1. Online-Dates mit Nebenwirkung
Online-Dates mit Nebenwirkung
Unauffällig schaute er auf seine Armbanduhr und fragte sich, wann wohl der richtige Zeitpunkt war, dieses schreckliche Date endlich zu beenden. Es war ein Uhr morgens und das Clubleben hatte erst richtig begonnen und schon jetzt sehnte sich Chris nach seinem Bett und einem ausgiebigen Schlaf. Stattdessen befand er sich in irgendeiner Bar in einem sehr fragwürdigen Viertel San Franciscos, wo er sich mit einem Mann verabredet hatte, den er über das Internet kennengelernt hatte.
Jeder wusste, was das Internet und seine bekannten Dating-Apps für einen Ruf hatten und trotzdem fiel er immer und immer wieder darauf herein. Erst im Sommer war er von Los Angeles nach San Francisco gezogen in der Hoffnung auf einen kompletten Neuanfang. Es handelte sich dabei leider um einen sehr einsamen Neuanfang. Es war bereits November und bis jetzt hatte er nur flüchtige Bekanntschaften machen können. Er gab es nur ungern zu, aber Online-Dating schien wirklich seine einzige Hoffnung zu sein.
Er war bereits auf genug Dates gewesen, um mit Sicherheit sagen zu können, dass die Leute hinter dem Bildschirm immer interessanter erschienen, als in Wirklichkeit, wenn man sie Angesicht zu Angesicht sah. Der heutige Kandidat war zwar äußerst gutaussehend mit seinem südländischen Aussehen und den großen dunklen Augen, die Chris' Aufmerksamkeit auf ihn gezogen hatten, doch er war unheimlich langweilig.
Schon nach einer halben Stunde hatte Chris alle Entscheidungen bereut, die zu diesem Moment geführt hatten und er nahm sich vor jegliche Apps von seinem Handy zu löschen, sobald er nach Hause kommen würde. Das hatte er bei allen bisherigen Dates gesagt und niemals gemacht.
Während sein Gegenüber – David war sein Name – nun von seinem diesjährigen Urlaub in Florida erzählte, den er vermutlich mit seinem damaligen Partner unternommen hatte, was Chris eher wenig interessierte, ließ er seinen Blick durch den Club schweifen und hoffte dabei nicht allzu gelangweilt auszusehen. Davids Urlaubserlebnis schien wie jeder gewöhnliche Urlaub zu verlaufen zu sein und wenn man auf dem ersten Date nichts besseres über sich selbst zu erzählen hatte, war das schon äußerst bezeichnend, doch Chris hatte Mitleid und unterbrach ihn kein einziges Mal.
Er wusste, es war unangebracht, doch sein Blick glitt zu den knapp bekleideten Tänzern und Mitarbeitern des Clubs, die sich quasi überall aufhielten. Einer der Vorteile in San Francisco waren auf jeden Fall die Schwulen-Bars, doch da hörte die Liste auch schon auf.
Er beobachtete einen der jungen Männer in knapper Bekleidung, der sich mit einem anderen, deutlich älteren Mann an der Bar aufhielt. Immer wieder versuchte er den Berührungen des Mannes auszuweichen und sein Unwohlsein war mittlerweile so deutlich, dass Chris kurz davor war aufzustehen, um die unangenehme Situation zu beenden. Es schien jedoch ungefährlich – zumindest standen einige Leute um sie herum, die eingreifen konnten, wenn es brenzlig werden würde.
Er richtete seinen Blick wieder auf David, der immer noch genauso enthusiastisch von Key West erzählte und Chris musste sich das Kommentar verkneifen, dass er schon mehr als einmal dort gewesen war.
»Was genau hat dich nach San Francisco gezogen?«, fragte David irgendwann und Chris war überrascht, dass er tatsächlich seinen Redefluss unterbrochen hatte. »Tapetenwechsel«, sagte er bloß und zuckte mit den Schulter. Bevor David noch irgendetwas fragen konnte, hakte er nach: »Und dich?«
»Ich habe in Berkeley Jura studiert«, erwiderte David – wenigstens das war auf seinem Dating-Profil nicht gelogen gewesen. »Irgendwie hat mich die Bay-Area nie richtig losgelassen«, fügte er hinzu und Chris lächelte aus Höflichkeit.
»Hast du auch studiert?«, fragte David, doch Chris konnte sehen, dass es ihn nicht wirklich interessierte. Kurz nickte er, »Literatur und Musik«, antwortete er wahrheitsgemäß und konnte sehen, wie Davids Mundwinkel amüsiert zuckten. Er kannte den darauffolgenden Gesichtsausdruck nur allzu gut.
»Ah, also bist du einer von denen«, stellte er fest und betonte das letzte Wort auf eine Art und Weise, die Chris anekelte. »Pardon?«, er wusste genau, was David gemeint hatte, doch er konnte sich ein bissiges Kommentar nicht verkneifen.
