Kapitel 98
Vollkommen übermüdet drehte ich mich brummend im Bett um. Die Sonne hatte mich geweckt und das einfach viel zu früh. Auch wenn die Sonne schon weit oben am Himmel stand und fast schon die Mittagszeit verkündete.... Immer noch zu früh.
Schließlich hatte ich keine Ahnung, wann wir es überhaupt ins Bett geschafft hatten. Der Abend war verdammt lang noch geworden, wenn auch nicht uninteressant.
Woosung hatte recht behalten. Hobi war der absolute Fanatiker was Dunkelelfen betraf. Er konnte gefühlt ihre ganze Geschichte auswendig und hatte ein sehr detailliertes Porträt von ihnen uns darstellen können. Auch hatten wir Einblicke in ihre Kultur bekommen und wie sie lebten.
Vor allem konnte ich nun es nicht erwarten, wirklich nach Feuerland zu kommen, um mir einen Teil meiner Geschichte selber anschauen zu können. Vor allem auch die Stadt, in der ich wohl vermutlich geboren wurde.
Es gab eine Stadt in Feuerland, in der damals nur Dunkelelfen wohnten. Versteckt in einer Felsspalte wäre sie auch verborgen genug gewesen, um die Totgeglaubten bis zu ihrem tatsächlichen Tod dort in Ruhe wohnen zu lassen. Tinuviel war ihr Name und war vor Jahrtausenden in die steinernen Schluchtenwände geschlagen worden. Eine Stadt aus Stein und Magie, so wie Hobi erzählte. Ich war gespannt diese Stadt mit eigenen Augen zu sehen und hoffte, dass dies auch möglich war.
Nur war meine Aufregung darüber nicht so groß, als dass ich jetzt schon nach der kurzen Nacht aufstehen wollte.
Unruhig wälzte ich mich im Bett, um der Sonne zu entgehen. Ich wollte doch einfach nur weiterschlafen...
Ich erstarrte, als sich plötzlich zwei Arme um mich legten und mich gegen eine wunderschön warme Brust zogen.
"Jiminie... Hör auf. Ich will weiterschlafen...", brummte eine tiefe, mir nur allzu bekannte Stimme in mein Ohr. Ich war wie erstarrt. Und jetzt auch komplett wach.
Es brauchte kurz, bis die Tatsache in meinem noch müden Hirn angekommen war, aber dann setzte ich mich mit einem Ruck auf und starrte entgeistert neben mich.
"Jiminie...", brummte es nun genervt. Ich sah Yoongi wie er müde mich anblinzelte.
"Was soll das?", murrte er und verzog etwas genervt sein Gesicht.
Doch ich konnte nicht anders, als ihn wie einen Geist anzustarren.
Der Kobold seufzte genervt und stützte sich auf seinen Arm und sah zu mir hoch. "Was ist denn? Du guckst so komisch..."
"Du... du...", mir fehlten die Worte.
"Ich... ich... Was ist denn mit mir?", verdrehte er die Augen.
"Jiminie. Ich liebe dich zwar wirklich, aber gerade gehst du mir dezent auf die Eier. Es ist früh am Morgen, die Nacht war kurz und... AUA!" Geschockt sah er mich an und hielt sich seine Stirn, gegen die ich gerade nicht gerade sanft geschnipst hatte.
"Was bei allen Göttern läuft bei dir gerade falsch?!", schnauzte er mich schließlich an.
Ich schnaubte durch die Nase. "Sagt genau der Richtige. Fällt dir irgendetwas auf?"
Genervt stemmte er sich nun auch hoch. Deutlich wacher als eben.
"Was sollte mir denn auffallen? Dass du mich geweckt hast, mir jetzt auch noch weh getan hast, dass ich immer noch viel zu müde bin..."
Ich verdrehte die Augen. "Nein, du Dummbold." Seine Augen funkelten mich an.
"Und was sollte mir jetzt hier bitte entgangen sein, Herr Elfant?!"
Ich musste trotz dieser Streitsituation etwas schmunzeln. Wir hatten davor noch nie gestritten. Jetzt waren wir nicht mal einen Tag zusammen, nachdem wir unsere Liebe uns gestanden hatten und jetzt das. Ich schüttelte den Kopf und sah ihn an.
"Wir streiten.", stellte ich trocken fest. Er schnaubte.
"Du hast doch damit angefangen!", beschwerte er sich.
