f o r t y
L I L I A N
„So jetzt erzähl, was ist los?"
Die letzte Stunde konnte ich dem Thema ausweichen doch nachdem Sydney ein abfälliges Kommentar über Veronica abgelassen hat ist es fast unmöglich nicht darüber zu sprechen.
„Veronica ist heute wieder bei mir im Büro gewesen.", sage ich und beginne ihr von allem zu erzählen. Den Fotos, der Drohung und ihrem selbstsicheren Lächeln. Währenddessen versuche ich weder mit ihr noch Sydney Augenkontakt zu haben und schaue überall nur nicht zu den beiden.
Denn ich weiß genau, wenn ich sie jetzt ansehe beginne ich zu weinen. Manchmal wünschte ich, ich wäre nicht so emotional, dann würde ich diese jetzige Situation ganz anders wegstecken und müsste nicht Angst haben jeden Augenblick in Tränen auszubrechen.
„Und was hast du jetzt vor?", fragt June genau das, worauf ich auch gern eine Antwort hätte. Denn was ist das richtige?
Mit meinen Blick auf meinen Händen gerichtet zucke ich mit den Schultern während meine Gedanken zu Mason schweifen. Ich vermisse ihn und alles was ich gerade möchte ist in seinen Armen zu seinen und diesen Tag nie erlebt zu haben.
Am liebsten würde ich weinen, einfach alles herauslassen und für mich allein sein. Doch das letzte was ich gerade will ist, das es vor den beiden passiert.
Ohne zu antworten zucke ich mit den Schultern. Meine Gedanken schweifen zurück zu Mason und ohne es zu wollen werden meine Augen wässrig.
Ich muss Schluss machen, denn ich möchte nicht der Grund sein das er von Team zu Team durch ganz Amerika gereicht wird nur weil keiner ihn mehr haben möchte.
„Lilian.. hey...wir bekommen das hin. Es wird alles gut.", Junes Arme legen sich um mich und wie auf Kommando verlassen die ersten Tränen meine Augen. Es wird nicht alles gut, zumindest nicht wie ich es wollen würde. Ich will das alles so bleibt wie es jetzt ist. Ich will mir sicher sein das ich auch noch in einem Monat neben Mason wach werde, das wir den Urlaub planen von dem wir seit einer Weile schon sprechen. Ich will zu seinen Spielen gehen und der Glückspringer sein für den er mich hält. Gott ich habe ihm noch nichteinmal gebeichtet das ich seit der Highschool schon hin und weg von ihm bin.
„Ich habe keine Wahl June.", sage ich leise als meine Tränen irgendwann gestoppt sind.
„Du musst nicht mit ihm Schluss machen. Es gibt andere Möglichkeiten um das alles zu klären.", sagt June und rutscht etwas von mir weg.
„Hockey ist sein Leben und ich will das er glücklich ist.", antworte ich und lasse meinen Blick kurz zu Sydney schweifen. „Das ist er mit dir Lils.", sagt meine beste Freundin und schenkt mir ein kleines lächeln.
„Ja aber auch mit Hockey und was wenn sie wirklich an die Öffentlichkeit geht? Natürlich würden ihr erst einmal 90% glauben und das reicht auch schon um seinem Image zu schaden. Ich habe vorhin gegooglet und die Bears haben nur Spieler mit einem 1A- Image und Bradley dem neuen Spieler aber man hat schon Schlagzeilen gefunden, das sie ihn wohl nicht behalten werden. Und wenn dann das von Veronica online ist... was wird dann aus Mason?", ich will mir gar nicht vorstellen wo er überall hingeschickt werden würde. Er liebt seine Teamkollegen.
„Sie würden niemanden wegen so einem Skandal traden.", meint Sydney doch ich schüttel mit dem Kopf und auch June sieht nicht zu optimistisch aus, sie sagt aber nichts dazu. Ich bin mir sicher sie weiß genug darüber.
„Ich habe letztens erst mit Mason über Bradley, den neuen der Bears gesprochen und er hat mir davon erzählt. Ein Skandal und du bist raus.", ich beiße mir auf den Lippe als ich merke das erneut Tränen in meine Augen steigen.
„Was wenn sie nur blöfft? Was wenn sie nicht zur Presse geht. Ich mein sie will ihn wieder und wird wissen wie wichtig ihm Hockey ist.", meint June und genau das habe ich mich auch gefragt. Das habe ich sogar sie selbst gefragt.