»Künstler«, erläuterte er und sprach das Wort dabei so aus, als würde er über Kinderschänder reden. Übertrieben verdrehte Chris die Augen. Gleich würde die Frage kommen, ob man damit überhaupt etwas verdienen könne, danach würde Chris mit Ja antworten und das Gespräch über seinen Job würde beginnen. Alles aber nur das nicht.
Die Wahrheit war, dass er sowohl mit seinem Job verdienen konnte. Er gab zu; als Künstler gehörte eine gewisse Menge Glück dazu, um wirklich etwas aus sich machen zu können, doch Chris hatte es tatsächlich geschafft. Er war weltberühmter Autor, jedoch unter einem anderen Namen, was seine Vor- und Nachteile hatte. Vorteile waren, dass er ein normales, privates Leben leben konnte, ohne dass sich andere unbedingt in seine Privatsphäre einmischen wollten. Nachteile waren hingegen Momente wie diese.
Jedes Mal wenn er erklärte, dass er Autor war, erhielt er ein mitleidiges Lächeln. Wenn sie wüssten, wer er war, würde das ganze anders aussehen, doch Chris würde seinen Künstlernamen niemandem verraten – schon gar nicht einem Typen, den er über das Internet kennengelernt hatte und seit einer Stunde kannte.
Manchmal ließ er zu, dass die Dates ihren Lauf nahmen und bis jetzt hatte er schon mit dem ein oder anderen eine bedeutungslose Nacht verbracht, doch selbst darauf war ihm nun die Lust vergangen. Bevor David also irgendetwas sagen konnte, richtete sich Chris auf.
»Ich hole uns neue Getränke«, teilte er mit – gerade, als David seinen Mund aufmachen wollte. »Ich habe noch«, sprach er irritiert, doch Chris ignorierte ihn. Eigentlich hatte er wenig Lust auf ein weiteres Getränkt, doch alles war besser, als eine weitere Sekunde mit David am Tisch zu sitzen.
Angekommen an der Bar quetschte er sich durch die Menschenmassen und versuchte einen Platz an der Theke zu erhaschen. Der Barkeeper schien alle Hände voll zu tun zu haben und Chris beschloss sich Zeit zu lassen – er hatte schließlich keinen Zeitdruck.
Seufzend vergrub er seinen Kopf in seinen Händen und rieb über sein Gesicht, in der Hoffnung etwas wacher zu werden. Es war Wochenende, erst ein Uhr morgens und trotzdem war er müde. In solchen Momenten fühlte er sich eher wie neunundfünfzig statt neunundzwanzig. Vielleicht war er auch schon zu alt für das Clubleben, doch dann erblickte er den Mann nur eine Meter weiter von ihm, der eindeutig über vierzig war.
Er hatte ihn und den jungen Mann schon fast vergessen, die eben aneinandergeraten waren. Nun erkannte er die beiden wieder und der ältere von beiden schien immer noch nicht locker zu lassen. Unauffällig rutschte Chris immer näher an die beiden heran, um ihre Gespräche mitzubekommen. Vielleicht war es unangebracht, doch der Abend brauchte definitiv ein bisschen Spannung.
»Such dir jemand anderen«, zischte der junge Mann und warf seinen Kopf in die Richtung des älteren, der seinen Rücken in Chris' Richtung gedreht hatte. Von Chris' Standpunkt aus konnte er direkt in das Gesicht des jungen Mannes schauen und er stellte erschrocken fest, dass er um einiges jünger war, als er gedacht hatte. Er war attraktiv mit dunklen Haaren und strahlend grünen Augen, die seinen Gegenüber genervt musterten.
»Mach nicht so ein Theater«, murmelte der ältere Mann und streckte erneut seine Hand aus, um sie auf den Rücken des braunhaarigen Mannes zu legen, der versuchte auszuweichen. Die Bar war jedoch so überfüllt, dass er keine Chance hatte sich weiter von dem Mann zu entfernen.
»Du hast nicht gezahlt«, erklärte er sichtlich gereizt und Chris hörte den älteren Mann lachen. »Du hast keine Leistung erbracht«, erwiderte dieser, als ob seine Aussage vollkommen selbstverständlich war.
»Keine Leistung ohne Kondom und Gleitgel«, sprach der junge Mann und Chris schmunzelte über seine Schlagfertigkeit. Er stützte sich von der Theke ab und wendete sich zum Gehen, als der ältere Mann grob nach seinem Arm griff und ihn aufhielt.
»Siebzig«, schlug er vor, erhielt jedoch erneut ein Kopfschütteln.
»Achtzig«, bot er, was Chris als ziemlich wenig empfand. Er kannte sich nicht mit Prostitution aus, doch diese Zahlen erschienen ihm sehr niedrig.
