Kapitel 2

Im Entertainment trafen sich die anderen Member mit uns. Sofort als Felix mich mit rot verquollenen Augen sah, rannte er zu mir und nahm mich in den Arm. „Oh Jinnie, es tut mir so Leid." Felix Umarmungen fühlten sich immer sehr tröstlich an. Ich fühlte sich immer wohlbehalten bei ihm. Vor allem wenn er mich mit süßen Worten aufbaute. „Die kommen nicht klar, dass du tanzen, rappen, zeichnen, singen kannst und ein Model bist. Für die bist du ein Alien", meinte Minho. Typisch Minho und seine einzigartige Art mir Komplimente zu geben. Ich dankte Felix und Minho. Seungmin sagte mir auf auch ein paar aufmunternde Worte, während sie alle zum Tanzraum liefen. Schüchtern lugte ich rüber zu Jeongin, der noch nichts zu dem Vorfall gesagt hatte. Er schwieg die ganze Zeit, während seine Augenbrauen zusammengekniffen waren. Auch dabei sah er immer noch süß aus. Ich konnte den Blick nicht von ihm reißen, nahm jedes Details des Maknaes auf.

Ich schwärmte für ihn.

Keine Ahnung, wann das alles angefangen hatte, aber sicherlich wegen Jeongins Veränderung. Im Laufe der Jahre hatte sich aus den süßen, Babybread ein wirklich heißer, sehr erwachsener Toast entwickelt. Ich hatte es niemand erzählt und werde es nur für mich behalten, doch ich stellte mir oft vor, wie Jeongin mich in seinen starken, muskulösen Armen nahm und mich vor all den Hatern beschützte, die mir nur Böses wünschten. Dazu kam es allerdings nicht, denn ich würde eher in den Armen von Chan oder Felix landen, wenn es mir schlecht ging. Jeongin war nicht gerade scharf auf Umarmungen oder körperliche Berührungen. Trotzdem sehnte ich mich nach Jeongin. Vor allem jetzt. Ich schluckte schwer und richtete den Blick auf den Tanzraum. Minho zog seine Jacke aus und warf sie auf den Boden, bevor er sich aufwärmte. Changbin gesellte sich zu ihm, bevor Chan sie auffordern konnte sich alle zu dehnen. Felix blödelte währenddessen mit Jisung und Seungmin herum, während er Schultern und Arme dehnten. Ich selber sollte auch anfangen mich aufzuwärmen, damit wir alle rechtzeitig uns aufwärmen konnten. „Hyung? Geht es dir besser? Soll ich dir nach dem Training ein Getränk aus dem Automaten holen?", fragte Jeongin, der sich neben mich positionierte und sich zu dehnen anfing. Ich schenkte dem Maknaen ein schüchternes Lächeln. „Nein, schon okay, aber danke Innie." Im Kopf fügte ich noch ein Hyung dazu. Eigentlich war Jeongin jünger, doch mir gefiel es Jeongin als mein Hyung zu bezeichnen. Da fühlte ich mich gleich beschützter von ihm.

„Keine Ursache. Du bist toll, vergiss das nicht, okay?" Jeongin dehnte seine Arme wie es Felix und Jisung taten. Das von seinem Schwarm zu hören war dann doch etwas anderes als es von den anderen zu hören. Die Macht der Wörter war bei Jeongin so viel stärker und für einen Moment vergaß ich all die bösen Kommentare. Da war nur noch Jeongin. Jeongin während des Dehnen, Jeongin während des Tanzen und Jeongin während der Pausen. „Ich geh mir was zu trinken kaufen, kommt jemand mit?", fragte Jeongin in die Runde. Changbin und Minho waren zur Stelle. Ich ging die letzte Choreografie nochmal im Kopf durch und deutete vor der Spiegelwand Tanzpositionen an. Nach dem kraftvollen Tanzen, wo ich meine ganzen Gefühle gezeigt hatte, fühlte ich mich jetzt besser. „Und du Hyunjin? Sicher dass du nichts willst?", fragte Jeongin nochmal. Jeongin ist so zuvorkommend. „Nein, danke, Hyung." Zu spät merkte ich, was gerade aus meinem Mund kam. Ich hatte Jeongin Hyung genannt. Mein Gesicht wurde sofort heiß. „S-Sorry, Jeongin", stammelte ich nervös. Im Hintergrund hörte man ein paar Sprüche von Minho, die Changbin zum Lachen brachten, bevor sich die kleine Gruppe etwas zum Trinken holte. 

„Man, wieso habe ich das jetzt gesagt?", fragte ich mich leise und setzte mich im Schneidersitz auf den Boden. „Willst du weiter trainieren?", fragte Chan, der sich aufbruchsfertig machte, um zu sein Studio zu laufen, in den er sich ganze Nacht aufhalten und Tracks produzieren wird. „Ja, ich denke schon", meinte ich und sah auf den Boden. Mein Gesicht war immer noch heiß. Ach komm Hyunjin, so schlimm war es nicht. Das könnte jedem mal passieren, versuchte er sich zu beruhigen. Aber diese Worte zu dem Maknaen zu sagen? Nein, das war einfach nur dumm. Vielleicht haben die Kommentare recht. Vielleicht war ich ja dumm.

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