Kapitel 21
Jeongins POV
Ich hab Hyunjin wirklich vermisst. Es ist nicht das gleiche, wenn er nicht mit uns auf der Bühne stand. Wir sind nicht vollständig, fühlen es in unserer Performance. Es ist nicht nur, weil Stays nach Hyunjin fragen, nein, wir spürten dieses Loch in unserer Teamdynamik. Hyunjin gerhörte einfach dazu. In letzter Zeit ist er sehr distanziert. Sogar mir gegenüber. Er schickte mich weg, obwohl ich genau diesen Schmerz in seinen Augen sehen, die mich anflehen ihn bitte nicht alleine zu lassen. Dass er meine Hilfe brauchte bei der Sache, die er alleine zu bewältigen versuchte. Ich kann diesen Augen nicht nachgehen, diesen stummen Hilferuf, weil ich wusste, wie Hyunjin reagieren konnte, wenn man sich gegen seinen Willen einsetzte. Ich habe es so oft versucht ihn zu erreichen, ihm zu zeigen, dass ich wirklich für ihn da bin. Nicht nur als seinen Freund, sondern auch als Teamkollegen, der verdammt noch weiß, wie lebenszerrend dieser Beruf war. Er wollte allerdings nicht. Er wollte seine Probleme alleine bewältigen und band mich nicht ein. Ich fragte mich die ganze Zeit, wie ich ihm nur helfen konnte.
Seine Nähe wieder zu spüren, ließen meine Sehnsucht nach ihm verschwinden. Ich freute mich sehr, dass es ihn scheinbar besser ging. Im ersten Moment dachte ich das, doch dann sah ich wieder dieser Hilferuf in seinen Augen. „Ich hab dich so vermisst, baby." Ich würde viel mehr mit ihm kuscheln und mit Küssen überhäufen, aber wir waren auf dem Flughafen und da würde man uns sehen können. Besser wir verschoben es, wenn wir wieder in Seoul sind. „Geht es dir besser?", erkundigte sich Minho bei Hyunjin, worauf er nur nickte. Ihn kannst du anlügen aber mich nicht. Besorgt setzte ich mich neben ihn hin und nahm seine Hand in meine.
Zuhause, wo wir uns jetzt erstmal ein bisschen von dem ganzen Tourstress und Konzerten erholen konnte, beschloss Hyunjin den ersten Schritt auf mich zu gehen, in dem er mich bat in sein Zimmer zu kommen. Ich sah, dass er an neues Bild saß, was hübsche Blumen darstellten. „Setz dich bitte." Hyunjin setzte sich selber auf sein Bett und sah traurig aus. Der Hilferuf in seinen Auge glühte förmlich auf. Er war bereit mit mir zu reden.Wie gewollt setzte ich mich hin. „Weißt du Innie, mein Körper ist anders als eurer. Letztes Jahr hat Doktor Baek mir erzählt, dass sich in an Hermaphroditismus leide. Ich hab männliche sowie weibliche Organe. Sprich Eierstöcke, Gebärmutter und Geburtskanal. Das bedeutet wiederum, dass ich einmal im Monat meine Periode habe. Du erinnerst dich sicherlich, dass ich ein paar Tage ziemlich nervtötend sein kann und Süßigkeiten in mich stopfen will. Das liegt daran, dass ich da aus meinem Arsch blute. Soweit verstanden?"
Ich nickte.
„Gut. Weißt du wieso ich dich um Kondome gebeten habe? Weil du mich schwängern kannst. Ja, ich bin in der Lage ein Baby zu bekommen. Da ich allerdings keine Antibabypillen nehmen kann, weil es mich verweiblicht, bin ich auf ein Kondom angewiesen...und wenn es reißt.....dann kannst du dir denken was dann passiert. Deswegen bin ich in jener Nacht aufgebrochen, um eine Pille danach aufzutreiben...auch in der Apotheke in Tokyo.....hat nicht wirklich gut geklappt. Dann hab ich in Amerika mehrere Schwangerschaftstest gemacht...sie waren alle positiv....ich hab Dr. Baek darüber informiert....weil ich es abtreiben wollte....dieses Baby hätte kein gutes Leben gehabt...vertrau mir....und dann hat er mir ein Termin in einer Abtreibungsklinik gegeben. Deswegen konnte ich in Kalifornien auch nicht auftreten...weil ich da gerade abgetrieben hab.....jetzt weißt du es."
Hyunjins Geschichte sackte tief in mir. Das was er erzählte, klang so unwirklich, nahezu suspekt, als würde er ein Kapitel aus einem Drama zusammenfassen. Seine Augen, die so verzweifelt nach Hilfe riefen, sagten mir die Wahrheit. Auch wenn sie so unrealistisch klang.....Hyunjin bekam regelmäßig seine Periode.....
Und Hyunjin war schwanger von mir gewesen......
Und er hatte mir nichts davon erzählt. Die ganze Zeit lies er mich im Dunkeln tappen, während er verdammt nochmal ein Baby in sich hatte?! Meine Sorge und die von Chan war völlig berechtigt! Und die ganze fucking Zeit hat er das alleine durchgestanden, nur weil er uns keine Probleme bereiten wollte, so wie ich meinen Freund kannte. Er fraß seine Probleme tiefer und tiefer in sich rein und lies sich von niemanden helfen, auch wenn er sich damit selber belog.
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