Diesmal lehnte sich der junge Mann näher an den anderen Mann. Ein schmales Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, bevor er sprach; »Besorg' es dir selbst«, danach griff er nach dem Getränk vor sich, nahm einen großen Schluck, bevor er es zurück auf die Theke knallte und sich endlich umdrehte, um zu gehen.
Das war definitiv das Highlight von Chris' Abend gewesen. Immer noch kicherte er leise und bestellte abwesend zwei weitere Getränke, wobei er den üblichen überraschten Blick erhielt, wenn er ein alkoholfreies Getränk bestellte. Obwohl Alkohol in seiner Vergangenheit nie das größte Problem gewesen war, verzichtete er mittlerweile auch darauf. Ein weiterer Punkt, bei dem seine Dates gewöhnlich die Augen verdrehten. Spießer.
Mit den Getränken in beiden Händen kehrte er zu David zurück, der sein Handy gezückt hatte und Chris hätte schwören können, dass er sich gerade auf einer ihm sehr bekannten Dating-App befand. Chris verdrehte die Augen – typisch.
Schließlich hatte er wirklich noch eine ganze weitere Stunde ausgehalten, bis er verkündet hatte, dass er dringend nach Hause müsse, da sein Hund nicht lange alleine bleiben könne. Er hatte keinen Hund.
David schien jedoch nicht enttäuscht und zum Abschied hatte er nur eine halbherzige Umarmung erhalten. Für einen kurzen Moment hatte er noch überlegt David mit dem Auto nach Hause zu fahren, doch er hielt seinen Mund und beobachtete, wie sich David sichtlich erleichtert auf den Weg nach Hause machte. Von ihm würde er wohl nichts mehr hören, doch es war ein Verlust, mit dem er leben konnte.
Seufzend trat er durch die Hintertür des Clubs und atmete tief ein. Endlich roch die Luft nicht mehr nach Schweiß und Alkohol, obwohl die Luft in San Francisco auch nicht die sauberste war. Zumindest hatte er das Gefühl wieder richtig atmen zu können. Es war frischer als erwartet, doch was hatte er im November erwartet. Immer noch versuchte er sich an die Kälte in San Francisco zu gewöhnen, die es in Los Angeles so nicht gegeben hatte. Ein weiterer Punkt auf der Liste der Nachteile.
Gott sei Dank hatte er sein Auto nicht weit weg geparkt und er konnte es kaum erwarten die Sitzheizung einzuschalten, die er hier in San Francisco zum ersten Mal in seinem Leben benutzt hatte. Er hoffte, es würde dieses Jahr keinen Schnee geben. Er wusste nicht, ob er einen solchen Kulturschock überleben würde.
Gerade wollte er um die Ecke und somit in die Richtung seines Autos gehen, als ihm etwas aus dem Augenwinkel auffiel. Vor der Tür hatten sich einige Personen gesammelt, doch zwei von ihnen stießen Chris ganz besonders ins Auge. Irritiert zog er seine Strickjacke enger um sich und trat einen Schritt näher an die beiden heran.
Es waren eindeutig die beiden Männer von der Bar und Chris konnte nicht fassen, dass der alte Mann immer noch nicht lockerließ, doch nach genauerem Hinschauen, wurde er misstrauisch. Unauffällig gesellte er sich zu einer Gruppe Menschen, die alle laut miteinander lachten, eine Zigarette nach der anderen rauchten und dabei nicht mitbekamen, was hinter ihnen vor sich ging.
Der ältere Mann hatte den hübschen braunhaarigen Mann an die kalte Wand des Clubs gedrückt und küsste ihn schamlos – erst auf die Wange, dann auf den Mund und schließlich auf den Hals. Überraschender Weise verzog sich der Mund des jungen Mannes zu einem breiten Lachen und er kicherte fröhlich, während er gleichzeitig versuchte den Mann von sich zu drücken.
»Hör auf«, sprach er, verfiel danach jedoch in ein albernes Kichern, was das ganze nach einem harmlosen Spiel aussehen ließ. Immer wieder wiederholte er die Worte und machte Anstalten sich wehren zu wollen, während sein Gesichtsdruck nicht zu seinen Gesten passte.
Für die meisten schien es harmlos, doch Chris kannte sich gut genug mit Drogen aus, um zu wissen, in was für einer Lage sich der junge Mann gerade befand. Er tippte auf Liquid Ecstasy – K.o.-Tropfen. Im Laufe der Jahre hatte er genug Erfahrung mit diesen Tropfen gemacht. Er kannte die Folgen und Gründe gut genug, weshalb er nicht einmal im Traum daran dachte, den jungen Mann allein zu lassen.
Er konnte sich schon genau vorstellen, wer für die Tropfen gesorgt hatte und wo das ganze enden würde. Noch einen Moment beobachtete er die beiden, bis der ältere Mann seine Hand schließlich in die Hose des jüngeren gleiten ließ und Chris entschied einzugreifen.
