n i n e t e e n

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M A S O N
„Es ist deine Entscheidung aber fühlst du dich so wohl?", fragt June und bekommt von Xavier eine Decke um die Schulter gelegt. Mein bester Freund setzt sich neben sie und nickt nur.

„Ich.. ach man ich habe doch auch keine Ahnung. Wir sind so lange zusammen, ich kann sie nicht einfach verlassen.", seufze ich und streiche mir durch die Haare.

„Dann tu es nicht. Keiner zwingt dich dazu Kumpel.", meint Xavier schulterzuckend und legt einen Arm um seine... keine Ahnung was June für ihn ist.

Die beiden wirken mehr wie ein Paar als Veronica und ich es tun. Ich weis nicht einmal mehr wann wir beide zusammen auf dem Sofa sahsen, ein Film gesehen und gekuschelt haben.

„Ich kann sie nicht heiraten.", gebe ich letztendlich zu.

„Dann sag es ihr.", mein Blick rutscht zu June. Aber wie sage ich es ihr, ohne einen Streit und oder Tränen zu verursachen?

„Das ist nicht einfach.", „Mach kurzen Prozess, sag es einfach und wenn sie Stress macht kommst du hier her zurück oder schmeißt sie raus. Immerhin ist sie in deinem Appartment. Du willst die Hochzeit nicht, ok musst du nicht. Ich würde sie auch nicht heiraten wollen.", sagt Xavier schulterzuckend.

Veronica und ich sind jetzt schon etwas mehr als fünf Jahre zusammen. Kann ich ihr da so einfach sagen das ich sie doch nicht heiraten und eigentlich auch die Beziehung nicht mehr möchte?

Es ist nichts, was nur einen Monat gehalten hat. Wir haben so vieles gemeinsam erlebt und hatten eine schöne Zeit. Aber auf der anderen Seite, ist es so das wir aneinander vorbei leben und jeder ein eigenes Ding macht.

Eigentlich ist das doch schon längst keine Beziehung mehr.

Allein da ich schon die letzten drei Nächte in Xaviers Gästezimmer verbinge, da wir uns nur streiten. Das schlimme ist, das ich mehr oder weniger aus meinem Appartmenr geflüchtet bin.

„Hast recht." „Gut, dann mach heute am besten Schluss und schreib morgen Lilian an.", hätte ich gerade etwas getrunkten, hätte ich mich aufjedenfall verschluckt.

Lilian?

„Warum Lilian?", „Weil du offensichtlich immernoch auf sie stehst, sie keinen Freund hat und du wieder ein freier Mann bist."

Ich stehe nicht auf sie. Das war mal, noch bevor ich Veronica kennengelernt habe.

„Ich werde sie nicht anschreiben. Das einzige was ich machen werde ist ihr zu sagen das die Hochzeit nicht stattfinden wird. Dann lebt sie wieder ihr Leben und ich meins.", Xavier zieht die kleine Blondine näher an sich heran und versteckt lachend seinen Gesicht in Junes Haaren.

„Sie und Sydney sind mit uns befreundet. Denkst du ich habe nicht vorrausgesehen das Veronica nicht deinen Nachnamen bekommen wird? Du wirst mir schon noch danken. Spätestens wenn du neben ihr aufwachst."

„Habe ich nicht vor." „Ok ok dann tue ich mal so als hätte ich dein Eisprinzessin nicht gehört. Oder hätte nicht mitbekommen wie du sie immer wieder angesehen hast.", ich ignoriere Xavier und blicke zu June welche schmunzelnd näher an meinen besten Freund rutscht, was eigentlich schon gar nicht mehr möglich ist.

„Ich stand in der Highschool auf sie, das ist Jahre her."


„Oh wow du hast entschieden zurück zu kommen.", ich hätte nicht erwartet sie jetzt direkt hier anzutreffen denn es ist mein Appartment, aber sie hat einen Zweitschlüssel und ist öfter hier als bei sich.

„Wir müssen uns unterhalten.", beginne ich und setze mich auf das Sofa im Wohnzimmer.

„Oh du verschwindest für drei Tage, tauchst einfach wieder auf und nun möchtest du sprechen. Welchen Floh hat dir dein Xavier jetzt schon wieder ins Ohr gesetzt? Gebe ich aufeinmal zu viel Geld aus? Oder ist es wieder meine Kleidung.", fragt sie und setzt sich an das andere Ende des Sofas.

