19

Jimin

*

Es war schön und angenehm. Endlich wieder entspannter irgendwo entlang zu laufen. Auch wenn mein Körper noch nicht die ganze Kraft aufbringen konnte, so ließ mich dies nicht davon abbringen, entspannt und in Ruhe durch den Park zu gehen.

Die anderen waren ebenfalls da, mit Bogum. Nur meine Eltern und mein Bruder waren zu Hause geblieben, denn sie packten alles zusammen. Sie würden heute noch aufbrechen und wieder nach Hause fahren. Leider war es nun mal in Korea so, dass sie viel weniger arbeitsfreie Tage hatten.

Selbstverständlich hatten wir uns bereits verabschiedet. Sie würden schauen wie sie es regeln können, damit sie spätestens in zwei oder gar drei Wochen wieder kommen. Sie haben haben mich so lange nicht gesehen, die Angst des Verlustes, daraufhin wollen sie die Zeit nutzen.

Ich hatte zwar angeboten, dass sie mein Geld nehmen können, denn bevor ich ging, hatte ich all mein Geld auf ein anderes Konto legen lassen, wo nur ich Zugriff darauf hatte. Ich wollte einen glatten Bruch. Aus den Augen, aus dem Sinn.

Doch leider hat es mir mehr Schmerz bereitet. Doch meine Eltern lehnten ab. Dadurch dass ich im Koma lag, wuchs das Geld auf mein Konto, da ich es auch angelegt habe, aber das war ihnen egal. Sie sagten nur, ich solle mich auf mich konzentrieren und wieder gesund werden. Zeit miteinander zu verbringen können wir auch immer wieder an einem Wochenende. Recht hatten sie damit.

Somit hatte ich mich schon verabschiedet, so wie wir alle. Sihyuk war so freundlich und hatte einen Fahrer für meine Familie bereit gestellt, so war ich beruhigt.

Auch wenn die Erleichterung da ist, so war ich wirklich innerlich ein klein wenig nervös, doch die anderen brachten mich immer auf andere Gedanken. So wie jetzt.
"Lasst uns da hinsetzen und eine kleine Pause machen.", sprach Tae, der sich bei mir eingehakt hatte. Kookie auf meine andere Seite, zog mich mit Tae mit zu den Bänken, die am Rand des Weges standen und einen schönen Blick auf einen kleinen Teich hatten.

Kaum saß ich, seufzte ich erleichtert auf. Das tat gut. Ich sah an den anderen vorbei und war selbst für mich erstaunt, wie weit ich gekommen war. Doch allein der Gedanke wieder zurück zu laufen graute es mir, aber ich musste und ich würde es schaffen.

"Hier trink etwas.", reichte mir Bogum eine Flasche Wasser und gleichzeitig zwei Tabletten. Verwirrt sah ich ihn an.
"Keine Sorge, das sind Vitamine. Jetzt, da du wieder raus gehen kannst, ist es wichtig, dein Immunsystem zu stärken."
"Sag mal Hyung, trägst du einen Koffer mit dir herum, wenn du so etwas griffbereit hast?", sah ihn Tae erstaunt an, doch Bogum lachte.
"Nein, aber seitdem ich Jimin kenne, habe ich immer einiges in meinen Jackentasche. Ich komme mir wie eine Eomma oder Appa vor, die sobald sie ein Kind haben, sämtliche Taschen voll haben, mit Schnuller oder Taschentücher."

Ich sah schmollend zu Bogum, doch dieser lachte nun mehr. Selbst Jin und Namjoon, die zusammen angelehnt da saßen, lachten.

Nur Yoongi, Hobi und Bogum standen vor mir, ebenfalls belustigt.

"Wie fühlst du dich Jimin? Tut dir was weh oder etwas anderes?", fragte mich Bogum.
"Nein, nur ganz schön kaputt. Der Weg war ziemlich lang.", sprach ich leise und reichte ihm die Flasche Wasser. Er ergriff sie und verschlossen sie, nickte dabei.

"Ich gebe es zu, ich bin selbst erstaunt, dass du es so weit geschafft hast, doch wenn es nicht mehr geht, lass dich von einem von uns wieder zurück tragen, okay?"
Ich nickte. Zwar glaubte ich, dass ich dies in Anspruch nehmen musste, aber ich würde zumindest probieren, den Weg zurück zu laufen.

Kurzeitig kehrte Stille ein und mein Blick wanderte umher. Die Sonne strahlte eine angenehm Wärme ab und meine Augen konnten nicht still bleiben. Ich sah mir alles genau an. So als wäre ich Jahre lang blind gewesen und habe nichts entdecken können. Gut, ich war vier Jahre blind, weil mich eine allumfassende Dunkelheit umhüllte, aber jetzt war alles wieder in Farben da.

Ich sah mich weiter um, als mir etwas auffiel, was mich meine Stirn runzeln lässt. Etwas weiter weg saß jemand auf einer der Bänken, nur konnte ich nicht erkennen, ob es eine weibliche oder männliche Person war. Doch das bestimmende war, dass die Zeitung, die er oder sie vor sich hielt, verkehrt herum war.

"...min? Jimin?", wedelte jemand mit seiner Hand vor meinen Augen und blickte zu demjenigen. Hobi sah mich fragend an.
"Ist alles okay? Wir haben dich gefragt, ob wir zurückgehen wollen?"

Ich sah ihn und die anderen an und nickte, sah jedoch noch einmal zu der Person. Blinzelte und stutzte. Sie war nicht mehr da. War dies nur Einbildung? Ich schüttelte leicht den Kopf und stand mithilfe von Tae und Kookie auf.

Beide hielten mich fest. Das wird ordentlich Muskelkater geben, aber das war okay, denn das bedeutet, ich habe etwas getan.

"Lasst uns gehen.", sprach ich aus und machte einige Schritte. Wir kamen nicht weit, als sich jemand plötzlich vor uns in den Weg stellte.

"Park Jimin?", rief derjenige und dann holte er etwas hervor, riss meine Augen auf und dann wurde es hell.

*

Copper-Curly

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top