»Hey!«, rief er mit tiefer Stimme, was tatsächlich bewirkte, dass sein Gegenüber zusammenzuckte. Kurz warf Chris einen Blick über seine Schulter, um sicher zu gehen, dass auch die anderen Anwesenden ihn gehört hatten. Tatsächlich waren sie ruhig geworden und schauten in seine Richtung.
»Er hat gesagt, dass du aufhören sollst. Bist du schwerhörig?«, sprach er laut und schaute zu dem jungen Mann, der seinen Kopf an die Wand lehnte und seine Augen schloss. Er hoffte, dass nicht zu viele Tropfen in sein Getränk gemischt wurden, sonst würde das ganze böse enden.
»Er meint es nicht so«, versicherte der ältere Mann und Chris konnte das Blut unter seiner Haut kochen spüren. »Er ist schließlich einer dieser Huren – ich bezahle ihn dafür«, sprach er, als ob es vollkommen selbstverständlich war. Diesmal erregte er damit auch die Aufmerksamkeit der anderen.
»Lass ihn in Ruhe, Arschloch«, sprach einer der Jungs, die wohl kaum über einundzwanzig waren. Seine Freunde stimmten mit ein.
»Das macht ihn nicht zu deinem Spielzeug. Er ist eindeutig nicht er selbst; lass ihn los und verpiss' dich, bevor ich die Polizei rufe«, sprach Chris, woraufhin der Mann tatsächlich von ihm abließ. Abrupt zog er seine Hände zu sich, woraufhin der junge Mann das Gleichgewicht verlor und auf den harten Boden fiel.
»Schlampe«, murmelte der Mann noch, bevor er endlich das Weite suchte, ohne zurückzusehen. Schnell lief Chris an die Seite des jungen Mannes, der sich auf dem Boden krümmte und seinen Kopf auf die Steine legte. Schützend hielt er einen Arm vor seinen Bauch und machte Anzeichen sich erbrechen zu müssen, doch es kam nichts.
Besorgte legte Chris eine Hand auf die Schulter seines Gegenübers. Dieser schwitzte und zitterte am ganzen Körper, weshalb Chris kurzerhand seine Jacke auszog und sie über die Schultern des Jungen legte. Zwei der jungen Frauen aus der Gruppe waren an seine Seite gelaufen und beugten sich ebenfalls zu ihm, danach blickten sie zu Chris.
»Alkoholvergiftung?«, hakte die eine nach und strich fürsorglich über den Rücken des Jungen, der in ihrem Altern sein musste. »Eher Drogen«, antwortete Chris knapp, woraufhin die beiden Mädchen nickten.
»Ich bringe ihn nach Hause«, sprach er und richtete sich ruckartig auf, bevor er dem jungen Mann unter den Arm griff. Vorsichtig versuchte er ihn aufzurichten, wobei der Junge vor Schmerzen stöhnte. Die anderen der Gruppe nickten zögernd und ließen zu, dass Chris den Jungen in die Richtung seines Autos führte.
»Ich bringe dich nach Hause, okay?«, sprach er ihn an, woraufhin sich der Junge in seinen Armen langsam aufrichtete. Auf seinen Lippen trug er ein breites Lächeln, das seine Augen jedoch nicht erreichte. Er kicherte albern und schien Chris nicht richtig verstanden zu haben.
»Wie heißt du?«, hakte dieser nach und versuchte seinen Gegenüber mit einer Hand zu stützen, die er vorsichtig um seine Hüfte gelegt hatte. Wieder lachte der junge Mann, dessen Pupillen mittlerweile so sehr geweitet waren, dass man das schöne Grün nicht mehr erkennen konnte.
Wieder lachte er bloß, ohne auf die Frage einzugehen und drehte sich in Chris' Griff so, dass er ihn anschauen konnte. Er war einen Kopf kleiner als Chris und als dieser ihn genauer anschaute, stellte er fest, dass er vielleicht noch jünger war, als er gedacht hatte. Er bezweifelte, dass er überhaupt schon einundzwanzig war – zumindest wirkten seine Gesichtszüge noch sehr jugendlich.
Geschockt riss Chris seine Augen auf, als sich der Junge auf seine Zehenspitzen stellte und seine Lippen auf seine drückte. Überrascht drückte Chris ihn von sich, vielleicht etwas grober, als er gewollt hatte. »Wow, nein, das ist nicht... Ich will nicht–«, fing er an, doch das Kichern seines Gegenübers unterbrach ihn.
»Nur damit du es weißt; Dreißig für Blowjob und Fünfzig für alles andere«, er lallte stark, doch Chris war überrascht, dass der junge Mann diesen Satz in seinem Zustand herausgebracht hatte. Überfordert schüttelte er seinen Kopf. »Nein, ich will nicht... Ich bringe dich nach Hause«, wiederholte Chris, in der Hoffnung, dass sein Gegenüber ihn endlich verstand.
