Black King

Emma

"Ich hasse Schwarz!"

Wieder sehe ich zum großen Spiegel in meinem Zimmer und versuche mir einzureden, dass die schwarzen Klamotten, die mehr von mir offenbaren als verdecken, nur zum guten Zweck getragen werden müssen.

Ich könnte glatt als Rockerbraut durchgehen.

Schwarze lange Leder-Nieten-Stiefel, die mir weit über das Bein reichen. Fast hoch bis zu meinem Schoß.

Dann die viel zu kurze schwarze Hose, bei der der dunkle Ledergürtel wahrscheinlich größer ist, als die Hose an sich.

Mein Oberteil beginnt kurz vor der Wölbung meiner Brüste und reicht auch nur knapp über sie.
Gut, dass mich Steve in den letzten Tagen sportlich ziemlich herausgefordert hat. Denn den Bauch hier einzuziehen, wäre vergebens.

Das einzige akzeptable an diesem Outfit ist wohl die schwarze Jacke mit den dreiviertel Ärmeln, die eine wunderbare Schleppe besitzt, die mich an den Umhang an meinem X-Men Kostüm erinnert.

Schwarze kurze Lederhandschuhe, dunkler Lippenstift.

Ich erkenne mich kaum selbst wieder.

Emma Düster sollte ich jetzt heißen. Mit Frost hat das hier nicht mehr viel zu tun.

Steve, der auf unserem Bett sitzt, mustert mich kritisch.
Nicht unbedingt, weil ihm das Kostüm nicht gefällt.

Seufzend wende ich mich von meinem Spiegelbild ab und laufe auf ihn zu. "Ich kann kaum glauben, dass diese Sachen hier mal Natasha gehört haben. Ich will nicht wissen, wozu sie sie gebraucht hat."

Statt einer Antwort hebt Steve nur eine Braue an.

Ich lasse mich neben ihn aufs Bett fallen. Viel schlimmer kann der Tag kaum werden. Wenn ich vermeide daran zu denken, dass ich heute noch in die Höhle der Löwen muss. "Hast du schon mit Nat reden können? Über das Szenarium mit Bruce, meine ich?"

"Nein. Bis jetzt kamen wir noch nicht dazu. Ich weiß auch nicht, ob es wirklich in meine Verantwortung fällt, mit ihr darüber zu reden. Vielleicht hatte sie längst mit Buck Schluss gemacht, bevor wir sie mit Bruce gesehen haben." Die Enttäuschung in seiner Stimme spricht allerdings etwas anderes.

Mhm. Vielleicht sollte ich mir auf die Agenda schreiben, bei Gelegenheit mal mit Natasha zu reden.

„Was ist mit deinem Alptraum von heut Nacht?"

Soll das jetzt eine Einladung sein? Ein mal Seele ausschütten, um zu vergessen, dass ich gleich zur White Queen werden muss?

Wobei mir die Auswahl zwischen dem fiktiven Tod meiner Freunde und dem Hell Fire Club nun wirklich nicht einfach fällt. "Lass uns das heut Abend oder morgen bereden. Ich will es dir mit meinen Träumen nicht beim Präsidenten vermiesen, mein Hübscher."

Wieder erhebt Steve nur eine Braue und mustert mich nachdenklich.
Dass ihm der Besuch beim Präsidenten zusammen mit Charles und Hank nicht wirklich gefällt, kann er kaum verbergen.

Auch wenn ihm der schwarze elegante Anzug wirklich fabelhaft steht.

Aber welcher Mann lässt schon gerne seine eigene Freundin im Mini Schwarzen in einen Club ziehen, der so bizarr wie der Hell Fire Club ist? Wie gerne würde ich ihn selbst mitnehmen. Als mentale Stärkung.

Aber die Rolle, die ich dort als ehemalige White Queen spielen muss, braucht er nicht kennen. Und seine Fähigkeit mich in ein zahmes Lamm zu verwandeln, kann ich nicht gebrauchen. Jedenfalls dort nicht.

Wer weiß schon, in welcher Verfassung ich heute Abend sein werde? Vielleicht kommt mir dann seine Zähmungstalent ganz recht.

"Versprichst du mir etwas, Em?"

