18
Yoongi
*
Ich streckte meinen Arm aus und meine Hand landete auf die Matratze. Sofort richtete ich meinen Blick auf meine andere Seite.
Sie war leer.
Sofort durchströmte mich eine leichte Panik, Erinnerungen von damals durchströmten mich.
Fast so als wäre es gestern gewesen, als der Schreck durch meine Glieder fuhr, als ich bemerkte, dass Jimin weg war…
Flashback
Ich wachte auf und blinzelte, lächelte, als die Erinnerung von letzter Nacht durch meinen Kopf floss. Die Verbundenheit und Nähe. Die Gefühle. Jimin war mein Mann fürs Leben. Für ihn würde ich durch die Hölle gehen…
Ich blickte zur Seite und fand das Bett leer vor. Ich runzelte leicht die Stirn. Es war untypisch, dass Jimin eher wach wurde als ich. Meistens standen wir immer gemeinsam auf.
Ich schlug die Decke zurück und stand auf. Noch benebelt von meinem Schlaf. Langsam lief ich nach draußen und öffnete die Tür. Doch ich hörte keine Geräusche. Die Wohnung war still. Kein Jimin war zu hören. Ich lief ins Wohnzimmer, alles war aus, ich blickte in die Küche, da war alles ordentlich.
Ich sah aus dem Balkon, niemand war da. Ich schaute in alle unsere Bäder, in sein Zimmer, im Gästezimmer.
Nichts!
Ich klopfte leicht in Namjoon und Jin's Zimmer, ich öffnete sie und sah beide noch immer schlafen, aber kein Jimin. Ich schloss die Tür…
In mir breitete sich ein komisches Gefühl aus.
Mein Herz klopfte. Ich lief zu Hobis Tür, klopfte auch da leise und öffnete sie, nichts. Nur ein schlafender Hobi. Ich ließ die Tür offen und klopfte etwas Forscher an Tae und Kookies Zimmer, riss sie auf.
"Jimin?"
Nichts…
Mein Rufen machte beide wach. Ich drehte mich um meine eigene Achse.
"Hyung?", hörte ich Tae fragend murmeln.
Doch ich antwortete nicht.
Ich drehte mich Richtung Tür und rief laut nach Jimin, das schien die anderen wach zu machen. Ich ging in unser Zimmer zurück und zu unserem großen Schrank, riss es auf und stockte. Viele seiner Sachen waren weg. Sein Koffer, ebenfalls weg…
"Yoongi! Was ist los?", kam ein völlig verschlafener Namjoon mit den anderen in unser Zimmer.
Er legte mir eine Hand auf die Schultern. Er spürte mein Zittern.
"Jimin… er… er ist weg.", wisperte ich.
"Sein Koffer, seine Kleidung… weg."
Ich hörte es von den anderen Keuchen. Ich wandte mich ab und rannte zu meiner Schlafseite, suchte mein Handy und wählte die Nummer von meinem Mochi.
Es klingelte und klingelte, nichts…
Versuchte es wieder.
Nichts!
Ich sackte zusammen.
Warum?
Ich bemerkte nicht einmal, wie man Arme um mich legte. Hörte nur stumpfes sprechen. Ich bemerkte nicht einmal, wie die Tränen aus meinen Augen fließen. Die Zeit wurde für mich stumpf und bedeutungslos.
Und so vergingen die Tage, aus ihnen wurden Wochen, dann Monate und aus ihnen die Jahre, kein Lebenszeichen oder gar eine Nachricht von meinem Jimin.
Flashback Ende
Ich stand auf und lief mit etwas schnellem Herzklopfen ins Wohnzimmer. Nichts!
Blickte in die Küche auch nichts.
Mein Kopf richtete sich zu unserem Balkon und ich stockte, lief langsam darauf zu. Schloss für einen Moment meine Augen, um mein Herz zu beruhigen, bis ich leicht lächelte.
Ich drehte mich um und ging zur Küche, kochte Tee, für drei Tassen. Warmen Tee am Morgen war gut, doch noch besser war Kaffee, aber den konnte ich später trinken. Mit allen drei Tassen bewaffnet, ging ich nach draußen.
Tae und Jimin blickten zu mir. Doch Jimins Augen waren die, die mich fesselten. Sie funkelten wie die Sterne, die bei Nacht die Dunkelheit erleuchteten.
"Yoongi.", hauchte er meinen Namen und sein ganzes Wesen leuchtete.
"Hyung!", kam es nun auch von Tae.
"Ihr solltet nicht so lange draußen sitzen bleiben, es ist noch recht frisch.", lächelte ich beide an und reichte ihnen jeweils eine Tasse. Dankbar nahmen sie es entgegen.
Ich ging auf die leere Seite neben Jimin und setzte mich. Jimin lehnte sich sofort an mich.
"Danke Yoongi."
Ich brummte nur und legte meinem Kopf an seinem. Tae kuschelte sich wieder an Jimin und nun sahen wir zu dritt weiter der Sonne zu, wie höher sie stieg.
"Ich bin glücklich…", hörten wir Jimin sprechen.
"Ich bin heute so glücklich wie schon lange nicht mehr.", lächelte er und schloss genießerisch die Augen und streckte sein Gesicht der Sonne entgegen.
Und ich schwor mir, dass ich all das Glück, was es nur geben kann, für ihn bereit halten werde. Ich würde dafür sorgen, dass er jeden Tag glücklich sein kann.
Jimin senkte seine Tasse und eine Hand griff nach meiner. Fest verschränkte er sie mit mir.
Ich blickte zu ihm. Sein Kopf lag noch immer an meiner Schulter und seine Augen auf das vor ihm gerichtet.
Es waren kleine Momente, die so kostbar waren. Man brauchte keine teuren Sachen, das einzige, was man brauchte, war einen Menschen an seiner Seite, dem man blind vertrauen konnte.
Ich konnte Jimin vertrauen, auch wenn er damals so eine dumme Entscheidung traf. Eigentlich müsste ich auf Abstand gehen, ihn hassen, aber er verdiente es nicht, ich konnte es auch nicht. Nicht für das, was er erlitten hatte.
Ich würde an uns festhalten, denn das Leben war viel zu kurz für irgendwann.
Ich drückte seine Hand und hielt sie fest, zeigte ihm, dass ich da bin. Und ich war auch felsenfest davon überzeugt, dass auch die anderen, egal was kommt, da sein werden.
*
Copper-Curly
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