Kapitel 38:
In der Pause gehe ich zu unserem Platz. Die Jungs stehen ebenfalls dort. "Leon und Joe kann ich euch eure Freundinnen entfüren? Ich will heute die Pause nur unter uns Mädels verbringen", beide nicken und nehmen ihre Jungs und gehen weg.
Endlich mal wieder wie früher. "Sorry, ich musste euch einfach mal trennen und nur mit euch die Pause verbringen. Wir sind selten nur noch wir Mädels",erkläre ich es allen und setze mich auf den Tisch, mein Stammplatz schon immer gewesen.
"Alles klar, was los?", will meine beste Freundin wissen. "Nichts, es ist nur so lange her", meine ich. "Gehst du Dean aus den Weg?", bohrt sie weiter. "Überhaupt nicht", sage ich nur. Damit ist das Thema dann auch vom Tisch und wir reden über andere Dinge und ich geniesse einfach die Pause.
Die restlichen Unterrichtsstunden sind auch relativ schnell vorbei. Ab und zu werde ich von ein paar Idioten angequatscht, meist nur blödes Zeug, dass ich eine Schlampe wäre und so. Von mir bekommen sie nur ein dämliches Kommentar zurück.
Am Ende der letzten Stunde gehe ich zu meinem Termin der Schulpsyologin. Ich bin ein wenig aufgeregt, weil ich nicht weiß, wie es laufen wird. Heute morgen war es echt gut, es tat mir gut darüber zu reden, aber ich hab Angst das alte Wunden aufreissen könnten oder ich am Ende noch mehr überfordert bin.
Ich nehme wieder auf dem Sofa Platz. "Schön, dass du wieder hier bist Thea. Sag mir doch mal worüber du am liebsten sprechen möchtest. Wo denkst du sollte ich dir helfen?", steigt sie sofort ins Gespräch ein.
"Also ich denke dabei, dass ich ihm, also Dean endlich sagen kann was ich von ihm will. Also von meinen Gefühlen und so. Vorher könnte ich richtig gut mit ihm reden, aber jetzt eben nicht mehr", erzähle ich ihr.
"Wann hast du denn das letzte Mal jemanden gesagt, dass du ihn lieb hast? Deinen Brüdern oder Freundinnen?", fragt sie interessiert.
"Zählt ich dich auch oder nur wenn ich es wirklich ausgesprochen hab?", stelle ich eine Gegenfrage.
"Wenn es von dir aus kam", sagt sie.
Hmm, ich denke lange Zeit darüber nach. "Das ist schon lange her. Ich glaube, dass ich es zu meiner Mutter gesagt habe", rätzel ich.
"Und wann war das?", okay darüber wollte ich eigentlich nicht reden. Das meinte ich mit alten Wunden, also hole ich erstmal tief Luft, denn es muss ja sein.
"Das war ein Tag vor meinem Geburtstag. Also meinen 6 ten Geburtstag. Am nächsten Tag kam sie nicht mehr nach hause", erkläre ich ihr.
"Und seitdem nie wieder?", und ich schüttel den Kopf.
"Das war warscheinlich ziemlich hart für dich, dass sie einfach weg war und dann noch an deinem Geburtstag. Meinst du es könnte damit alles zusammen hängen?", ich denke sie kennt die Antwort, aber will das es von mir selber kommt.
"Sie denken, dass ich Angst habe, wenn ich es ausspreche, dass er mich ebenfalls verlassen könnte", ich hole meine Wasserflasche aus der Tasche und trinke ein Schluck.
"Ist es denn so?", fragt sie nun direkt.
"Hmm, keine Ahnung. Ich meine, nachdem sie weg war, bin ich schon extrem verschlossen geworden und hab niemand an mich rangelassen. Also abgesehen von meinen Brüdern und meinen Freundinnen. Von Liebe und so hab ich nichts gehalten und dann kam er. Am Anfang haben wir uns nichtmal verstanden, aber dann... keine Ahnung er hat es geschafft, dass ich mich verliebe. Dennoch kann ich es nicht sagen. Ich denke... also doch... es könnte damit zusammen hängen, weil ich hätte ihn auch im Leben nicht geküsst, wenn das nicht mit Tom gewesen wäre. Das war auch nur, weil ich meinen ersten Kuss nicht mit ihm wollte. Ach keine Ahnung...", brabbel ich plötzlich los.
"Okay, Thea ich denke wir sollten an der Ursache arbeiten. Wie war es als sie weg war? Also dein Vater? Und wie ist jetzt das Verhältnis zu deinen eltern?", will sie wissen.
"Ich hab Kate vor paar Wochen wieder gesehen, weil sie ist die Adoptivmutter von Benny, aber die hat uns glauben lassen, dass sie auch seine Mutter ist und und uns wieder angelogen wieso sie eigentlich gegangen ist. Also sie hat mir zwar mit Tom geholfen, aber seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen und mein Vater war nur arbeiten. Also hatte ich auch nicht viel von ihm", kläre ich sie auf.
"Da stecken sicher viele verschiedenen Gefühle in dir und ich denke es würde dir gut tun mit deinen Eltern darüber zu reden", gibt sie mir ein Tipp.
"Und wie hilft mir das mit Dean weiter?", gott klinge ich verzweifelt.
"Vielleicht gar nichts oder auch eine Menge. Thea, du musst erstmal mit dir ins Reine kommen. Du hast seit Jahren die verschiedenen Emotionen in dir. Schau mal, du konntest deshalb nie jemanden sagen, dass du ihn lieb hast. Es wird schwer sein und du musst nicht direkt heute mit ihnen reden. Das verlangt gar keiner. Denke darüber nach und überlege was für dich am besten ist und wenn es für dich so ist, dass du nicht darüber reden willst ist das vollkommen okay", das werde ich tun, bloss nichts überstürzen.
"Und noch ein Tipp zum Ende. Sag doch jemanden, dass du ihm lieb hast, bei dem du weißt, dass er dich nicht verlassen wird, wie deinen Brüdern oder deinen Freunden. Das wird dir ein gutes Gefühl geben", die Stunde ist schon vorbei? Das ging aber mal richtig schnell und es hat mir echt gut getan.
"Danke", sage ich daher knapp.
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