Bei der Anspannung und Tiefe in Steves Stimme, müssen sich seine Gedanken wohl um genau das gleiche Thema drehen, wie meine. Hoffe ich.

Ich setze mich in unserem Bett auf und versuche die Sache wenigstens mit Humor zu nehmen. "Keine Sorge, mein Hübscher. Mit Erik wird nichts laufen. Ich kenne den Mann, seit er Mitte siebzig war. Glaub mir, ich werde nie wieder etwas in ihm sehen können, als den rüstigen Rentner, der neben der versuchten Machtübernahme der Weltherrschaft, mir seine Einkauflisten jeden Dienstag Morgen auf den Schreibtisch hat liegen lassen. Ich weiß bis heute noch ganz genau, welche Haftcreme er bevorzugt. Mike Sindys Gebisscreme. Zwei Dollar siebzig. Und nur kaufen, wenn Aktionswochen waren. Und über die Hämoridenkissen will ich gar nicht erst anfangen."

Und tatsächlich scheine ich ins Schwarze getroffen zu haben. Denn auf Steves angespannten Gesicht taucht ein sachtes, aber dennoch umwerfend schönes Lächeln auf.

Ich rutsche zu ihm vor, bis ich die Beine über die Matratze stecken kann und sehe in seine tief blauen Augen. Augen, in denen ich mich immer wieder verlieren könnte. "Was soll ich dir denn versprechen, mein Hübscher?"

Sein Lächeln wird matter. Die Anspannung in seinem Körper nimmt wieder an. "Pass einfach auf dich auf, Sonnenschein und komm unbeschadet wieder. Mehr will ich nicht."

*

Der widerliche Geruch von billigen Kokosduft in Verbindung mit Vanille liegt immer noch genauso schwer in der Luft des Hellfire Clubs, wie schon zu meiner Zeit. Gewisse Dinge scheinen sich einfach nicht zu ändern. Auch wenn der weltexklusivste Elite Club der Welt inzwischen wirklich heruntergekommen aussieht.
Vielleicht ist es aber auch viel zu schwer geworden, diesen Geruch aus all den Möbelar herauszubekommen.

Denn der Tanzsteg, die gläserne Bar mit den gold lackierten Barhockern, der rote Teppich und die dunkel lilanen Tabetten haben sich jedoch nicht geändert.

Waren vielleicht auch einfach in der Anschaffung viel zu teuer gewesen, um sie jetzt auszuwechseln.

Erik, der neben mir im schwarzen Smoking steht, die rechte Hand auf den silbernen Tigerkopf seines Gehstockes gelegt, grinst. "Genauso wie damals."

Ich verziehe angeekelt das Gesicht. Selbst die Kundschaft hier scheint unverändert. Alte übergewichtige, überwiegend kahlköpfige Männer, mit einem Millionengeschäft im Rücken, die wahrscheinlich zum ersten Mal seit Wochen einen hochbekommen, wenn sie die knapp bekleideten Mädchen hier sehen. "Ja." gebe ich kurz zurück.

Wie gern würde ich jetzt diesen Hauch von Nichts an meinem Leib, gegen einen Pulli von Steve tauschen? Einfach nur um mir wieder in Gedächtnis zu rufen, dass nicht alle Männer so sind, wie diesen Arschlöcher hier, die als Sahnehäubchen für ihre Millardengeschäfte auch noch die Mädchen hier anfassen dürfen.

"Versprich mir was, Erik." murmle ich und versuche an der Masse an Leuten hier Monet St. Croix ausfindig zu machen. Natashas Beschreibungen zu ihr waren ziemlich dürftig. Eine Frau mit goldener Gesichtsfarbe. Braunes langes Haar. Ungefähr eins siebzig groß mit kastanienfarbigen Augen. Leichtigkeit, nicht? In einer Bar, in der es nur zu von Frauen wimmelt.

Eriks scheint amüsiert angesichts des Anblicks, der vor uns liegt. "Auch ohne Gedanken lesen zu können, kann ich mir vorstellen, was du verlangst."

Trotzdem spreche ich es aus. Für mich. Für all die Damen hier, die wahrscheinlich genauso unterdrückte Mutantinnen sind, wie ich es damals war. "Beende es. Beende dieses dreckige Geschäft mit den Frauen hier, Erik. Weltexklusivster Elite Club hin oder her. Keine Frau soll hier mehr mit einem Kerl schlafen oder strippen müssen, damit irgendwelche krummen Geschäfte zu Stande kommen."

