🗝¡°• Death on the Nile •°¿🤍

In eine kuschlige weiche Decke eingekuschelt sitze ich am Abend auf dem Sofa und starre zur riesigen Leinwand auf welcher der Film Tod auf dem Nil läuft. Stumm verfolgen Hoseok und ich wie Hercule Poirot nach und nach alle Gäste des Raddampfers befragt. Auch wenn ich nicht wirklich weiß wie es überhaupt zu dieser Situation in der wir uns gerade befinden kam, so genieße ich es irgendwie. Auch wenn dieser Umstand alles andere als normal ist so fühlt es sich dennoch irgendwie wie ein Stück Alltag an. Ein Filmeabend eben...

,,Ich mag diesen Franzosen irgendwie, trotz seiner etwas schrägen Art." sagt Hoseok der links von mir auf einen Sessel platzgenommen hat. Meine Mundwinkel ziehen sich nach oben und ich beginne zu kichern . ,,Was ist so lustig?" fragt er nach beginnt jedoch ebenfalls zu lächeln als er mich so sieht. ,,Er ist Belgier, kein Franzose." ,,Echt?" ,,Aber die haben doch am Anfang Französisch gesprochen." ,,Das ist so ein Running Gag in den Büchern und Filmen." ,,Du weiß wovon du sprichst." Stellt er fest und zögerlich nicke ich eh wir weiter gucken.

,,Liebe kein sicheres Terrain." ertönt es von dem Belgier im Film und ich seufze traurig. Wie recht er doch hat. Im ersten Teil ging es noch darum alles im Gleichgewicht zu halten und nun also um die Liebe. Immer wieder finden wir einen Plot in Büchern, Filmen oder Bildern. Doch im Leben durchleben wir so viele Plots. Was es wohl in meinem Leben ist? Die Suche nach der Hoffnung oder doch ehr die Suche nach dem Leben? Etwas so dramatisch schönes, die Suche nach der Hoffnung. Eine Person die nie aufgibt zu suchen oder eben auch eine Person die letztendlich daran zu Grunde geht weil sie innerlich weiß das ihr Plot nicht die Hoffnung oder das Leben ist sondern einzig alleine das Drama.

,,Diese Jackie ist echt wahnsinnig, jemanden nachstellen obwohl sie keine Chance hat." meint Hoseok plötzlich. ,,Würde ich so nicht sagen." ,,Wieso nicht?" ,,Sie spielt lediglich eine Rolle. Es ist ein abgekartetes Spiel wovon man jedoch jetzt noch nichts ahnen kann oder mehr wissen soll." ,,Kennst du den Film schon?" ,,Jaein. Ich kenne die Version von 1978." Wissend nickt er während ich in meine Gedankenwelt abdrifte und ohne es zu wollen zu reden beginne: ,,Ich war ... 10 oder so als ich den Film mit meiner Mama geguckt habe... i-ich, i-ich kann mich nicht mehr an alles erinnern doch einiges ... ist bis heute in meinem Kopf geblieben, vorallem die Dramaturgie der Liebe." ,,Du hast damals schon solche Filme geguckt?" Ich nicke. ,,Meine Mom hat sich schon immer für Kriminalfälle, Krimis und sowas interessiert, schon immer und mich hat sie damit angesteckt. Wir haben zusammen immer sowas geguckt, desswegen kenne ich auch Miss Marple oder Hercules Poirot, Jessica Fletscher, Dr. Mark Sloan. Sie alle sind ein wichtiger Teil in meinem Leben. E-Ein Teil meiner Kindheit, ein Teil m-me-meine-es ... m-mei-nes Zuhauses." bringe ich zitternd hervor und breche im nächsten Moment in Tränen aus. ,,I-Ich" beginne ich, breche jedoch schnell wieder ab. Ich wollte nicht mehr weinen oder gar auch nur im entferntesten darüber nachdenken das ich einst ein Zuhause besaß. Ich besaß alles und war dennoch so dumm es einfach so aufzugeben weil ich nicht einsehen wollte das man nur mein Bestes wollte.

