Kapitel 43
Am Frühstückstisch fiel Mia wieder das Telefongespräch mit Gregor ein.
„Hannes, ich muss dir etwas gestehen!"
„Oh oh! Was denn Süße?"
„Ich habe gestern mit Gregor telefoniert!"
„Oh, oh oh ! Das ist natürlich schlimm!"
„Nein, du Kasper! Das ist nicht schlimm! Das war rein beruflich! Aber ich habe die beiden spontan zur Party und damit indirekt auch zu unserer Hochzeit eingeladen!"
„Aber, das ist doch super!" Er freute sich wirklich. „Ehrlich gesagt, habe ich da auch schon drüber nachgedacht!"
„Echt jetzt?" fragte sie.
„Ja, ich verstehe mich mit Gregor wirklich gut! Irgendwie liegen wir auf einer Wellenlänge!"
„Das freut mich! Aber das Problem ist, so eine Reise kostet ja auch ganz schön viel Geld, und ich weiß jetzt nicht, wie dick es die beiden haben. Er verdient alleine, dann haben sie ein Haus gebaut, zwei Kinder kosten auch Geld!"
„Ja, aber das zahlen doch wir! Das ist ein Paket, da ist alles drin!"
Mia musste lachen: „Wir heiraten in einem Paket!"
Sie kriegte sich gar nicht mehr ein.
„Du, Clown! Ich bin heut noch nicht so klar im Kopf! Also, das ist eine Komplettreise, Flug, Bungalows, Verpflegung, Hochzeit, Hochzeitsdinner, das ganze Ressort, bis zu 20 Gästen. Ob jetzt 10 oder 20 Gäste kommen, ist egal, es kostet immer dasselbe!"
„Aha! Jetzt weiß ich das auch mal! Das ist ja super! Und wir sind dann erst elf!"
„Zwölf! Dein Cousinchen fliegt doch auch mit, oder?"
„Ach ja! Na, einladen muss ich sie wohl, wenn sie am Samstag kommt! Und wenn sie bis dahin jemanden kennenlernt?"
„Wenn er auf Wolke sieben passt, natürlich auch!"
„Und Markus' Kollegin?"
Hannes verzog ein wenig das Gesicht. „Ich hoffe jetzt nicht, aber das soll er entscheiden!"
Mia sah auf die Uhr: „Mein Gott, ich muss los! Kommst du heute?"
„Natürlich, Süße! Um Eins?"
„Gut! Bis dann!" Sie küsste ihn zärtlich, aber kurz.
Er zog sie schnell in seine Arme. „Abschiedskuss!" sagte er warnend. Damit seine süße Lehrerin endlich einmal lernte, dass ein Abschiedskuss zu den vorehelichen Pflichten gehörte, waren seine Lippen besonders zärtlich, besonders leidenschaftlich, blieben besonders lange auf den ihren.
„Das kriegst du zurück!" flüsterte sie, als sie sich taumelnd von ihm löste. „Wenn du mal einen Termin hast!"
„Soll ich dich fahren, Mäuschen?"
Sie stutzte. „Das könntest du wirklich! Dann fahre ich um vier mit dir zurück!"
Hannes war glücklich! Natürlich, er würde seine Süße in die Schule fahren und noch ein paar Minuten länger bei ihr sein. Schuhe an, Mantel an, schon waren sie bei seinem Wagen. Er sah zwar auch Sterne nach dem Kuss, aber er war ja der Mann, der sich um die kleine Schönheit kümmern musste.
„Süße Mia, es tut mir Leid! Das war nicht fair!"
„Stimmt! Fair nicht, aber schööön!" Und dann rächte sie sich. Sie fuhr mit einem Finger seine Gesichtszüge entlang, streichelte mit dem Daumen seine Lippen. Endlich hatte er den Parkplatz des Gymnasiums erreicht, sprang aus dem Auto, hielt ihr die Türe auf. In diesem Moment sah er aus einem Augenwinkel ihren verrückten Ex. Er schlug die Türe wieder zu, verriegelte sie, ging drohend auf den anderen zu.
„Was willst du hier?"
„Mit Mia reden, ich brauch die Kohle!" Er war trotz der frühen Stunde anscheinend alkoholisiert.
