Kapitel 2

Am nächsten Morgen wache ich trotz der Party früh auf, neben mir liegt Leyla noch tief und fest am schlafen, daher schleiche ich mich leise raus. Zuerst gehe ich eine halbe Stunde joggen, danach duschen und da Leyla nicht mehr in Bett liegte, gehe ich runter in Küche. Dort sitzt Leon mit einem Kaffee und gibt mir sofort auch eine Tasse.

"Wo ist Leyla?", frage ich ihn. "Draußen mit Basti", antwortet er mir. Okay? Best Friends oder was?

"Super Party gestern", kommt meine beste Freundin mit super Laune zu uns.
"Jip", stimme ich zu.
"Die Mädels kommen gleich und helfen aufräumen", informiert sie mich.
"Die Jungs ebenfalls", fügt Basti hinzu. Oh, müssen die echt kommen? Reicht doch schon, dass gestern alle da waren.

"Hat Benny sich eigentlich gestern an dich rangemacht?", will er dann wissen.
"Als ob sich, dass irgendwer traut bei euch beiden", grinse ich nur als Antwort.

"Er hätte eh ein Korb bekommen", lacht Leyla.
"Wieso?", fragt nun Leon.
"Leon, du musst doch wissen was die in der Schule sagen oder nicht", antwortet sie.

"Hä, was denn?", will nun ich wissen und auch Leon schüttelt mit dem Kopf.

Was sollen die bitte in der Schule sagen? Ja klar, sie wissen alle von meinen zwei Aufpasserbrüder. Als Basti noch letztes Jahr da war, war es viel schlimmer. Jetzt ist es etwas entspannter, weil Leon ist eben nicht so schlimm, wie Basti.

"Also mega viele Jungs stehen auf Thea, aber aus genau zwei Gründen spricht sie keiner an. Der erste seit ihr zwei, dass wisst ihr ja. Der zweite, naja heimlich hat sie in der Schule den Spitznamen Eiskönigin. Einige haben es schon versucht, aber sie lässt jeden abblitzen. Ungelogen, egal ob Partys, einen Kaffee trinken oder nur zum lernen. Die Antwort ist immer Nein. Sie merkt noch nichtmal wie die Jungs ihr reihenweise zu Füßen liegen. Mehr als Smalltalk lässt unsere Thea nie zu", erzählt sie.

Ich muss laut los lachen, dass ist so lächerlich, ohne Witz.
"Braves Mädchen", grinst Basti.
"So stimmt, dass gar nicht. Keiner liegt mir zu Füßen", grinse ich.

Ach, sie übertreibt so. Klar, hat der ein oder andere es versucht, aber am meisten Tom, gott der checkt es einfach nicht. so oder so habe ich auf Kerle gar keine Lust. Hallo, mit meinen Brüder never, weil die vergraulen jeden.

Obwohl das nicht der einzige Grund ist. Ich glaube eben nicht an die Liebe. Für eine Zeit kann es ja ganz schön sein. Mit Sicherheit ist das Gefühl toll, aber einer liebt den anderen immer stärker. Und für den anderen kann es ziemlich hart sein, wenn man weiß, dass der andere einen nicht so liebt, wie man ihn. Geht dass ganze dann in die Brüche ist es schwer diese Liebe loszulassen. Ich hab das beste Beispiel vor Augen. Meinen Dad. Er trauert immer noch wegen ihr. Am Ende leidet immer einer. Nein, danke, dass will ich nicht.

Das Klingeln der Tür schreckt mich gott sei dank aus meinen Gedanken. Ich laufe zur Tür und mache auf und meine Mädels und die Jungs stehen vor der Tür.

"Kommt rein", meine ich und begrüße dann alle.

Zu den Jungs von meinen Brüder gehört Benny, Sam, Lion, Marc, Michel und Joe. Alle sind zwischen glaube 16 und 20 Jahre alt. Sie sind ab und zu mal hier, wenn meine Brüder mich im Auge behalten wollen, aber groß unterhalten tue ich mich eigentlich nicht mit ihnen. Wie gesagt ich halte nicht viel vom anderen Geschlecht.

"Dann los aufräumen", quickt Leyla vergnügt. Boa was hat sie, denn für eine gute Laune. Junge, Junge.

Nach einer halben Stunde sind wir endlich fertig. Ich werd mit Sicherheit nie wieder eine Party schmeissen. Das Aufräumen danach ist ja echt scheiße.

"Was machen wir nun?", fragt Hannah.

"Lasst uns hoch gehen", meine ich und will gerade aufstehen. "Wir können doch alle was zusammen machen", sagt Leyla. Ich schau sie mit meinem 》Echt Jetzt《 Blick an. Hallo, seit wann machen wir was mir den Freunden meiner Brüder? Nie, wenn meine Mädels da sind werde ich nie von meinen Brüdern beobachtet.

