Kapitel 8. Mätresse


Elisabeth

Ich kniete mich vor dem Grab meines Vaters nieder und faltete meine Finger ineinander und betete, ich betete für meinen Vater und für meine Mutter, beide sollten in Frieden ruhen und auf mich aufpassen. „Ich werde eine Gute Königin und euch stolz machen" flüsterte ich und öffnete wieder meine Augen. Ich atmete tief ein und blieb noch eine weile so sitzen und schaute hoch in den Himmel, die Soldaten und meine Hofdamen blieben bei der Kutsche und warteten dort auf mich, das war mein Befehl, da ich allein sein wollte. Ich seufzte und schaute wieder Vaters Grab an

„Es tut mir leid Vater, ich konnte dich nicht neben Mutter verlegen lassen, ich ... ich habe es versucht aber unser Land wird wohl bald an einen der Herzoge verkauft oder verschenkt. Der König meint... ich darf ihn sogar Levi nennen aber.. nun ja er meint, ich bräuchte das Land nicht mehr, da ich andere Ländereien bekommen werde nach meiner Krönung. Ich bin nervös Vater... ich.. ich weiß nicht, ob das schaffe, es ist so viel Verantwortung. Ich habe Angst und fühl mich manchmal eingesperrt und beobachtet"

erzählte ich und Tränen liefen mir über die Wangen. Ich weiß, er würde mir keine Antwort geben aber vielleicht könnte er sich einfach nur anhören wie es mir geht. Ich atmete tief ein und wischte mir die Tränen wieder weg, dann schaute ich hoch zum Himmel und nahm meine Halskette, in Form eines Kreuzes in die Hand und presste meine Lippen zusammen, oh Herr.. bitte leite mich durch diese schwere Zeit und gib mir Kraft, sagte ich in Gedanken und erhob mich dann langsam.

„Eure Majestät" sagten alle mit Respekt und verneigten sich, die Soldaten stellten sich dann ordentlich hin und einer half mir in die Kutsche. „Ich hoffe ihr konntet euch noch einmal ordentlich verabschieden, Hoheit" sagte Marie und lächelte mich ehrlich an, ich lächelte zurück, auch wenn es bei mir kein ehrliches Lächeln war „Ich denke schon, nun kann ich mich als Königin und Frau auf meine Pflichten konzentrierte" antwortete ich und verkrampfte dabei ein wenig meine Hände ineinander. „Eure Hoheit, ich wollte das eigentlich nicht Heute ansprechen aber ich muss euch etwas sagen" begann auf einmal Luna und schaute mich ernst an. Marie stoß sie mit ihrem Ellbogen an und schaute sie mahnend an aber nun war es zu spät „Rede, was hast du mir zu sagen Luna" sagte ich nun ebenfalls ernst und würde keine Ausreden dulden.

Beide schauten sich kurz an, bis Luna wieder mich anschaute und Marie nur ihren Kopf schüttelte „Verzeiht mir bitte aber der König hat sich Sophia als Mätresse genommen und sie heute in seine Gemächer gerufen" sprach sie nun und augenblicklich begann mein Herz schneller zu schlagen. Ich versuchte Haltung zu bewahren und schaute aus dem Kutsche, da man das schloss nun sah. „Verstehe, ich danke dir, du hast das richtige gemacht" sagte ich nur und biss mir auf meine Unterlippe. Wie konnte mir Levi das nur antun?! Wieso gerade meine Hofdame?! Das verletzte mich und ich musste kämpfen nicht zu weinen, ich durfte jetzt keine Schwäche zeigen, nicht hier.

Als wir beim Schloss ankamen, betrat ich mein Gemach und zog mich schnell um, danach machte ich mich auf den Weg zum Essen mit meinem Ehemann. Ich richtete noch einmal mein Kleid und meine Haare bevor ich um die Ecke ging und der Diener sich vor mir verneigte und danach die Tür öffnete. Ich betrat die Räumlichkeit und meine Augen erblickten sofort Sophia, die neben Levi saß und mit ihm lachte, augenblicklich schmerzte mein Herz und wieder musste ich die Trauer herunterschlucken. Als die beiden mich erblickten standen beide auf und Levi kam mit einem leichten grinsen auf mich zu und küsste meine Hand „Ihr seid zurück, dann lasst uns speisen" sagte er und führte mich zu meinem Platz. Sophia nahm Abstand und schaute danach nur noch zu Boden, Ich war komplett verwirrt, wieso tat Levi sowas? Er sagte mir zwar vorher schon, dass ich dies zu akzeptieren habe, aber wieso einer meiner Hofdamen?! Ich verstand es nicht!.