"Nein. Wir streiten... Wir reden miteinander, Yoongi."
"Ja? Und ich frage mich, warum zu einer solch gottlosen Uhrzeit?"
Götter, war der Typ in Koboldform morgens und unausgeschlafen unausstehlich. Aber irgendwie fand ich das auch irgendwie süß...
"Hyung. Wir reden miteinander. Wir können miteinander reden. Obwohl es Tag ist!"
Er schwieg und starrte mich verwirrt, aber immer noch grimmig an. Langsam schienen seine Gedanken wohl zum rattern zu kommen.
"Hyung. Du bist in deiner wahren Form. Du bist gerade ein Kobold. Kein Tiger mehr. Obwohl es Tag ist!", machte ich ihm klar.
Es brauchte kurz, bis diese Information in seinem Kopf ankam. Doch dann sah ich, wie der Ärger aus seinem Gesicht verschwand.
Kurz war es wie blank. "Oh..."
Und schließlich trat Unglaube in seinen Blick. Er nahm seine Hände vor sein Gesicht und starrte sie an. Als wäre er zum ersten Mal in diesem Körper starrte er sich an. Er stand langsam auf und betrachtete seinen Körper. Ungläubig hatte er seinen Mund geöffnet und begutachtete seine wahre Gestalt.
"Ich... ich.. es... es ist Tag und... ich... bin ich..."
Langsam ging sein Blick zu mir und er starrte mich an. Und schließlich erhellte sich langsam sein Gesicht, wie in Zeitlupe, bis er mich vollkommen begeistert anstrahlte.
"Es ist Tag und ich bin ich!", wiederholte er sicherer und riss begeistert seine Arme nach oben.
So schnell konnte ich nicht gucken, wie er mich von unserem Nachtlager nach oben riss, dass ich vor ihm stand. Er packte mein Gesicht zwischen seinen Händen und drückte mir einen trotzdem sanften Kuss auf meine Lippen, bevor er von mir abließ und mich stattdessen umarmte.
Doch anstatt es bei dieser Umarmung bleiben zu lassen, begann er sich mit mir zu drehen, bis meine Füße abhoben und er mich nur so durch die Luft wirbelte.
Etwas überfordert krallte ich mich in seine Arme. Aber als ich sein Lachen hörte, konnte ich nicht anders, als auch zu grinsen. Vorsichtig setzte er mich wieder ab und löste sich etwas von mir, nur um mich anzulächeln.
"Der Fluch wird schwächer.", lächelte er mich an und gab mir wieder einen Kuss, diesmal etwas länger. Ich strahlte ihn ebenso an, als er sich wieder von mir löste.
Er seufzte und schloss seine Augen. Langsam lehnte er seine Stirn an meine und verweilte so. Vorsichtig strich ich ihm über seine Arme und legte schließlich meine Arme um seinen Nacken, um seine Umarmung nun vollständig zu erwidern. Langsam begann ich ihn im Nacken zu kraulen, was ihn leise zum Seufzen brachte.
"Ich habe es kaum für möglich gehalten, dass ich wieder irgendwann so aufwachen kann...", murmelte er leise.
Ich schwieg. Wusste nicht was ich darauf sagen sollte. Aber wirklich was dazu sagen, musste ich auch nicht.
Wir blieben eine Weile so stehen, bis uns schließlich ein leises Klopfen an der Tür uns dazu brachte, uns etwas voneinander zu lösen.
"Ja?"
Vorsichtig streckte Woosung seinen Kopf durch die Türe.
"Ah... Ihr seid auch wach. Ich habe Mittagessen, oder eher für uns jetzt Früstück vorbereitet. Wollt ihr auch kommen?"
Yoongi seufzte und nickte, bevor er sich nun komplett von mir löste.
"Glaub schlafen können wir jetzt auch vergessen. Dann kommen wir mit zum Essen."
Wie als Bestätigung ließ sich sein Magen nun auch hören. Woosung nickte amüsiert.
"Dann bis gleich.", lächelte er uns zu und verschwand wieder.
Ich kicherte leise. Fragend sah der Kobold mich an. Doch ich grinste nur und piekste leicht in seinen Bauch hinein.
"Schön, dass sich das egal in welcher Form nicht ändert."
Er verdrehte nur wortlos die Augen und zog mich dann mit sich aus dem Zimmer, um seinem Bauch das zu geben, wonach dieser verlangte.
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