Mia saß im Auto fest.
Wo war nur der Entriegelungsknopf? dachte sie panisch, als sie Thomas vor Hannes stehen sah. Da kam auch noch Rudi von hinten, einen Baseballschläger in der Hand.
„Hannes!" schrie sie wie von Sinnen, rüttelte an der Türe. Endlich fand sie den blöden Knopf, stieg aus dem Auto, raste zu Hannes, riss ihn aus der Gefahrenzone. Dafür traf sie der Stock am Arm. Eine Gruppe von Abiturienten kam gerade auf den Hof, sah wie ihre Frau Dr. Leissen von einem Irren angegriffen wurde, ihr Verlobter einen der beiden zu Boden warf und wie von Sinnen auf ihn einschlug. Sie stürzten sich zu den Kämpfenden, der eine mit dem Schlagstock holte gerade aus, zielte auf den Kopf von Hannes.
Oliver warf sich, ohne nachzudenken, zwischen den Schläger und Hannes, bekam einen Schlag ab, der zum Glück nur eine Wange streifte, aber eine ordentliche Platzwunde verursachte. Zwei Abiturienten hielte Rudi fest.
Philipp half Mia auf, die restlichen Jungs hielten Hannes fest, bevor er den Angreifer zu Brei schlug.
Hannes wehrte sich, das Blut rauschte in seinen Ohren, er war nicht mehr Herr seiner Sinne. Jemand hatte die Polizei gerufen, sie hörten das Martinshorn schon in der Prüfeninger Straße. Hannes sah Mia zitternd ein paar Meter von ihm entfernt stehen, sie hielt sich den Arm, Tränen liefen über ihr Gesicht.
Mit einem Satz war er bei ihr, nahm sie in den Arm.
Oliver lief das Blut übers Gesicht, seine Jacke war blutbefleckt.
Eine Gruppe hatte den Schläger überwältigt, hielt den Tobenden in Schach.
Thomas lag am Boden, seine geplatzte Lippe blutete, einen Schneidezahn hatte er eingebüßt. Sein Kopf dröhnte, eine Rippe war mit Sicherheit angeknackst. Er wollte aufspringen, den Kerl umbringen, der ihm seinen hübschen Goldesel weggenommen hatte, sah sich umringt von einem Haufen junger Männer.
Das war der Typ, der ihre verehrte Lehrerin auf dem letzten Schulfest so fürchterlich beleidigt hatte. Einer stellte seinen Fuß mit dem Cowboystiefel auf seine Brust, verlagerte das Gewicht rein zufällig ein bisschen. Die Polizei traf ein, Dr. Wagner hatte die Szene vom Fenster aus beobachtet, kam nun angelaufen.
Die Beamten schufen sich einen ersten Überblick, der Direktor schilderte den Ablauf so, wie er ihn wahrgenommen hatte. Der Mann, der blutend am Boden lag, sei unglücklich gefallen, als Dr. Maybach einen Angriff abgewehrt hatte. Alle bestätigten seine Aussage.
Ein Sanitätsauto kam, brachte den fluchenden Thomas zusammen mit einem Polizisten ins Krankenhaus, ein zweites Oliver und Mia, Hannes fuhr mit. Rudi wurde festgenommen und abtransportiert.
Hannes steuerte das Chefarztzimmer an. Sein Vater saß über einen Packen Papiere, freute sich über den Besuch seines Sohnes, aber nicht über den Anlass dazu.
Er telefonierte mit der Röntgenabteilung, Hannes brachte Mia sofort hin. Zum Glück war der Arm nicht gebrochen, aber ein riesiger Bluterguss war im Entstehen. Sie hatte noch kein Wort gesprochen, stand unter einem schweren Schock.
„Warum bist du denn nicht im Auto geblieben, Mäuschen?" fragte Hannes schließlich unter Tränen.
Ihre Augen waren noch immer starr.
„Er hätte dich totgeschlagen, Hannes! Wenn ich aus diesem Auto nicht herausgekommen wäre, hätte er dich einfach totgeschlagen!"
Und Hannes wusste, dass sie Recht hatte. Hätte sie sich nicht dazwischen geworfen, wäre er wohl nicht mehr am Leben. Und das zweite Mal hatten ihm wohl die Jungs das Leben gerettet.
