Kapitel 2
Miguel und Derek sind sich nach wie vor einfach aus dem Weg gegangen, aber er war ja erst seit einem Tag bei uns. Die Mutter der beiden sagte das Treffen in letzter Minute ab. Sie meinte, es wäre ein Notfall gewesen und sie würde die Söhne in den kommenden Wochen irgendwann besuchen. Die ganze Aufregung war also umsonst.
Derek und ich sind am nächsten Tag nach der Uni noch ins Kino gefahren, und gegessen haben wir auch nicht zuhause. Bei unserer Ankunft gab es keine Spur von Miguel. Derek wollte nichts Großes draus machen, also legten wir uns schon ins Bett.
Plötzlich fing jemand mitten in der Nacht an zu klingeln. Derek stand wütend vom Bett auf, zog sich schnell ein Shirt drüber und ging zur Haustüre. Aus irgendeinem Grund stand ich auf und ging auch zur Haustüre. Als ich ankam war die Türe bereits geöffnet und Miguel stand da. Er trug ein schwarzes Tanktop, dies ließ seine Arme noch breiter erscheinen, als sie schon waren. Seine Haare waren zurückgegelt und sein Gesicht, es sah einfach perfekt aus. Als ich ihn plötzlich direkt in die Augen sah, trafen seine Augen auch meine.
Derek kam plötzlich auf mich zu, blickte mich wütend an und sagte mir, ich solle ins Zimmer gehen. Ich merkte wie böse er in diesem Augenblick war und tat was er sagte, um ihn nicht noch mehr zu reizen.
Nach langem herum Geschreie kam Derek endlich ins Zimmer und legte sich, ohne was zu sagen, hin. Als ich ihn fragen wollte - was jetzt los war - nahm er mir mein Wort: " Ich will dich nicht mehr in seiner Nähe sehen."
Ich könnte jetzt eigentlich Anfang mich zu verteidigen, aber in einer Hinsicht war ich auch Schuld. Wäre ich einfach im Bett geblieben oder würde ich Miguel einfach nicht diese Blicke schenken, wäre es vielleicht nicht zu einem Streit kommen.
Ich empfinde nichts für Miguel.
Ich liebe Derek.
Wo bleibt deine Kontrolle Katharina?
Trotz überfüllten Gedanken, gelang es mir - irgendwie - einzuschlafen. Am nächsten Morgen wachte ich ungemütlich auf. Ich hatte ein komisches Gefühl im Magen, dieses Gefühl hat bis heute nie was gutes bedeutet.
Als ich auf die Uhr schaute, realisierte ich erst nach 5 Sekunden, dass ich zu spät zur Uni kam. Ich blickte mich kurz im Zimmer um und konnte Derek nicht finden.
Der ist Höchstwahrscheinlich noch sauer wegen gestern.
Ich dachte mir nichts dabei, stand schnell auf und lief ins Bad. Dort putze ich mir schnell die Zähne und versuchte, die Müdigkeit in meinem Gesicht mit ein wenig Makeup zu bedecken. Als ich dann zurück ins Zimmer kam, stand Derek aufeinmal da. Es sah so aus, als wäre er schon eine Zeitlang wach gewesen.
"Wieso hast du mich nicht aufgeweckt? Gehst du ohne mich los?", Fragte ich ihn verwirrt.
" Ich komme ca. eine Stunde später zur Uni, muss noch was erledigen. Du musst deswegen heute den Bus nehmen.", gab er mir arrogant als Antwort.
Na toll.
Zuerst spät aufstehen und dann noch mit dem Bus zur Uni fahren.
Erledigen? Als ob - er will mich einfach fertig machen.
Ich ignorierte seine Antwort, zog mir schnell meine Jeans und ein rotes Shirt drüber. Nahm dann auch schnell meine schwarzen Nikes aus dem Schrank und zog sie an. Frühstück gab es heut keines.
Hoffnungen brauch ich mir auch keine mehr machen, immerhin fuhr Derek direkt nach seiner Aussage auch schon los.
Miguel war auch nirgends zu sehen - was mich einiger Maßen beruhigte.
Als ich meine Hausschlüssel aus der Schublade nahm und gerade zur Haustüre gehen wollte, klingelte es an der Tür. Es könnte nur einer sein - Miguel.
