Schulausflug

Hedda P.O.V.

Ich werde an diesem schönen Montagmorgen von meinem nervigen Wecker geweckt. Ich habe echt keine Lust aufzustehen! Aber hilft ja alles nichts. Ich quäle mich aus dem Bett, nachdem ich es so lange wie möglich rausgezögert habe und gehe mit Klamotten leise ins Bad. Bereit für den Tag packe ich noch meine Schultasche und wecke dann Seth. Natürlich hat er den Wecker geflissentlich überhört. Ich lege mich zu ihn oder besser gesagt halb auf ihn und verteile sanfte Küsse auf seinem Gesicht. Langsam öffnet er die Augen und sagt mit einer rauen, sexy Morgenstimme: „Morgen, Wölfchen." Grummelnd steht er auf und macht sich fertig. Quatschend gehen wir in die Küche und gesellen uns zu Dad und Jake fürs Frühstück.

Dann geht es zur Schule. Als erstes haben Seth und ich Geschichte. "Also liebe Leute, die Schulleitung hat kurzfristig entschieden einen Schulausflug für den Junior- und Seniorjahrgang zu organisieren. Da wir eine übersichtliche Anzahl an Personen sind, werden wir den Ausflug alle zusammen diesen Freitag machen. Wir werden die neue Kartbahn in Port Angeles besuchen.", erklärt uns Ms Havering. Die ganze Klasse beginnt zu jubeln. Das ist doch mal ein spannender Ausflug! Es lässt alte Erinnerungen aufleben...

Der Rest der Woche verläuft ereignislos. Alle fiebern einfach dem Freitag entgegen, noch mehr als normalerweise.

Seth P.O.V.

Endlich ist es Freitag. Das heißt, wir werden heute zur Kartbahn fahren. Es sind alle ziemlich hyped. Ich stehe mit den anderen Jungs schon bei den Busen. Sie haben zwei gemietet, die uns nach Port Angeles fahren. „Hey, wo ist Hedda?", frage ich, als Jake zu uns stößt. Ich habe in der letzten Nacht Patrouille gehabt und deshalb nicht bei den Blacks übernachtet. „Sie war noch nicht fertig und meinte, ich soll ruhig schon mal fahren. Es ist heute trocken, also wollte sie laufen.", sagt Jake schulternzuckend.

Immer mehr Schüler versammeln sich bei den Busen. „Alle man einsteigen bitte! Wir sind vollzählig!", sagt Ms Havering mit ihrem Klemmbrett in der Hand über das Geschnatter der Schüler. „Aber Hedda fehlt noch.", ruft Jared ihr zu. „Nun, wir können nicht länger warten. Bitte alle einsteigen!", sagt sie abwinkend und scheucht alle Schüler in die Buse zusammen mit den anderen Lehrern. Widerwillig steigen wir also ein. Mehrmals versuchen wir Hedda auf dem Handy zu erreichen, doch sie geht einfach nicht ran. Wo ist sie nur?

Die eineinhalb Stunden Fahrt vergehen relativ schnell. Der Bus hält vor einer großen Lagerhalle mit einem großen Schild, welches den Eingang zur Kartbahn markiert. Die Schüler strömen alle aus den Busen reden laut durcheinander. Auf Anweisung der Lehrer betreten wir die Halle. Vom Eingang aus kommt man in einen großen Aufenthaltsbereich mit Stühlen, Tischen, einer Bar, Billardtischen und Tischkickern. Außerdem hat man eine gute Sicht auf die eigentliche Kartbahn. Die zwei Bereiche sind mit einer Wand abgeteilt. Aber in jene Wand ist ein großes Fenster zum Zuschauen eingelassen. Ein stämmig gebauter Mann kommt zu uns und unterhält sich mit den Lehrern. Er scheint der Besitzer zu sein. „Ok. Aufgepasst, Leutchens! Ein paar Regeln bevor wir zum spaßigen Teil kommen! Wir erwarten, dass ihr euch angemessen hier benehmt und den Anweisungen meines Personal Folge leistet. Wir wollen keine Unfälle oder Zwischenfälle erleben. Außerdem bitten wir euch nichts auf der Kartbahn anzufassen, wenn ihr nicht explizit dazu aufgefordert werdet, verstanden?", stummes Nicken von allen Seiten, „Gut, dann werde ich jetzt jemanden holen, der euch alles weitere erklärt!", er klatscht tatkräftig in die Hände und betritt dann die Rennstrecke durch eine extra Tür. Alle verteilen sich an den Tischen und der Bar. Plötzlich packt Jared meinen Arm und ich sehe ihn erschrocken an. „Was soll das, Junge? Du drückst mir das Blut ab.", sage ich sichtlich irritiert. Jared schaut mit einem komischen Blick durch die Scheibe und zeigt auf etwas. Wir folgen seinem Blick und sehen eine kleine Gruppe. Sie besteht aus zwei Männern in Overalls, Mechaniker, wie es scheint und dann dem Mann, der uns begrüßt hat. Neben ihnen sitzt Hedda auf der Haube eines Karts und... „Ist das nicht Hedda?", fragt Paul verwirrt. Wie ist sie hierhergekommen? Woher kennt sie diese Männer? Sie trägt ein schwarzes Top und darüber einen schwarzen Overall. Doch er ist offen und mit den Ärmeln um ihre Hüfte gebunden. Dazu trägt sie schwarze Stiefel. Die Gruppe unterhält sich und dann kommen der Besitzer und Hedda wieder in den Zuschauerbereich.