Engumschlungen kamen sie bei seinem Vater an. Der hatte mittlerweile die ganze Geschichte von Oliver erfahren, dem er im Behandlungsraum nebenan eben eine besonders schöne Naht gesetzt hatte.
„Er hätte ihn einfach totgeschlagen!" Mia konnte an nichts anderes denken, hatte nur das Bild vor Augen, als Rudi den Schläger auf Hannes' Kopf niedersausen lassen wollte. „Diese Ratte wollte den besten Mann der Welt einfach totschlagen!" Ein Weinkrampf schüttelte sie.
Hannes hielt sie hilflos im Arm. „Mia, bitte beruhige dich!"
Professor Maybach hatte Tränen in den Augen. „Sie hat einen schweren Schock! Ich muss ihr eine Beruhigungsspritze geben!"
Er zog das Medikament auf. „Nein, ich muss doch in die Schule! Wir haben doch Computerkurs!"
Langsam kam sie in die Wirklichkeit zurück.
„Mia!" sagte sein Vater mit leiser, beruhigender Stimme. „Du kannst jetzt nicht in die Schule! Du musst heute hier bleiben! Du kippst uns sonst um!"
Er gab ihr die Spritze und schloss zu Sicherheit noch eine Infusion an.
„Süße, ich halte den Computerkurs, ich verspreche es dir!"
„Gut! Und nimm bitte die Matheaufgaben aus meiner Tasche und gib sie dem Leistungskurs, und sag ihnen, dass ich sehr stolz auf sie bin!" Irgendwie fühlte sie sich wie ferngesteuert.
„Das kann ich machen, Frau Dr. Leissen! Ruhen Sie sich aus!" sagte Oliver, der gerade aus dem Behandlungsraum zurückkam.
Sie sah den Schüler an, musste lächeln, die Spitze begann schon zu wirken. „Das gibt aber einen schönen Schmiss, Oliver! Da werden die Mädchen reihenweise umfallen!" Sie griff nach seiner Hand. „Sie haben ihm das Leben gerettet! Der wollte ihn einfach totschlagen! Danke, Oliver!"
„Sie wissen doch, dass wir alles für Sie tun würden, Frau Dr. Leissen, sogar Ihrem gutaussehenden Verlobten das Leben retten!"
Hannes nahm den jungen Mann dankbar in den Arm. Der Professor führte Mia zu einer Liege im Nachbarzimmer. Sie würde gleich ein paar Stunden schlafen. Hannes hielt ihre Hand. „Gut, dass du mich heute so lange geküsst hast!" sagte sie noch, dann schlief sie ein, damit ihr Gehirn das Schreckliche verarbeiten konnte.
Hannes wurde bei ihren Worten erst klar, dass sie eigentlich alleine auf dem Parkplatz den Verrückten in die Hände gefallen wäre, hätte er sie nicht ausnahmsweise gefahren. Beinahe hätte ihn auch ein Schock niedergestreckt.
Professor Maybach sah seinen Sohn ernst an. „Fahr jetzt nach Hause, Hannes, lass sie in Ruhe schlafen! Ich bringe sie heim, wenn sie aufwacht, ja?"
„Okay!" Er sah noch einmal nach der Liebe seines Lebens, warf ihr leise eine Kusshand zu, umarmte seinen Vater und ging.
Am Taxistand traf er Oliver, sie nahmen gemeinsam ein Taxi zur Schule. Er holte die Arbeiten aus Mias Tasche. „Sagen Sie bitte Dr. Wagner, dass ich den Computerkurs halte. Und danken Sie bitte allen in meinem Namen, die geholfen haben, ohne lang nachzudenken!"
Zu Hause schenkte er sich erst einmal einen Cognac ein und rauchte auf dem Balkon eine Zigarette. Dann machte er sich zur Ablenkung an die Arbeit am Computer, die er heute erledigen wollte.
Er legte sich aufs Sofa, stellte den Timer auf eine Stunde. Aber immer wieder sah er den Baseballschläger auf Mias Arm niedersausen, und wusste, der Schlag hätte seinen Kopf getroffen.
