Prolog

Geschrieben war das Jahr 1552.

Der Morgen wurde von der langsam ansteigenden Sonne eingeläutet, die die kleine Stadt, in der ich wohnte, von der Dunkelheit befreite.
Einzelne Sonnenstrahlen waren durch ein kleines Fenster in mein Zimmer gekommen und erhellten den Raum.
Ich bereitete mich für den mit bevorstehenden Tag vor und hoffte, dass alles normal verlaufen würde. Aber wie sagt man immer so schön: wenn gerade mal etwas gut läuft, steht das Böse bereits direkt hinter dir.
Dennoch ging ich mit einem Lächeln im Gesicht aus der Tür und gen Arbeit.
Zu dieser Morgenstund waren normalerweise nicht viele Menschen auf der Straße, weswegen ich verwundert war, dass so viele Bewohner und Nicht-Bewohner in Richtung  des Marktes eilten.
Ich war kurz versucht, jemanden darauf anzusprechen, doch wäre es äußerst unsittlich, heutzutage eine fremde Person einfach so anzusprechen. Aus diesem Grund beschloss ich kurzerhand, dass ich meine Praxis wohl erst mittags öffnen würde und mich von der Schar mitreißen lassen würde.

Nachdem ich ein paar Minuten gelaufen war, erreichte ich den Markt, glücklicherweise wohnte ich nicht allzu weit von dem Stadtzentrum entfernt.
Doch was ich da sah, hätte ich mir lieber erspart, aber es war zu spät umzukehren. Die Wachen waren überall an den Ausgängen aufgestellt und würden niemanden mehr die Show verlassen lassen.

„Seht her, erneut wurde eine Hexe gefasst. Die Striga wurde gesehen, wie sie Kräuter gesammelt hat. Außerdem schaut sie genau an. Ihr rotes Haar, die blauen Augen und ihre Hautfarben zeugen bereits von ihrer Verunreinigung durch das Böse", ein Mann, düster gekleidet und ein Richtschwert in seiner Hand haltend sprach anklagend über die Hexe zum Volk. Ich kannte die Person vorne nur zu gut. Sie war eine gute Freundin von mir. Izabell war immer voller Energie, Lebensfreude und Warmherzigkeit. Durch sie hatte ich wieder zu mir selbst gefunden gehabt. Sie hatte mich gerettet und zu gerne würde ich sie auch jetzt retten. Aber meine Hände waren durch einen Schwur gebunden.

Normalerweise wurden wir nie erwischt, da wir viel mächtiger und vorsichtiger als normal Sterbliche waren. Jedoch passierte es tatsächlich ab und zu, dass es irgendwie diesen Dreckskerlen gelangen, einen von uns in die Hand zu bekommen. So auch heute.

Als ich zu ihr aufblickte, schaute ich genau in ihre Augen. In diesem Augenblick verfluchte ich mich, dass ich diesen Eid geleistet hatte. Ich flehte stumm, dass sie nicht allzu sehr leiden würde. Und, dass sie im nächsten Leben ein erfüllenderes Leben führen würde.
Ich musste ein paar mal blinzeln, damit ich nicht gleich losheulen musste.

Dann legte ihr Henker das Feuer und ich berührte mit meiner rechten Hand meine Stirn. Ein Symbol dafür, dass sie für immer in unseren Erinnerungen bleiben würde und wir keinen dieser etlichen Tote vergessen würden.

Wir würden uns irgendwann für all den Schmerz Rächen können.

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Hai,

Nur mal ein kurzer Hinweis an dieser Stelle, nur der Prolog spielt in dieser Zeit (natürlich gibt es evtl. ab und zu Rückblicke), doch hauptsächlich spielt diese Geschichte zu dieser Zeit <3

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