Kapitel 3
Derek sah mich verwundert an. Er wusste nicht was vorhin geschah, und für den ersten Moment sollte es auch so bleiben. Denn wie sollte ich ihm auch erkären, dass ich mich von seinem Bruder verführen ließ. Dass mir seine Aufmersamkeit - irgendwie - gefiel.
Um mir dies nicht Anmerken zu lassen, ließ ich ihm in den Glauben, dass mich diese "Sarah" erschrocken hat. Er blickte mich skeptisch an, jedoch sagte er, dass er mir glauben würde und setzte zum Schluss noch ein unsicheres Grinsen ins Gesicht.
Als ich ihn fragte wo er gewesen sei und wieso er nicht in der Uni war, holte er plötzlich eine Box aus seiner Jacke. Die Box war klein und sah aus wie eine Ring box. Als er sie öffnete wurde mir klar dass es eine Ring Box war, da ein Ring darin lag. Er sagte jedoch gleich am Anfang, dass dies kein Heiratsantrag ist -das erleichterte mich irgendwie.
"Ich habe dir diesen Ring, als Versprechen für meine TREUE und Loyalität, gekauft und möchte, dass du mir mit dem Tragen des Ringes dasselbe versprichst.", sagte Derek und betont dabei das Wort "Treue". Mir schien das alles merkwürdig, und ich wusste, dass er seit gestern Angst bekam. Jedoch blieb mir nichts anderes übrig, als dieses Versprechen zu erwidern und seinen Ring anzunehmen.
Ich wusste, dass ich mich hätte zurück halten können, als Miguel sich mir näherte, doch ich wusste auch, dass dieses Wissen leider schon zu spät war.
Aber andererseits fiel ja nichts Schlimmes vor. Wir haben uns weder geküsst noch haben wir uns irgendwas gesagt. Also gab ich mir selber noch eine Chance, um meinen Fehler wieder gut zu machen.
Derek und Ich saßen still auf dem Sofa und schauten fern - oder besser gesagt - wir ließen den Fernseher laufen, den wirklich Fern gesehen, hat keiner von uns beiden. Es sah eher danach aus, als würden wir unser eigenen Film im Kopf spielen und überarbeiten lassen.
Nach ca. 1 Stunde stillschweigen, kam Miguel plötzlich ins Wohnzimmer und setzte sich neben Derek hin. Er nahm die Fernbedienung in die Hand und suchte nach einer bestimmten Sendung. Derek nahm ihm die Fernbedienung weg, blickte ihn böse an und fügte dazu: "Du kannst nicht einfach ohne zu fragen die Sendung wechseln."
Miguel hingegen setzte ein provokantes Grinsen auf. "Es sah für mich aber nicht danach aus, als würde es hier irgendwem interessieren, was im Fernseher gerade läuft." Nach dieser Aussage stand Miguel auch schon direkt auf und verschwand aus dem Wohnzimmer.
Wie schon erwartet, schien Derek ganz angespannt zu sein. Er versuchte jedoch es sich nicht anmerken zu lassen.
Nach weiteren 10 Minuten schweigen, sagte Derek plötzlich: "Katharina, lass uns eine Pizza essen gehen, ich brauche etwas frische Luft."
"Natürlich, ich ziehe mich schnell um, dann können wir los.", gab ich glücklich und erleichtert als Antwort.
Wir gingen also eine Pizza essen und irgendwie fühlte sich alles für einen Augenblick wieder besser an. Wir fingen wieder an miteinander zu reden und auch gemeinsam zu lachen. Nachdem wir fertigen waren, entschlossen wir uns, den Weg zurück wieder zufuß zu gehen, damit wir uns noch ein wenig unterhalten können.
Es tat mir sehr gut, ich fühlte mich wieder geborgen neben Derek. Auch der warme Wind und der lange Fußweg, ließen es mir besser gehen. Am liebsten würde ich erst garnicht zuhause ankommen, weil ich wusste, dass die in Unruhe in mir wieder zurück kommen würde.