Er rauchte noch eine Zigarette und machte sich auf den Weg in die Schule.
Als er sein Auto zum zweiten Mal an diesem Tag auf dem Parkplatz abstellte, kamen die Bilder wieder. Und vor allem die Gedanken, die er mühsam verdrängt hatte. Was wäre geschehen, wenn er die Liebe seines Lebens nicht so herausfordernd lange geküsst hätte? Wenn sie alleine gefahren wäre?
Er begann am ganzen Körper zu zittern. Der Typ hatte auf Mia gewartet, hatte einen Freund mit einem Baseballschläger dabei.
Hätten die wirklich auf dieses bezaubernde, unschuldige Mädchen eingeschlagen?
Konnte ein Mensch zu so etwas fähig sein? Tränen liefen ihm übers Gesicht.
Die ersten Kids aus dem Computerkurs trafen ein, sahen den weinenden Mann neben seinem Auto stehen, blicklos ins Leere starren. Sie bekamen einen fürchterlichen Schreck. Die Ereignisse des Morgens hatten sich in der Schule herumgesprochen. Den ganzen Vormittag über war Polizei im Haus, hatte Zeugen befragt.
Hoffentlich war ihrer Frau Dr. Leissen nichts Schlimmes passiert!
Sie gingen zu dem Mann, der zu ihr zu gehören schien. Hannes wischte sich schnell die Augen trocken, begrüßte die verunsicherten Kinder.
„Ist was mir Frau Dr. Leissen?" fragte Dominik ängstlich.
„Sie hat einen schweren Schock, den schläft sie jetzt im Krankenhaus bei meinem Vater aus!" berichtete Hannes.
„Aber sie wird schon wieder gesund, oder?"
„Ja, natürlich! Sie muss ja für uns alle wieder gesund werden!"
Hannes ging mit den Schülern nach oben, sperrte den Computerraum auf. Als alle da waren, gab der Gruppensprecher Hannes einen Brief. Sie hatten ein Foto von allen gemacht, bedankten sich für seine Arbeit und entschuldigten sich für das letzte Mal. Hannes war sehr gerührt.
Dann begann er mit den Erklärungen der neuen Geräte und der verbesserten Programmversion. Die Schüler wollten unbedingt Briefe für Mia schreiben. Hannes fotografierte jeden einzelnen mit dem Handy, fügte für sie die Bilder in ihre Dokumente ein, ließ sie dann ihre Karten gestalten, half, wenn es notwendig war, druckte gegen Ende die fertigen Werke aus.
Eine Viertelstunde war noch Zeit. Dominik wollte noch einmal über das Geschehene reden, und Hannes merkte, dass die Schüler insgesamt das Bedürfnis nach Erklärungen hatten.
„Wollte der wirklich Frau Dr. Leissen schlagen, der mit dem Baseballschläger?" Katja konnte das ebenso wenig fassen wie er.
„Man kann doch nicht so eine hübsche, kleine Frau schlagen!" Rainer war fassungslos.
Hannes versuchte, Erklärungen zu finden, war aber relativ hilflos.
„Ich wollte, ich könnte euch helfen, Kinder!" sagte er schließlich. „Aber ich kann so eine Gewalt genauso wenig verstehen wie ihr! Ich verabscheue das, aber ich weiß, dass es eben solche Menschen gibt! Das einzige, das wir versuchen können ist, nicht so zu werden wie sie! Dass wir nicht grob oder gewalttätig zu anderen sind, denn es kann immer etwas Schlimmes passieren dabei! Aber ich habe heute auch gesehen, dass es Menschen gibt, die helfen, ohne Angst zu haben. Oliver hat mir das Leben gerettet und ist selber dabei verletzt worden. Mia hat mir auch das Leben gerettet, sie hat einen ordentlichen Schlag abbekommen. Das sind die wirklichen Helden, nicht die, die feige mit Baseballschlägern auf Frauen losgehen und sich stark dabei fühlen! Wer zuschlägt, hat nie Recht! Und das müssen wir auch immer wieder allen sagen, immer wieder: Wer andere schlägt und verletzt, ist feige, kein Held!"
So nahmen die Kinder doch noch eine Hilfe mit nach Hause und etwas zum Nachdenken für die Zukunft!