»Zu dir nach Hause«, betonte er, bevor er fortfuhr, »Wo wohnst du?«, fragte er und war erleichtert, als er endlich sein Auto sichten konnte. Anstatt zu antworten stolperte der Junge beinahe über seine eigenen Füße und hielt sich ungeschickt an Chris fest, der ihn wieder auf die Beine zog.
»Mir ist so schlecht«, wimmerte er und warf seinen Kopf in den Nacken, während seine Hand erneut zu seinem Bauch glitt. »Musst du dich übergeben?«, hakte Chris nach und blieb an einem kleinen Grünstreifen stehen. So leid ihm der Junge auch tat – sein Erbrochenes wollte er nicht unbedingt in seinem Auto haben.
»Ich kann nicht«, sprach der Braunhaarige verzweifelt und krümmte sich erneut vor Schmerz. Mitleidig legte Chris eine Hand auf seinen Rücken und wartete einen Moment, bis sich sein Gegenüber wieder aufrichtete.
»Komm, wir haben es gleich geschafft«, versprach Chris und führte den Jungen auf die andere Straßenseite. Schnell kramte er seinen Autoschlüssel aus seiner Hosentasche, öffnete sein Auto und führte den Jungen zu der Beifahrertür. Vorsichtig half er ihm ins Auto und schnallte ihn an, bevor er sich selbst auf den Fahrersitz setzte.
Er beobachtete, wie der Junge seinen Kopf an die Fensterscheibe legte und erleichtert seine Augen schloss. »Wie heißt du?«, fragte Chris erneut und, als er keine Antwort erhielt, fügte er hinzu; »Ich bin Chris«. Er hoffte, dass der Junge noch bei Bewusstsein war, denn langsam schien jegliche Energie seinen Körper verlassen zu haben.
Tatsächlich drehte er seinen Kopf schließlich so, dass er geradeaus aus der Windschutzscheibe schaute. »Nico«, antwortete er leise, sodass Chris ihn beinahe überhört hätte. Ein Lächeln bildete sich auf Chris' Lippen. »Okay, Nico, ich bringe dich nach Hause, einverstanden?«, wieder erhielt er keine Antwort.
»Wo wohnst du?«, fragte erneut, doch Nico beugte sich bloß nach vorne und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Seine Stimmung hatte sich schlagartig geändert; Das benommene Grinsen war von seinen Lippen verschwunden und es war kein albernes Kichern mehr von ihm zu hören. Er wirkte müde und die Bauchschmerzen schienen ihm zu schaffen zu machen.
»Keine Sorge – der Rausch hält nicht lange an«, versuchte Chris ihn zu beruhigen, doch Nico schien ihm keine Aufmerksamkeit zu schenken. Stattdessen legte er seinen Kopf erneut in den Nacken und ließ ein verzweifeltes Wimmern ertönen. Es schien ihm wirklich schlecht zu gehen, doch er schien nicht allzu viele Tropfen intus zu haben, schließlich war er immerhin noch ansprechbar.
Seufzend startete Chris den Motor, als er sich sicher war, dass er keine Antwort mehr von Nico erhalten würde. Kurzerhand entschloss er sich dazu, Nico mit zu sich nach Hause zu bringen. Vielleicht würde er in ein paar Stunden in der Lage sein auf seine Frage zu antworten.
Während der Fahrt warf er hin und wieder einen Blick zu dem Jungen auf seinem Beifahrersitz, der sich jedoch eher wenig rührte. Er hatte seinen Kopf an das Fenster gelehnt und versuchte seine Augen offen zu halten, während er sich mit beiden Händen an seinem Gurt festkrallte.
Die Fahrt zu Chris dauerte nicht lange; schon nach einer Viertelstunde waren sie in seiner Nachbarschaft angekommen und Chris war mehr als erleichtert, als er endlich in seine Einfahrt fuhr und schließlich in seine Garage. Das Viertel, in dem sich der Club befunden hatte, war ihm definitiv nicht geheuer gewesen und er hoffte, dass Nico nicht in dem selben Viertel lebte.
Nico schien gar nicht bemerkt zu haben, dass Chris das Auto geparkt hatte. Benommen schaute er aus dem Fenster, bis Chris vorsichtig die Beifahrertür öffnete und ihn stützte, als er ihm entgegen fiel. »Was hältst du von einem ausgiebigen Schlaf in einem warmen Bett?«, schlug Chris vor und beugte sich über Nico, um ihn abzuschnallen. Erschöpft legte Nico seinen Kopf auf Chris' Schulter und seufzte leise. Schmunzelnd griff Chris um den zierlichen Körper des Jungen und zog ihn aus dem Auto.