„Ihr ist Hockey egal. Sie will Mason und nicht den Sport." „Das ist aber ein Doppelpack was sie nicht einzeln bekommen kann.", ich zucke mit den Schultern. Das scheint ihr egal zu sein.
„Ok gehen wir davon aus sie blöfft nicht und geht zur Presse. Mason hat vorhin ein Tor geschossen und hat einen Assist. Die Bears werden ihn nicht gehen lassen... vielleicht nehmen sie ihn für ein paar Spiele raus bis sich das alles aufgeklärt hat und dann ist es vergessen. Sie wären dämlich wenn sie ihn traden.", meint Sydney ziemlich selbstbewusst.
„Du bist für die großen Geschäftsmänner als Spieler nur eine Figur die ausgetauscht werden kann. Wenn die Trainer und Coaches das sagen hätten dann ja aber das haben sie nicht. Die Besitzer der Teams haben das letzte Wort und die interessiert es nur was die Außenwelt von dir hält und ob du Geld einbringst oder nicht.", zerstört June unbewusst den letzten kleinen Funken Hoffnung den ich noch hatte.
Ja ich weiß, das man eigentlich nur eine Nummer ist. Mason hat es mir ja erzählt aber in der Sekunde in der Sydney es gesagt hat, habe ich gehofft das sie recht hat.
„Es wird eine Möglichkeit geben das er bei den Bears bleibt. Ohne das du Schluss mit ihm machst.".
„Was wenn ich nicht Schluss mache, er warum auch immer bleiben kann und dafür Monate seinem Team bei den Spielen zusehen muss und selbst nicht darf? Ich wette das ist mindestens genau so schlimm wie zu einem anderen Team zu müssen wo er spielen darf. Und dann erfährt er noch das alles meine Schuld ist nur weil ich so egoistisch war und an mich gedacht habe."
„Du hättest dann nicht an dich gedacht sondern an euch. Eure Beziehung."
„Was wenn er sich für Hockey entschieden hätte, wenn er die Wahl hätte?", frage ich leiser nach.
„Was aber nicht? Was wenn er dich gewählt hätte?", ich schüttel den Kopf.
„Er sollte nicht zwischen mir und Hockey wählen müssen."
„Also entscheidest du für ihn?"
e i n p a a r T a g e s p ä t e r
„Jetzt sofort? Ich könnte einen Iced Latte vertragen", schmunzelnd schüttel ich den Kopf. „Nein Mason müsste bald hier sein. Aber wie wärs mit morgen?", schlage ich vor und sehe wie Sydney durch das Telefon nickt.
„Hast du.. also du weist schon. Was machst du?", wir haben nach dem Abend mit June nichtmehr über das Thema gesprochen. Veronica meinte ich habe zehn Tage und jetzt sind es noch fünf.
„Ich werde mit ihm sprechen. Aber nicht heute oder morgen.", sie nickt und lächelt etwas. „Schreib mir nochmal wegen morgen ich bezweifel das Loverboy dich gehen lässt. Meinen iced Latte kann ich mir auch wann anders holen.", dann verabschieden wir uns auch schon.
Mason meinte er wird so gegen fünf mit dem Team am Flughafen ankommen und kommt dann direkt zu mir. Also müsste er jede Minute ankommen. Ich habe den halben Tag damit verbracht mein Appartment aufzuräumen und nun bin ich am kochen. Ich schätze mit Nudeln kann man eigentlich nichts falsch machen und es müsste auch in den Plan von Mason passen.
Ich habe beschlossen die Tage noch auszunutzen und so viel Zeit wie möglich mit ihm zu verbringen. Am Mittwoch werde ich ihm alles erzählen und wir wohlmöglich danach getrennte Wege gehen.
Ich werde nicht egoistisch sein, Veronicas Drohung ignorieren und somit Masons Karriere aufs Spiel setzen. Jedoch bin so egoistisch und will die Zeit die wir noch haben geniesen.
Ich stelle die Töpfe gerade auf den Tisch als es klingelt. Schnell laufe ich zur Tür und öffne diese ganz hibbelig.
Ich habe ihn vermisst und diese vergangene Woche ist viel zu langsam herumgegangen.
Müde, mit ungemachten Haaren und Blumen in der Hand steht er vor mir. „Hey mein Liebling.", ist er der erste der etwas sagt und mir damit sofort ein lächeln auf die Lippen zaubert.