Vor dem Computerraum wartete die Polizei auf Hannes. Der war relativ genervt, er wollte sich nach Mia erkundigen.
„Herr Dr. Maybach, Thomas Beimer hat Anzeige gegen Sie erstattet wegen Körperverletzung. Die Zeugenaussagen stimmen aber überein, dass er gefallen ist, nachdem Sie einen Angriff abgewehrt haben."
Sie legten ihm die Worte in den Mund.
Hannes überlegte.
Die Wahrheit würde die Zeugen kompromittieren.
Er blieb bei deren Aussage. „Ja, das stimmt so! Ich kann Jiu-Jitsu, das wusste er aber von einer vorhergegangenen Auseinandersetzung!"
„Ach, Sie sind schon einmal mit ihm aneinandergeraten?"
„Nicht ich mit ihm, er mit mir! Bei einem Gerichtstermin mit meiner Verlobten!" Er erzählte eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse bei der Nichtscheidung. Auch der finanzielle Aspekt kam zur Sprache.
Den Beamten wurde klarer, worum es bei der Auseinandersetzung auf dem Schulparkplatz gegangen war, eindeutig um einen Racheakt! Sie gingen, Hannes konnte endlich nach Hause!
Das Auto seines Vaters stand im Hof, also war seine geliebte Mia schon zu Hause. Er raste die Treppe hinauf, schloss die Türe auf. Er wandte sich an seinen Vater. „Geht es ihr gut? Ist sie okay?"
Ihr Vater war mehr als gerührt von der Reaktion seines älteren Zwillings.
„Ja, medizinisch ist alles in Ordnung! Blutdruck, Gehirnströme, alles passt! Die Seele muss halt noch heilen! Kaum kommt sie zu sich, stöhnt sie: Er wollte ihn totschlagen! Ich habe ihr noch eine Tablette gegeben, sie schläft wieder!"
Markus war auch da. Er hatte seinen Vater vom Fenster aus gesehen, der eine völlig aufgelöste Mia ins Haus brachte. Er war hinter ihnen her nach oben gegangen, sein Vater hatte ihm kurz die Ereignisse des Tages geschildert. Die drei Männer saßen am Esstisch.
„Ich habe Mias Eltern angerufen! Sie kommen gleich vorbei. Wir müssen überlegen, was wir mit dem Verrückten anfangen! Und sie kennen ihn besser als wir!"
Hannes war froh, dass sein Vater daran gedacht hatte.
„Wenn er noch einmal in ihrer Nähe auftaucht, bringe ich ihn um!" stieß er hervor. „Ich war heute schon nah dran! Wenn die Schüler mich nicht zurückgehalten hätten, ich weiß nicht, wie weit ich gegangen wäre!"
„Hannes! Das ist auch keine Lösung!" ermahnte ihn Markus.
„Ich weiß, aber ich kann sie ja praktisch nicht mehr alleine aus dem Haus lassen! Er kann ja überall auftauchen!" Er fuhr sich über sein Gesicht.
„Der andere wollte mit dem Schläger auf sie einschlagen! Kannst du dir vorstellen, wie es in mir aussieht?"
Hannes schüttelte wieder den Kopf. „Wie kann ein Mann auf so ein entzückendes Wesen einschlagen? Mit einem Baseballschläger!"
Er fing an zu zittern, die Tränen liefen ihm übers Gesicht.
Markus nahm seinen Zwillingsbruder in den Arm. Auch ihm liefen die Augen über. Ihr Vater gab Hannes eine Tablette. „Da, Junge! Ich denke, du brauchst auch eine!"
„Danke, Papa! Aber ich glaube, ich brauche einen klaren Kopf!"
Es läutete an der Türe, Mias Eltern kamen. Sie hatten schon am Telefon von dem Vorfall erfahren, waren fix und fertig!
Hannes umarmte sie. „Es tut mir so leid! Es tut mir so leid!" stammelte er.
Mias Vater war verwundert: „Aber du kannst doch am wenigsten dazu! Dieser Kerl ist ganz einfach verrückt!"
Sie beratschlagten, was sie tun konnten.
Geld bezahlen?
Das Haus überschreiben?
Kontaktverbot erwirken?
Wegziehen?
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