"Erst einmal müssen wir diesen Monet finden und ihr beweisen, das wir würdig sind, den Laden hier zu übernehmen. Aber dann, ja. Mit Vergnügen."

Wenigstens etwas.

Eine Blodine, wahrscheinlich so alt und genauso groß ist wie ich es bin, kommt in ihren knappen Outfit - bestehend aus einer giftgrünen Netzstrumpfhose, Plateau High Heels im transparentem Look, einen kurzen schwarzen Jeans Minirock und einem ebenso schwarzen BH - auf uns zu. Das blonde Haar hat sie zu einem Zopf an der rechten Hälfte ihres Kopfes gebunden.

Das Make Up ist stark - genau wie der Geruch ihres billigen Parfüms. "Kann ich euch helfen?" fragt sie dennoch mit einem frechen Grinsen auf den Lippen. Den Blick allerdings nur gerichtet auf Erik neben mir.

Mein Begleiter lächelt aufgesetzt. Sie ist wohl weniger sein Geschmack. Was aber sicherlich nicht an ihren hohen Wangenknochen, den Diamantförmigen Gesicht und den zierlichen Körperbau liegt. Die Frau riecht geradezu nach Sex. Frischen ungezügelten Sex. "Wir suchen eine Ms. Monet St. Croix. Wir würden sehr gerne mit ihr über etwas Geschäftliches plaudern."

Kauend mustert mich nun die Frau. Abschätzend. Missbilligend.
Wenn Frauen als Kundinnen in den Hellfire Club kommen, dann nur in Begleitung von Männern. Und wenn das der Fall ist, dann steht meist ein großer Geschäftsabschluss an. Oder Ärger. Zu meiner Zeit war es meistens eher das letztere.

"Was wollt ihr von ihr?"

Fall nicht aus der Rolle, Frost. Spiel die eisige Lady von damals. Die, die Männer auch ohne Gedankenmanipulation um den Finger wickeln konnte.

Aber warum soll ich nicht das Nützliche mit dem Bequemen verbinden?

Ich lächle nett. "Sei so lieb, meine Süße.", spreche ich in Honigsüßer Stimme zu ihr und dringe mit nur einen einzigen Augenschlag in ihre Gedanken ein und stelle sie mir zur Verfügung, "und bring uns zur White Queen dieses Ladens, ja? Wir wollen doch kein Ärger erwecken, nicht?"

Sie nickt wie ferngesteuert.

Eric grinst zufrieden. "Immer wieder schön zu sehen, wie einfach du um die Barrieren kommst."

Während wir der Blondine vor uns folgen, lege ich den Kopf nachdenklich an. "Sie hat keine Barriere in ihrem Kopf gehabt. Ich weiß, wie sich Barrieren in den Köpfen anderer anfühlen. Ihre Gedanken waren so frei wie ein unbenutztes Ackerland. "

Wir laufen um den Tanzsteg herum, der in Mitten des kleinen Lokales steht und umringt ist von sabbernden Männern, die einer Brünetten Dame beim Tanzen zusehen.

"Dann hoffe ich, dass du meinen Kopf mit einer solchen Barriere ausgestattet hast. Denn ich habe nicht sonderlich viel Lust Opfer von irgendwelchen Telepathinnen zu werden."

Entsetzt sehe ich meinen alten Boss an. "Monet ist Telepathin? Natasha hat mir nichts davon erzählt." Wirklich eine super Spionin! Lassen wir einfach die Tatsache weg, dass mein baldiges Gegenüber, meine Gedanken lesen kann. Na ja. Zumindest die von Erik. In meine eigenen kann seit Jahren niemand mehr dringen. Diese Fähigkeit habe ich ausgereift.

Rasch schiebe ich über Eriks Gedanken eine unsichtbare Wand, die es verhindern sollte, unser Vorhaben eher zu verraten als gewollt. "Noch irgendwas, was ich wissen sollte? Giftige Haut, Laseraugen, Krallenfingernägel?"