„Hey.", bringe ich nur heraus und schlinge meine Arme um ihn. Sein Duft umhüllt mich sofort und seine Arme folgen nur einen Augenblick später.
„Gott hab ich dich vermisst.", seufzt er und hebt mich für einen Moment kurz nach oben. „Das nächste mal nehme ich dich einfach mit.", fügt er hinzu was mir sofort Magenschmerzen bereitet. Doch ich versuche meine Gedanken auf hier und jetzt zu fokusieren und drücke mich noch etwas mehr an ihn.
„Ich hab dich auch vermisst.", antworte und ich löse meine Arme von ihm nur um mich leicht auf die Zehenspitzen zu stellen, sein Gesicht zu unfassen und ihn endlich wieder zu küssen.
„Ich hoffe du hast Hunger, das Essen ist gerade fertig geworden.", nuschel ich und bekomme als Antwort nur einen weiteren Kuss.
„Komm erstmal rein.", sage ich schaffe es aber nicht mich von ihm zu lösen ohne ihn noch einmal zu küssen.
„Die sind für dich. Am Flughafen gabs nicht ganz so viel Auswahl aber sie könnten schlimmer sein.", Mason reicht mir den Blumenstrauß und fährt sich durch seine Haare. Mir gefallen sie so komplett ungemacht und fast schon wild durcheinander noch besser als wenn er Zeit in sie investiert.
„Die sind wunderschön danke. Ich stelle sie schnell in eine Vase, geh ruhig schon an den Tisch.", ich lasse ihn kurz allein unf gehe zurück ins Esszimmer wo er schon wartet.
„Das riecht gut, bekomme ich ab sofort immer Essen wenn wir uns für eine Weile nicht sehen?", fragt er und zieht mich auf seinen Schoß als ich mich auf den Stuhl neben seinen setzen möchte.
Ich wünscht ich könnte mit ja antworten.
Ohne etwas zu sagen kuschel ich mich an ihn und schließe ganz kurz die Augen als er seinen Griff um mich etwas verstärkt. Ich wünschte das die nächsten Tage einfach gar nicht vergehen. Am besten bleibt die Uhr einfach stehen oder wir erleben den selben Tag immer und immer wieder, wie in diesem Film den wir beide gesehen haben bevor er mit dem Team los ist.
„Ist alles ok?", ich nicke und setze mich wieder aufrecht hin um ihn lächelnd anzusehen. Es ist alles bestens.
„Wirklich?", fragt er und legt seine auf meine Wange. Ich nicke erneut. „Lass uns essen bevor es kalt wird.", lenke ich vom Thema ab und versuche von seinem seinem Schoß aufzustehen.
„Love.", seufzt er diesmal legt seine frei Hand an meine weitere Wange und hält meinen Blick mit seinem gefangen.
„Was ist passiert als ich nicht hier war?", sofort tauchen Veronicas Worte in meinem Ohr auf und scheinen immer lauter zu werden.
*Ich will Mason zurück*
*Ich will ihn und nicht den Hockey*
*Du hast zehn Tage*
*Die Presse nimmt alles was man ihr gibt*
*Ein kleiner Artikel wird anonym an die Presse gelangen*
*Starspieler Mason Cooper betrügt seine Verlobte mit der Hochzeitsplanerin*
Erst als seine Lippen auf meine treffen und einen kleinen sanften Kuss hinterlassen schaffe ich es ihre Stimme aus meinem Kopf zu verbannen und zurück ins hier und jetzt zu kommen. Ich habe nichtmal bemerkt das mir eine Träne über die Wange fließt.
„Sprich mit mir love.", haucht er leise, streicht mit seinem Daumen die Träne beisete und nimmt seine Hände von meinem Gesicht nur um mich fest an sich zu drücken. Ich schließe die Augen und lasse mich in seine Armen sinken.
Ich hatte wirklich gedacht ich kann die nächsten Tage so tun als wäre nichts. Aber jetzt wo er hier ist werde ich es ihm spätestens nach dem Essen sagen.
„Bist du schwanger? Ich weis wir sind noch nicht lang zusammen ab-", ich schüttel den Kopf. Gott das wärs jetzt noch.
„Ich bin nicht schwanger es... ich muss... können wir nach dem Essen reden?", „Wir können auch jetzt reden. Lass uns das essen verschieben.", sagt er sofort und streicht mit seiner Hand meinen Rücken auf und ab.