"Oh ja", stimmt auch Kira mit ein und auch die anderen scheinen nichts dageben zu haben. Bitte was? Das kann doch jetzt nicht wahr sein!

"Ähm nein", sage ich.
"Ach komm, dass wird lustig", meint Leyla. Ich verdrehe meine Augen und schaue zu meinen Brüdern. Na, hoffentlich unterstützen die mich. "Also meinetwegen ja", sagt Basti. Echt jetzt? Leon, Aber du bitte. Er zuckt, aber nur mit den Schultern. Pff, dass war es mit Lieblingsbruder. 

"Oh, na gut und was?", gebe ich mich geschlagen. Seit wann wollen sie denn alle was zusammen machen? Hab ich irgendwas verpasst?

Nach einer Diskusion beschliessen wir raus zum Basketballplatz zu gehen. Kira hält mich am Arm fest. "Was ist denn?", frage ich sie.

"Warte kurz. Ich will dir was erzählen", meint sie. Wir warten bis alle aus der Hörweite sind.

"Und?", bin ich ungeduldig.
"Ich weiß, du machst nichts gerne mit deinen Brüdern, aber ich hab mich gestern lange mit Joe unterhalten und ich würd echt gern mehr Zeit mit ihm verbringen. Ich will nur nicht, dass du böse bist", vertraut sie mir an.

Kira ist die Schüchterste von uns  Mädels. Sie hat es gar nicht nötig, denn sie ist ein bildhübsche Mädchen, aber ihr ist, dass glaube gar nicht wirklich bewusst.

"Okay, kein Problem Süße. Solang es nicht jeden Tag ist", lache ich. Aber ich denke darauf wird es hinaus laufen, wenn die zusammen kommen.
"Danke dir", umarmt sie mich. Danach gehen wir schnell weiter, da die anderen schon da sind.

Wir teilen uns in zwei Teams auf. Ich nehme extra Joe und Kira zu mir. Leon ist mit Benny und Michael zusammen. Die anderen haben alle keine Lust. Wieso sind wir dann erst hier hergekommen? Verstehen muss ich das nicht. Naja egal. Auch zu sechst haben wir viel Spaß zusammen beim Spiel. Am Ende gewinnt Leons Team ganz knapp.

Basti und Leyla saßen die ganze Zeit abseits von den anderen und haben über irgendwas getuchelt. Was ist bei denen den los? Sonst wechseln die auch kaum mehr als ein paar Worten, da meine beste Freundin regt sich immer über die Verbote von Basti auf.

Als wir fertig sind gehen wir wieder zu uns nach Hause. Diesmal schlendere ich alleine, da Kira bei Joe ist. Ich freue mich ja echt für meine Freundin, denn sie strahlt über das ganze Gesicht und so glücklich hab ich sie lange nicht mehr gesehen.

"Hey", redet jemand neben mir und ich schaue kurz rüber. Aha, Benny.
"Na", antworte ich, obwohl ich mal so gar keine Lust habe mit ihm zu reden.
"Schön, dich mal lachen zu sehen", meint er dann. Hä? Was soll das denn heißen? Als ob ich nie lachen würde oder was?

"Was meinst du?", verdrehe ich meine grüne Augen.
"Naja, sonst bist du um deinen Geburtstag herrum immer noch schlechter drauf als sonst", klärt er mich auf.

"Aha, so bin ich eben, ein schlecht gelauntes Mädchen", gebe ich gereizt zurück. Was interessiert ihn das? Woher kennt er überhaupt meine Launen? Stalkt er mich oder was?

"Wenn du das sagst, aber ich glaube da steckt mehr dahinter", meint er dann.
"Bist du jetzt ein Hobbypsyologe oder was?", bin ich völlig genervt von ihm.

"Stör ich euch", mischt sich Leon ein. "Definitiv nicht, dass Gespräch war  vorbei", motze ich und gehe ein paar Schritte schneller. Was denkt er sich denn bitte? Das er mich und mein Leben kennt? Und wenn ich den ganzen Tag schlecht gelaunt sein möchte, ist das immer noch meine private Sache. Innerlich verdrehe ich mehr als einmal meine Augen.

Keine fünf Minuten später sind wir endlich zuhause angekommen.
"Ich gehe in mein Zimmer", verkünde ich dort, bevor einer wieder irgendetwas vorschlagen kann, etwas zusammen zu machen. Die Mädels folgen mir sogar ohne ein Wort zu sagen, aber sobald meine Zimmertür geschlossen ist, brabbeln alle drauf los.

