12

Jimin 

*

Eomma, Appa und Jihyun ließen mich los. Eomma strich über meine Wange. Ich konnte nicht reden. Nur mein Blick sprach die Worte, die auf meiner Seele lasten. Immer wieder nickte Eomma. 

Doch als ihr Blick zu jemanden ging, an dem ich scheinbar angelehnt und noch vor wenigen Minuten in die Wärme geflüchtet war, drehte ich mich langsam um.

Und diesesmal waren es meine Augen die sich weiteten. Ich blickte in die Augen von Yoongi. Seine wunderschönen Augen, die mich immer gebannt und zum Lachen gebracht haben. In die Augen, die immer mein zu Hause waren und mich, sobald ich irgendwie Stress hatte, zur Ruhe brachten.

Die Augen, die meine Seele beruhigte...

Und es war als würde ich immer wieder nach Hause kommen. Jetzt spürte ich nur allzu deutlich seine Arme, die immer noch auf meinen Hüften liegen. Mich an ihn drückten, damit ich nicht noch tiefer falle. Seine starken Arme, die mich aufrecht hielten. Seine Wärme, die mich ummantelte. 

Seine Augen, so warm, blickten mich an. Leicht tränten sie, als er traurig lächelte und seine Hand hob. Sanft legte er sie auf meine Wange und strich die Tränen, die aus meinen Augen unaufhörlich fließen, weg. 

Er schüttelte leicht den Kopf.
"Ich gebe Bogum recht. Du bist ein Dummkopf! Warum bist du nicht zu mir kommen? Oder zu uns? Wir hätten dich doch damit nicht allein gelassen. Gott Jimin!", kam es rau von Yoongi. Eine Tränen löste sich aus seinen Augenwinkel. 

Ich verfolgte diese. Langsam hob ich meine Hand und legte sie ebenfalls auf seine Wange. 
"Es… es tut mir Leid.", kam es leise aus mir.

Yoongi nickte. 

"Versprich mir! Egal was es ist, dass du nie wieder so handeln wirst! Nie wieder uns allein lässt. Wir alle brauchen dich doch! Die Jahre waren für uns die Hölle, nicht zu wissen was los und mit dir ist! Wir sind eine Familie und gemeinsam schaffen wir das! Ich lass nicht zu, dass dir geschadet wird. Verstehst du?"

Ich nickte und dann zog mich Yoongi in seine Arme. Spürte nun seine komplette Wärme. Ich schluchzte auf. Mein Leben war wieder bei mir.

Yoongis Hände strichen mir wieder über den Rücken, presste mich weiterhin an sich und ließ nicht an Kraft nach. Ich krallte mich förmlich an ihn. 

"Du hast mir so gefehlt.", hörte ich es flüstern. In diesen Worten steckte die tiefe der Sehnsucht.
"Du mir auch!", wisperte ich.

Ich wusste nicht, wie lange ich in seiner Umarmung war. Mir kam es so lange vor und doch waren es nur Sekunden, denn eine weitere Stimme unterbrach unsere Umarmung. 

"Jetzt sind wir dran!"
Ich löste mich von Yoongi und drehte mich zu der Stimme. Ich blickte dahin, wo noch vor Sekunden meine Eltern hockten. Doch da waren sie nicht mehr, stattdessen hockten da Tae, Kookie und Hobi. Alle drei vor mir, auch sie weinten und Tae zog mich ohne Wenn und Aber in seine Arme. Kookie und Hobi umschlangen mich ebenfalls mit ihren Armen. 

Zu viert fanden wir uns in Gruppen-Umarmung und ich wollte sie am liebsten nicht mehr loslassen. 
Es tat so gut. Taes Duft ummantelte mich genau so wie Yoongis Duft. Es war einfach ein herrliches unbeschreibliches Gefühl, meinen besten Freund wieder vor mir zu haben, meine Freunde. 

Auch wenn meine Angst allgegenwärtig ist und ich regelrecht Panik hatte, dass die Drohungen, die einst geschrieben wurden, wahr werden. Das ihnen etwas passierte. 

Tae drückte mich weg und packte seine Hande an meinen Wangen. 
"Mach nie wieder so was dummes! Wir lassen dich nicht allein und wir werden diesen Typen, die Hölle heiß machen, für das, was sie dir angetan haben.", weinte mein bester Freund. 

Ich nickte unter Tränen und Tae zog mich wieder an sich.
"Endlich habe ich dich wieder."

Meine Arme umschlingen ebenfalls seinen Körper. Meine Hände, die auf seinem Rücken lagen, hielten die Hände von Kookie und Hobi. Als Tae sich löste, wurde ich jeweils von den beiden in die Arme genommen. 

Mein Keks, meine Sonne. Wir vier stellten öfters die Bude auf den Kopf mit unseren Albernheiten. Wie sehr ich das alles vermisst hatte. 

Ich war wirklich so ein Dummkopf! 

Als wir uns lösten, musste ich meine Beine anders legen. Sie taten weh. 
"Willst du aufstehen, Jimin?", fragte mich Bogum sofort und ich nickte. Die Decke, die auf meine Schultern lag, rutschte runter und Bogum kam zu mir. 

Tae, Kookie und Hobi standen auf und gingen zur Seite.
"Yoongi, packt Jimin bitte am Arm, so wie ich. Ja, genau und zusammen ziehen wir ihn hoch." 

Und so schnell konnte ich nicht schauen, da stand ich auf meine Beine. Die Welt drehte sich für einen Moment. Ich hielt mich an ihren Händen fest und schloss die Augen. Versuchte, dass mein Kreislauf sich normalisierte. Ich spürte sogar mehrere Hände auf meinen Rücken, scheinbar wurde ich von hinten von den anderen festgehalten.

Mein Herz verkrampfte sich, nicht vor Schmerz, eher vor Zuneigung. Wie sehr habe ich das alles vermisst!

Als ich nun fest stand, öffnete ich die Augen und blickte zu Jin und Namjoon. 

Jin, wie eine zweite Eomma, Namjoon wie ein großer Bruder und manchmal fast wie ein Appa. Jin lehnte an Namjoon und sein Gesicht völlig rot und verweint. Selbst Namjoon hatte gläserne Augen. Ich ließ die Hände von Bogum und Yoongi los und schritt langsam auf die beiden zu. 

Sofort kam Bewegung in ihnen und mit offenen Armen entgegen. Wohlig und sehnsüchtig, ließ ich mich in ihre Arme sinken und umschlang beide fest. 

"Mein Küken!", wisperte Jin und drückte mich beherzt an sich. Namjoon Hand strich mir immer wieder über den Kopf.

Hier und jetzt wurde mir so richtig bewusst, wie falsch ich gehandelt hatte. Doch die Angst sie zu verlieren, durch eine falsche Entscheidung, war zu groß gewesen.

Doch hier und jetzt werde ich kämpfen. Kämpfen zurück zu mein altes Leben. 

*

Copper-Curly 

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