„Du warst den halben Tag unterwegs Mase.", „Halt dich fest.", kaum hat er es ausgesprochen steht er auf und hebt mich somit hoch.
Auf dem Sofa im Wohnzimmer setzt er sich wieder hin ohne mich loszulassen.
„Was ist passiert?", ich rutsche von seinem Schoß und bringe etwas Abstand zwischen uns.
„Veronica war bei mir.", beginne ich und sehe wie sein Gesichtsausdruck innerhalb von einem Wimpernschlag von besorgt zu wütend wechselt.
„Sie kann es nicht lassen, ich habe sie überall blockiert weil sie mich nicht allein gelassen hat.", sagt er und schüttelt mit dem Kopf.
„Sie.. warte hier.", ich lasse ihm kurz allein um die Box mit den Bildern von und zu holen welche sie mir geben hat.
„Ist das von ihr?", ich nicke und gebe ihm die Box welche er sofort öffnet. „Das ist krank love. Das ist nicht normal wo hat sie die alle her? Das hier war in Kais Lodge.", sagt er und nimmt sich das erste der Bilder in die Hand.
„Sie will an die Presse gehen.", bringe ich heraus und sehe wie seine Augen sich weiten.
„Bitte sag mir das du Scherze machst?", wenn du wüsstest dass, das nicht alles ist.
Ich schüttel mit dem Kopf und starre auf seine Hände, welche einer der Bilder in der Hand halten.
„Ich spreche mit meinem Manager er wird das schon klären. Und wenn nicht dann gehe ich zu Veronica."
„Geh nicht zu ihr, es wird nichts bringen. Sie wird zur Presse gehen wenn wir uns nicht trennen. Das ist die einzige Lö- ", seine Lippen treffen auf meine und stoppen mich.
„Love... das ist Schwachsinn. Gott baby ich bitte dich...das letzte was wir tun werden ist uns trennen. Besonders nicht weil sie uns mit den Bildern erpresst.", einfühlsam sieht er mich an, schenkt mir ein zuversichtliches lächeln und streicht mir über die Wange.
„Ich weis wir wollten unsere Beziehung nicht öffentlich machen aber was wenn wir ihr zuvor kommen und eines der Bilder aus dem Stapel hier nehmen?", schlägt er sofort vor.
Ich habe oder hatte nicht vor in die Öffentlichkeit zu geraten, was schwierig ist mit Mason als Freund. Wir hatten schon darüber gesprochen und gesagt das Mason nicht lügen muss wenn er über seinen Beziehungsstatus gefragt wird und zugeben kann das er nicht Single ist. Aber wir hatten auch gesagt das wir ersteinmal nicht gemeinsam auf Veranstaltungen mit vielen Kameras gehen werden.
„Keiner weiß das ihr nichtmehr zusammen seid, du kannst nicht einfach Bilder von uns posten. Beim letzten Spiel bei welchem sie eingeblendet wurde stand das es deine Verlobte ist.", er haucht ein leises -ich weiß- und wirkt nun nichtmehr so zuversichtlich wie zuvor.
„Wir bekommen das hin. Vielleicht blöfft sie nur und wird nicht zur Presse gehen, sie weiß was es für mich bedeuten könnte.", es interessiert sie leider absolut nicht.
„Das habe ich ihr auch gesagt aber das ist ihr egal sie meinte sie will dich und nicht den Hockey."
„Zu blöd das ich nur dich möchte. Schon viel zu lang als das ich dich jetzt einfach wieder gehen lassen könnte.", ich möchte etwas sagen doch werde von einem Kopf schütteln gestoppt.
„Trennung ist keine Option Lilian."
„Ich will nicht Schuld sein das du zu einem anderen Team musst oder gar nichtmehr spielen darfst.", was wenn er es später bereut? Was wenn er sich später sagt es wäre richtig gewesen sich zu trennen? Was wenn er mich irgendwann ansieht und sich wünscht er hätte den Hockey gewählt?
Ich kenne Veronica nicht gut genug aber sie macht den Eindruck das sie nicht nur blöfft sondern ihren Plan in die Tat umsetzt.
„Das bist du nicht und wirst du auch nicht. Wenn jemand Schuld wäre dann Veronica außerdem bleibe ich bei den Bears. Sie geht nicht an die Presse vertrau mir."
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