,,Kookie, hey Kleiner nicht weinen." Sagt Hoseok sichtlich erschrocken über meinen plötzlichen Stimmungswechsel. ,,Ich will nach Hause. Ich will zu Mama und Papa." weine ich. Auch wenn ich mich wie ein kleines Kind benehme so wirkt Hoseok sichtlich besorgter als zuvor. Kurzerhand steht er auf und setzt sich ganz nah neben mich. ,,Wieso muss das Leben zu unfair spielen?" frage ich leise und schaue dann Tränenüberströmt zu ihm. ,,Baby, komm her." sagt er sanft und breitet seine Arme aus. Es ist eine Schande und verpönt dies anzunehmen doch in diesem Moment ist es mir egal weswegen ich mich in seine Arme fallen lasse und hemmungslos weiter weine, gerade brauche ich einfach jemanden der mir Trost spendet. Eine Schulter an der ich mich ausweinen kann.

Nur einmal ...

Ich verlor so vieles, was habe ich jetzt noch? Ein Leben? Doch kann man das überhaupt Leben nennen? Ich lebe weil ich nicht sterben kann weil es jemand anderes nicht zulässt. Ist das ein Leben? Ich will meine Kindheit wieder, ich will eine Jugend haben wie jeder andere auch - Ich will nicht an meine Teenager Zeit zurück denken und wissen das ich mich prostituieren musste und ein Objekt war. Ich will genauso wie jeder andere auch eine Jugend gehabt haben wo ich mich mit Freunde traf, lange weg war und mich mit meinen Eltern stritt ebenso wie ich mich wieder mit ihnen versöhnte. Ich will Urlaube haben an denen wir wegfuhren und in etliche Museen gingen oder alte Autos betrachteten - ich will eine normale Jugend gehabt haben und sie mir nicht nur erträumen müssen. Ich wünschte... ich wünschte so sehr nach Hause zu meinen Eltern zu können die hoffentlich beide noch am Leben sind.

,,Ich will einfach nur nach Hause." flüstere ich doch der Mann in dessen Armen ich liege beginnt mir lediglich über den Rücken zu streichen. Minutenlang ist es ruhig zwischen uns während der Film im Hintergrund läuft und ich in den Armen des Mannes liege der eigentlich mit jemanden verlobt ist. Wie kann ich nur so sein, wie kann ich so jemand sein der langsam aber sicher einem Mann verfällt der eigentlich vergeben ist. ,,Wir können dein neues Zuhause werden Jungkook. Du bist kein Gefangener hier, wir wollen dich lediglich nicht gehen lassen aber nicht um dein Leben zu zerstören sondern um dir das zu geben was du schon immer verdient hast. Das beste von besten und ein Leben im saus und braus." ,,Es steht mir nicht zu mich in euer Leben zu schleichen." ,,Du hast dich schon vor so vielen Jahren in unser Leben geschlichen Jungkookie, ohne dabei anwesend gewesen zu sein oder überhaupt auch nur etwas dafür zu können. Nichts was wir hier tun, tun wir weil wir das Gefühl haben es machen zu müssen sondern weil wir es wollen Jungkook."

Ein Stich geht durch mein Herz und ich beginne noch heftiger zu weinen. Voller Verzweiflung gebe ich allem nach woran ich festgehalten habe und klammere mich hilfesuchend an ihn. Es ist so falsch, so verdammt falsch. Immer wieder schluchze ich auf, Hoseok hingegen hällt mich in seinen Armen und beruhigt mich - er schafft es, einfach weil er da ist. Er mit seinem lächeln welches mir Hoffnung verschafft, er ein Mann der einen anderen Mann liebt. Und so verkehrt wie es doch eigentlich ist, desto schöner ist es gerade.