„Du weist warum ich zu Xavier bin.", beginne ich und atme leise durch. Jetzt oder nie.

„Ich möchte keine Hochzeit.", ich erwarte ein erstaunten Gesichtsausdruck, weit aufgerissene Augen und ein Kopfschütteln. Ein Lachen aber ist das letzte an was ich gedacht hatte.

Sie lässt ihren Kopf in den Nacken fallen und hält sich den Bauch. „Der war gut Mason, fast hätte ich dir geglaubt.", doch ich lache nicht. Zeige keine Emotionen und blicke sie einfach nur an.

„Ich werde dich nicht heiraten.", bringe ich es diesmal etwas deutlicher hervor was ihr lachen zum stoppen bringt.

„Was hat Xavier dir gesagt?", fragt sie nun etwas genervt und überschlägt ihre Beine.

„Nichts Veronica. Du musst es doch selbst bemerken, das was wir führen ist keine Beziehung mehr.", direkt schüttelt sie den Kopf.

„Das ist normal Dummerchen. Irgendwann hört das ganze überflüssige geschmuse und genutsche auf. Mir gefällt es so wie es ist. Du machst deins und ich meins.", mir gefällt es aber nicht.

„Das ist nicht normal.", selbst meine Eltern die schon über dreißig Jahre zusammen sind tun das noch.

„Natürlich, nichts bleibt für immer so wie es mal war. Schon gar nicht soetwas wie Liebe.",

„Na dann können wir uns doch auch einfach trennen, denn in meiner Vorstellung bleibt so etwas vorhanden.", wieder lacht sie.

„Deine Vorstellung ist naiv. Die Liebe verschwindet mit der Zeit und nein du wirst dich nicht von mir trennen.". Ich werde was nicht? Seit wann ist sie die jenige die das bestimmt?

„Wenn deine Liebe verschwunden ist, dann sollte es doch kein Problem sein dich von mir zu trennen.",

„Du brauchst mich.", spricht sie was mich innerlich zum lachen bringt. „Ich brauche dich? Für was? Wenn ich mit jemandem streiten möchte kann ich auch zu Xavier."

„Ohne mich wärst du nicht wo du jetzt bist? Denkst du du hättest ohne mich genau so viele Fans?", ich verkneife mir ein Kommentar und nicke nur.
Warum sollte sie Einfluss auf die Anzahl meiner Fans haben?

„Ich schätze wir haben die Sache jetzt geklärt. Ich will dich nicht rausschmeißen. Lass dir Zeit mit packen und lege deinen Schlüssel einfach auf die Komode neben der Haustür.", ich erhebe mich und laufe aus dem Wohnzimmer heraus.

„Was? Das wars jetzt einfach? Du machst einfach so Schluss? Nach all den Jahren?", ruft sie mir mit zitternder Stimme hinterher.

„Du liebst mich nichtmehr, wir streiten nurnoch und jeder macht sein Wochen sein eigenes Ding. Wann waren wir das letzte Mal auf einem Date oder haben einfach nur gemeinsam Film geschaut? Das ist nichtmehr das was es mal war und du bist es auch nicht mehr?", gebe ich zu.

„Ich? Jetzt gibst du mir Schuld an allem? Natürlich habe ich mich verändert, das ist normal."

„Ja aber aus dem Sommerkleid tragenden Mädchen ist eine Frau geworden die zu wenig Stoff an ihrem Körper trägt und der Make Up und Freunde wichtiger sind als ihr eigener Freund.", ich schaue sie abwartend an und bleibe stehen. Es ist die Wahrheit, ob sie damit klar kommt oder es eingesteht ist die andere Sache.

„Die ist Erwachsen geworden, aber gut das du damit ab nun nichtmehr klar kommen musst. Ich finde jemanden der mich mehr wertschätzt als du es tust.", wie bitte kommt sie jetzt darauf? Was hat das alles mit wertschätzend zu tun?

„Bitte pack deine Sachen zusammen und geh zurück in deine Wohnung. Ich habe keine Lust mich jetzt mit dir zu streiten.", abgehoben schaut sie mich an.

