Kapitel 11. Ein Erbe


Timeskipt von drei Wochen

Elisabeth

Ich las gerade aus der Bibel, als es an meiner Tür klopfte, ich schaute auf und bat denjenigen hinein.

„Eure Hoheit, sie haben nach mir rufen lassen?" fragte der Königliche Arzt.

Ich nickte lächelnd und erhob mich hastig.

„Genau, ich möchte, dass sie mich untersuchen, ich fühl mich in letzter Zeit so anders" erklärte ich und winkte meine Zofen hinaus, nur Marie blieb an meiner Seite.

Der Arzt nickte mit einem freundlichen Lächeln und wir gingen nach neben an. Marie half mir mein Kleid aufzumachen und der Arzt fing an meine Atmung, mein Herz und meinen Bauch ab zu hören und ab zu tasten.

Danach wartete ich auf sein Urteil „Ihr habt recht, ihr macht gerade eine Veränderung durch, eure Hoheit" begann er zu sprechen und packte alles in seine Tasche zurück.

Mit großen Augen schaute ich ihn an und war schon ganz aufgeregt.

„Ihr könnt euch glücklich schätzen, ihr tragt ein Kind unter eurem herzen" sprach er weiter und lächelte mich wieder an.

Sofort sprang ich auf „Seid ihr euch sicher? Bin ich wirklich schwanger?" fragte ich noch einmal nach, da ich so darauf gehofft hatte.

Der Doktor schloss seine Tasche und drehte sich wieder zu mir herum „Ich bin mir ganz sicher, eure Hoheit. Ihr seid eindeutig schwanger" antwortete er und verneigte sich.

„Ich danke euch, auf Wiedersehen" verabschiedete ich ihn und er verließ wieder mein Zimmer.

Grinsend schaute ich Marie an „Habt ihr das gehört? Ich muss das sofort dem König erzählen!" sagte ich und drehte Marie meinen Rücken zu, damit sie mein Kleid wieder zuschnüren konnte.

„Ich bin mir sicher, der König wird sich sehr darüber freuen, eure Hoheit" sprach Marie mit einem lächeln und ich nickte über glücklich.

Nachdem mein Kleid wieder richtig saß, machte ich mich auf den Weg zu Levi.

Ich musste dafür durch den großen Königlichen Saal laufen, damit ich in Levis Gemächer kam.

Als ich durch den Saal lief, verbeugten sich alle und begrüßten mich mit einem respektvollen Ton.

Ich nickte ihnen nur mit einem Lächeln zu und blieb dann vor der Tür stehen, da der Diener mich nicht hinein lassen wollte.

„Es tut mir leid, eure Hoheit. Der König ist beschäftigt und deswegen darf ich niemanden hinein lassen" erklärte er sich und man sah ihm deutlich an, dass ihm das unangenehm war.

Dennoch, es war ein wichtiger Grund, weshalb ich hier war, also würde ich mich deswegen nicht so leicht abwimmeln lassen.

„Ich bin die Königin von England und befehle euch mich zum König zu lassen, es ist sehr wichtig und lässt keine Aufschiebung zu" sagte ich mit strengem Ton.

Er zuckte leicht zusammen und beugte dann sein Haupt „Bitte verzeiht mir.." flüsterte er und ließ mich immer noch nicht durch.

Meine Augen weiteten sich und ich biss mir auf die Unterlippe, dann drehte ich mich herum und bemerkte, dass mich meine persönlichen Wachen begleitet haben.

Stimmt! Seid ich gekrönt wurde, besaß ich persönliche Soldaten, die nur auf mich hörten und für meinen persönlichen Schutz verantwortlich waren.

„Wachen, ich will hier durch!" befahl ich, sie salutierten und kamen dann auf uns zu, sie packten den Diener, der etwas ängstlich schien und zog ihn zur Seite, so dass ich endlich die Tür öffnen konnte.

„Eure Hoheit... tut es nicht.." kam es noch von dem Diener, der aber sofort von meinem Soldat eine geknallt bekam.

„Wer hat dir erlaubt, die Königin anzusprechen!" zischte dieser.

Ich zögerte kurz, weil mir der Diener leid tat aber gleichzeitig, wuchs meine Neugierde, was mich hinter dieser Tür erwarten wird.

Also legte ich meine Hand auf die Türklinke und öffnete diese.

Ich trat ein und stand mit geschockten Augen da und starrte auf das Bild, dass sich vor mir ergab.

Da saß Sophia auf Levis Schoß und sie küssten sich, augenblicklich schmerzte mein Herz bei diesem Anblick und Tränen stiegen mir in die Augen.

Da aber niemand außerhalb dieses Raumes davon mitkriegen durfte, schloss ich die Tür hinter mir, was dazu führte, dass sie mich endlich bemerkten.

Levis Augen weiteten sich, als er mich erkannte und Sophia grinste mich nur an.

