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Jimin

*

Ich sah hinaus. Die Abendsonne sank allmählich hinter dem Horizont. Leicht, aber nur ganz leicht hob sich mein Mundwinkel und deutete ein Lächeln an. Damals saßen Yoongi und ich öfters auf einem Stuhl und sahen der Sonne beim untergehen zu. 

Das war etwas schönes, doch ich sah all diese Schönheit nicht mehr. Ich konnte es nur wahrnehmen, es war so als sähe ich alles nur in tristen Farben, das Strahlen war wo anders. Hatte ich zurück gelassen. 

Ich saß hier und wartete, bis Bogum zurück käme. Es war gewagt und doch war es aussichtslos. Mir war klar, das es verschwendete Zeit ist. Sihyuk würde so niemals zustimmen, das war mir im voraus klar. 

Doch wie sollte ich es anders anstellen? Seit ein paar Monaten, um genau zu sein, seit dem ich wieder aufgewacht war, hatte ich Ruhe vor ihnen. Ich bekam keine Nachrichten mehr. 

Ich schüttelte den Kopf, nicht darüber nachdenken. Ich streckte meine Beine, sie taten weh, aber das war normal, es würde noch einige Zeit dauern, bis ich sie wieder richtig nutzen konnte. Ich ließ alles langsam angehen. 

Ich musste!

Ich kehrte an dem Ort zurück, wo mein Herz seine Wurzeln schlug. Ich musste nur weiterhin den Abstand zu ihnen halten, mich nicht mit ihnen sehen lassen. Bisher kam nichts, von ihnen und ich hoffte, dies würde weiterhin so bleiben. 

Ich drehte mein Kopf und sah mir alle Bilder an, immer wieder quälte ich mich, mein Herz und betrachtete sie. Ihre Schönheit. Mein Blick glitt weiter nach rechts und langsam bildete sich Tränen in meinen Augen.

"Eomma…", wisperte ich und strich über das Bild. Die Haustür ging auf. Ich blinzelte und sah wieder nach draußen. 
"Jimin?", sprach Bogum.

Ich drehte mich zu ihm und hoffte, dass er mir gute Nachrichten überbringen konnte, doch sein Blick sprach Bände.

"Verstehe! Sihyuk will eine persönliche Begründung, richtig?", hauchte ich.
Bogum nickte. 

Mein Kopf drehte sich wieder zum Fenster. Ich richtete mich etwas auf und stand auf.
"Warte! Ich helfe dir.", sprang Bogum sofort auf und zog mich richtig hoch. 
"Das hätte ich alleine gekonnt.", sprach ich leise aus.
"Das weiß ich, aber so lange wie ich da bin, kann ich helfen und es geht für dich einfacher. Du musste dich immer noch schonen."
Ich sah ihn an. 

Sein Gesicht war leicht grimmig während er meine Hand hielt. Ich löste eine Hand und legte sie auf seine faltige Stirn. 
"Runzel nicht so sehr die Stirn. Sonst hast du Falten bevor du die 30 erreicht hast.", versuchte ich etwas seine Stimmung zu lockern, fehlgeschlagen.

Seine Furchen wurden tiefer.
"Bogum! Du kannst nicht ändern was passiert ist.", flüsterte ich. 
"Es ist meine Schuld! Du bist unschuldig.", sprach ich es noch einmal aus. 
Bogum schüttelte den Kopf. 

"Nein! Ich trage ebenfalls Schuld daran! Ich hätte besser aufpassen müssen.", kam es fest von ihm und duldete somit keine Wiederrede. 

Ich hatte auch nicht die Kraft, mich dem zu widersetzen. Ich wollte ins Bett. Schlafen. 

Schlaf war die beste Heilung. Ich musste Kraft tanken. Kraft für morgen. Ich würde morgen zum Entertainment fahren und mit Sihyuk sprechen. Das war das beste. 
"Vorhin…", sprach Bogum und zusammen liefen wir in mein Zimmer.
"Vorhin im Büro deines Bosses, da waren Jin und Namjoon."

Ich stolperte. 
"Vorsicht!", packte mich Bogum. 
Ich sah ihn entsetzt an.
"Was?"
"Keine Sorge! Ich habe ihnen nichts von deinem Aufenthaltsort erzählt. Nur… man sah ihnen die Sorge in ihren Gesichtern an. Du sagtest, ihre Gesichter würden strahlen, aber nichts dergleichen war zu sehen. Es war so, als würde eine triste Wand vor ihnen schweben, oder sowas ähnliches. Ihre Augen wirkten traurig.", sprach Bogum weiter. 

Ich nickte und zusammen liefern wir weiter. Jetzt war ich froh Bogum als Stütze zu haben. Wenn er nicht da wäre, würde ich wahrscheinlich in meinem Zimmer kriechen. 

"So. Schaffst du den Rest?"
Ich nickte. 
"Klar! Ich muss ja selbstständiger werden."
Bogum nickte.
"Wenn etwas ist, ruf mich sofort an. Ich komme sofort her! Verstanden?"
"Ja Appa!", kam es von mir. 

Leicht lächelte ich und auf Bogums Lippen schlich sich ebenfalls ein leichtes Lächeln. 
"Gut. Also bis morgen dann."
"Ja, bis morgen."

Bogum ging und ließ mich wieder allein. Er ging zu seiner Wohnung, er musste noch einges einräumen und herrichten. Das war mir recht. Ich musste langsam anfangen wieder Kraft zu bekommen. Ich sah auf meine Hände, sie waren noch immer dünn und leider immer noch klein. 

"Gott Jimin, als hätte das was geändert."
Ich schüttelte den Kopf und rutschte mehr zur Bettmitte und deckte mich zu. Vor einer Stunde hatte ich mich bereits umgezogen und bettfertig gemacht. Das hatte alles so viel Energie gekostet und an Kraft, das ich mich vor dem Fenster im Wohnzimmer hinsetzte und der Sonne beim untergehen zusah. 

Jetzt war ich einfach nur erschöpft und wollte schlafen. Nicht mehr an das vergangene denken oder an die Zukunft. Einfach nur die erholsame Dunkelheit spüren und den Frieden in ihm. 

*

Copper-Curly 

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