Kapitel 4
Mein Leben nicht beeinträchtigen. Ein Scheiß konnte ich es ignorieren, wenn ich mit heftigen Unterleibsschmerzen auf der Bühne stand und tanzte, während ich spürte, wie warmes Blut sich in meine Unterhose verteilte. Ich wollte mich am liebsten einfach wie die ganzen Mädchen und Frauen ausruhen, um so mit den Schmerzen klar zu kommen und mich tonnenweise Süßigkeiten reinstopfen dürfen, doch das war nicht drinnen. Wenn es nicht Seungmin war, der mich immer kritisch beäugte, wenn ich nach einer Snackpackung griff und mich warnte, dass ich meine Diät nicht vergessen darf, dann waren es die Schmerzen vermischt mit der körperlichen Anstrengung, die ich jeden Tag spüren musste. In solchen Momente wollte ich einfach normal sein. Ich wollte mir die Packung Cheetos essen. Nicht nur ein paar davon. Ich wollte sich hinlegen und einfach meinen angestrengten Körper eine Ruhe gönnen. Manchmal machte mir meine Geheimniskrämerei zu schaffen und ich wollte es einfach den anderen erzählen, durch was ich ging. Vielleicht hätte jemand etwas Verständnis dafür, dass ich mich an ein paar Tagen im Monat so dramatisch verhielt, als würde die Welt untergehen und meine verstärkte Lust auf Snacks.
Nein, das konnte ich keiner Menschenseele anvertrauen. Selbst meiner Familie wusste nichts davon. Ich wollte nicht, dass sie Sorgen um mich machten. Vor allem nicht nach meiner Auszeit ein Jahr zuvor, wo ich kaputt und fertig bei ihnen klingelte und in ihren Armen mir die Seele rausweinte, bevor Kkami kam und mich trösten konnte. Ich versprach mir, keinen Menschen mehr so große Sorgen zu bereiten, dass sie alles stehen und liegen ließen, um nur bei mir zu sein. Ich fühlte mich dazu nicht berechtigt und ich wollte niemand mit meinen monatlichen Problem die Nerven rauben. Ich wurde schon mitfühlend angeschaut, wenn ich wieder Hasskommentare bekam. Nein, es musste sich keiner mehr um mich kümmern. Irgendwie kam ich damit klar.
Während des Drehs wurden die Schmerzen stärker und ich hatte Schwierigkeiten mich zu konzentrieren. Ich biss mich durch und lachte, wo ich lachen musste und redete lustiges Zeugs, was Stay sicher lustig fand. Gerade als ich mich hinsetzen wollte, spürte ich warmes Blut in meine Unterhose fließen. Ich hatte mir antrainiert es mir nicht anmerken zu lassen, wenn es mir nicht gut ging.. Einfach nur Lachen und so tun, als würde alles okay sein. Während ich erfolgreich um eine Pause gebeten hab, Chan sei dank, dass er auch im Namen der andere eine Pause einlegen wollten, stürmte ich zu den Toiletten und riss mir quasi die Hose vom Leib. Ich zog mein Toilettenpapierschutz hervor und sah die großen, roten Flecken in den hauchzarten Stoffschichten. Ich befreite meinen Arsch und meine Unterhose vom Blut und versorgte mich wieder mit mehr Toilettenpapier. Meine Finger waren wegen der Prozedur blutig geworden, sanfter Eisengeruch wehte zu mir, während ich zusehen konnte, wie das Blut sich auf meiner Haut zu einer rostroten Schicht erhärtete. Ich wusch mir die Hände mit Seife und atmete nochmal tief durch. Nur noch ein paar Szenen und wir wären für heute vom Dreh befreit. Vom Tanztraining allerdings nicht. Gestresst fragte ich mich, wie ich nur das heutige Training mit den Periodenschmerzen nur aushalten konnte. Ich musste.
Bevor wir alle in den Tanzraum liefen, schmiss ich mir noch eine Schmerztablette ein. . Bevor ich allerdings meinen Gruppenkollegen folgen konnte, machte ich noch einen kurzen Sprung auf die Toilette und checkte meine Unterhose. Es war wieder viel Blut. Heute war meine Periode ziemlich gemein. Irgendwie schaffte ich es durch das Training ohne Zwischenfälle. Erschöpft lies ich mich auf den Boden fallen und trank meine halbe Wasserflasche aus. „Binnie? Ich bin soooo fertig. Alles was ich noch will ist mit dir im Bett zu kuscheln." Der blonde Tänzer schmiegte sich an seinen Freund. Ich spürte einen feinen Schmerz des Neids in meinem Herzen. Wie schön wäre es im Arm seines Freunds zu liegen, während die Nacht zum Tag wurde. Vor allem jetzt, wo ich meine Tage hatte, war ich ziemlich kuschelbedürftig und würde eine Woche aufs Zeichnen verzichten, wenn ich nur mit Jeongin auch so innig kuscheln konnte. Sehnsüchtig schaute ich zu dem Maknaen, der sich mit Chan unterhielt.
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