„Wow ist ja wie immer, kaum wird es unschön verschwindest du, damit du allen sagen kannst das du der perfekte Freund warst. Wo bist du gewesen als ich mit einem gebrochenen Arm im Krankenhaus lag? Genau nicht hier, da dir andere Dinge wichtiger sind und auch immer waren.", ich versuche ruhig zu bleiben und atme tief durch.

„Ich war, arbeiten. Mehrer hunderte Kilometer entfernt um das Geld zu verdienen, was du die letzten Wochen und Monate ohne mit der Wimper zu zucken ausgegeben hast. Und wenn du dich erinnerst, das Erste, was ich getan habe als ich wieder zurück war ist dich besuchen. Also hör auf mir immer wieder zu unterstellen ich sei nicht für dich da gewesen.", sie bleibt kurz still und antwortet mir dann.

„Dir war dein dämliches Eishockey schon immer wichtiger als ich. Selbst zu meinem Geburtstag warst du in der Halle als bei mir.",

„Ich habe einen Vertrag unterschrieben der mich verpflichtet bei den Spielen anwesend zu sein und das weist du ganz genau.", Veronica rollt nur mit den Augen.

„Hockey hier, Hockey da ich kann es nichtmehr hören. Aber zum Glück muss ich das ab jetzt nichtmehr.", ich sage nichts dazu, schnappe mir einen Haustürschlüssel und laufe zur Tür.

„Ich komme morgen wieder, ich hoffe ich bin hier allein.", sie sagt nichts mehr dazu und ich verlasse mein zu Hause.

Ich schätze es hätte schlimmer laufen können, oder?

Ich lasse mehr besonders viel Zeit um bei Xavier anzukommen und hole unterwegs noch essen für ihn, June und mich.
Es tut mir ja schon Leid, das ich jetzt die vierte Nacht bei ihn bin aber ab morgen ist es vorbei und ich werde wieder bei mir schlafen können.

Noch bevor ich bei ihm ankomme, erreicht mich eine Nachricht von Xavier. Ich soll nicht klingeln, da June eingeschlafen ist, die Tür hat er offen gelassen, so das ich einfach rein kann.

Ich schicke ihm nur einen Daumen nach oben und danach ein Bild unseres Essens.

Veronica und ich sind nun wirklich getrennt. Nachdem wir die letzten fünf Jahre miteinander verbracht haben ist es jetzt einfach vorbei.

Ich habe in den letzten Wochen schon des öfteren darüber nachgedacht einfach einen Schlussstrich zu ziehen, doch dann waren immer die positiven Erinnerungen in meinem Hinterkopf die mich daran gehindert haben.

Der Anfang unserer Beziehung hätte nicht besser laufen können. Unsere Familien kamen gut miteinander klar, sie mochte meine Freunde und ich ihre. Mein damaliges Hobby, welches nun mein Beruf ist hatte sie unterstützt und war wann immer sie konnte Anwesend.

Nun kenne ich kaum die Hälfte ihrer Freundinnen, ich weis gar nicht, wann wir das letzte Mal gemeinsam bei meiner oder ihrer Familie waren. Meine Freunde sind nicht ihre größten Fans und meine Spiele besucht sie nichtmehr.

Ich habe nie einen wirklichen Grund bekommen, sie hat mit einem Mal aufgehört in meinen Trikos dort aufzutauchen sondern kam nur noch völlig aufgebrezelt in engen, freizügigen Kleidern und es kam mir nicht so vor als würde sie wegen mir dort sein. Viel eher wegen der Presse und anschließend auf Instagram Bilder hochzuladen.

Bei Xavier angekommen laufe ich leise ins Wohnzimmer, welches etwas abgedunkelt ist und man den Fernseher flimmern sieht.

„Und wie liefs?", fragt er leise nach. June lehnt mit geschlossenen Augen an ihm und krallt sich mit einer Hand in seinem Oberteil fest.

„Ich weis nicht. So etwas läuft doch selten gut oder?", antworte ich und setzte mich da hin, wo ich schon sahs bevor ich los bin.

„Warte ich schaffe sie kurz ins Schlafzimmer. Bin gleich wieder da.", ohne sie zu wecken hebt er sie vom Sofs und trägt sie samt Decke aus dem Raum.

„So erzähl.", er schnappt sich eine der Essensboxen gefüllt mit Pasta und macht es sich wieder gemütlich.

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