„Guten Morgen, Leute. Willkommen auf der Kartbahn von Port Angeles. Für die, die es nicht wissen, ich bin Hedda und ich werde euch heute unteranderem betreuen. Da natürlich nicht alle gleichzeitig fahren können, bitte ich euch Gruppen mit bis zu 10 Personen zu bilden.", sagt sie locker. Unsere Mitschüler sehen sie irritiert an, machen dann aber was sie gesagt hat. Sie führt eine Gruppe Jungs auf die Bahn, gibt jedem einen Helm und erklärt ihnen etwas. Dann bekommt jeder ein Kart zugewiesen. Sie startet die Motoren und die Jungs fahren an die Startpositionen. Eine Lampe färbt von rot zu gelb zu grün und das Rennen geht los. Da die Mechaniker alles überwachen zu scheinen, kommt Hedda wieder in den Zuschauerbereich und holt sich an der Bar ein Getränk. „Da schuldet uns jemand eine Erklärung.", murmelt Jake in seinen nicht vorhandenen Bart. Er steht auf, geht zu seiner Schwester und fragt nach einem privaten Gespräch. Die zwei verlassen die Halle.

Hedda P.O.V.

"Was hat das alles zu bedeuten?", Jake sieht mich mit verschränkten Armen an. "Was hat was zu bedeuten?", fragt ich unschuldig zurück. "Jetzt tu nicht so, als wüsstest du nicht, wovon ich spreche. Wir haben uns Sorgen um dich gemacht. Wie bist du hierhergekommen? Woher kennst du diese Leute?", fragt er etwas aufgebracht. Er muss wirklich lernen nicht immer so schnell aus der Haut zu fahren. „Berni, der Besitzer der Bahn, ist ein Art alter Bekannter von mir. Sein Bruder hat ebenfalls eine Kartbahn in dem Ort, wo ich mit meiner Adoptivfamilie gewohnt habe. Ich habe ihn kennengelernt, als er zu Besuch war. Als wir jünger gewesen sind, sind Andy, ich und unsere Freunde ständig auf der Bahn gewesen und gefahren. Ich habe Berni kontaktiert und gefragt, ob ich hier auch ab und zu fahren könnte. Er hat zugestimmt und meinte, dass ich ruhig Freunde mitbringen kann. Ich habe Ms Havering den Vorschlag gemacht, einen Ausflug hier her zu machen. Berni hat mich abgeholt kurz nachdem du weg bist. Ich wollte euch nichts verschweigen, aber sonst wäre es ja keine Überraschung gewesen.", erkläre ich ihm. Ich lächle meinen Bruder entschuldigend an. Er seufzt und sagte: "Ja, du bist wohl immer für Überraschungen gut. Gibt es sonst noch was, das wir wissen sollten? Kannst du fliegen, zaubern oder dich unsichtbar machen?", fragt er und fährt sich durch die kurzen Haare. Ich lache auf und sehe ihn belustigt an: „Jetzt übertreibst du es aber!" – „Ich will nur sicher gehen!", sagt Jake und hebt beschwichtigend die Arme. Sein Grinsen zeigt mir, dass er nicht sauer ist. Wir gehen wieder rein und ich führe die nächste Gruppe auf die Bahn. Ich erkläre ihnen alles und dann übernehmen die anderen zwei die Aufsicht.

Jake hat unsere Freunde aufgeklärt, als ich zu ihnen stoße und auch sie witzeln herum, welche anderen Leichen ich noch in meinem Kleiderschrank verstecken würde. Nur Seth scheint etwas mitgenommen von der Situation zu sein. Er schaut mich nicht an und redet kaum. Ich warte, bringe die nächste Gruppe rein und ziehe dann Seth mit mir mit durch eine weitere Tür neben der Bar, welche in den hinteren Teil der Halle führt. Hier haben wir Lagermöglichkeiten und Werkstätten. Im Vorbeigehen gebe ich Berni Bescheid, gegebenenfalls die nächste Gruppe zu übernehmen, was er mit einem Nicken zur Kenntnis nimmt.

Seth P.O.V.

Ich folge Hedda in eine Werkstatt. An den Wänden stehen dutzende Regale mit allmöglichen Werkzeugen, Schrauben, Muttern und anderen Autoteilen. Jake würde hier bestimmt glatt einziehen! Es ist das Paradies für jeden Mechaniker. Wir gehen in einen weiteren, kleineren Raum mit Rolltor auf der anderen Seite. Dort stehen weitere Regale und ein alter, aber renovierter Ford Mustang in einem feurigen rot. Wir bleiben stehen und Hedda fragt mich: "Was ist los? Wieso ignorierst du mich? Jake hat es euch doch erklärt, oder?" Sie sieht mich aus unsicheren Augen an. Ich sehe sie nicht gerne so, aber sie hat uns schon wieder was verschwiegen. Ich dachte, sie vertraut mir mehr als das!

