- Jack -
Ich starrte ihn an. Er war bestimmt 1.70 groß, seine Armen waren lang und kräftig und seine Haut war gebräunt, obwohl man hier die Sonne nicht allzu oft zu Gesicht bekam.
Seine Füße waren sehr groß, wahrscheinlich trug er die 44. wenn mich jetzt jemand fragen würde, warum ich ihm ausgerechnet auf die Beine schaute, wäre ich selbst ratlos. Dennoch konnte ich nicht wegblicken.
Mein Blick wanderte wieder nach oben und wanderte währenddessen über seine blaue Jeans und seinem schlichten schwarzen Hemd mit V-Ausschnitt. Er trug drüber eine schwarze und, wie hätte es anders sein können, schlichte Winterjacke.
Anschließend betrachtete ich sein Gesicht. Sein Gesicht war etwas knochig, seine Haare waren zu einem Quiff geschnitten wurden, was perfekt zu seiner Kopfform passte. Dann waren da noch seine Augen. Dieses blau war so faszinierend, dass ich nicht mehr wegschauen konnte. Seine Augen strahlten etwas aus, was man nur schwer in Worte fassen konnte. Solche Augen sah man außerdem nur sehr selten. Sie erinnerten mich an die meines Großvater, der im Krieg laut seinen Erzählungen zu viel gesehen hatten.
„Zu viel Tot, Zerstörung und Verlust haben sie mitbekommen", hatte er zu meinem Bruder und mir als wir Kinder waren, gesagt.
Er räusperte sich, was mich wieder ins Hier und Jetzt zurückkommen ließ.
„Oh, hi", sagte ich.
„Also, ähm, danke fürs Aufhelfen", plapperte ich weiter und kam mir irgendwie voll dumm vor.
„Ich war etwas in Eile, weil ich verschlafen habe", er starrte mich an, „habe den Bus aber trotzdem nicht bekommen". Man sah ihm an, dass er mich für komplett gestört hielt.
„Also, ich will dich nicht länger aufhalten", mit diesen Worten wollte ich versuchen, einen gerade so noch akzeptablen Abgang hinzukriegen, was mit natürlich gelang. Nicht.
Denn als ich Richtung Schule laufen wollte, verfolgte er mich. Nachdem ich an der Bushaltestelle angekommen war, drehte ich mich um. „Wohin musst du denn?", fragte ich. Neugier siegt bei mir immer.
„Zur Schule". Erst jetzt bemerkte ich seinen Rucksack, der einfach viel zu schlicht war, als dass er zu bemerken war.
„Nicht zufällig das Paimer?"
„Musst du auch dahin?", fragte er mit einer angenehmen tiefer Stimme.
Ich nickte. „Falls du aber vor hast, auf den Bus zu warten, den haben wir beide verpasst"
„Echt jetzt, shit", fluchte er, „wie weit ist es denn bis dahin?".
„Pünktlich schaffen wir es nicht, wir können aber zusammen gehen, ich kann dir gerne den Weg zeigen"
Er nickte und wir liegen los.
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