Er wusste nicht mehr wie, doch letztendlich hatte Chris es tatsächlich geschafft Nico die Treppen hoch in sein Haus zu bringen, wo der Junge endgültig in seinen Armen zusammengeklappt war. Vorsichtig ließ Chris ihn auf dem Boden nieder, wo Nico seinen Kopf in beide Hände legte. »Alles dreht sich«, beklagte er sich und krümmte sich erneut vor Schmerz.
Schnell huschte Chris in die Küche, um ihm eine Flasche Wasser zu holen, die er bereits im Gehen öffnete und ihm hinhielt. Zögernd nahm Nico einen Schluck aus der Flasche, stöhnte jedoch kurz darauf schmerzhaft.
»Ich bringe dich ins Bett und nach ein paar Stunden Schlaf sieht das ganze schon anders aus«, versprach Chris und zog Nico auf seine Beine. Mühselig brachte er ihn in das Gästezimmer, was noch nie jemand zuvor benutzt hatte, und legte ihn auf die weiche Matratze. Schließlich zog er ihm die Schuhe aus und versuchte ihn weiter aufs Bett zu ziehen, als Nico seine Augen verdächtig verdrehte.
»Alles gut?«, hakte Chris nach und zog Nico ruckartig in eine aufrechte Position. Er zitterte am ganzen Körper, sodass Chris seine Zähne klappern hören konnte. Ohne groß nachzudenken, hob er Nico in seine Arme und trug ihn ins anliegende Badezimmer, wo er ihn vorsichtig neben die Toilette setzte.
»Musst du dich übergeben?«, hakte Chris zum zweiten Mal nach und Nico schien langsam wieder ansprechbar zu werden. »Ich kann nicht«, frustriert schüttelte Nico seinen Kopf, doch Chris wurde langsam ungeduldig. Das Zeug musste aus seinem Körper – wer wusste schon, ob es sich wirklich nur um K.o.-Tropfen handelte.
»Jeder kann, wenn er wirklich will«, sprach Chris bestimmend und atmete tief durch. Er rutschte näher an Nico heran, dessen Augen sich weiteten, als Chris sein Gesicht etwas zu forsch griff. »Glaub mir, du wirst mir danken«, versicherte er ihm und handelte schneller, als Nico reagieren konnte. Kaum hatte Chris seinen Finger etwas weiter in den Mund des Jungen gesteckt, beugte sich dieser aus Reflex über die Kloschüssel und ergab sich lautstark.
Chris versuchte währenddessen gleichmäßig durch den Mund zu atmen und erhob sich von seinem Platz, damit nicht auch noch er derjenige war, der sich über die Toilette beugen musste. Während sich Nico immer und immer wieder ergab, wusch Chris seine Hände und ließ den Wasserhahn so lange laufen, bis Nico keinen Ton mehr von sich gab. Aus dem Augenwinkel sah er, wie sich der Junge erschöpft zurückfallen ließ.
Erneut atmete Chris tief ein, bevor er den Wandspiegel öffnete und eine immer noch verpackte Zahnbürste herausholte. Kurzerhand riss er die Verpackung auf, verteilte etwas von seiner Zahnpasta auf dem Bürstenkopf und hielt sie unter laufendes Wasser. Danach kniete er sich zu Nico, dem er die Zahnbürste in die Hand drückte, bevor er etwas Klopapier von der Halterung abriss und sein Gesicht flüchtig säuberte. Kurz darauf betätigte er die Spülung der Toilette und widmete sich wieder Nico, der etwas unbeholfen auf den kalten Fliesen des Badezimmerbodens saß.
»Je schneller du fertig bist, desto schneller kannst du ins Bett gehen«, erklärte er ihm und tatsächlich führte Nico die Zahnbürste zu seinem Mund. Zufrieden beobachtete Chris das ganze und hoffte, dass Nicos Rausch bald vorbei war. Das letzte, was er wollte, war es den Krankenwagen zu rufen, doch Nico schien es schon besser zu gehen.
Nach dem Zähneputzen schien er mehr als nur erleichtert zu sein, sich endlich ins Bett legen zu können. »Falls du irgendetwas brauchst, ich bin in dem Raum neben–... Nico, was tust du da?«, als er sich zu dem Jungen umdrehte, schien dieser mit seiner Kleidung und seiner Bettdecke zu kämpfen. Immer wieder zerrte er an seinem T-Shirt. Chris' Jacke hatte er schon längst ausgezogen.
Chris ließ ihn seine Kleidung ausziehen und blieb noch einen Moment in der Tür stehen, um darauf zu achten, das er dabei nicht ganz aus Versehen erstickte. Als Nico jedoch Anstalten machte, seine Unterhose ausziehen zu wollen, griff Chris ein und stoppte ihn.