Wieder kann Eric vor Freude meiner Ahnungslosigkeit nur grinsen. "Sie ist übermenschlich stark, kann Gedanken lesen und verändern, allerdings weit unter deinem Niveau. Sie kann fliegen, ziemlich schnell, besitzt die Kraft der Telekinese, kann die Aura von Mutanten wahrnehmen und ist eine Gestaltenwandlerin."

Wow.

Einfach wow.

Die Frau mit den feuerroten Haar hat mich in die Höhle des Löwen geworfen. Ohne Vorwarnung. Ohne Waffen. Mit nichts weiter am Leib als meinen Kräften und meinen Instinkten. Und dem Kerl neben mir, der Metal verbiegen kann. Wozu das auch immer nützlich sein soll, wenn wir gegen eine solche Mutantin antreten müssen.

Die Blondine bringt uns in den hinteren Teil des Stripp Clubs. Zur Bar und zu der daran liegenden Tür, die unverschlossen ist.

Die kleine Küche, in der Notfalls ein Kaffee gemacht werden kann. Oder Essen mit K.O. Tropfen oder ähnlichen Stoffen bereichert wurde.

Neben den dreckigen Herd, der wohl mit all den Spinnenweben darum, kaum mehr im Einsatz ist, ist eine weitere Tür. Das Büro ihrer Chefin.

Die Blondine bleibt mit ausdrucksloser Miene vor uns stehen. Eine Hand an die Klinke der Tür gelegt. "Ms. M erwartet Sie bereits." murmelt sie kurz und öffnet uns die Tür.

Sie erwartet uns?

Scheiße.

Argh! Warum hat mir Romanoff nichts von ihren Kräften erzählt? Sie hat uns doch längst gewittert seit wir nur die Nähe des Clubs gekommen sind!

Deshalb die ungeschützte Blondine.

... Deshalb Steves Bitte vorsichtig zu sein? Wusste er davon? Hat Natasha ihn von den Mächten von Monet erzählt? Ach sei's drum. Ich bin kugelsicher und Erik ja irgendwie auch.

Monets Büro unterscheidet sich um Welten von Shaws. Nicht viel größer als zehn Quatratmeter. Ein kleines Fenster mit dem kaputten Rollo. Das halbleere Bücherregal, das hinter dem alten Schreibtisch steht, an dem Monet sitzt. An der Decke eine einsame Glühbirne.

Ergilbte Tapette an den Wände, die an vielen Stellen und Kanten sich bereits gelöst hat. Der Teppich riecht nach Abfall.

Was ist nur in all den Jahren aus dem Hellfire Club geworden? Will sie den Club gegen die Wand fahren?

Monet sitzt bereits mit lächelnder Miene an Shaws altem Schreibtisch und sieht uns an. "Freut mich, dass ihr es hierher geschafft habt, meine Lieben." Der leicht algerische Akzent schwingt in ihrer Stimme umher.

Mit der Hand deutet sie auf die beiden Holzstühle, die vor dem Schreibtisch wohl extra für uns hergestellt wurden.

Ohne weitere Worte setzen wir uns, während die Blondine die Tür hinter sich schließt.

"Sie haben also bereits auf unsere Ankunft gewartet, Ms. Croix?" versucht es Erik auf seine charmante Art und Weise und lächelt aufreizend die Algerienerin an.

Tatsächlich sieht Monet wie aus den Beschreibungen von Natasha aus.

Sie wirkt durchtrainiert und erscheint nicht ansatzweise so zerbrechlich und zart wie ich. Die Haut ist goldig braun. Das schokobraune Haar fließt ihr wie ein Wasserfall um ihre starken Schultern. Die kastanienfarbigen Augen leuchten, trotz der ekelhaften Umgebung.

Das einzige, was sie mit den Schuppen hier verbindet, ist ihr knappes schwarzes Lederoutfit.

"Ich erkenne Mutanten, bevor ich sie sehe. Weit vorher. Und zu meinem großen Glück, ist es mir gestattet von der Emma Frost und dem einzigartigen Erik Eisenhardt gehört zu haben. Eure Taten und eure Rufe sind wie ein Nachschal in diesen Räumlichkeiten geblieben. Jahrelang haben meine Mädchen versucht auch nur annähernd so berühmt und berüchtigt zu werden, wie du, Emma. Aber bis heute, habe ich noch kein einziges Mädchen gefunden, dass gleichzeitig so gut tanzen, wie auch verhandeln kann."

