Teil 9 * Die Bücher 5
Liebste Marie!
Jetzt ist es schon zwei Wochen her, seit ich dich verlassen musste. Zwei Wochen voller Sehnsucht, voller Tränen, voller Gedanken, die ich in diese Kladde schreibe.
Und es hat sich nicht das Geringste geändert!
Vielleicht sollte ich aufhören zu schreiben, mich zwingen zu vergessen!
Aber noch schaffe ich es nicht, das letzte Band zu zerschneiden, den letzten winzig kleinen Hoffnungsschimmer zu zerstören.
Am Wochenende war ich bei Charly und ihrer Familie. Früher haben mich ihre Kinder immer zu Tode genervt, aber dieses Mal habe ich sie direkt süß gefunden.
Auf ihren Mann Kai habe ich immer ein wenig herabgesehen, weil er nur Automechaniker ist. Aber dieses Mal habe ich mich lange mit ihm unterhalten, habe begriffen, wie intelligent er ist und auch wie nett, und wie er meine Schwester und seine Kinder liebt!
Ich habe daran gedacht, wie schön es sein müsste, eine solche Partnerschaft und eine solche Familie zu haben, mit dir zu haben!
Charly hat natürlich gespürt, dass mit mir etwas ganz und gar nicht stimmt und hat gebohrt und gebohrt.
Ich habe von dir erzählt, eine Stunde lang geschwärmt!
Aber ich habe nichts davon gesagt, dass du Pauls Marie bist. Ich habe geschwindelt, dass du zu deinem Mann zurückgegangen bist.
Ich will nicht, dass sie sich die Schuld an meinem Elend gibt!
Sie hat sehr mit mir gelitten, hat mich ermuntert, um dich zu kämpfen!
Bei Gott, Marie, das würde ich, wenn die Dinge anders lägen!
Am Sonntagabend war ich noch bei Paul, habe mich um meinen Patensohn gekümmert, habe so getan, als sei ich vollkommen über dich weg und habe mich als totaler Verräter dir gegenüber gefühlt!
Ich glaube, ich komme nie über dich weg, Marie!
Niklas
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Hallo Niklas!
Mir geht es von Tag zu Tag schlechter! Mir ist kotzübel, wenn ich nur Essen sehe oder rieche. Seltsamerweise kann ich Schokolade bei mir behalten. Das ist gut, denn da bekomme ich wenigstens ein paar Kalorien rein.
Ich habe zum Glück nicht weiter abgenommen.
Mein Herz schmerzt immer noch unendlich, wenn ich an dich denke, und ich denke eigentlich immer an dich.
Was hast du mit mir gemacht?
Ist das normal?
Ich dachte damals, ich sei in Paul verliebt, aber dieses Gefühl für den lustigen Kerl hatte nicht im Mindesten damit zu tun, was ich für dich empfinde. Immer noch höre ich jedes Wort in meinem Kopf, das du zu mir gesagt hast, immer noch fühle ich jeden einzelnen Kuss, jede einzelne Berührung!
Hört das denn nie auf?
Bitte, Niklas! Gib mich endlich frei!
Du wolltest mich nicht, also gib mir mein Leben zurück!
Ich sollte einfach losziehen, mit Sophie und Harald in einen Club gehen, sie drängen mich immer dazu!
Ich sollte mir einen Mann suchen, der mich will, und wenn es auch nur für kurze Zeit ist! Aber dann, wenn er geht, soll er mir sagen, warum!
Nicht wie du einfach aus meinem Leben verschwinden, ohne aber mein Herz zu verlassen!
Das ist nicht fair, Niklas!
Ich war nicht immer gut, aber ich war immer fair!
Warum kannst du nicht auch so zu mir sein?
Warum hast du nicht einfach gesagt: „Das wars dann, Kleine! Mehr war nicht drin für dich!"
Warum dieser ganze Sums, die ganzen netten Worte, die heute noch wie Pfeile in meinem Herzen sitzen?
Sie waren doch nicht nötig!
Marie
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