Ich dagegen stand einfach da und wusste nicht, was ich sagen sollte.

Wieso tat Levi das?!

War ich ihm nicht gut genug?

Ich dachte, er würde mich begehren...

„Elisabeth, was tut ihr hier?" fragte er nun wieder mit ausdrucksloser Miene und hob eine Braue.

Sophia legte ihre Arme um Levis Hals und drückte sich noch stärker an ihn.

„Ich... Ich muss mit euch reden, eure Hoheit" antwortete ich und versuchte ruhig zu bleiben.

Ich war die Königin und wusste genau, dass ich verloren hatte, wenn ich nun einen aufstand machen würde.

Als Ehefrau des Königs, war es meine Aufgabe, immer freundlich und tugendhaft zu sein, egal was mein Ehemann tat oder mit wem.

So wurde es den Adeligen beigebracht und ich wusste nur zu gut, was mit Frauen passierte, die ihre Ehemänner verärgerten.

„Dann los, sagt, was ihr sagen wollt" kam es von Levi und er musterte kurz Sophie.

Wieso schauten sie sich in die Augen?!

Am liebsten würde ich dieser Schnepfe....

Nein! Elisabeth.. du musst ruhig bleiben.

„Aber eure Hoheit, soll ich nicht lieber gehen" sprach sie mit ihrer angeblichen unschuldigen Stimme.

„Auf keinen Fall, meine Liebe. Ich habe kein Problem, wenn ihr ebenfalls erfahrt, wieso meine Frau in meine Gemächer hereinspaziert, ohne sich vorher anzumelden" sprach er mit einem Genervten Blick.

So war das also, er war auf mich sauer, weil ich einfach in seine Gemächer hinein kam.

Sophia nickte und schaute dann wieder mich an, wieder grinste sie mich dreckig an.

Ich ballte meine Hände zu Fäusten und atmete tief durch, bevor ich näher trat und meine Hand sanft auf meinen Bauch legte.

„Eure Hoheit, ich bin ohne Ankündigung eingetreten, da ich euch mit freudiger Erwartung mitteilen wollte, dass ich ein Kind unter meinem Herzen trage" sprach ich ruhig und mit einem höflichen Ton, dabei lächelte ich leicht.

Levis Augen wurden groß und auf einmal schubste er Sophia von seinem Schoß und kam auf mich zu.

Sie hatte damit nicht gerechnet und stolperte etwas nach hinten, fassungslos und etwas wütend starrte sie mich nun an.

Levi legte seine beiden Hände auf meine Hüfte und musterte mich „Ist das wahr, du bist schwanger?" fragte Levi und lächelte nun.

Ich nickte „Ja, der Königliche Arzt war heute bei mir und hat es bestätigt" erzählte ich und war überrascht, aber auch glücklich, dass er sich auch freute.

„Wunderbar! Mit Gottes gnade wird es ein Junge, damit ich endlich einen Erben habe" sprach er weiter und küsste mich auf den Mund.

Ich erwiderte den Kuss zwar, aber einerseits spürte ich auch einen Kloß im Hals.

Was passiert, wenn es kein Junge sein wird?

Wird er sich dann noch mehr auf Sophia einlassen?

Dieser Gedanke machte mich wiederum traurig.

Nachdem Levi sich von meinen Lippen löste, drehte er sich zu Sophia um „Was tust du hier noch? Na los verschwinde!" zischte er genervt.

Sie zuckte zusammen und verbeugte sich dann vor uns „Verzeiht, eure Hoheit" sprach sie und stellte sich dann wieder aufrecht hin.

In diesem Moment ging ihr Blick auf mich und ich konnte richtig sehen, wie sie mir am liebsten hier und jetzt an die Gurgel gesprungen wäre, aber stattdessen fing sie an zu lächeln.

„Ich möchte euch auch meine Glückwünsche nahe bringen, der König brauch auf jeden Fall einen Erben" sprach sie gespielt respektvoll.

Ich starrte sie an und zeigte keine Emotionen.

Als würde ich dieses Spiel mit ihr spielen!

Ich war die Königin!

„Ich danke euch, Sophia." Bedankte ich mich nur und drehte mich dann zu Levi. Ich legte meine Hand auf seine starke Brust ab und schaute zu ihm auf.

„Levi, ich bin so glücklich" sprach ich nun ohne den ganzen Formalitäten.

Da ich wusste, dass ich sowas durfte, wenn wir allein waren und Sophia zählte nicht wirklich, sie war nur eine Zofe... meine Zofe, die ihren Status etwas zu viel ausnutzte!.

Ich wusste, ich musste unbedingt einen Erben gebären, ansonsten würde  ich Levi verlieren!.


Hey meine Lieben 🥰 ich hoffe, euch gefällt das Kapitel. Ich weiß, auch hier habe ich lange gebraucht, um weiter zu schreiben. Aber ich hoffe, auch wenn es so kurz geraten ist, dass ihr euch freut. ❤️

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