Ich lächle matt. Schleimen kann sie jemanden anderes voll. Ich spüre deutlich ihre mentalen Krallen an meinen Kopf, die versuchen in ihn zu kommen. "Dann wird es Sie sicherlich freuen, dass wir den Weg hierher nicht nur für ein nettes Gespräch aufgesucht haben, Ms. Croix. Wir sind zum Verhandeln hier und um Ihnen und den Mädchen hier zu helfen."

Abwertend wedelt sie mit der Hand. "Emma! Nennt mich einfach M. Das tun alle hier."

"M,", ergreift nun Erik das Wort und lehnt sich ein Stück weiter nach vorne, "Emma und ich wissen nicht, inwieweit Sie bereits von der Sache Kenntnis erhalten haben, aber wir werden bald alle hier bis zum Halse in Ärger stecken. Tony Stark, der Firmenchef und Anführer hat mit dem Präsidenten ein Abkommen getroffen."

Mit raschen prägnanten Worten, berichtet Magneto M alles Wichtige. Von den Inhaftierungen, von der Methode uns unfruchtbar zu machen. Von der Wegnahme der Neugeborenen.

M lauscht brav jedes einzelne Wort von Erik. Verzieht dabei keine Miene.

Erst als er fertig ist, richtet sie sich in ihren Stuhl auf und mustert uns erneut. "Ich habe von solchen Sachen bereits gehört. Viele Mutanten ahnten bereits, dass es irgendwann wieder Versuche der Regierung aufkommen würden, uns aus dem Wege zu schaffen. Mit Tony Stark haben sie einen mächtigen Fisch an Land geholt."

Kurz berichte ich ihr vom Vorfall im Hauptquartier der Avengers und auch, dass nicht alle der Avengers auf Starks Seite stehen werden.

Wieder hebt sie eine Braue. So als weiß sie bereits alles und sich nur langweilen. "Es sind Gerüchte im Umlauf, dass eine starke Mutantin mit einem der Avengers das Bett teilen soll. Nicht als ihr Bettgefährte, sondern als ebenbürtige Partner. Ich wusste nicht, dass es ausgerechnet du bist, Emma. Die Frau, die ihren nackten Hintern häufiger Männern als Unterhosen gezeigt hat."

Super! Jetzt weiß es anscheinend schon halb New York, dass ich was mit Rogers am Laufen habe! Sehr toll. Dennoch. Wenn wir hier etwas erreichen wollen, soll sie sehen, wer hier vor ihr sitzt. Nicht Emma Frost. Oh nein. Vor ihr sitzt die ehemalige White Queen.

Ich straffe die Schultern. Lasse mein Gesicht gelangweilt aussehen und verstärke nur aus Trotz noch einmal Eriks und meine mentale Mauer ein Stück nach oben. "Lassen wir das Geplänkel, M. Was zwischen mir und den Soldaten von Starks Zirkusäffchen läuft, ist privat und geht niemanden außer ihm und mir etwas an. Für alle anderen, ist er der Freiheitskämpfer, der seinen Platz bei Stark verlassen hat und auf unserer Seite nun kämpft." Nun fahre ich meine Krallen aus und kratze sacht, aber mit einer deutlichen Warnung an ihrer Wand. Sie ist stark. Aber nicht halb so stark wie die von Jean Grey, dem Professor oder auch nur ansatzweise von meiner, was ich mit einen finsteren Grinsen ihr quittiere. "Es ist unsere Pflicht unsere Brüder und Schwestern zu retten, bevor die Regierung auch nur an einen einzelnen von ihnen schaden kann."

Fast schon habe ich ein Loch in ihre mentale Wand gebohrt. Und das spürt sie auch allmählich. Spannt sich deutlich an.

"Charles Xavier, seine Schüler und die Lehrer, der Schule starten einen Rettungsversuch. Wir wollen alle möglichen Mutanten erreichen und sie warnen. Sie können mit uns kommen. Mit uns flüchten, bis wir eine Möglichkeit gefunden haben, auf zivilisierten Wege deutlich zu machen, dass von uns keine Gefahr ausgeht. Aber bis es soweit ist, brauchen die Kinder, Mütter, Babys ein Zuhause, in dem sie sich sicher fühlen können, bis wir es geregelt haben. Deine Mutter, Monet, besitzt ein Königreich. Wenn sie einige der Mutanten aufnehmen könnten, wäre es ein Anfang."