Leider kamen wir auch schon an. Also wir die Treppen hinauf gingen, hoffte ich, dass Miguel nicht zuhause war - und das war er auch nicht. Auch Derek schien sehr erleichtert zu sein.
Wir ließen uns ein Bad ein und versperrten zur Sicherheit die Badezimmer Türe zu. Im Hintergrund spielte die Musik leise. Wir zogen uns langsam aus um ins Bad zu steigen. Währenddessen gab mir Derek einen Kuss auf die Stirn und sagte mir, wie sehr er mich liebte. Ich erwiderte dies natürlich - weil ich mir sicher war, das selbe für ihn zu empfinden. Nach kurzem Grinsen, setzten wir uns in die Badewanne und quatschten ein wenig. Danach fingen wir an uns zu küssen, uns zu berühren und uns näher zu kommen. Er küsste meinen Rücken sehr sanft und legte meine Haare auf die rechte Schulter um auch meinen Nacken mit seinen Lippen zu berühren - er wusste, dass mir das gefiel. Seine weichen Hände befanden sich bereits auf meiner Taille, wo er langsam mit seinen Fingern nach unten sank. Auch sein Atem berührte wie ein sanfter Wind meine Haut - dies bereitete mir eine Gänsehaut - wie auch alles andere, was er tat. In diesem Augenblick verspürte ich soviel Liebe und Zuneigung..
Wir legten uns beide langsam ins Bett, da es schon ziemlich spät war. Und da Miguel ja noch meine Schlüssel hatte, konnte er auch ohne uns aufzuwecken in die Wohnung rein. Wir schlossen also beide unsere Augen und schliefen in Nullkommanichts ein.
.. ein Glas fiel..
Ich öffnete erschrocken meine Augen und setzte mich sofort auf. Derek schlief noch wie ein Bär, also konnte das nicht er gewesen sein. Es kam von der Küche. Ich blickte auf die Uhr - 03:05 Uhr. Mir war also sofort klar, dass das Miguel war. Jedoch erinnerte ich mich an mein Versprechen, welches mich kurz dazu brachte, nicht aus dem Bett zu steigen und mich wieder hinzulegen. Leider hielt das nicht lange an, denn ein weiteres Glas fiel und zerbroch. Ich stand also auf und ging direkt in die Küche. Wie schon erwartet, stand Miguel da. Es sah so aus, als würde er gleich zusammenbrechen. Seine Handflächen befanden sich auf der Tischfläche und sein Kopf war halb gestützt - es sah so aus als müsse er sich übergeben. Ich ging langsam näher, jedoch nicht zu nah - da er mir Angst bereitete. "Miguel, alles in Ordnung?", fragte ich mit einem unsicheren Ton. Von ihm kam garnichts. Ich ging also noch etwas näher und wurde von einem Alkohol Geruch überfallen. Als ich dann schon förmlich neben ihm stand, drehte er sich plötzlich zu mir, und zog er mich von meinem Shirt zu sich. Er roch so abstoßend. Ich versuchte mich los zu machen, jedoch gelang mir das nicht. Ich wollte schreien, aber irgendwas hielt mich davon ab. Ich wollte nicht, dass Derek das mitbekam, zumindest dachte ich in diesem Moment es wäre nicht gut. Doch Miguel ließ sich von meinem Gezerre nicht Ablenken, er legte seine Hand unter mein Shirt und plötzlich befand sich diese auf meiner Brust. Als ob das nicht schon genug wäre, fügte er noch hinzu: "Das gefällt dir, nicht wahr ?". Da wusste ich - es reicht. Mit voller Wut, rammte ich ihm das Knie zwischen die Beine. Das brachte ihn dazu mich loszulassen. Ich lief schnell ins Schlafzimmer, legte mich ins Bett, zog die Decke über mich und spürte wie eine Träne über mein Gesicht rollt.
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