»In Unterhose lässt's sich auch gut schlafen, glaub mir«, versuchte ihn zu überzeugen und drückte ihn vorsichtig zurück in die Kissen. Nachdem er die Bettdecke über ihm ausgebreitet hatte, schloss Nico seine Augen und Chris beschloss ihn ab jetzt in Ruhe zu lassen. Seufzend lehnte er die Tür hinter sich an und ließ auch seine eigene Zimmertür geöffnet. Noch lange lag er wach und fragte sich, was zur Hölle er gerade getan hatte.
~*~
Die ganze Nacht lang hatte Chris nicht richtig schlafen können und erst früh am Morgen, als die Sonne bereits am Himmel gestanden hatte, hatte er seine Augen endlich schließen können. Ein paar Stunden später – der Wecker zeigte bereits halb elf an – öffnete er erneut seine Augen und bereute jede Entscheidung, die ihn an diesen Punkt gebracht hatte. Nie wieder Online-Dating.
Mühselig quälte er sich aus seinem Bett und es dauerte eine Weile, bis ihm einfiel, dass er nicht alleine im Haus war. Er dachte an Nico, der sich immer noch im Gästezimmer befinden musste, was dafür sorgte, dass jegliche Müdigkeit verflog. Neugierig schlich er aus seinem Zimmer zu der Tür des Gästezimmers, die immer noch angelehnt war.
Ganz leise drückte er sie auf und sah, dass Nico immer noch in seinem Bett lag – seine Augen geschlossen, anscheinend immer noch schlafend. Für einen kurzen Moment hielt Chris inne, doch als er Nicos gleichmäßige Atmung sah, fiel ihm ein Stein vom Herzen und er trat näher an ihn heran. Er hatte bereits Angst gehabt, dass es doch die falsche Entscheidung gewesen war, ihn nicht ins Krankenhaus zu bringen, doch Nico schien in guter körperlicher Verfassung zu sein.
Sanft legte Chris eine Hand auf die Schulter des jungen Mannes und hielt dabei so viel Abstand wie nur möglich. Ganz leicht schüttelte er Nicos Körper, der daraufhin seine Stirn in Falten legte und irritiert blinzelte. Sofort kniff er seine Augen zusammen, als er das grelle Sonnenlicht im Raum wahrnahm, doch kurz darauf riss er sie weit auf und starrte genau in Chris' Richtung.
Nicos Körper zuckte erschrocken zusammen, als er seinen Gegenüber sah, und Chris zog seine Hand zurück, um noch mehr Abstand zwischen ihnen zu schaffen. Entschuldigend hob er seine Handflächen.
»Ich wollte dich nicht erschrecken«, stellte er klar und konnte die Verwirrung klar in Nicos großen grünen Augen erkennen. Der arme Junge musste einen kompletten Filmriss haben und Chris wusste nicht, wo er anfangen sollte zu erklären.
»Wer bist du?«, hakte Nico nach und blickte sich panisch um. Beschämt zog er die Bettdecke dichter an seinen nackten Körper und bemerkte den Haufen mit seinen Klamotten, die sich neben dem Bett befanden. Umständlich versuchte er nach seinem Oberteil zu greifen.
»Ich bin Chris – du bist bei mir zu Hause«, erklärte er hastig. »An was kannst du dich erinnern?«, fragte er vorsichtig und dachte an den älteren Mann, der Nico gestern im Club belästigt hatte. Für einen Moment schien Nico angestrengt zu überlegen. »Ich war an der Bar, ich–«, prüfend schaute er zu Chris, danach legte er seine Stirn in Falten.
»Haben wir–«, er deutete erst auf sich, danach auf Chris und ließ die Frage im Raum stehen. Sofort riss Chris seine Augen auf. »Nein! Nein, ich... Ich habe dich zu mir nach Hause gebracht, weil du mir nicht sagen konntest, wo du wohnst. Ich konnte dich in deinem Zustand nicht einfach im Club lassen«, antwortete er sofort und Nico nickte unsicher.
»Erinnerst du dich an den älteren Mann, mit dem du dich an der Bar gestritten hast?«, fragte Chris weiter, während Nico seine Schläfen massierte, danach seufzte er laut. »Ja – was für ein Arschloch«, zischte er als Antwort und erneut schmunzelte Chris über seine Schlagfertigkeit.
»Ich denke, er hat dir etwas ins Getränk gemischt. Er wollte dich mit zu sich nach Hause nehmen, aber ich und ein paar andere haben ihn aufgehalten«, fügte er noch hinzu und langsam schien Nico zu verstehen. Verzweifelt stützte er seinen Kopf in seine Hände und rieb über sein Gesicht.
»Wow, ich... Danke«, hauchte er kleinlaut und Chris konnte das Schmunzeln nicht aufhalten, was sich auf seinen Lippen ausbreitete. »Kein Problem, wirklich«, sprach er und sein Herz schlug schneller, als Nico sein Lächeln halbherzig erwiderte. Er schien nicht so aufgebracht, wie Chris erwartet hatte. Er wusste noch genau, wie er sich nach seinem ersten Filmriss gefühlt hatte, doch wer sagte, dass dies Nicos erster Filmriss gewesen war?
