen, sie brauchte es nicht auszusprechen.
Wortlos gingen alle zum Haus.
„So, Alte! Geburtstag ist vorbei! Ab jetzt, in die Küche zum Spülen!" scherzte Hannes, um die allgemeine Rührung etwas zu durchbrechen.
Alle lachten, Mia salutierte. „Zu Befehl, mein Herr und Gebieter!"
„Na, das sind ja mal Töne! Mit 29 hat sie endlich gelernt, wie der Hase läuft!" Er nahm sie in die Arme, wirbelte sie im Kreis durch die Luft.
„Ich könnte dich schon wieder auffressen vor lauter liebhaben!" stöhnte er gequält, als er sie wieder abstellte. In der Küche, wo sie alle zusammenhelfen wollten, das Chaos zu beseitigen, herrschte klinische Sauberkeit. Auf dem Ofen stand auf kleiner Flamme ein Topf mit scharfer Mitternachtssuppe, daneben ein frische Brot, ein Stapel Teller, acht Löffel.
Maria war glücklich, für ihren Hannes und die süße Mia etwas hatte tun können an diesem Tag.
Sie hatte sich auch darüber gefreut, Markus wiederzusehen und seine Sarah kennen zu lernen.
Aber Hannes war ihr Herzenssohn, war offener, herzlicher als sein Zwilling, und Sarah konnte der lieben Mia nicht das Wasser reichen, hatte sie mit leicht gerunzelter Stirn behandelt wie Dienstpersonal, das sich erdreistete, am Tisch der Herrschaft Platz zu nehmen.
Die vier Pärchen ließen sich die Suppe schmecken, leerten den Topf bis auf den letzten Tropfen.
Danach gab es noch für jeden einen Espresso und einen Grappa, und für die Raucher eine Zigarette.
„Ihr habt schnell gemerkt, dass ihr zusammengehört, oder?" fragte Carla, und sah ihre Schwester lächelnd an, die Schwester, die ihr mit ihrem Unglück so oft beinahe das Herz gebrochen hatte.
„Ja, schon! Ein paar Tage, dann war eigentlich alles klar!" antwortete Mia lächelnd.
„Ah! Ah! Ah! Ein paar Tage! Du übertreibst maßlos, mein Schatz! Ich wusste nach einem Tag, dass du in meinem Leben bleiben musst!" Er küsste sie auf ihr Näschen. „Und du hast es auch gewusst!"
„Stimmt! Als du um halb vier für mich Schnitzel und Salat gekocht hast, war ich verloren!"
Carla lachte. „Das glaube ich! Kochen ist jetzt nicht deine größte Stärke!"
„Und für wen hätte ich Kochen lernen sollen? Für den Idioten? Es hat schon gereicht, dass ich Kohle ranschaffen musste!"
Das Gespräch hatte eine gefährliche Wendung genommen, aber es schmerzte nicht mehr, darüber zu reden.
„Warum hatte der denn so einen Hass auf dich?" fragte Oliver, der oft über diesen Tag nachgegrübelt hatte. „Ich meine, jemanden dumm anmachen im Suff wie auf dem Schulfest ist total parterre, aber mit dem Baseballschläger auf eine kleine Frau einzuschlagen, ist wirklich schwer nachzuvollziehen!"
„Der Alkohol, der Gruppenzwang, in der Clique sein Gesicht nicht zu verlieren – in diesem Milieu herrschen andere Gesetze als bei uns!" fasste Mia zusammen.
„Warst du dabei an diesem Tag?" fragte Markus Oliver.
Hannes erzählte, wie der junge Mann sich dem Angreifer in den Weg gestellt hatte und damit sein Leben gerettet hatte, dabei selbst verletzt wurde. „Papa hat ihm eine extra schöne Naht gesetzt!"
Nun verstanden die anderen auch, warum sie so vertraut mit dem ehemaligen Schüler Mias waren. Sie hatten sich schon ein bisschen gewundert, dass er eigeladen worden war, wie offen er über seine Verliebtheit sprechen durfte, wie persönlich der Kontakt zu dem jungen Mann war!
Und sie schlossen den lustigen Oliver in ihr Herz, jetzt, da sie begriffen hatten, dass Hannes ohne ihn wohl nicht mehr am Leben wäre!
Hannes erzählte noch ein bisschen aus ihrem wunderbaren Leben, die anderen hörten lächelnd zu, solche Liebesgeschichten brauchte die Welt doch!
Markus erzählte von seinem Leben mit Sarah, noch eine Liebesgeschichte, die die Welt brauchte.
Robert erzählte, wie er Carla kennengelernt hatte, um sie lange geworben hatte, die dritte Liebesgeschichte des Abends.
Die vierte war dann die von Oliver und Anja. „Er stand im ZAP an die Säule gelehnt, taxierte das Angebot an Mädchen, sah oberlässig und obercool aus, ich habe ihn aufgefordert, er hat mit mir getanzt, mir den ganzen Abend von seiner großen Liebe vorgeschwärmt, genauso wie bei den nächsten drei Treffen, und beim vierten habe ich ihn dann geküsst, und er hat endlich begriffen!"