„Elisabeth? Ist etwas? Ihr seht nachdenklich aus" merkte Levi an und begann zu essen, auch mir wurde ein Teller hingestellt aber der Appetit verging mir gerade. Was sollte ich jetzt nur tun?! Ich wusste, ich durfte dieses Thema nicht hier und jetzt ansprechen aber es verletzte mich und ich hatte das Gefühl vor Trauer zu ersticken. Bevor ich mir eine Antwort aussuchte ging mein Blick unsicher zu Sophia, die mich in diesem Moment anschaute. Wieso konnte ich in ihren Augen kein Bereuen oder Beschämung sehen? Gefiel ihr etwa die Aufmerksamkeit, die sie von Levi bekam?! In diesem Moment verstand ich, diejenige, die als erste nachgab würde verlieren, weshalb ich mich nun entschieden hatte und meine Hand auf Levis Hand legte „Verzeiht mir Levi, ich hatte heute einen schweren Tag, bitte versteht das" antwortete ich nun und versuchte warmherzig zu lächeln.

Levi schluckte sein Essen hinunter und nahm dann meine Hand in seine und strich mit seinem Daumen über meinen Handrücken „Natürlich, nehmt euch so viel zeit, wie ihr benötigt und Morgen haben wir eine große Feier, ab Morgen seid ihr meine Königin" sprach er und grinste mich an. Ich schluckte schwer und hielt mein Lächeln aufrecht „Ich freue mich bereits sehr darauf" sagte ich und danach aßen wir beide unser Essen.
Als wir fertig waren, verließ ich wieder die Räumlichkeiten des Königs und erfuhr noch, dass er nachher mein Gemach aufsuchen würde und ich wusste, was das zu bedeuten hatte. Also machte ich mich in meinem Gemach Bett fertig und ließ mir noch meine Haare kämmen. Dabei beobachtete ich Sophia, die nachdem Essen mich begleitet hatte, nun bereitet sie mein Bett vor und Marie stand hinter mir und kämmte meine Haare.

Auf einmal beugte sie sich zu mir runter und schaute mir durch den Spiegel in die Augen „Eure Hoheit grämt euch nicht, ihr seid die Königin und nicht sie.." flüsterte sie mir ins Ohr und legte dann die Bürste beiseite „Ich bin fertig" sagte sie nun lauter und verneigte sich.
Ich nickte ihr zu und stand dann auf „Ihr könnt gehen, außer Sophia" sagte ich nun und beiden verließen mein Zimmer, Sophia hatte das Bett vorbereitet und blieb vor mir stehen „Eure Hoheit" flüsterte sie und blieb verneigt „Hilf mir, den Seidenmantel auszuziehen" befahl ich und schaute mit ausdrucksloser Miene sie an. Sie erhob ihren Kopf und begann meinen Mantel von meinen Schultern zu streifen „Glaubt ihr wirklich, dass ihr so an den König heran kommt? Sehr tugendhaft ist das nicht" merkte ich nun an und musterte sie dabei. Sie legte meinen Mantel zusammen und schaute mir in die Augen „Ich glaube an nichts eure Hoheit, ich denke nur, dass der König ein intelligenter Mann ist und weiß, was er an mir hat" antwortete sie provokant, weshalb ich kurz sprachlos war.

Kurz entstand eine gewisse Stille, bis ich anfingen wollte etwas zu erwidern aber in diesem Moment die Tür aufging und Levi im Türrahmen stand „Lady.... Meine Königin" sagte er und kam auf uns zu, Levi blickte erst Sophia an und dann mich „Ihr könnt gehen" meinte ich ernst und Sophia verneigte sich, danach verließ sie meine Räumlichkeiten und ließ mich mit Levi allein. Dieser musterte mich und hob seine Brauen „Habt ihr ein Problem?" fragte er nun und streifte seinen Mantel über seine Schultern und ließ ihn daraufhin zu Boden fallen. Ich schüttelte den Kopf „Als dürfte ich so etwas...." Murmelte ich und schaute zur Seite, Levi packte mein Gesicht und drehte es wieder in seine Richtung „Lasst uns, unseren Pflichten nachgehen, ihr habt wichtigere Aufgaben als euch mit euren Hofdamen zu streiten" sagte er nun ernst und berührte mein Nachthemd, das kurz darauf auch den Boden berührte.

Sanft schob er mich zum Bett und wir legten uns hinein, Levi verlor keine Zeit und begann mich zu küssen, danach positionierte er sich bereits zwischen meine Beine, ich dagegen konnte es nicht genießen, mir ging die ganze Zeit durch den Kopf, ob er dies auch mit Sophia tat, war er auch zu ihr so zärtlich. Levi drang in mich ein und begann sich zu bewegen, es war diesmal schmerzhafter als das letzte Mal. „Ihr solltet euch entspannen" hauchte Levi und bewegte sich langsam, dabei küsste er mich wieder und hob mein Rechtes Bein an, dabei winkelte er es etwas an um tiefer einzudringen. Ich erwiderte den Kuss und versuchte es, ich versuchte wirklich es zu genießen aber ich konnte es nicht, stattdessen stiegen mir die Tränen in die Augen und liefen mir seitlich hinunter, während ich versuchte meine Ehepflichten gegenüber meinem König zu erfüllen.


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