M verzieht verärgert die Miene. Ich beschließe, dass es mit der Kostprobe meiner Kräfte genügt und ziehe meine Krallen wieder ein. "Und warum seit ihr dann hier? Die Sache mit dem Königreich meiner Mutter hätten wir auf anderen Wegen und Orten klären können."

Magneto lacht finster, ehe er seinen Stock nimmt und den glänzenden Tigerkopf betrachtet. "Der Hellfire Club ist schon lange nicht mehr das, was er einst war. Das weißt du, M. Er war einst ein Treff um mächtige Abkommen zu treffen. Abkommen, die andere Mutanten verpflichten würde, sich aus der Angelegenheit zwischen uns und Stark rauszuhalten und keinen Kampf anzufangen, den sie nicht gewinnen können. Er war einst ein Treff, um Verhandlungen mit den anderen Standarten zu führen. Verhandlungen, die uns Streitmächte zur Seite stellen könnten, wenn es doch zum Krieg kommt. Oder Verhandlungen, damit andere Mutanten, in anderen Lächern nicht verfolgt werden würden. Aber dafür braucht es einen starken Anführer und nicht eine White Queen, die aus dem Hellfire Club nur ein Strip Club gemacht hat. So ein Ruf ist schnell wieder hergestellt. Man übt ein wenig Macht aus, sucht sich einen White King aus, der bereits Namen und Rang hat."

M prustet freudlos durch die Nasenlöcher aus. "Du willst der White King dieses Schuppens werden?"

Erik nickt. Ohne den Blick vom Tiger zu nehmen. "Und Emma wird der Black King. Zwei Telepathen zu haben, noch dazu mit solcher Macht, kann nicht schaden."

Stille kehrt ein. Nur M's Blick, der immer wieder zwischen Erik und mir hin und her wechselt, ist die einzige Konstante Bewegung.

Lange.

Bis sie aufsteht und sie zu ihren Bücherregal geht. "Ihr denkt, ihr kommt hierher. Wollt meine Hilfe, die des Reiches meiner Mutter und mir den Rang nehmen."

"Selbstverständlich würdest du weiterhin White Queen bleiben." kontert Magneto, doch M scheint es nicht zu interessieren.

"Mit welchen Recht, glaubt ihr das zu dürfen?" noch ehe sie die Frage beendet hat, höre ich das Klicken einer geladenen Pistole, die direkt auf Eric gezielt ist.

Scheiße.

Doch ich verziehe keine Miene. Nein, ich darf es nicht.
Und erst recht nicht, darf ich den Schutzwall um Eriks Gedanken loslassen. Sie würde sie sofort aufsaugen und erkennen, dass wir längst keinen Plan haben, wie wir das alles schaffen sollen. Sie muss glauben, dass wir immer noch die starken Persönlichkeiten von vor vielen Jahren sind.

Also bleibt mir nur eines übrig. Hoffen.

Blitzschnell strecke ich meine mentalen Griffe nach ihrem Kopf aus. Zerstöre leise und unauffällig ihre Schutzmauer und dringe in ihren Kopf ein.

Sieh mich in meiner Diamantengestalt. Denke, dass ich selbst in meinem sekundären Zustand weiterhin die Gedanken steuern kann.

Es scheint funktioniert zu haben. Denn ihr Mund öffnet und schließt sich als sie mich ansieht.

Jetzt darf sie nur nicht schießen. Ansonsten bin ich Schweizerkäse.

Rasch fuchse ich mich zu Erik durch. Mach was. Wenn ich auch nur eine Kugel abbekomme, werde ich dafür sorgen, dass du sie dir in der Nacht selbst in den Hintern schieben wirst.

Grinsend sieht er erst zu mir, dann zu M, die immer noch mit der Knarre auf ihn zielt. Er hebt die Hand und lässt die Pistole in M's Händen zittern. "Kleine,", sagt er mit Honigstimme, "bevor du mit sowas auf mich zielst, solltest du mir schon vorher die Gedanken zu Brei verarbeitet haben."

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top