Alle lachten, Oliver war ein wenig verlegen. „Na ja, dann habe ich halt kapiert, dass eine glückliche Liebe besser ist als eine unglückliche!" flachste er und lächelte sein Mädchen an.
Mia nahm Anja in den Arm. „Du weißt aber schon, dass ich eigentlich seine große Schwester sein sollte?"
Anja lächelte Mia an. „Das war mir beim zweiten Treffen schon klar, dass seine einsame Seele eine verwandte Seele suchte und sie in dir gefunden zu haben glaubte! Sonst wäre ich nicht so geduldig gewesen!" Sie drückte Mia an sich. „Und seit ich dich kenne, verstehe ich ihn! So eine Schwester habe ich mir auch immer gewünscht!"
„Kennst du seine Eltern schon?" frage Mia.
„Ja! Eiskalte Karrieretypen, die ein Kind bekommen haben, weil es die Gesellschaft von ihnen erwartet hat. Für die nur das Konto oder der Titel zählen. Ich wurde akzeptiert, weil ich Medizin studiere, als Verkäuferin hätte ich keine Chance gehabt. Fast hat es mir leidgetan, dass er nicht doch Kunst studieren will. Das hätte ihnen den Schock ihres Lebens beschert."
Sie lächelte bei dem Gedanken. „Aber meine Eltern sind nicht viel anders. Nachdem ich schon den Fehler gemacht hatte, kein Junge geworden zu sein, musste ich wenigstens in der Schule Höchstleistungen erbringen. Aber ich denke, wir beide zusammen werden unseren Weg gehen, nicht den Weg, den unsere Eltern wünschen, sondern unseren eigenen. Wir werden wohl in die Entwicklungshilfe gehen, wenn wir beide fertig sind. Irgendwo in Afrika eine Klinik aufbauen, das wäre unser Traum."
Mia war sprachlos. Die Kleine, die aussah wie ein Model, wie ein Mädchen, das auf der Sonnenseite des Lebens geboren und aufgewachsen war, die nicht viel gesprochen hatte den ganzen Abend, die aber Oliver wirklich zu lieben schien, hatte auch ihr Schicksal zu tragen! Hatte aber auch klare Vorstellungen von ihrem Platz im Leben!
Mia nahm sie fest in den Arm. „Ich wünsche euch viel Glück, Anja. Wir werden euren Weg begleiten. Nicht als Eltern, aber vielleicht als Geschwister des Herzens."
Hannes und Oliver beobachteten, wie nahe sich ihre beiden Mädchen gekommen waren.
„Sie scheinen sich zu mögen. Dann kann meine Wahl nicht so falsch sein!" stellte Oliver mit einem Kloß im Hals fest.
„Nein, mein Junge! Wenn Mia jemanden in ihr Herz schließt, ist er das auch wert!" Er klopfte dem Jungen auf die Schulter.
„Du sprichst aus Erfahrung?"
„Ich hoffe es, ja!"
„Sie liebt dich sehr, das sieht man an ihren Augen."
„Dann ist ja alles gut! Mehr will ich auch nicht!" Hannes schloss den ehemaligen Schüler der Liebe seines Lebens noch mehr in sein Herz.
Er hatte zeitlebens Probleme mit Männerfreundschaften gehabt. Männer seines Alters waren auch stets Konkurrenten um Frauen. Mit Männern sprach man auch nicht direkt über Wünsche, Lebenspläne, Hoffnungen. Mit Markus, ja, da teilte er auch Gefühle, sprach er über Sehnsüchte.
Und dieser junge Mann war ihm nahe wie ein zweiter Bruder.
Um vier Uhr löste sich die Gruppe auf, alle gingen ins Bett.
Hannes küsste seine Süße, endlich konnten sie die Leidenschaft ausleben. Beim Kuscheln erzählte sie ihm von dem Gespräch mit Anja.
„Wir werden sie im Auge behalten!" versprach Hannes der Frau, die er mehr liebte, als er je geahnt hatte, lieben zu können. Um sechs Uhr, sie mussten noch viele Zärtlichkeiten austauschen, schliefen sie endlich ein.
Anja und Oliver fielen kurz nach ihnen in tiefen Schlaf, sicher in ihrer Liebe, glücklich, einen Bruder und eine Schwester gefunden zu haben, die sie nie hatten, und die sich ihrer annehmen würden, die sie annehmen würden, etwas, was ihre Eltern nie gekonnt hatten!
Nach dem Frühstück saß Sarah mit Anja und Oliver zusammen. Sie fachsimpelten über das Medizinstudium, sie gab Ratschläge, welche Professoren gut, welche Scheine wichtig, welche Seminare empfehlenswert waren. Markus beobachtete seine Kleine. Gestern war sie ein wenig zickig gewesen wegen der großen Aufmerksamkeit, die Oliver und seiner Freundin entgegengebracht wurde. Aber heute schien sie die beiden auch gern zu haben, nach allem, was sie erfahren hatte.
Gegen zwei Uhr verabschiedeten sich die Gäste, Oliver und Anja wollten noch ein paar Tage durch Italien bummeln, die Geschwister mit Anhang machten sich auf den Weg nach Hause, sie konnten sich beim Fahren ja abwechseln.
Hannes und Mia hatten noch drei Tage.
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