2. Beginn einer Lüge
Yoriko hat mich mit rein genommen und schaut mich die ganze Zeit an. Ich tue so, als wäre ich zum ersten Mal hier und schaue mir alles an. Sie guckt bei jeder meiner Bewegungen genau hin. "Sag mal, wie soll ich dich nennen? Ich bin Yoriko!", stellt sie sich vor. Ich zeige auf meine Maske und sie versteht sofort. "Hase also.", meint sie kichernd. Bevor ich irgendwas merke, umarmt sie mich schon. Mein Herz rast wie wild, während sie sich immer mehr an mich drückt. "Dein Herz schlägt so schnell, Hase...", flüstert sie und mir schießt sämtliches Blut in mein Gesicht. Das ist der Moment indem ich mich entscheide. Es tut mir zwar etwas weh, aber ich werde hierbei mitspielen. Ich weiß, irgendwie lüge ich sie an, aber was soll ich machen? Ich liebe sie einfach und das ist eine Möglichkeit mit der wir beide Glücklich sind. Egal ob ich dabei etwas verletzt werde..
Sie macht für uns beide einen Kaffee und wir sitzen am großen Esstisch. Durch die kleinen Löcher meiner Maske schaue ich sie an. Und sie schaut mir direkt in die Augen. Ich halte meine Augen rot, falls sie meine Augenfarbe erkennt und ich auffliege. Außerdem habe ich noch einen schwarzen Mantel an und die Kaputze auf. Meiner pinke Perücke gucken einige Strähnen nach draußen. Ich tue alles, damit ich nicht auffliege. Und Yoriko? Sie schaut mich einfach nur verträumt an. Gott... Wenn ich sie nicht kennen würde, wäre sie vermutlich schon Tod. Wahrscheinlich hätte ich ihr nicht mal geholfen. Und wenn, dann nur um sie selbst zu fressen. Bei diesem Gedanken werde ich etwas traurig. Was ich doch für Abschaum bin... Ich kann für Yoriko's Glück sagen, es ist gut das ich sie kenne. Sehr gut sogar. Ich werde sie beschützen.
Ich war so tief in meinem Gedanken versunken, dass ich nicht gemerkt haben wie Yoriko angefangen hat zu erzählen. Wie ein Wasserfall erzählt sie von sich, ihren Eltern und der Schule. "Meine beste Freundin heißt Touka! Ich bin so froh, sie zu haben! Sie ist die beste. Hast du eine gute Freundin?", fragt sie aufgeregt. Ich wusste gar nicht, das sie so von mir denkt... Nur leider wurde ich damit Gefriendzoned... Ich hab je keine andere Wahl, als so mit ihr was zu machen und vielleicht mal zusammen zu kommen. Wobei ich so auch keine richtige Beziehung mit ihr führen kann. Wir werden uns aber schon irgendwie zurechtzufinden und es auch so schaffen, ich bin mir da absolut sicher.
Sie erzählt immer weiter und rutscht immer wieder ein Stück näher zu mir. Total nervös nehme ich die Tasse und schiebe die Maske ein kleines Stück hoch, um zu trinken. Dabei spüre ich Yoriko's Blick auf mir. Ich Stelle die Tasse wieder hin und ziehe die Maske wieder runter. Da spüre ich auch schon wie Yoriko meine Hand nimmt. Ich schaue sie an und sie ist leicht rot geworden. "Weißt du, ich mag dich... Mir ist egal ob du ein Ghoul oder ein Mensch bist. Ich akzeptiere auch deine Maske und das du nicht reden willst, nur bitte... Ich will wissen, ob du mich auch magst?", fragt sie schon etwas verzweifelt. Es tut weh, sie so zu sehen, also tue ich das einzig richtige und nicke. Sofort bildet sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht und kuschelt sich an mich. "Willst du etwas bei mir bleiben?", fragt sie vorsichtig und ich nicke wieder und lege langsam einen Arm um sie. Ich kann nicht anders, als sie zu lieben. Sie ist mein ein und alles.