"Mädels, doch nicht alle durcheinander", rege ich mich auf und leg nich ins Bett.
"Was los mit dir?", fragt mich Leyla, kannst du dir das nicht denken?
"Was sollte sein? Hab halt kein Bock auf meine Brüder", meine ich nur.

"Was machen wir nun?", möchte meine beste Freundin wissen und genau zeitgleich geht die Tür auf. "Wir haben Pizza bestellt. Wollt ihr auch?", möchte Basti wissen. Irgendetwas läuft hier mega falsch, sonst fragt er auch nie und lässt mich wenigstens in Ruhe, wenn meine Mädels da sind.

Natürlich würde ich überstimmt und ich glaube nicht nur Kira hat ein Auge auf einen der Freunde meiner Brüder geworfen. Ätzend, ich werde nie wieder meine Ruhe haben. Nie wieder.

Während wir die Pizza futtern schauen wir einen Film und sie reden über die Abendplanung. Ohne Witz, ich glaub langsam ich werde verrückt. Das ist doch nicht deren Ernst.

"Wollen wir nicht alle ins Paola?", schlägt nun meine beste Freundin. Paola ist die Disko, hier in der Stadt. Ich war noch nie da, weil meine Brüder es nie erlaubt haben, okay ehrlich gesagt wollte ich selbst nie hin. Mit fünfzehn muss man ja noch nicht in Diskos abhängen, aber nun bin ich sechzehn. Doch ich gehe nicht mit meinen Brüdern, denn sowas will ich alleine mit meinen Mädels geniessen.

"Darf ich da überhaupt mit?", frage ich extra an Basti gerichtet. Ich meine, vielleicht planen, die das auch ohne mich. Boa, dass wäre so mies. "Warum solltest du nicht dürfen?", mischt sich nun Benny ein, weswegen ich nur müde lächel. Haben die echt alle innerhalb von einem Tag vergessen, wie schlimm meine Brüder sind?!

"Du gehst sicher nicht ins Paola", schaut mich Basti streng an.
"Wieso nicht?", echt jetzt Benny? Ich kann das selbst mit meinen Brüder klären. Seine Hilfe brauche ich definitiv nicht.

"Halt du dich da raus. Du willst meiner Schwester ja nur an die Wäsche. Halt dich von ihr fern", macht er ihn sofort an. Haha, war ja klar, dass Basti ihn sofort anschnauzt. Er denkt auch jeder will was will von mir, aber so toll bin ich auch nicht.

"Basti, hör auf, dass ist mein bester Freund. Er macht sich nicht an sie ran", mischt sich nun Leon ein.

"Oh mein Gott, mir ist das ganze echt zu strange. Viel Spaß euch, wirklich. Ich verzichte freiwillig drauf. Echt, mega ihr zwei, dass ihr euch jetzt meine Freundinnen untern Nageln reißen müsst", und mit diesen Worten stampfe ich in mein Zimmer.

Ich lasse mich verzweifelt in meinem Bett fallen, denn ich weiß nicht ob ich schreien, lachen oder weinen will. Doch bevor ich groß darüber nachdenken kann geht meine Zimmertür auch schon auf.

"Was?", brumme ich ohne hinzusehen wer es ist.
"Wir wollen uns deine Freundinnen nicht unter den Nagel reißen", setzt sich Leon auf mein Bett. Ich setze mich ebenfalls auf und stöhne laut auf.

"Sieht aber anders aus", jammere ich. "Ich weiß doch nicht warum sie alle aufeinmal etwas miteinader machen wollen, aber du sollst nicht verzichten. Du darfst doch mit. Ich klär das schon mit Basti", versucht er es versöhnlich.

"Nein, lass mal. Ich darf weder etwas trinken oder irgendwas. Da habe ich keine Lust drauf. Ihr könnt machen was ihr wollt und ich stehe nur unter Beobachtung. Außerdem wollte ich sowas allein mit meinen Mädels machen", motze ich weiter.

"Du bist eben unsere kleine Prinzessin und das wirst du immer sein. Wir haben etwas Angst um dich", sagt er dann.

"Etwas zu sehr", lache ich und er stimmt mit ein.

"Also komm mit, bitte Schwesterherz", versucht er mich zu überreden.

"Ich weiß nicht. An Ende seit ihr eh wieder die Aufpasser", rolle ich meine Augen.
"Ich verspreche es dir, dass wir uns zusammenreißen", umarmt er mich.

"Du kannst nicht für Basti Dinge versprechen", und wieder geht die Tür auf. Ist hier Tag der offenen Tür oder was?

Meine beste Freundin steht in der Tür. "Könntest du sie überreden?", fragt sie.

"Na gut, dann komm ich eben mit", gebe ich mich geschlagen, bringt ja doch nichts. Meine beste Freundin klatscht in die Hände. Was soll schon schief gehen?

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