Ich blieb für einen Augenblick kurz stehen, weil ich ihn nach der Sache von gestern einfach nicht sehen wollte. Doch ich kann hier nicht ewig stehen bleiben. Ich kam sowieso schon zu spät. Ich ging zur Türe, legte meine Hand auf den Griff und als ich die Türe öffnete war niemand da - dachte ich.
Als ich einen Schritt weiter hinaus ging, sah ich Miguel auf der Seite stehen.
Lass dich nicht von seinen Blicken manipulieren.
Schau ihm nicht in die Augen.
Er ist nur der Bruder deines Freundes.
"Guten Morgen, ich wollte die Tür gerade zusperren. Du bist rechtzeitig gekommen, sonst wärst du draußen geblieben." sagte ich selbstbewusst.
Als ich ihn den Schlüssel geben wollte, kam er mir einen Schritt näher. Ich hingegen ging einen Schritt zurück. Er legte seine Hand auf meine Schulter, blickte mich ernst an und nahm mir den Schlüssel langsam aus der Hand, "Danke", gab er zum Schluss emotionslos als Antwort.
Während ich die Treppen runterlief, wurde mir nochmals bewusst, was für ein großer Fehler das gestern war.
In der Uni konnte ich mich kaum konzentrieren. Das einzige woran ich denken konnte, war Dereks Aussage gestern Abend.
2 Stunden vergingen - dann 3, aber Derek war nicht zu sehen.
Ich überlegte nicht lange, stand während der Vorlesung auf und machte mich auf dem Weg nachhause - in der Hoffnung er wäre dort.
Währenddessen versuchte ich ihn am Handy zu erreichen, doch sein Handy war ausgeschalten.
Als ich gerade vor der Tür stand und meine Schlüssel in der Tasche suchte, erinnerte ich mich, dass ich sie Miguel gegeben habe. Also blieb mir nichts anderes übrig als zu klingeln.
Wie ich schon geahnt habe, öffnete mir Miguel die Türe - aber was ich nicht wusste war, dass er sie mir in Boxershorts und oben Nackt öffnen würde. Meine Blicke gelangen unkontrolliert auf seinen Oberkörper. Ich schließ kurz meine Augen um mich wieder konzentrieren zu können und blickte ihn dann böse an.
Er machte mir Platz und ich ging hinein. Plötzlich lief ein Mädchen in Unterwäsche aus dem Gäste Zimmer hinaus. Sie war dünn, hatte blondes Haar und blaue Augen. Schön war sie - ja - aber vom ersten Eindruck her, konnte ich erkennen, was für eine sie war.
Irgendwie wusste ich nicht was ich sagen sollte, es war mir unangenehm.
Plötzlich fing die Blondine an zu reden: " Wer ist den die Bitte?" fragte sie zickig und blickte zu mir.
Miguel bemerkte in dem Moment wie verwirrt und böse ich war und gab als Antwort: "Sarah, zieh dich an und geh - ich werde mich bei dir melden."
Sie fing an ihn zu beleidigen ging ins Zimmer zog sich ihr Kleid an, blieb dann kurz vor Miguel stehen, warf ihm einen bösen Blick zu und verschwand.
Die Haustüre blieb offen.
" Alles okay bei dir ? Du siehst verwirrt aus", fragte er mich ernst.
Mir wurde in diesen Moment bewusst - wie widerlich er ist. Aber ausirgendeinem Grund, schaffte er es trotz allem, mich mit seinen Blicken zu verführen. Als ich ihm keine Antwort gab, kam er mir langsam näher. Jetzt stand er halb nackt vor mir - seine Blicke richteten sich auf meinen Körper.
Ich konnte ihn riechen, und ich muss zugeben, dass sein Geruch schön - zu schön, war.
Er blickte mich erregt an und legte seine Hand von hinten in meine Haare hinein, so das er sie sofort runter ziehen könnte, wenn er es gewollt hätte. Er zog ganz sanft dran und ich ließ es zu, ich verlor mich.
Doch er ließ los, drehte sich um und verschwand emotionslos ins Gäste Zimmer.
Ich bin verloren.
Wie konnte ich das zulassen.
Eine Träne floss über mein Gesicht, und plötzlich stand Derek vor der Haustüre.
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