Plötzlich spüre ich ihre Hand unter meiner Maske und legt sie auf meine Wange. Erstaunt schaue ich sie an. "Ich weiß, das ist unvernünftig, aber ich mag dich so sehr... Mein Herz rast...", flüstert sie und ich bin wirklich überrascht, wie schnell sie mir ihre Gefühle gesteht. Natürlich nutze ich diese Möglichkeit und ziehe die Maske ein Stück hoch. Als ob es für sie wie eine Einladung wäre, kommt sie mir näher. Ich tue es ihr gleich, bis sich unsere Lippen berühren. Das, was ich schon so lange tun wollte... Was ich so sehr wollte... Ein Kuss... Er fühlt sich noch leicht an, vorsichtig, aber auch sanft und ein bisschen fordernt. Einfach wundervoll. Langsam lösen wir uns voneinander. Ich setze meine Maske richtig auf und schaue sie an. "Das war schön...", flüstert sie und ich nicke zustimmend.
Mit einem schnellen Blick auf die Uhr sehe ich, das gleich die Schule aus ist, und ich ihr doch versprochen habe nochmal vorbei zu kommen. Ich stehe vorsichtig auf und schreibe auf einen kleinen Zettel, das ich heute Abend wieder komme. Sie schaut auf den Zettel und nickt. "Ich freue mich schon.", sagt sie mit einem Lächeln. Vorsichtig hebt sie meine Maske leicht nach oben und gibt mir noch einen Kuss, den ich erwidere. Dann gehe ich schnell und hole meine Tasche an der Schule. Nachdem ich meine Verkleidung eingepackt habe, renne zurück zu ihr. Bei ihr angekommen klingel ich und sie öffnet die Tür. "Touka, ich muss dir was erzählen! Das glaubst du mir nie!", ruft sie aufgeregt. Bestimmt nicht, wenn ich selbst dabei war. Sie zieht mich rein und wir setzen uns in die Küche. "Ich hab dir einen Kaffee gemacht.", meint sie lächelnd und stellt mir einen Kaffee hin. Dabei hatte ich fest mit einem Essen gerechnet, aber ich sollte mich nicht beschweren. Von Kaffee werde ich ja nicht krank. Ich nehme einen Schluck und schon erzählt Yoriko von unserem Treffen. Als sie von dem Kuss erzählt, reagiere ich so, wie ich es als Mensch tun sollte. Denke ich zumindest... "Ihr habt euch geküsst?!", frage ich ungläubig und sie nickt. Sofort erzählt sie weiter. Zum Glück ist sie so vertieft darin, das sie gar nicht merkt, wie rot ich bin. Nach dem sie fertig ist mit erzählen, schlägt sie vor etwas zu Backen und sie zeigt mir wie das geht. Wir haben eine Menge Spaß, auch wenn die Küche danach einem Schlachtfeld gleicht. Bis zum Abend, räumen wir noch zusammen auf. Schließlich verabschiede ich mich von ihr und gehe nach Hause. Dort lege ich meine Schulsachen und alles ab. Ich hole meine Verkleidung raus und mache mich fertig.
Um 22 Uhr gehe ich los. Schnell und leise zu ihrem Haus. Auf dem Dach schaue ich mich um. Keiner da. Ich klettere vorsichtig runter und klopfe an ihr Fenster. Sie kommt sofort und öffnet das Fenster. Ich springe zu ihr rein und Yoriko schließt das Fenster. Als ich mich zu ihr drehe, wird meine Maske schon ein Stück hochgeschoben und unsere Lippen treffen aufeinander. Sofort erwidere ich. Doch diesmal hören wir nicht auf, wir stehe fast fünf Minuten da und küssen uns. Einfach wundervoll. Sie schiebt mich vorsichtig zum Bett und ich setze mich hin. Sie nimmt auf meinem Schoß Platz. "Hab auf dich gewartet.", flüstert sie mir zu und ich bekomme eine Gänsehaut. Was hat sie den vor? Etwa...
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So, tut mir leid, das ihr so lange auf dieses Kapitel warten müsstet. Ich hoffe es hat euch gefallen und bis zum nächsten Kapitel. Bis dann! (^~^)/
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