„Du hast uns wieder was verschwiegen. Das du es den anderen sagst ok, aber ich dachte wir ständen uns näher. Ich dachte, du vertraust mir! Wir haben uns Sorgen um dich gemacht, weil du nicht auf unsere Anrufe reagiert hast.", sage ich enttäuscht. „Natürlich vertraue ich dir Seth! Ich liebe dich und ich kann nicht mehr ohne dich. Das weißt du! Ich dachte nicht, dass es so eine große Sache ist, dass du nicht wusstest, dass ich mal Kart gefahren bin. Ich wollte für unsere Jahrgänge einfach eine schöne Überraschung organisieren. Es tut mir so leid, dass ich dich damit verletzt habe!", entschuldigt sie sich mit gesenktem Kopf und ein warmes Gefühl macht sich in meiner Brust breit, wie immer, wenn sie diese schönen drei Worte zu mir sagt. Ich ziehe sie in eine feste Umarmung. Meinen Kopf vergrabe ich in ihren Haaren und atme ihren wundervollen Geruch ein. Auch sie legt ihre Arme um mich. „Ich liebe dich auch, Wölfchen!", sage ich und küsse sie. Sie schubst mich leicht nach hinten, sodass ich an dem Ford Mustang lehne. Dann schlingt sie ihre Arme um meinen Hals und vereint unsere Lippen wieder. Ich presse sie so nah es geht an mich. Erst als unsere Lungen nach Luft schreien, lösen wir uns etwas voneinander. Schweratmend aber lächelnd lehnen wir unsere Stirnen gegeneinander. Ich kann Stunden lang als Wolf durch den Wald jagen, aber lass mich meine Freundin küssen und ich bin viel zu schnell außer Puste. Sie ist wortwörtlich atemberaubend!

„Nun, das war heiß.", sage ich grinsend und ernte ein kichern von ihr. „Wem gehört eigentlich der Ford?", frage ich, als unser Atem wieder normal geht. Ihr Lächeln wird zu einem stolzen Grinsen. „Das ist meins! Ich habe es damals vom Schrottplatz geholt und Bernis Bruder hat mich die Werkstatt bei der Kartbahn nutzen lassen. Immer wenn ich genug Taschengeld zusammen hatte, habe ich die nötigen Teile gekauft und ihn nach und nach mit etwas Hilfe der Mechaniker dort restauriert. Außerdem hat Rico, der Bruder, auch ab und zu ein paar Teile beigesteuert, wenn ich im Gegenzug auf der Bahn ausgeholfen habe in Ferien und an Wochenenden. Berni ist so nett gewesen, den Transport hier her für mich zu organisieren. Ich nehme es heute mit zurück nach La Push.", erklärt sie glücklich. „Sieht so aus, als würde das Mechanikergen in der Familie liegen.", sage ich amüsiert und sie nickt lachend.

Hedda P.O.V

Wir gehen nach ein paar weiteren Minuten zurück zu den anderen. "Kommt, ihr seid dran!", sage ich zu meinem Rudel, als die andere Gruppe fertig ist. Begeistert folgen sie mir auf die Bahn. Ich gebe jedem einen Helm und erkläre ihnen, wie alles funktioniert. Dann teile ich jedem ein Kart zu. "Was ist mit diesen Karts? Dürfen wir die auch mal fahren?", Jared zeigte auf die Rennkarts. Ich sehe ihn entschuldigend an und erkläre: "Sorry, mit denen dürfen nur fortgeschrittenere Fahrer fahren." Er nickt etwas enttäuscht und geht zu seinem zugewiesenem Kart. Es ist etwas lustig die großen Jungs in den kleinen Gefährten zu sehen. Sie fahren auf Position und sausen los, als die Ampel auf grün springt.

Danach darf jede Gruppe noch ein zweites Mal fahren, bis wir wieder nach Hause aufbrechen. Viele haben sich die Zeit mit Billard und Tischkickern vertrieben oder sich einfach unterhalten. Die Jungs können gar nicht aufhören über die Karts zu reden. Es freut mich sehr, dass sie so viel Spaß gehabt haben.

Ich zeige den Jungs mein Auto und wir können Ms Havering überreden, dass Seth bei mir mitfährt. Die Jungs sind hoch auf begeistert von meiner Arbeit und ich muss Jake hoch und heilig versprechen, dass er demnächst mal einen Blick unter die Motorhaube werfen darf. Wir fahren zu Emily und Sam und die Jungs kommen von der Schule aus her. Auch hier erzählen sie lang und breit von unserem Tag. Nach dem Abendbrot fahren Jake, Seth und ich zu uns nach Hause. Seth und ich machen einen gemütlichen Filmeabend in meinem Zimmer mit reichlich Popcorn.

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Überarbeitet am: 17.02.2021

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