Für einen Moment überlegte Nico, danach schreckte er zusammen. »Scheiße«, murmelte er leise und sprang aus dem Bett. Sofort zog er sich sein Shirt an, danach schlüpfte er in Rekordzeit in seine Hose. »Es tut mir leid, aber ich muss gehen«, sprach er panisch, »Kannst du mir sagen, wo die nächste Bushaltestelle ist?«, hastig tastete er seine Hosentaschen ab und zog schließlich sein Portemonnaie heraus. Kurz blickte er hinein, vermutlich um zu prüfen, ob er noch genug Geld für den Rückweg hatte.
»Ich kann dich nach Hause fahren«, schlug Chris vor und erhielt einen überraschten Gesichtsausdruck von Nicos Seite aus. »Du hast schon genug für mich getan...«, fing er an, doch Chris unterbrach ihn.
»Es wäre kein Problem«, versicherte er seinem Gegenüber, der immer noch zögerte. Ein mitleidiges Lächeln bildete sich auf Chris' Lippen. »Hey, ist schon okay«, mit einer Hand klopfte er sanft an Nicos Oberarm, dessen Gesicht sich daraufhin erhellte.
Leise räusperte er sich, »Ich bin übrigens Nicolas«, ließ er Chris wissen, der kurz nickte. »Ja, so viel hast du mir verraten«, lachte er und schmunzelte über die Röte, die in Nicos Gesicht schoss.
»Ich will wirklich nicht drängeln, aber ich muss dringend nach Hause«, betonte er mit einem entschuldigenden Lächeln auf den Lippen. Verständnisvoll nickte Chris und beschloss nicht weiter nachzuhaken. »Natürlich«, sprach er und nickte in die Richtung des Flurs, »Hier entlang«
Chris hatte es zwar nicht anders erwartet, aber die Nachbarschaft, in der Nicolas wohnte, schockierte ihn nichtsdestotrotz. Es waren heruntergekommene Häuser und Wohnungen, die dicht an dicht gebaut und schon lange nicht mehr renoviert worden waren. Man könnte meinen, dass diese Aussage oberflächlich klang, gerade weil Chris selbst in einer sehr reichen Nachbarschaft wohnte und sich mit seinem eigenen Haus mit großem Garten und Pool nicht gerade beklagen konnte, doch auch er selbst war in eher einfachen Verhältnissen aufgewachsen und wusste, wie Nachbarschaften aussahen, die man lieber meiden sollte. Diese war eine davon. Selbst er als erwachsener Mann wollte nicht gerne nachts durch diese Straßen laufen.
»Nicht so schick wie bei dir zu Hause«, scherzte Nico, als ob er Chris' Gedanken lesen konnte. Vermutlich hatte er es an seinem Gesichtsausdruck gesehen. Peinlich berührt schüttelte Chris seinen Kopf. »Nein, ich–«, versuchte er sich herauszureden und war dankbar, dass Nico ihn unterbrach.
»Schon gut«, lachte er, »Dein Haus sieht wirklich toll aus«, komplimentierte er. »Oh, danke«, erwiderte Chris zögernd. »Dein Bett war sehr bequem. Ich hoffe, ich habe nirgendwo hingekotzt«, lachte Nico verlegen. »Nein, keine Sorge«, log Chris und hielt am Straßenrand, als Nico auf eines der Häuser zeigte.
Die Häuser sahen alle fast identisch aus; grau mit einem Vorgarten, der schon lange keinen Rasenmäher gesehen hatte. In den Fenstern hingen altmodische Gardinen und Chris schätzte, dass sich mehrere Wohnungen in dem Haus befanden. Am liebsten wollte er Nico nicht aus dem Auto lassen und ihn schnell wieder zurück zu sich nach Hause bringen.
»Nochmal vielen Dank«, sprach Nico und holte ihn somit aus seinen Gedanken, »Für alles, was du für mich getan hast«, ein freundliches Lächeln schlich in sein Gesicht, das Chris nur erwidern konnte. »Kein Problem«, sprach er erneut und beobachtete, wie Nico die Beifahrertür öffnete und hinaustrat. Kurz beugte er sich noch einmal ins Innere des Autos, bevor er Chris ein letztes Lächeln schenkte, kurz lächelte und schließlich in die Richtung seiner Haustür lief.
Er wartete so lange, bis Nico nicht mehr zu sehen war, bevor er den Motor startete. Auf dem Rückweg bemerkte er, dass er immer noch lächelte und zum ersten Mal an diesem Wochenende, bereute er nicht, dass er auf dieses schreckliche Date gegangen war.
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(16.06.2019)
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