,,Poirot's einzige Liebe Katharine sagte zu ihm als er entstellt aus dem ersten Weltkrieg zurück kam, er solle sich einen Schnurrbart wachsen lassen. Das ist die bedingungslose Natur der Liebe, dieser eine Satz inspirierte ihn dazu sein Leben nicht aufzugeben. Nun sag mir was brauchst du um dein Leben nicht aufzugeben?" Es trägt einen bitteren Beigeschmack mit sich wenn jemand sich Gedanken um etwas macht was die Person jedoch wahrscheinlich nie verstehen kann oder wird.

,,Ihr habt genug Champagner um den Nil zu füllen, ich jedoch besitze gerade einmal so viel Wasser um nicht zu verdursten." ,,Macht Liebe wirklich so bitter?" fragt er mich und ich lache abfällig während ich mir die Tränen aus den Augen wische. ,,Hast du eine Ahnung wie Liebe funktioniert? Es mag wunderschön sein, wohlmöglich das Schönste der Welt doch der Kummer der Liebe reicht für ein ganzes Leben. Es ist wie eine Krankheit von der man sich nie wieder erholt, andere gehen daran zu Grunde und wiederum andere schafften es mit ihr zu Leben. Doch so wie du vor dem Verlust warst, wirst du nie wieder, denn die Person die von dir ging, die dich verließ oder verletzte obwohl du ihr dein nacktes Ich schenktest, nimmt immer etwas von dir. Liebe ist nicht nur das lieben, der Sex und die Leidenschaft, es ist so viel mehr als wir uns jemals erklären können. Du verliebst dich in die Person weil sie etwas hat. Ob nun Geld, eine euphorische Art, Hoffnung, Macht, Ruhm, das Gegenstück zu deiner Persönlichkeit, der Körper ... etwas ist es immer. Manchmal weißt du nicht wieso doch manch andere wissen ganz genau wieso sie sich in jemanden 'verlieben'." Das Wort ,,verlieben" betone ich dabei ganz besonders denn so wie es der Film Tod auf den Nil zeigte reicht manchmal Geld und Ruhm aus um einer Person die Liebe vorzugaukeln um im nachhinein wenn man der Person alles nahm, mit der wahren Liebe glücklich zu sein.

Man sieht es so genau am Film, eine Person geht immer leer aus und verliert am Schluss alles. Ich kann es nicht. Ich will nicht der Grund sein wieso einer von beiden etwas verliert, nur weil ich mit meinen Gefühlen nicht klar komme und kurz davor bin mich in die Liebe meiner einstigen Liebe zu verlieben.

,,Deine Hoffnungen und Träume sind zwar einfach aber tiefgründig Jungkookie. Schiffe sind am sichersten wenn sie im Hafen liegen doch dafür wurden Schiffe nicht gemacht sagte einst William Shedd, wage etwas. Du schreist deine Wünsche und Träume so laut hinaus ohne das du es bemerkst und doch denkst du sie niemals erreichen zu können." Er hält mich ganz fest in seinen Armen wo ich mich wohler fühle als ich sollte doch wenn ich einknicke wird es brechen.

Hier akzeptiert man nicht. Hier wird ebenso wie im Film mit Waffen und Mord gehandelt.

,,Aber am Ende reparierte eine einzige Kugel ihr gebrochenes Herz." ertönt es im Film den Hoseok und ich zwischen zeitlich noch einmal von vorne angefangen haben. Es ist die Verschmelzung einer tödlichen Liebesgeschichte. Eine gierige, unersättliche Liebe, die Opfer forderte - manche aus Rache, andere leider aus verzweifelter Not.

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Ich habe das Gefühl das diese Geschichte so abgestumpft ist, idk why vielleicht fühle ich mich auch zu stark in Jungkook hinein der sein ganzes Leben nur durch einen grauen Schleier betrachtet idk ob es daran liegt aber irgendwie ... idk, mir fehlen die Emotionen oder mehr das Gefühl etwas zu schreiben was andere Leute mitnimmt.

Mal ein etwas anderes Kapitel, dieses mal nicht mit einem Lied welches das Kapitel unterstützt sondern mit einem Film und einigen (leicht abgeänderten) Filmzitaten des Filmes. Wie findet ihr es :) ?

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